Christl
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In Kroatien werden den rund 60.000 ärmsten Bürgern des Landes ihre Schulden erlassen. Um den sozial schwächeren Teil der Bevölkerung von seinen Schulden zu befreien, hat die kroatische Regierung entsprechende Vereinbarungen mit den Banken, der Steuerbehörde, Telekommunikationsbetreibern und etlichen Staatsunternehmen getroffen. Dem Schuldenschnitt traten auch Städte und Gemeinden bei.
Das von der Regierung Mitte Jänner initiierte Projekt, genannt „Neuer Anfang“, gilt für Sozialhilfeempfänger und Niedrigverdiener, deren Schulden insgesamt nicht mehr als 35.000 Kuna (rund 4.550 Euro) betragen.
Für den Schuldenerlass qualifizieren sich jene Bürger, die kein Vermögen besitzen, mit dem sie ihre Schulden begleichen können, und deren Bankkonten seit mehr als einem Jahr blockiert sind.
Unternehmen, Banken und Kommunen
Dem Projekt schlossen sich bisher neben Staatsunternehmen, darunter der Stromkonzern HEP, die Post und der öffentlich-rechtliche Rundfunk HRT, auch neun Banken sowie alle drei
Mobilfunkanbieter an. Die Telekommunikationsunternehmen und Banken werden ihren Kunden die Schulden bis zur Maximalhöhe von 10.000 Kuna (1.300 Euro) erlassen.
Bei der Steuerbehörde und staatlichen Unternehmen werden die Abschreibungen bis zu 25.000 Kuna (3.250 Euro) betragen. Auch die vier größten Städte Zagreb, Rijeka, Split und Osijek sowie kleinere Städte und Gemeinden wollen ihren Bürgern die Schulden für Kommunaldienstleistungen bis zu einer Höhe von 25.000 Kuna (3.250 Euro) erlassen.
320.000 Kroaten haben blockierte Konten
Nach Daten der kroatischen Regierung haben rund 320.000 kroatische Bürger blockierte Konten wegen zu hoher Schulden. Ihre Schulden belaufen sich insgesamt auf 28 Mrd. Kuna (3,64 Mrd. Euro). Die Schulden der rund 60.000 ärmsten Bürger, denen nun ein Schuldenschnitt ermöglich wird, betragen 210 Mio. Kuna (27,3 Mio. Euro).
Quelle: ORF news