Der israelische Präsident Ruven Rivlin auf Staatsbesuch

claus-juergen

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hallo ihr beiden,

"Außerdem sagte Grabar-Kitarović, dass sie die Manipulation der Anzahl von Holocaust-Opfern in Jasenovac verurteilt, die nicht auf historischen Fakten beruhten und für politische Zwecke oder für die Auferlegung kollektiver Schuld auf Kroatien und das kroatische Volk verwendet werden."

In diesen Worten gehts schon wieder um den alten Streit um Opferzahlen. Diesbezüglich ist in Wikipedia folgendes nachzulesen:

"Die Zahl der Opfer in Jasenovac war stets Gegenstand von Manipulationsversuchen, gefolgt von heftigen politischen Debatten und Konflikten. Im sozialistischen Jugoslawien wurde die Opferzahl aus Jasenovac mit bis zu 700.000 Toten angegeben, obwohl die jugoslawische Regierung 1964 nur knapp 600.000 Kriegsopfer im gesamten Jugoslawien namentlich nachweisen konnte. Autoren wie der serbische Emigrant Bogoljub Kočović (ein Statistiker) oder der kroatische Ex-Partisan und Wirtschaftswissenschaftler Vladimir Žerjavić[23] errechneten unabhängig voneinander mit bevölkerungsstatistischen Methoden eine Opferzahl von bis zu 85.000. Der serbische Schriftsteller und Politiker Miodrag Bulatović trieb die Opferzahlen auf über eine Million,[24] Franjo Tuđman sprach dagegen von 30.000 bis 40.000 Opfern.[25] Seit 1998 tagte ein kroatisch-serbischer Historikerdialog, der sich auch mit dem Streit um die Zahl der Todesopfer in Jasenovac beschäftigte. Beim Belgrader Dialog 2002 kamen beide Seiten überein, dass sich die Zahl der Umgekommenen etwa auf 60.000 bis 80.000 belaufen müsste, was den Jahre zuvor von Žerjavić und Kočović errechneten Daten entspricht.[26][27] Das 2009 erschienene Standardwerk von Benz/Distel gibt die Opferzahl mit 80.000 bis 90.000 an.[28]

Verschiedene Institute und Historiker, darunter das Simon-Wiesenthal-Zentrum[29] in Jerusalem, die Holocaust Encyclopedia des staatlichen United States Holocaust Memorial Museum[30] und Slavko Goldstein[31] kommen zu geschätzten Opferzahlen zwischen 77.000 und 99.000 Personen in Jasenovac. Die österreichische Historikerin Grünfelder schreibt von 100.000 Opfern.[32]

Das von Adil Zulfikarpašić gegründete „Bosniakische Institut“ in Zürich publizierte 1998 die Namen von insgesamt 59.188 Opfern des Lagerkomplexes Jasenovac (einschließlich Stara Gradiška), darunter 33.944 Serben, 9.044 Juden, 6.546 Kroaten und 1.471 Roma. Der Rest verteilte sich auf Personen unterschiedlicher ethnischer bzw. religiöser Zuordnung sowie auf Opfer, deren Nationalität nicht eindeutig festgestellt werden konnte. Da die Erhebung von 1964, die zu dieser Publikation führte, unvollständig war, sind diese Zahlen als zu niedrig zu betrachten.[33] Forscher am Belgrader Museum für Genozidopfer haben bisher 80.000 bis 90.000 Menschen gezählt, die in Jasenovac starben.[34]

Der österreichische Historiker Hans Safrian[35] zitiert höhere Zahlenangaben:

„Die genaue Zahl der Opfer von Jasenovac läßt sich mangels schriftlicher Quellen nicht ermitteln, so daß nur Schätzungen möglich sind. In einem Bericht, der Anfang 1944 an Glaise-Horstenau geschickt worden war, wurden die Angaben eines ehemaligen Lagerinsassen wiedergegeben, wonach von der Ustascha in Jasenovac bis Ende 1943 300.000 bis 400.000 Menschen ermordet wurden.“[36]

In der Gedenkstätte Donja Gradina wird weiterhin die Zahl von 700.000 Opfern dargestellt, während in der Gedenkstätte Jasenovac von ca. 80.000 Opfern ausgegangen wird.[37] Dragan Cvetković, Historiker und Forscher am Belgrader Museum für Genozidopfer, gibt an, dass für 83.294 Opfer die Nationalität geklärt werden konnte. Insgesamt schätzt er die Zahl der Opfer auf 120.000 bis 130.000.[38]

Das Museum der Gedenkstätte veröffentlichte eine, noch nicht vollständige, Liste der Opfer von Jasenovac, mit dem Stand der Nachforschungen bis zum 18. April 2010. Darin sind biographische Daten der einzelnen Opfer und Informationen zu den Umständen ihres Todes aufgeführt. In dieser Liste sind bisher 83.145 namentlich bekannte Personen, darunter 47.627 Serben, 16.173 Roma, 13.116 Juden und 4.255 Kroaten, aufgeführt die in Jasenovac zwischen Einrichtung des Lagers 1941 bis zur Befreiung 1945 zu Tode kamen. Diese bilden einen Teil der 597.323 amtlich registrierten Kriegsopfer Jugoslawiens, die in der „Poimeničnog popisa žrtava Drugog svjetskog rata u Jugoslaviji“ (deutsch: Namensliste der Opfer des Zweiten Weltkriegs in Jugoslawien) gelistet sind.[39]"

grüsse

jürgen
 
M

Marius

Guest
War ja klar, am liebsten wuerde sie es ja komplett leugnen, das traut sie sich aber nicht.
 

claus-juergen

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hallo,

hier ein Artikel der Süddeutschen Zeitung zum Thema.

https://www.sueddeutsche.de/politik/voelkermord-das-jugoslawische-trauma-1.4065076

Slavko Goldstein hat ein Buch dazu geschrieben mit dem Titel "Saat des Hasses". Im Land selbst will das wohl kaum jemand wissen. Die Geschichte wird überwiegend auf den letzten Unabhängigkeitskrieg reduziert und manche trauern vielleicht noch an der "guten alten Tito-Zeit" nach.

grüsse

jürgen
 
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