NATO-Abfälle in die Gewässer Istriens

Christl

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Heute gibts einen interessanten Beitrag in Glas istre zu diesem Thema. ein italienischer Journalist hat ein Buch darüber geschrieben.

vll können uns User, die die kroatische Sprache beherrschen, den Artikel besser übersetzen.

Ich denke, er ist wichtig und interessant:

Italienische Journalist Gianni Lannes sagt, dass die NATO und die italienischen Behörden liegen, wenn sie sagen, dass in der Adria angegebenen sechs spezielle Zonen, in denen militärische Flugzeuge der Rückkehr von militärischen Missionen Freigabe Bomben und Raketen, die nicht während der Mission eingesetzt wurden.

218554


Solcher Zonen ist 24, und sie sind nicht nur in internationalen Gewässern gefunden, aber im Raum, wie die italienische Art und Weise ist der kroatischen Seite, sagt der Journalist und fügte hinzu, dass die Zone der militärischen Abfällen Ausbreitung von Triest, nördlichen Adria und bis Süden bis Santa Maria di Leuca, vor der Straße von Otranto. Data ist das Ergebnis von Jahren der Untersuchung von Lannes zusammengefasst in einem Buch, das zur Veröffentlichung bereit ist.

VF


"Am Boden vor der Küste von Pesaro, fünfzig Meilen Küstenlinie, gibt es ein riesiges Arsenal von Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg und die militärische Mission der NATO im Jahr 1999., Während der Bombardierung von Serbien. Konzentration von Senfgas, Phosphor und anderen toxischen Chemikalien ist beängstigend, und Bomben unterliegen Änderungen von Strömen, es ist eine mobile Arsenal des Todes.

Meine Erkenntnisse sind das Ergebnis der Meeresforschung und Monaten Arbeit in militärischen Archiven in ganz Europa. Kürzlich genannt, entlang der italienischen Küste ein Massensterben der Schildkröten und Delfine beobachtet, und in der italienischen nationalen Agentur ICRAM, die dieses Phänomen begleitet, als die Körper toter Tiere zu Verbrennungen und tiefe Wunden gefunden ", erzählt Lannes.

Im Buch, das er bereitet sich auf Details der angeblichen einschüchternd extrem große Anzahl von Fällen von Tumoren bei neugeborenen Kindern in den Gargano, gegenüber Visa und verschiedene angeborene Fehlbildungen zu veröffentlichen. (Elio Velan)

Quelle: http://www.glasistre.hr/istra/vijest/286184
 
M

Marius

Guest
Die Übersetzung ist gar nciht mal so schlecht, ich habe beide Texte gelesen, eine nochmalige Übersetzung lohnt nicht.

Allerdings weiß ich nicht, wie das gemeint ist, dass die Bomben den Meeresströmungen ausgesetzt sind, ist er der Ansicht, dass Meeresströmungen die Bomben in der Adria herumrollen oder dass dies Bomben irgendwo in irgendeiner Tiefe "herumschweben"? :)

Ein interessantes Thema jedenfalls, mir war bisher nicht bekannt, dass nicht gebrauchte Sprengmittel abgeworfen werden! Ich meine, moderne Raketen kosten ja einen Haufen Geld, ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich dieser ohne Not entledigt, außer das Flugzeug befindet sich in einer Notsituation, weil es getroffen ist oder so... Das wäre allerdings dann eine zu vernachlässigende Anzahl...

Weiß jemand mehr? Haben wir hier Militärspezialisten?
 
F

Franto

Guest
Die Übersetzung ist gar nciht mal so schlecht, ich habe beide Texte gelesen, eine nochmalige Übersetzung lohnt nicht.

Allerdings weiß ich nicht, wie das gemeint ist, dass die Bomben den Meeresströmungen ausgesetzt sind, ist er der Ansicht, dass Meeresströmungen die Bomben in der Adria herumrollen oder dass dies Bomben irgendwo in irgendeiner Tiefe "herumschweben"? :)

Ein interessantes Thema jedenfalls, mir war bisher nicht bekannt, dass nicht gebrauchte Sprengmittel abgeworfen werden! Ich meine, moderne Raketen kosten ja einen Haufen Geld, ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich dieser ohne Not entledigt, außer das Flugzeug befindet sich in einer Notsituation, weil es getroffen ist oder so... Das wäre allerdings dann eine zu vernachlässigende Anzahl...

Es war ja wirklich kein Geheimnis, dass während des NATO-Bombardements gegen Serbien 1999 die Bombardierer - USAF, Franzosen, Deutsche Tornados - ihre nicht in die Zielgebiete abgeworfenen Bomben in bestimmten Gebieten der Adria - natürlich in "internationalen Gewässern" - abluden. Denn zurück auf die Einsatzflughäfen, besonders Aviano in Friaul oder Ramstein in DE, dürfen die Bomben aus Sicherheitsgründen nicht mit genommen werden! Auch die aus den USA direkt zum Bombardement gestarteten B1-Bomber haben sicherlich ihre nicht entladenen 30 Tonnen Bombenfrachten nicht heimwärts geflogen. (Diese Bomber waren 30 Stunden in der Luft und wurden 4 Mal dort aufgetankt). Vor allem die Franzosen brüsteten sich sogar öffentlich, eher nur zum Schein sich an den Bombardements beteiligt zu haben - also warfen sie ihre Bomben in diese maritimen "Abwurfgebiete".

Natürlich liegt seit Ende des 2. Weltkrieges und danach "entsorgte" Munition aller Art am Meeresgrund - ganz ähnlich wie auch in der Ostsee;-) wie man weiß.

Diese so deponierten Bomben und andere Munition treiben natürlich in der Strömung aus den ursprünglichen Abwurf- bzw. Versenkunsgebieten weiter, teilweise lösen sich durch Korrosion auch die Behälter auf...Alles Dinge, über die niemand gerne spricht.
Irgend wo gibt es dazu ein - den Besprechungen nach - gut recherchiertes Buch, besonders auch darüber als die alliierten Giftgasbestände bei Foggia (1944?) in die Luft flogen und "der Rest" einfach ins Meer gekippt wurde...EDIT: Es war nicht Foggia, sondern Bari. Siehe http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13531696.html
 

Krista

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Hallo Chrsitl,

wenn du JoJo40 meinst, also ich vermisse seine Beiträge hier schon seit einiger Zeit.
Mich interessiert das Thema. Mir ist sofort das Buch von Frank Schätzing: Der Schwarm
eingefallen.
Danke Franto für dein posting, das beruhigt ja aber nicht wirklich!

Grüssle Krista
 
J

JoJo40

Guest
Hallo,

Grins ... ein Experte auf diesem Gebiet bin ich leider nicht. Ich habe auch nicht Frantos Kenntnisstand.

Meiner Erfahrung nach können moderne Flugzeuge jederzeit in voller Kampf-Bewaffnung landen. Es werden aber in der Nähe von militärischen Flugplätzen immer Areale angegeben, in die Munition ausgeworfen werden kann. Dies falls Gefahr bei der Landung besteht, z.B. weil ein Flugzeug beschädigt wurde.


Dies ist kein schönes Thema, aber auch kein Neues.

Anfang Mai 1999 geriet vor Venedig eine Splitterbombe ins Netz eines Fischers und explodierte: die Crew (3 Personen) wurde dabei verletzt.
Die Kammuschel-Fischer waren vor der Gefahr nicht gewarnt worden. Kurz danach waren in der Adria 14 Minensuchboote unterwegs, um die Bomben zu suchen. Es wurden angeblich keine Munition mehr ausserhalb der Zonen gefunden. (?) War in italienischen Zeitungen über Monate ein Thema, auch weil sich nach dem Zwischenfall Fischer geweigert hatten hinauszufahren.

Die meiste Geschosse wurden auch in internationalen Gewässern in den ausgewiesenen Arealen abgeworfen. Diese Zonen sind mittlerweile in den militärischen Seekarten eingezeichnet. Bei den Zivilen weis ich es nicht.


In militärischen Kreisen geht man von 235 Bomben aus, bestätigt wurden 161 Stück ! Es handelt sich zum großen Teil um CBU-87 Combined Effects Munition.
Dies sind Clusterbomben oder Kassettenbomben mit Streumunition.


Ob auch Munition mit einer DU Ummantelung ((Depleted Uranium, (Abgereichertes Uran )), oder Tomahawk-Raketen versenkt wurden, dies konnte nie zweifelsfrei geklärt werden.

Die meisten dieser Bomben sollten heute nur noch Schrottwert haben, - bei DU Clusterbomben oder den Tomahawks dürfte dies meiner Meinung nicht so positiv aussehen.

Beim Gipfel zur nuklearen Sicherheit in Washington im April dieses Jahres wurde Obama übrigens noch mal auf das DU Problem in der Adria angesprochen. Antwort: „Die Amis würden diese Bomben bergen falls sie da sein sollten.“ (?)


Bevor jetzt hier groß gemeckert wird, viele dieser Bomben wurden übrigens von DP `s abgeworfen, so genannten „anständigen Piloten“ !

Wo sie sonst ihr Ziel getroffen hätten kann sich jeder ausmalen. Insgesamt wurden bei Einsätzen der NATO-Streitkräfte im Kosovo 1.392 Streubomben "eingesetzt" !

Die meisten dieser Daten sind mittlerweile im Netz zu finden, z.B. bei Wikipedia !

Zur Munition aus dem zweiten Weltkrieg habe ich keine Informationen.
 
M

Marius

Guest
Jojojojojo ist wieder da!!!!!!!!
Oh Mann, was haben wir dich vermisst!

Willkommen zurück! :)
 

Krista

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Guten Morgen Jürgen,

vielen Dank für deinen Bericht, wie immer fundiert!
Es freut mich aufrichtig, dass du dich hier wieder gemeldet hast.

Grüssle Krista
 

claus-juergen

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hallo jürgen und die anderen,

in diesem zusammenhang möchte ich anmerken, daß in der ostsee sicher ein vielfaches an munition aus beiden weltkriegen liegt, darunter auch giftgasmunition. die ostsee ist wesentlich flacher als die adria und intensiv befischt. bisher ist allerdings wenig passiert. ich nehme an, daß aufgrund korrosion schon vieles zerstört wurde und dabei auch verschiedene schädliche substanzen ins meer gelangt sind. scheinbar verdünnen sich die chemikalien dann doch recht schnell bzw. werden abgebaut.

wie allgemein bekannt ist, nutzen die russen die barentsee seit jahrzehnten als illegale "atommülldeponie".

beim bau der ostsee-pipeline north-stream mußte die trasse wiederholt geändert werden, weil messungen vor ort ergeben haben, daß noch eine menge kriegsschrott auf dem meeresgrund liegt.

auch die italiener haben jahrzehntelang vor allem im golf von tarent radioaktive abfälle versenkt.

ich will damit nur sagen, daß wegen der auf dem grund der adria lagernden munition keine hysterie angebracht ist. leider dürfte in allen gewässern, die im vergangenen jahrhundert kriegsschauplatz gewesen sind, eine menge explosivmatierial und giftstoffe lagern. dabei kommt es immer wieder zu unfallen. man bedenke jedoch, daß der müll mit der zeit "verottet". eine bergung wird sich in den wenigsten fällen rechnen.

grüsse

jürgen
 

Christl

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Willkommen zurück Jürgen :)

ich hab mich soauf deine Beiträge gefreut, sie haben einfach gefehlt

ich hoffe, wir lesen dich jetzt wieder öfter ( täglich !! )
 
P

perovuk

Guest
Hallo Jürgen, willkommen zurück, es hat sich zwar einiges getan, aber wir sind immer noch die gleichen :smile:
Gruß
Peter
 
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