Zwei Wochen Norddalmatien im September

hans-hansen

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Spontan fiel mir grinsend als Antwort ein:
Obrovac ist so hässlich, damit Ploce nicht unangefochten auf Platz 1 steht.:D
...
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Die ganze "Schönheit" von Ploce kann man gut von der Fähre Trpanj - Ploce erblicken.
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Barraquito

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So isses, "Freddie"!
Auch beim Warten auf die Fähre, beim Rumschlendern springt einem so Manches ins Auge!:arghh:
 

Heiko705

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Also, Ploče ist wirklich nicht unbedingt was fürs Auge. Bin ja von Trpanj rübergefahren. Ich war auch negativ überrascht.
 

claus-juergen

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Hallo ihr beiden

Ben kennt sich super aus in Obrovac und Umgebung. Respekt!

Sybille hat das richtige Stichwort Bauxit genannt. Dazu gibt es jedoch eine Geschichte. Ist die bekannt?

Ansonsten einfach mal Tante Google fragen oder Google Earth besuchen.

Selbst die deutsche Zeitschrift "der Spiegel" kennt den genauen Hintergrund.

Noch ist dieses ernst gemeinte Rätsel nicht ganz gelöst.

Ich muss den warmen sonnigen Tag in Istrien nun für Gartenarbeiten nutzen und vielleicht später im Meer eine Runde schwimmen. Das Thermometer ist natürlich dabei liebe Sybille.

Grüße

Jürgen
 
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Barraquito

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Das will ich aber schwer hoffen, Jürgen...never change a running system!

Man baut ein Aluwerk, bei dem sich später rausstellt, dass das Gutachten bzgl des Bauxitvorkommens fehlerhaft war.
Dumm gelaufen, man fasst es kaum.
Auch die erwähnte Pelztierfarm (!) scheint nicht wirklich eingeschlagen haben.

Dazu kommt, dass die Materialien und Arbeiter für den Bau v Luxusvillen auf Pag für Funktionäre verwendet wurden.
 

claus-juergen

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Hallo Sybille

Genauso ist es. Hunderte Millionen DM, noch dazu als Kredite im Ausland aufgenommen wurden verschwendet! Alles in den letzten Lebensjahren von Tito.

Hunderte Familien aus ganz Jugoslawien wurden angeworben und in hastig errichtete Plattenbauten in Obrovac angesiedelt. Nach drei Jahren war die Firma Pleite!

Schau dir mal die Gegend auf Google Earth an. Westlich der Stadt findest du zwei große offene Speicherbecken. Darin lagert seit 30 Jahren der giftige Schlamm aus der Erzaufbereitung mit Hilfe von Lauge. Toll, wenn man bedenkt, dass der ursprüngliche Plan vorsah, den Dreck über die Zrmanja ins Meer zu leiten.

Heute kümmert sich kein Mensch um eine Sanierung. Die Zeit wird schon die Wunden heilen denken scheinbar die Verantwortlichen. Sicherlich mangelt es auch am Geld.

Diejenigen Umsiedler, die nicht als Opfer des Bürgerkrieges die Stadt verlassen haben wohnen heute noch in den maroden Häusern. Mancher hat Arbeit in der Tourismusindustrie an der Küste gefunden. Mancher lebt vom Sozialamt und wartet auf dem Tod.

Ja, ich weis, dass das keine Werbung für Kroatien ist. Aber das ist ein Teil Norddalmatiens und damit darf auch so ein Thema angesprochen werden. Mich dazu befindet sich Obrovac im Naturpark Velebit.

Das Rätsel ist damit zwar gelöst , das Problem hingegen nicht.

Grüße

Jürgen
 
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Barraquito

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Jürgen,

ich war schon in Obrovac, weil wir in Starigrad-Paklenica waren zum Wandern, da haben wir die Gegend natürlich auch erkundet.
Darum ist mir auch mein Entsetzen über den Ort so gut in Erinnerung.
Der Ort strahlt nichts aus, was man mit Aufbruch oä in Verbindung bringen könnte, von Kaffeedurst geplagt, suchten wir ein Cafe...ausser dubiosen Wettbüros mit noch dubioseren Typen war nichts zu finden, eine Stille in der ganzen Stadt. Ganz befremdlich.
Mein Kaffeedurst blieb ungestillt und wir haben die Stadt schnell verlassen.

Unbesehen glaube ich auch die Zrmanja-Pläne, das ist so krank.
 

claus-juergen

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Hallo Sybille

Ich war letzte Woche nach Jahren mal wieder in Obrovac. Tatsächlich tut sich fast nichts im Ort.

Auch wir waren in einem Café und sind auch in der Stadt herumgelaufen. Tatsächlich kommt kaum ein Tourist hierher. Es fahren zwar Boote mit Urlaubern vom Novigradsko More hierher. Aber diese wollen ja auch nur durch die Zrmanja Schlucht fahren. Dann noch schnell einen Cappuccino oder ein Bier und gleich wieder weg. Verständlich wenn man das trostlose Stadtbild flüchtig betrachtet.

Ich bin alleine auf die Ruine gekraxelt, rate jedoch bergunerfahrenen davon ab. Trotzdem lohnt sich der Ausblick.

In einem Imbiss direkt an der Treppe zur Burgruine haben wir eine Kleinigkeit gegessen. Ihr glaubt nicht, wie sich die Betreiberin über unseren Besuch und vielleicht auch über den Umsatz von 100 Kuna für vier mit jeweils fünf cevapcici belegten frisch aufgebackenen Weißbroten und vier Getränken gefreut hat.

Auch im Café zuvor waren wir die einzigen Gäste. Mir gefällt es, wenn ich auch ein paar Kuna hier am Ende der Welt lasse und mich mit Händen und Füßen mit den Menschen dort unterhalte. Hier lernt man ein Land kennen und nicht in der Kneipe in Porec oder Sibenik.

Sicherlich werde ich wieder nach Obrovac kommen. Es gibt in der Gegend noch manches für mich zu erkunden. Hätte ich das passende Auto, wäre ich über den Mali Alan Pass gefahren. Aber ein Audi A3 ist nun mal nicht geländetauglich.

Grüße

Jürgen
 
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claus-juergen

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Nun war ich nochmal schwimmen im 20 Grad warmen Meer an der Kalahari Bar in Liznjan. Das Meer ist spiegelglatt und glasklar wie die Luft. Die Bora hat ganze Arbeit geleistet. Die Inseln Cres und Losinj wie auch das Velebit zeichnen sich scharf am Horizont ab Die Bar wird winterfest gemacht

Ein paar kleine Fischerboote tuckern vom Hafen raus auf das Meer und ab und zu ist eine Bucht von ein oder zwei Sonnenanbetern belegt.

Ich genieße die Sonne auf der Terrasse der Bar - Spätsommer in Istrien.

Haus und Garten sind auch etwas auf Vordermann gebracht worden. Damit können wir mit gutem Gewissen ins derzeit kalte Bayern fahren.

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Morgen dazu wieder mal ein Umweg in den Alpen. Es gibt da einen Pass den ich noch nicht kenne...

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Grüße

Jürgen
 

Julia 35

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Hallo Jürgen, ich wünsche euch eine schöne Passbesichtigung und eine angenehme Heimfahrt. Es wird ab morgen wieder wärmer!

Schöne Grüsse, Julia
 

claus-juergen

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Kurzer Zwischenbericht

Es flutscht auf der Straße. Wann gibt es das schon? Niemand vor mir an der Mautstation der Y Autobahn. Niemand vor mir an der Grenze dragonje. Koper nix los. Also vertrödeln wir Zeit bei diesem Traumwetter und 20 Grad im Café in Skofije an der italienischen Grenze.

Mal sehen was uns sonst noch aufhält...

Grüße

Jürgen
 

claus-juergen

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Es läuft immer noch super. Die Dolomiten waren ein Genuss beim Vorbeifahren.

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Der Wagen ist zwar niedlich. Aber ehrlich gesagt haben wir nicht getauscht. Auf den Pässen sind die 170 PS des Audi doch von Vorteil.

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Wir können uns immer noch nicht von Italien trennen. Das wird wohl noch eine Weile so bleiben...

Deshalb sitzen wir schon wieder im Café. Es eilt ja auch nicht. Haben wir doch nur 650 Kilometer, wenn auch mit vielen Kurven versehen von Liznjan bis nach Hause.

Grüße von den Alpini

Jürgen
 
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weka

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Hallo Claus Jürgen!

Du wirst ja schon das Kanaltal hinter dir gelassen haben, aber wieder einmal dort durchfahren.

Ich möchte dir im Geburtsort meines Großvaters , Malborghetto, einen kleinen renovierten Palazzo empfehlen. Hier kann man etwas bestaunen, was es wahrscheinlich in dieser Form kaum gibt. Außerdem gibt es gutes Essen und Getränke. Sogar Übernachtungen werden angeboten.

Da du den Ort ja bereits kennst, wirst du ganz leicht hinfinden.

https://www.tripadvisor.at/Restaura...photos;aggregationId=101&albumid=101&filter=7
 

claus-juergen

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Hallo Werner

Nein, das Kanaltal haben wir heute nicht für den Heimweg genommen. Das Val del But bis Sutrio und dann am Monte Zoncolan vorbei über Comeglians, die deutsche Sprachinsel Sappada und San Stefano di Cadore war unser Weg.


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Dort gab es dann wieder einen Cappuccino


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Das Glas Wein wurde mir leider verboten.


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Da ich nur wenig italienisch spreche, nehme ich an, dass in diesem Ort noch der Storch die Babys bringt.


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Dann ging es weiter über die Sextener Dolomiten mit den berühmten Drei Zinnen


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Eigentlich hätten wir alle paar Kilometer anhalten sollen. Die Bilder spiegeln nur ungefähr wider welch tollen Tag wir für unsere Pässefahrt ausgesucht haben.


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Wir fahren jetzt durch das Veneto


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Am Kreuzbergpass wechseln wir nach Südtirol.


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Durch das Pustertal über den Brenner und durch Innsbruck wo wir etwas vom Feierabendverkehr mitbekommen haben geht es dann über den Zirler Berg und Garmisch und Kloster Ettal und Oberammergau heim.

Unserer Meinung nach hat es sich heute mal wieder gelohnt, einen kurvigen Umweg zu machen. Wenig Verkehr an einem herbstlichen Wochentag und klasse Fernsicht verbunden mit dem jährlichen Großeinkauf von italienischen Lebensmitteln und ausreichend Zeit.

Gute acht Stunden Fahrzeit für 650 teils bergige Kilometer sind zwar kein Streckenrekord aber getreu meinem Motto "der Weg ist das Ziel" hat es gepasst.

Gute drei Wochen Kroatien, davon zwei in Norddalmatien sind glücklich zu Ende gegangen. Morgen hat uns der Alltag wieder.

Gute Nacht sagt

Jürgen
 
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