2017 wieder Schlafwagen nach Rijeka (+ ca. 30 Fotos)

Eisenbahner

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Hallo Kroatien-Fans,

vor einiger Zeit hatte ich davon berichtet, dass "Euro Express Autozüge" aus Münster 2017 einen Autoreisezug nach Koper anbieten wird. Wie nun unten perenospera
dankenswerterweise korrigiert, entfällt dieser Zug nun doch 2017.

Inzwischen kommt jedoch die weitere Meldung, dass der momentan eingestellte Schlafwagen München-Rijeka wieder fahren wird, und zwar unter der Regie der ÖBB und mit Wagen der HZ, dies in den Weihnachtsferien, Osterferien und der Sommersaison. Damit entfällt für Bahnreisende der dieses Jahr fällige Umstieg am frühen Morgen in Ljubljana, wenn man nach Istrien oder weiter gen Süden reisen möchte. Ankunft in Rijeka ist gegen 9.20, Abfahrt in München 23.36.
Näheres und auch die Preise finden sich unter
https://www.oebb.at/file_source/reiseportal/angebote-und-ermaessigungen/Nightjet NEU/Folder ÖBB Nightjet 2017.pdf
dort auf Seite 25.

Bei der Gelegenheit vielleicht noch ein paar Fotos, welche die Bahnanreise illustrieren:

Die Fahrt ins gelobte Land beginnt am Münchner Hauptbahnhof mit dem Nachtzug "Lisinski", der eigentlich aus Kurswagen(gruppen) besteht, hier das Laufschild nach Zagreb (zukünftig wieder Rijeka):


Der Schlafwagen wird von der kroatischen HZ gestellt und ist in einem guten Zustand:


Das Abteil (hier Einbett) ist klein, aber ausreichend und gewährt Ruhe und etwas Schlaf auf der Fahrt in den Urlaub:


Gezogen wird die Fuhre von einem ÖBB-Taurus:


Am Morgen hieß es dieses Jahr "umsteigen" nach Rijeka, 2017 heißt es dann wieder "liegenbleiben", den Rest erledigt das Rangierpersonal in Ljubljana:


Die slowenische Zuglok fährt mit bis zum kroatischen Grenzbahnhof Sapjane, dann wird die Maschine erneut gewechselt:


Nach Ausfahrt aus Ljubljana muss der Zug einiges an Höhe gewinnen. Dazu fährt er einen Riesenbogen bei Borovnica, um dortselbst dann über den örtlichen Viadukt zu gelangen:


Auf dem Viadukt Borovnica, noch ist es kühl am Morgen:


Wenn die Sonne bereits etwas höher steht, legt sich der Zug noch einmal nach rechts in die Kurve ...


... und noch einmal nach links:


Und dann kommt der große Augenblick: Die Adria ist erstmals sichtbar (Blickrichtung Opatija):


Die D-Zug-Wagen der Slowenischen Eisenbahn tun immer noch ihren guten Dienst, so hat man (verglichen mit Neuware) luxuriös gepolsterte Sessel, die sich zur Liegelandschaft verschieben lassen, außerdem, gaaanz wichtig: Das Fenster lässt sich öffnen und erlaubt immer wieder tolle Blicke entlang des fahrenden Zuges in die Landschaft:


Langsam windet sich der Zug die Höhen hinunter, die Bucht und einige Schiffe kommen näher:


Wir passieren die Werft "3 Maj":


In der Abstellanlage stehen einige kroatische Wagen, aber auch slowakisches Nachtzugmaterial, im Hintergrund die Lagergebäude des Hafens von Rijeka. Gleich hat der Zug Seehöhe erreicht:


Der Bahnhof von Rijeka hat wohl schon mehr Glanz gesehen, immerhin ist das vormals lädierte Dach über den Hausbahnsteig dieses Jahr erneuert worden und bietet somit wieder Schutz vor Regen und evt. auch Sonne (wenn genug Dreck auf dem Plastik liegt ...):


Immer wieder kurios der Zwischentransfer per HZ-Bus (mit W-Lan) nach Lupoglav (hier der Bahnhof), wo es im istrischen Inselbetrieb weiter geht Richtung Pula:


Nahbei der Ucka mit den Telekom-Anlagen:


Ankunft und Abfahrt im stillen Nirgendwo: Bahnhof Kanfanar. Ich hatte es schon an anderer Stelle bemerkt: Der Anschlussbus nach Rovinj kann gar nicht spät genug abfahren, so entspannend ist hier das Lesen auf der Bahnhofsbank:


Hier existiert noch die alte Sicherungstechnik mit Flügelsignalen und Drahtmechanik, der ein Computerabsturz rein gar nichts anhaben kann:


Die Rückfahrt wird hier über die Alternativstrecke Buzet - Divaca - Ljubljana gezeigt. Am Grenzbahnhof Buzet - hoch über der Stadt - steht der Schwedentriebwagen, der sich hochgekämpft hat und nun ordentlich Hitze abgibt. Der Einstieg mit den 5 Trittstufen errang übrigens den ersten Preis der Krankenkassen für das Projekt "Fit unterwegs", den Sonderpreis gab es auch noch, weil der Triebwagen hier nach hinten geneigt steht und dem geneigten Reisenden zusätzlich das Gleichgewicht trainiert. Allerdings ... eigentlich fahren hier nur internationale Studenten mit guter Körperbeherrschung mit :)
Zu beachten auch die täuschend echt wirkende Folierung des Triebwagens, die bis in die Einzelheiten den Eindruck erweckt, als sei er besprüht worden. Der Siegerentwurf stammt vom istrischen Künstler Kuntar Buntic :) :


Wirklich schön ist die Führung der Bahnstrecke in diesem Teil Istriens: Zunächst geht es hoch über dem Tal an der Stadt Buzet vorbei (untere Bildhälfte); teilweise fährt der Zug durch hochgelegene Felseinschnitte (obere Hälfte), ...


... bevor dann der slowenische Grenzbahnhof Rakitovec erreicht wird. Die Grenzer kommen für dieses Ereignis mit dem Auto hochgefahren:


In Divaca heißt es nun: Umsteigen nach Ljubljana, und bei der Abstellung des Triebwagens, der von Buzet bis hierher fuhr, zeigt sich, dass auch hier alles Kunst ist:


Bei Ankunft in Ljubljana konnte ich sogar noch kurz vor 19.00 einen Bettplatz im Zug reservieren, der nach 23.00 gen München fahren sollte. Reservierungssystem funktioniert also, Schalteröffnung in Ljubljana bis 22.00:


Der eben schon gezeigte "Grüne Zug", hier ein sauberes Exemplar in Ljubljana, war ehedem berühmt in Jugoslawien und...


... bot einiges an Komfort, wie die - bereits früher einmal gezeigten - dick gepolsterten und traumhaft bequemen Sessel verdeutlichen, wo gibt es das heute noch:


Der Zug nach Zürich hat momentan 40` Verspätung, meiner nach München kommt später (und pünktlich), also noch etwas Zeit, die Gegend zu erkunden und Proviant zu ergänzen:


Auch am Empfangsgebäude steht ein (weiteres) sauberes Exemplar des "Grünen Zuges":


Und das Spitzenprodukt der Slowenischen Eisenbahn, der ICS (Slovenia), zeigt sich ebenfalls sauber:


Also, alles in Ordnung, Zug kann kommen, bin schon müde :)

Gruß vom
Eisenbahner
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Marius

Guest
Kuntar Buntic :))

Schöner Bericht, wie immer vom Eisenbahner.
Immer wieder weckt er in mir den Wunsch, das auch wieder mal zu machen, for the good old days, aber die Routine holt mich dann doch wieder ein, zumindest bis zum nächsten Bericht vom Eisenbahner.
 

claus-juergen

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hallo Eisenbahner,

vor drei Jahren ist eine Bekannte von uns mit dem Schlafwagen von Rijeka aus ebenfalls bis München zurück gefahren. Allerdings waren hier Abteile mit sechs Betten vorhanden. Welcher Gesellschaft dieser Wagen gehört kann ich als Laie nicht sagen.

rasa-trail_9.2013_085.jpg


grüsse

jürgen
 

Eisenbahner

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hallo Eisenbahner,

vor drei Jahren ist eine Bekannte von uns mit dem Schlafwagen von Rijeka aus ebenfalls bis München zurück gefahren. Allerdings waren hier Abteile mit sechs Betten vorhanden. Welcher Gesellschaft dieser Wagen gehört kann ich als Laie nicht sagen.

rasa-trail_9.2013_085.jpg


grüsse

jürgen

Hallo Jürgen,

die Liegewagen verfügen über bis zu 6 Liegeplätze, die Schlafwagen über bis zu 3, somit kann man im Schlafwagen etwas "Privacy" buchen, während der Liegewagen ein wenig JH-Charakter hat, aber natürlich auch viel günstiger ist, und sich langmachen kann man hier genau so gut. In den vergangenen Jahren sind die Liegewagen nach Rijeka ebenfalls von der kroatischen HZ gestellt worden. Laut der oben angegebenen Broschüre fährt 2017 allerdings nur der Schlafwagen, also kein Liegewagen.

Gruß vom Eisenbahner
 
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