Merkel verdirbt Kroatien die EU-Beitrittsfeier

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rdnrw

Guest
Für Kroatien ist es eine diplomatische Ohrfeige: Bundeskanzlerin Merkel hat ihre Teilnahme an der Feier zum EU-Beitritt in Zagreb am Sonntag abgesagt - wegen "anderweitiger Verpflichtungen", sagte Regierungssprecher Seibert. Doch womöglich gibt es auch einen politischen Grund.
...der komplette Artiekl: http://www.tagesschau.de/ausland/kroatien-merkel102.html

LG
Ralf
 

claus-juergen

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hallo ralf,

danke für den artikel. hut ab vor angela merkel. durch ihr fernbleiben hat sie sicherlich die diskussion in kroatien um dieses thema aufgewärmt. mord verjährt nie. der auftraggeber eines mordes ist genauso verantwortlich wie der ausführende täter.

man stelle es sich einmal vor: noch in den 80er jahren, also nach dem tod des diktators tito ließ der damalige jugoslawische geheimdienst politische gegner im ausland, auch in europa, ermorden. dies gehört genauso bestraft wie die verbrechen der kriege nach dem zerfall jugoslawiens.

grüsse

jürgen
 
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Gismohamm

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wir deutschen sollten doch erst mal vor unserer tür kehren,wieviele fragwürdige gestallten werden bei uns vor dem zugriff anderer geschützt,die mehr dreck am stecken haben.

der schuß wird für sie nach hinten losgehen.
 
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janchen

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wir deutschen sollten doch erst mal vor unserer tür kehren.


Wir Deutschen müssen doch schon seid Jahrzehnten vor unserer Tür den " Dreck" wegkehren. :(


,
wieviele fragwürdige gestallten werden bei uns vor dem zugriff anderer geschützt,die mehr dreck am stecken haben..

Was ist schlimmer wie Mord???


Achtung, bin ganz und gar kein Merkel Fan ;)
 

eak

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Natürlich muss Mord bestraft werden!

Aber das deutsche Parlament hat dem Beitritt Kroatiens mit großer Mehrheit zugestimmt. Deshalb hat Sie die Pflicht dort zu sein, ob sie will oder nicht.
Die Bundeskanzlerin vertritt nicht ihr persönlichen Empfindungen, sondern "dient dem deutschen Volk".

Ansonsten habe ich mit ihr keine Probleme, nicht wie sie auch Ossi ist, es gibt keinen der es besser könnte!
 
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Marius

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Sehr enttaeuschende Aktion von der Merkel.
Sowas tut man einfach nicht. So ein ungehobeltes Benehmen, aber gut, was soll's?
Es gibt wohl Schlimmeres :)
 

skipperjames

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Ich denke über 60 Jahre " kehren " sollten jetzt wohl mal reichen !!!!
 

jadran

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wer einen ausgestellten haftbefehl nicht beachtet muss eben mit sowas rechnen.

hut ab vor merkel

jadran aus rovinj
 
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Videopterix

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hallo ralf,
man stelle es sich einmal vor: noch in den 80er jahren, also nach dem tod des diktators tito ließ der damalige jugoslawische geheimdienst politische gegner im ausland, auch in europa, ermorden. dies gehört genauso bestraft wie die verbrechen der kriege nach dem zerfall jugoslawiens.

grüsse

jürgen

Es soll da in einem Land auf der anderen Seite des Ozeans einen allseits geachteten Präsidenten geben, der einem Musterland der Demokratie vorsteht, Menschen ohne Gerichtsverfahren in Käfigen einsperrt und auch ohne Gerichtsbeschlüsse Menschen ( sogar Amerikanische Staatsbürger) in fremden Ländern mit Hilfe von Drohnen abschiessen lässt. Der ist von uns und von Merkel jubelnd empfangen worden!!!!!!
Irgendwie merkwürdig oder?




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LG Karl-Heinz
 
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Gismohamm

Guest
Es soll da in einem Land auf der anderen Seite des Ozeans einen allseits geachteten Präsidenten geben, der einem Musterland der Demokratie vorsteht, Menschen ohne Gerichtsverfahren in Käfigen einsperrt und auch ohne Gerichtsbeschlüsse Menschen ( sogar Amerikanische Staatsbürger) in fremden Ländern mit Hilfe von Drohnen abschiessen lässt. Der ist von uns und von Merkel jubelnd empfangen worden!!!!!!
Irgendwie merkwürdig oder?




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LG Karl-Heinz

und weltweit menschen umbringen lassen.
 

Klaus

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Zu diesem Thema eine interessante Darstellung von zwei Verfassern.

Kroaten sorgen sich um Beitritt zur EU

Von Montag an ist das Adria-Land Mitglied der Europäischen Union. Wirtschaftlich ist das nicht unbedingt ein Vorteil. Kanzlerin Merkel sagt Feier ab.


Zagreb,Kata Secic interessiert sich nicht für die Festlichkeiten anlässlich des EU-Beitritts – die 53 Jahre alte Kroatin hat andere Sorgen: Ihr Arbeitgeber, ein Wäschefabrikant, hat pleitegemacht, und sie hat seit Monaten kein Geld mehr bekommen. Dass ihr Land von Montag an Mitglied der Europäischen Union sein wird, bereitet ihr mehr Angst als Freude.
So wie Secic geht es vielen in dem von einer Wirtschaftskrise erschütterten Land. Zwar befürwortet die Mehrheit der Kroaten Umfragen zufolge den Beitritt. Aber nur knapp die Hälfte erwartet, dass das Land auch davon profitieren wird. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit beträgt 20 Prozent, bei den Jugendlichen sogar 37 Prozent.

Kritiker des EU-Beitritts warnen bereits: Die Union hole sich das nächste Sorgenkind ins Haus.
"Die EU-Mitgliedschaft bedeutet für uns Arbeiter nichts Gutes", sagt Secic. "Es kann nur schlimmer werden, vor allem für die Textilindustrie." Diese wird künftig nicht nur mit Billigproduktionen aus China konkurrieren müssen, sondern auch mit denen aus anderen EU-Staaten. Secics Arbeitgeber war einst einer der größten Textilfabrikanten auf dem Balkan, als Folge einer missglückten Privatisierung hat er im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden müssen und befindet sich derzeit in der Abwicklung. Das Schicksal teilen eine Reihe ehemals staatlicher Unternehmen: Um den EU-Standards zu entsprechen, wurden sie privatisiert, was für viele das Ende bedeutete.

Seit nunmehr fünf Jahren steckt die kroatische Wirtschaft in der Rezession. Der Wert der Währung ist gesunken, die Arbeitslosenquote liegt inzwischen bei 20 Prozent. Viele Kroaten konnten ihren Lebensstandard nicht aufrechterhalten und haben Angst vor der Zukunft. Dass sich auch viele EU-Staaten in einer wirtschaftlichen Krise befinden, verstärkt die Unruhe. "Kroatien tritt der EU zu einem Zeitpunkt bei, an dem es der Union nicht gut geht", sagt der Experte Davor Gjenero. "Dies trägt zum mangelnden Optimismus bei."

Rund 60 Prozent der kroatischen Exporte gehen in EU-Länder. Der Preisverfall im Zusammenhang mit der Finanzkrise hat zur Rezession beigetragen. Nach dem EU-Beitritt werden die Zölle für Ausfuhren in Nicht-EU-Länder steigen. Das ist ein Problem vor allem für die Unternehmen, die in benachbarte Balkanländer exportieren. Einige haben einen Teil ihrer Produktion – und damit auch Arbeitsplätze – bereits nach Serbien oder Bosnien ausgelagert, um Kosten zu sparen.

Eine Hilfe können sicher die 13 Milliarden Euro sein, die die EU schon für die Förderung Kroatiens im Haushaltsrahmen für die kommenden sieben Jahre reserviert hat: allein zehn Milliarden aus Struktur- und Regionalfördermitteln, an Agrarsubventionen und Sondertöpfen, mit denen das Land halbwegs sicher rechnen kann. Nur: Die Mittel müssen auch abgerufen werden, und dazu braucht es neben einem bis auf regionale und lokale Ebene guten Umgang mit den Brüsseler Förderregeln – und ein Geschäftsmodell.

Als größtes Problem der kroatischen Wirtschaft gilt die Korruption. Transparency International, das sich dem Kampf gegen Bestechlichkeit widmet, stufte das Land in ihrem Korruptionsindex 2012 hinter Ruanda, Jordanien und Kuba ein. Der frühere kroatische Ministerpräsident Ivo Sanader beispielsweise, der bei den EU-Beitrittsverhandlungen eine wichtige Rolle spielte, sitzt im Gefängnis, weil er sich von ausländischen Unternehmen mit einem mehrstelligen Millionenbetrag hatte bestechen lassen.

"Die Korruption hat alle Teile unserer Gesellschaft erreicht", sagt Neven Luketa, ein Investmentberater auf der Halbinsel Istrien. Erschwerend komme hinzu, dass die bürokratischen Hürden für ausländische Investoren in Kroatien sehr hoch seien. Luketa hofft jedoch, dass die EU-Mitgliedschaft daran etwas ändern wird.
Auch andere Europa-Befürworter erwarten, dass der Beitritt ausländische Investoren anzieht oder dass Kroaten bessere Möglichkeiten haben werden, Arbeitsplätze im europäischen Ausland zu finden. Allerdings sind selbst EU-Funktionäre davon überzeugt, dass das Land nur langfristig von der Mitgliedschaft in der EU profitieren wird. "Wir erwarten keine dramatischen Veränderungen über Nacht", sagt EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle. "Kroatien wird am 1. Juli kein anderes Land sein als am 30. Juni."

Für die EU gehe es bei der Aufnahme zunächst einmal darum, politische Stabilität in einer Region zu erreichen, in der es vor nicht allzu langer Zeit große Konflikte gegeben habe, sagt Füle in Anspielung auf die Balkankriege in den 90er-Jahren. Außerdem vergrößere sich der europäische Binnenmarkt, was Vorteile für Unternehmer und Verbraucher bedeute. "Kurzfristig wird es keine größeren Veränderungen geben", erklärt auch der Gouverneur der kroatischen Nationalbank, Boris Vujcic. "Aber in drei bis fünf Jahren wird Kroatien die Vorteile der EU-Mitgliedschaft spüren."

Auch wenn sich Menschen wie Kata Secic nicht sonderlich dafür interessieren – im kroatischen Staatsfernsehen und an vielen anderen Orten im Land tickt trotzdem die Countdown-Uhr, die die verbleibende Zeit bis zum EU-Beitritt Kroatiens und zur großen Staatsfeier anzeigt. Die Feier wird seit Wochen vorbereitet. Umso mehr bedauern die Medien nun die Absage von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Während die Zeitungen und Politiker von einer "Ohrfeige" für das Land sprachen, hatte die Kanzlerin ihrem kroatischen Amtskollegen Zoran Milanovic in Brüssel versichert, ausschließlich Termin Engpässe seien dafür verantwortlich.

Zwar veröffentlichten kroatische Zeitungen einen Terminkalender Merkels, in dem es für Sonntag keine Einträge gibt. Doch starten die Feiern erst am späten Abend und dauern bis nach Mitternacht, sodass Merkels Montags Termine teilweise geplatzt wären.

Womöglich lernt die deutsche Bundeskanzlerin also die kroatischen EU-Politiker erst in Brüssel und Straßburg kennen. Dort reden künftig zwölf kroatische Europaabgeordnete mit. Und auch auf sie wartet keine leichte Aufgabe: Die Beteiligung an den Wahlen in Kroatien für die Europa-Kandidaten war jedenfalls gering.

Darko Bandic und Dusan Stojanovic,Hamburger Abendblatt


Es wäre schön wenn man bei dem Thema bleiben könnte,wer seine Antipathie gegen Amerika ausdrücken möchte,sollte es in einem neuen Thread tun.
 
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Videopterix

Guest
Zu diesem Thema eine interessante Darstellung von zwei Verfassern.

Es wäre schön wenn man bei dem Thema bleiben könnte,wer seine Antipathie gegen Amerika ausdrücken möchte,sollte es in einem neuen Thread tun.

Lieber Klaus,

ich finde auch manche "Parolen" gegen die USA unangebracht. Meine Intention zur Begründung des Fernbleibens von Frau Merkel war diese Scheinheiligkeit mit der mit zweierlei Maß gemessen wird. Das ist zwar in der Politik üblich, aber ich kann mich halt nicht dran gewöhnen. Aus welchen Gründen auch immer eine Regierung Menschen ohne Rechtsgrundlage tötet oder töten lässt es ist ungesetzlich und nicht zu vertreten. Frau Merkel hätte den Termin niemals absagen dürfen, konsequenterweise hätte Sie Obama auch nicht empfangen dürfen.
 
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