Mesić: Gaddafi wollte aufgeben

Christl

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Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi soll sich in der vergangenen Woche hilfesuchend an den kroatischen Ex-Präsidenten Stjepan Mesić gewendet haben.

Laut Mesić habe Gaddafi ihm in der Vorwoche in einem Schreiben mitgeteilt, dass er bereit sei, sich vollkommen aus dem öffentlichen und politischen Leben zurückzuziehen, mit dem Versprechen, dass er sich weder gegen die Einführung eines Mehrparteiensystems stellen werde, noch gegen Reformen. Die Bedingung dafür sei das Ende der NATO-Angriffe.

Gaddafis Ehefrau soll aus Mostar stammen
Da die Nachricht offenbar nicht in den Ländern ankam, die militärisch gegen Gaddafi vorgehen, ergriff Mesic die Initiative und traf sich mit dem chinesischen, dem russischen sowie dem US-Botschafter in Zagreb.

In Mesićs Aussendung heißt es, er habe "keine Illusionen über seinen (Gaddafis) Charakter im Zusammenhang mit dem, was wir als Demokratie betrachten". Er bedauerte gleichzeitig, "dass die Kämpfe, inklusive der NATO(-Angriffe) in den vergangenen Monaten, (...) eine große Zahl ziviler Opfer gefordert haben".

Mesić erinnerte daran, dass Libyen einer der ersten nicht-europäischen Länder gewesen sei, die Kroatiens Unabhängigkeit anerkannt hatten. Mesic unterhielt gute Beziehungen zu Libyen, wofür er nach Ausbruch des Aufstandes in dem nordafrikanischen Land auch kritisiert wurde. Noch bevor sich Unruhen abgezeichnet hatten, wollte Mesic eine Wirtschaftsdelegation nach Libyen führen.

Gaddafis Verbundenheit zum Raum Ex-Jugoslawiens und einzelnen Personen geht noch auf die Zeit von Josip Broz Tito zurück. Gaddafis Ehefrau Safiya Farkash stammt laut Medienberichten aus Mostar in Bosnien-Herzegowina.

Quelle: ORF news
 
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