KZ Kampor > Gedenkstätte auf der Insel Rab

Hartmut

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Gedenkstätte KZ Kampor

Mit der uns zugewiesenen Reiseleiterin Bobana ging es zunächst zur Gedenkstätte des ehemaligen KZ Kampor.
Dank ihrem Wissen und Engagement erfuhren wir sehr viel.

An der Straße von Banjol nach Kampor erkennt man an der linken Straßenseite zwei Hinweise,
KAMPOR_ehemaliges_Konzentrationslager_2008IMG_8263.jpg

welche man bei fehlenden Sprachkenntnissen bzw. Hintergrundwissen falsch deuten könnte.
KAMPOR_ehemaliges_Konzentrationslager_2008IMG_8260a.jpg


Hier zweigt ein asphaltierter Weg ab. Da der Weg für den Bus zu schmal war, stiegen wir an der Straße aus und gingen gute 100 m zu Fuß bis zum Gedenkfriedhof.

Neben dem Friedhofseingang mit integrierter Gedenkstätte befindet sich außerhalb eine dreisprachige Gedenktafel.
KAMPOR_ehemaliges_Konzentrationslager_2008IMG_8237.jpg


Nach dem Zugang hörten wir unserer Reiseleiterin aufmerksam zu.
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KAMPOR_ehemaliges_Konzentrationslager_2008IMG_8242.jpg


Am 07. Juli 1942 wurde in Ljubljana durch den italienischen General Mario Roatta das KZ Kampor auf der Insel Rab ausgerufen.
Es wurde in der fruchtbaren Ebene zwischen den Buchten Sv. Eufemija und Kamporska draga angesiedelt.

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Am 27. Juli 1942 wurden die ersten Inhaftierten ins Lager nach Kampor deportiert.
Das Lager bot Platz für bis zu 15.000 Gefangene. Inhaftiert wurden vornehmlich Slowenen, zudem auch Kroaten und Juden. Etliche Gefangene wurden zu Zwangsarbeiten herangezogen.
Im Winter 1942 verstarben zahlreiche Gefangene wegen fehlenden Behausungen und der mangelnden hygienischen Zustände und einem Hochwasser. Mit dem Bau von Baracken wurde erst zu Beginn des Jahres 1943 begonnen.
Im September 1943 wurde das Lager von innen heraus befreit.


Nach dieser geschichtlichen Einführung betraten wir den Friedhof.
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Hier ein Beispiel für die Vielzahl der Grabstätten.
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1955 errichtete Edo Ravniker auf dem Friedhof zum Gedenken an das ehemalige Konzentrationslager KZ Kampor der italienischen Okkupationsmacht eine Gedenkstätte.
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In einem der runden Steinbehälter lag der Lagerplan, den ich am Anfang dieses Beitrages zeige.
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Innerhalb der Gedenkstätte befindet sich diese Mosaikwand von Marij Pregelj.
KAMPOR_ehemaliges_Konzentrationslager_2008IMG_8250a.jpg


Die zahlreichen Darstellungen der Mosaikwand wurden uns von unserer Reiseleiterin verdeutlicht.

Vorweg muss man sagen, dass die Kapitolinische Wölfin als Symbol für Rom bzw. Italien steht.
Die Kapitolinische Wölfin gilt als Mutter der Römer, da sie die Brüder Remus und Romulus, die Begründer Roms großzog. Diese Bronzestatue findet man heutzutage im Konservatorenpalast auf dem Kapitol zu Rom.

Die Erklärung begann mit der linken Hälfte

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linker Mosaikausschnitt
Hier erkennt man immer wieder die aufrecht stehende Wölfin sowie ganz links oben die Axt als Sinnbild für die italienische Okkupationsmacht. Das Mosaik zeigt in diesem Bereich brennende und zerstörte Motive: Ruinen von Häusern, Fabriken, Dörfern, getötete Tiere und verbrannte Agrarwirtschaft.

Im Gesamtmosaik wird unten ein abgemagerter und von der Zwangsarbeit geschundener Körper mit hängendem Kopf dargestellt. Darüber wird der in Ketten liegende Mensch mit aufrechten Blick dargestellt, was für das Ende der Gefangenschaft steht.

rechter Mosaikausschnitt
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Aus diesem Grunde wird in der rechten Mosaikhälfte eine gestürzte auf dem Rücken liegende Wölfin dargestellt. Die Wiederauferstehung der Region wird mit laufenden Tieren, blühender Landschaft und intakten Gebäuden und Orten symbolisiert. Man beachte rechts oben den roten Stern Jugoslawiens.

Gegenüber der Gedenkstätte sahen wir eine langgezogene Gedenktafel mit vielen Namen der Opfer und deren Geburtsjahr.
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Außerdem gibt es dort diese Säule .
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-
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Auf dem Gelände zeigte uns Bobana noch einen Erdbeerbaum.
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Nach dieser ergreifenden Führung durch Frau Bobana verließen wir die Gedenkstätte
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um mit dem Bus zur Raber Altstadt aufzubrechen.
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Autor: Hartmut
Fotos: Annette und HMV 2008

Ausflugsbericht eines Details zur Busreise mit Leitner Reisen 2008 zur Insel Krk bzw. Rab
 
S

Suzi

Guest
Hallo Hartmut!

Sehr interessanter Bericht. Ich kann auch nicht verstehen, dass euch die Busfahrer gesgat haben, dass der Rest Rabs uninteressant war. Ich war zwar selbst noch nicht dort, aber ich denke, dass es uns auch noch irgendwann dorthin führen wird. Und dann mit Sicherheit nicht nur nach Rab-Stadt.
 

Hartmut

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Zitat von Suzi:
Ich kann auch nicht verstehen, dass euch die Busfahrer gesgat haben, dass der Rest Rabs uninteressant war.
Es waren nicht die Busfahrer, denn die waren nur als Chauffeure aktiv.
Die Aussage stammt vom Verantwortlichen der kroatischen Reiseagentur depope, die für Leitner-Reisen vor Ort die Betreuung übernahm.

Zitat von Suzi:
Sehr interessanter Bericht. Ich war zwar selbst noch nicht dort, aber ich denke, dass es uns auch noch irgendwann dorthin führen wird. Und dann mit Sicherheit nicht nur nach Rab-Stadt.
Danke für die positive Resonanz.
Rab ist eine tolle Insel mit viel mehr als nur die Altstadt. Solltest Du mal dort sein nimm Dir die Zeit die Insel kennen zu lernen.
 

Alexa

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Danke für die Mitnahme zu diesem "schaurigen" Ort, wenn ich an das Geschehen damals dort denke, kriege ich Gänsehaut.

Also ich glaube nicht, so wie Diana auch, daß der Rest von Rab uninteressant ist. Was interessant ist, liegt doch glaub ich wohl eher immer im Auge des Betrachters.

Liebe Grüsse,
Alexa
 
E

ELMA

Guest
Hallo Hartmut!

Dein Bericht hat mich sehr beeindruckt.

Nicht nur, dass ich bis jetzt gar nicht gewusst habe, dass es so ein Konzentrationslager auf Rab überhaupt gab , -
nein, auch die Art, wie Du über Euren Besuch geschrieben hast, hat mich nachdenklich gemacht.
Vor allem die Beschreibung und die Erklärung des Mosaiks finde ich bemerkenswert.

Ihr hattet riesiges Glück, eine solch kompentente Reiseführerin zu haben.

Danke für diesen außergewöhnlichen Beitrag!

Gruß,
ELMA
 

Mifle0371

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Hallo Hartmut,

ich war 1997 in Kampor. Mir geht es wie Elke. Ich höre davon das erstemal.
Habe auch keine Ahnung, wo das nun genau ist.
Interessant wars allemal.

LG
Michael
 

Hartmut

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Der aktuelle Monatswettbewerb "Kunst und Kitsch in Kroatien" hat mich wieder zu meinem Reisebetrag geführt und die Frage von Mifle0371.

Mir geht es wie Elke. Ich höre davon das erstemal.
Habe auch keine Ahnung, wo das nun genau ist.
Interessant wars allemal.

Wenn man von Rab in Richtung Kampor fährt passiert man das links liegende Kloster Eufemia. Etwas später kann man links den Hinweis zur Gedenkstätte sehen. Gute 100 m nach dem Abbiegen findet man rechter Hand die Gedenkstätte.
 
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