26. Mai 1992 - "Nachbar in Not" - Aktion startet

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Michael

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1992: Der Krieg im Nachbarland Jugoslawien erschüttert Österreich. Um die enorme Hilfsbereitschaft aufzufangen wird die Aktion "Nachbar in Not" gegründet und entwickelt sich schnell zur größten privaten Hilfsinitiative für die Menschen am Balkan.

Knapp ein Jahr, nachdem Slowenien und Kroatien ihre Unabhängigkeit erklärt haben, was der Beginn eines blutigen Bürgerkrieges sein sollte, der geprägt von Massakern, ethnischen Säuberungen, Flucht, Zerstörung, Vertreibung und fehlgeschlagenen Waffenstillstandsabkommen viele Jahre in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien wütete, wurde am 26. Mai 1992 der Start einer Hilfsaktion mit Namen "Nachbar in Not" für die Flüchtlinge und Vertriebenen im auseinanderfallenden Jugoslawien bekanntgegeben. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UHNCR) 1,5 Millionen Menschen des ehemaligen Jugoslawien auf der Flucht. Betroffen waren vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen.

Internationale Friedensbemühungen scheiterten, der Krieg und damit das menschliche Elend im ehemals zweitbeliebtesten Nachbar- und Urlaubsland aller Österreicher eskalierte. Die österreichische Bundesregierung verdoppelte ihre finanziellen Hilfsleistungen von ursprünglich 30 auf 60 Millionen Schilling. Doch es war klar, dass diese Hilfe für die leidtragende Zivilbevölkerung nicht ausreichte; das ehemalige Urlaubsparadies an der Adria drohte, zum Trümmerhaufen der Geschichte - mitten in Europa - zu zerfallen.

In dieser Situation entstand die Idee, zusätzlich zur staatlichen Hilfe eine private, humanitäre Hilfsaktion mit Unterstützung des ORF zu starten und die Menschen in Österreich zu Spenden für die Flüchtlinge und Vertriebenen im Nachbarland aufzurufen. Der damalige ORF-Generalsekretär und "Licht ins Dunkel"-Begründer Kurt Bergmann fand in Caritas und Rotem Kreuz kompetente Partner mit funktionierenden Hilfsmöglichkeiten im Nachbarland. Es entstand ein Netzwerk der Hilfe zwischen dem starken Medienpartner ORF, der in Spots zu Spenden aufrief und weite Teile seines Programms in den Dienst der Hilfe stellte, sowie den zwei großen, österreichischen Partnern Caritas und Rotes Kreuz.


mehr dazu und Quelle: ORF - Nachbar in Not
 
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Franto

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Sehr positiv dabei anzumerken war, dass die Leute von "Nachbar in Not" in Bosnien-Herzegowina sich auch außerhalb der im medialen Focus stehenden Hauptstadt Sarajewo um die Menschen kümmerten. Besonders aus dem angloamerikanischen Raum bewegten sich die NGOs und "HelferInnen" kaum aus Sarajewo hinaus - und als die TV-Teams von "daheim" weg waren - verschwanden sie auch gleich wieder.
 
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