Im Archipel von Zadar wimmelt es geradezu von Inseln, von denen nur einige wenige dauerhaft bewohnt sind. Zwei dieser Inseln habe ich an einem Tagesausflug im August 2013 besucht.
Der Plan: Inselhüpfen per Katamaran und Fähre ab Bozava – ob Zufall oder nicht – die Abfahrtszeiten sind geradezu ideal für diese Kombination und ermöglichen jeweils ein paar Stunden Aufenthalt auf beiden Inseln.
Los geht’s in aller Herrgottfrühe kurz vor Sonnenaufgang im Hafen von Bozava mit dem Katamaran Olea nach Zadar.
Der Ticketverkäuferin musste ich zwei Mal sagen, dass ich nach Rivanj wollte, denn offenbar war sie gewohnt, dass alle Touristen nach Zadar wollen und drückte mir automatisch ein vorgedrucktes Ticket nach Zadar in die Hand. Aber dann bekam ich doch mein händisch ausgefülltes Ticket nach Rivanj um 20 Kuna – Vordrucke zahlen sich hierfür offensichtlich nicht aus.
Mit Zwischenstopp in Sestrunj dauert die Fahrt nach Rivanj eine gute halbe Stunde. In Rivanj steigen ein paar Leute zu, Aussteiger gibt’s außer mir niemanden – Touristenmassen braucht man auf Rivanj also nicht zu befürchten.
Am Morgen ist die See nahezu spiegelglatt, am Horizont sieht man die zwischen Rivanj und Sestrunj liegenden Leuchtturminselchen Tri Sestrice.
Vom Hafen ein erster Blick hinüber zum 2. Ziel des heutigen Tages, Sestrunj.
Aber zunächst heißt es die Insel Rivanj zu erkunden und folge daher der einzigen Straße bergauf, die schöne Ausblicke auf die umgebende Inselwelt ermöglicht, im Hintergrund liegt Dugi Otok.
Die Straße endet bei der bereits aus einem Fotorätsel (http://www.adriaforum.com/kroatien/1735_-dalmatien-rivanj-sv-jelena-t74764/) bekannten Kirche Sveta Jelena am Bergrücken, von hier sieht man sowohl Richtung Festland als auch über die Inselwelt Norddalmatiens.
Hier oben befindet sich der alte Teil des Orts Rivanj, insgesamt leben auf der Insel laut Angaben in der (kroatischen) Wikipedia noch 31 Einwohner (Stand 2011).
Ein Schotterweg führt zum nahegelegenen Friedhof, links und rechts lässt die Vegetation noch Spuren eines Brandes vor mehreren Jahren erkennen.
Blick zum Festland und vorgelagerter Insel Jidula
Verlassene und verfallene Häuser geben Zeugnis darüber ab, dass hier einst wesentlich mehr Menschen gewohnt hatten, viele sind in der Vergangenheit nach Amerika ausgewandert, wie auch die Inschrift an der Kirche Sveta Jelena beweist.
Nun geht’s wieder steil hinunter zum kleinen Hafen.
Am Meer entlang wurden einige neue Häuser gebaut, hier kann man auch Appartments mieten. Infrastruktur gibt es jedoch so gut wie keine – kein Geschäft, kein Restaurant. Die Strände sind – zumindest soweit ich gesehen haben – überwiegend felsig und eher schmal, ein schöner Promenadenweg führt am Ufer entlang.
Hier mündet die Abzweigung zur Kirche Sv. Jelena in die Uferpromenade – die einzige Kreuzung auf Rivanj.
Die Zeit schreitet voran und kurz nach Mittag müsste die Fähre einlaufen, die von Zadar kommend zuerst in Rivanj anlegt und dann weiter über Sestrunj und Zverinac nach Molat fährt. Die spannende Frage am „Fahrkartenschalter“ der Jadrolinija im Hafen: Kommt jemand, um mir eine Fahrkarte zu verkaufen? Laut Tafel soll der Fahrkartenverkauf 10 Minuten vor Abfahrt erfolgen. 5 Minuten vor Abfahrt – die Fähre war bereits in Sichtweite – war jedenfalls noch niemand da ….
Aber dann fährt mit lautem Knattern ein etwas älteres Auto an mir vorbei und dreht plötzlich wieder um – der Ticketverkäufer (und zugleich Hafeneinweiser) hat offenbar nicht damit gerechnet, die Bude aufsperren und eine Fahrkarte verkaufen zu müssen. Rasch wird – wiederum händisch – ein Ticket um 11 Kuna nach Sestrunj ausgestellt und nun heißt es laufen – die Fähre legt nämlich gerade an.
Nur wenige Augenblicke liegt die Fähre im Hafen, um ein paar Passagiere aussteigen zu lassen, dann geht’s gleich weiter.
Die Überfahrt von Rivanj nach Sestrunj dauert lediglich knapp 20 Minuten, bald kommt der Hafen in der Bucht Kablin in Sichtweite, der Ort selbst liegt auf dem Bergrücken, nur wenige Häuser liegen direkt am Meer.
Eine asphaltierte Straße führt knapp 2 km leicht bergauf in den Ort Sestrunj.
Etwas abseits der Hauptstraße liegt die kleine Kirche Gospa od Zdravlja.
Die größere Kirche Sv. Petar sowie der Friedhof befinden sich jedoch etwas außerhalb des Orts.
Von hier aus sieht man hinüber nach Rivanj und Ugljan sowie bis nach Zadar. Ein Feldweg zweigt ab und führt möglicherweise hinunter zum Meer, aber da ich nicht mehr allzu viel Zeit habe, verzichte ich darauf, diesen Wanderweg näher zu erkunden.
Zurück im Ort sieht man immer wieder schöne Gärten mit blühenden Sträuchern und Palmen. Typisch dalmatinische Steinhäuser prägen das Ortsbild.
Rund um den zentralen Platz im Ortszentrum stehen einige Sitzbänke, zum Teil unter Schatten spendenden Bäumen. Im Gegensatz zu Rivanj gibt es in Sestrunj sogar einen kleinen Tante-Emma-Laden! Tagsüber ist der Ort wie ausgestorben, am Abend kann man sich diesen Platz sehr gut als Treffpunkt vorstellen, an dem die wenigen Bewohner (laut Wikipedia immerhin 48 Personen) zusammenkommen und sich über die Ereignisse des Tages austauschen. Für die Jugend des Orts gibt es sogar einen absoluten In-Treff – die Disko Stari Dvori.
Für Sestrunj stehen nur knapp 3 Stunden Aufenthalt zur Verfügung, sodass es Zeit wird, in den Hafen zurückzukehren. Auch hier heißt es wieder beim Fahrkartenschalter zu warten, der etwas vertrauenswürdiger als jener auf Rivanj wirkt.
Diesmal kommt eine junge Dame, um das Ticket zurück nach Bozava auszustellen, wiederum wenige Minuten vor Anlegen des Katamarans. Diesmal ist es die Mediteran, die in guten 10 Minuten die kurze Strecke nach Bozava zurücklegt.
Beide Inseln, Rivanj und Sestrunj, sind vom Tourismus nahezu unberührt und bieten lediglich ein paar Privatzimmer und –appartments. Wer aber absolute Ruhe sucht, kann auf beiden Inseln erholsame Tage in absolut ruhiger Umgebung verbringen. Aber auch wenn man nicht derart abgeschieden untergebracht sein möchte, so lohnen beide Inseln dennoch einen Tagesausflug, um ein unbekanntes Stück Kroatien etwas näher kennenzulernen.
Der Plan: Inselhüpfen per Katamaran und Fähre ab Bozava – ob Zufall oder nicht – die Abfahrtszeiten sind geradezu ideal für diese Kombination und ermöglichen jeweils ein paar Stunden Aufenthalt auf beiden Inseln.
Los geht’s in aller Herrgottfrühe kurz vor Sonnenaufgang im Hafen von Bozava mit dem Katamaran Olea nach Zadar.
Der Ticketverkäuferin musste ich zwei Mal sagen, dass ich nach Rivanj wollte, denn offenbar war sie gewohnt, dass alle Touristen nach Zadar wollen und drückte mir automatisch ein vorgedrucktes Ticket nach Zadar in die Hand. Aber dann bekam ich doch mein händisch ausgefülltes Ticket nach Rivanj um 20 Kuna – Vordrucke zahlen sich hierfür offensichtlich nicht aus.
Mit Zwischenstopp in Sestrunj dauert die Fahrt nach Rivanj eine gute halbe Stunde. In Rivanj steigen ein paar Leute zu, Aussteiger gibt’s außer mir niemanden – Touristenmassen braucht man auf Rivanj also nicht zu befürchten.
Am Morgen ist die See nahezu spiegelglatt, am Horizont sieht man die zwischen Rivanj und Sestrunj liegenden Leuchtturminselchen Tri Sestrice.
Vom Hafen ein erster Blick hinüber zum 2. Ziel des heutigen Tages, Sestrunj.
Aber zunächst heißt es die Insel Rivanj zu erkunden und folge daher der einzigen Straße bergauf, die schöne Ausblicke auf die umgebende Inselwelt ermöglicht, im Hintergrund liegt Dugi Otok.
Die Straße endet bei der bereits aus einem Fotorätsel (http://www.adriaforum.com/kroatien/1735_-dalmatien-rivanj-sv-jelena-t74764/) bekannten Kirche Sveta Jelena am Bergrücken, von hier sieht man sowohl Richtung Festland als auch über die Inselwelt Norddalmatiens.
Hier oben befindet sich der alte Teil des Orts Rivanj, insgesamt leben auf der Insel laut Angaben in der (kroatischen) Wikipedia noch 31 Einwohner (Stand 2011).
Ein Schotterweg führt zum nahegelegenen Friedhof, links und rechts lässt die Vegetation noch Spuren eines Brandes vor mehreren Jahren erkennen.
Blick zum Festland und vorgelagerter Insel Jidula
Verlassene und verfallene Häuser geben Zeugnis darüber ab, dass hier einst wesentlich mehr Menschen gewohnt hatten, viele sind in der Vergangenheit nach Amerika ausgewandert, wie auch die Inschrift an der Kirche Sveta Jelena beweist.
Nun geht’s wieder steil hinunter zum kleinen Hafen.
Am Meer entlang wurden einige neue Häuser gebaut, hier kann man auch Appartments mieten. Infrastruktur gibt es jedoch so gut wie keine – kein Geschäft, kein Restaurant. Die Strände sind – zumindest soweit ich gesehen haben – überwiegend felsig und eher schmal, ein schöner Promenadenweg führt am Ufer entlang.
Hier mündet die Abzweigung zur Kirche Sv. Jelena in die Uferpromenade – die einzige Kreuzung auf Rivanj.
Die Zeit schreitet voran und kurz nach Mittag müsste die Fähre einlaufen, die von Zadar kommend zuerst in Rivanj anlegt und dann weiter über Sestrunj und Zverinac nach Molat fährt. Die spannende Frage am „Fahrkartenschalter“ der Jadrolinija im Hafen: Kommt jemand, um mir eine Fahrkarte zu verkaufen? Laut Tafel soll der Fahrkartenverkauf 10 Minuten vor Abfahrt erfolgen. 5 Minuten vor Abfahrt – die Fähre war bereits in Sichtweite – war jedenfalls noch niemand da ….
Aber dann fährt mit lautem Knattern ein etwas älteres Auto an mir vorbei und dreht plötzlich wieder um – der Ticketverkäufer (und zugleich Hafeneinweiser) hat offenbar nicht damit gerechnet, die Bude aufsperren und eine Fahrkarte verkaufen zu müssen. Rasch wird – wiederum händisch – ein Ticket um 11 Kuna nach Sestrunj ausgestellt und nun heißt es laufen – die Fähre legt nämlich gerade an.
Nur wenige Augenblicke liegt die Fähre im Hafen, um ein paar Passagiere aussteigen zu lassen, dann geht’s gleich weiter.
Die Überfahrt von Rivanj nach Sestrunj dauert lediglich knapp 20 Minuten, bald kommt der Hafen in der Bucht Kablin in Sichtweite, der Ort selbst liegt auf dem Bergrücken, nur wenige Häuser liegen direkt am Meer.
Eine asphaltierte Straße führt knapp 2 km leicht bergauf in den Ort Sestrunj.
Etwas abseits der Hauptstraße liegt die kleine Kirche Gospa od Zdravlja.
Die größere Kirche Sv. Petar sowie der Friedhof befinden sich jedoch etwas außerhalb des Orts.
Von hier aus sieht man hinüber nach Rivanj und Ugljan sowie bis nach Zadar. Ein Feldweg zweigt ab und führt möglicherweise hinunter zum Meer, aber da ich nicht mehr allzu viel Zeit habe, verzichte ich darauf, diesen Wanderweg näher zu erkunden.
Zurück im Ort sieht man immer wieder schöne Gärten mit blühenden Sträuchern und Palmen. Typisch dalmatinische Steinhäuser prägen das Ortsbild.
Rund um den zentralen Platz im Ortszentrum stehen einige Sitzbänke, zum Teil unter Schatten spendenden Bäumen. Im Gegensatz zu Rivanj gibt es in Sestrunj sogar einen kleinen Tante-Emma-Laden! Tagsüber ist der Ort wie ausgestorben, am Abend kann man sich diesen Platz sehr gut als Treffpunkt vorstellen, an dem die wenigen Bewohner (laut Wikipedia immerhin 48 Personen) zusammenkommen und sich über die Ereignisse des Tages austauschen. Für die Jugend des Orts gibt es sogar einen absoluten In-Treff – die Disko Stari Dvori.
Für Sestrunj stehen nur knapp 3 Stunden Aufenthalt zur Verfügung, sodass es Zeit wird, in den Hafen zurückzukehren. Auch hier heißt es wieder beim Fahrkartenschalter zu warten, der etwas vertrauenswürdiger als jener auf Rivanj wirkt.
Diesmal kommt eine junge Dame, um das Ticket zurück nach Bozava auszustellen, wiederum wenige Minuten vor Anlegen des Katamarans. Diesmal ist es die Mediteran, die in guten 10 Minuten die kurze Strecke nach Bozava zurücklegt.
Beide Inseln, Rivanj und Sestrunj, sind vom Tourismus nahezu unberührt und bieten lediglich ein paar Privatzimmer und –appartments. Wer aber absolute Ruhe sucht, kann auf beiden Inseln erholsame Tage in absolut ruhiger Umgebung verbringen. Aber auch wenn man nicht derart abgeschieden untergebracht sein möchte, so lohnen beide Inseln dennoch einen Tagesausflug, um ein unbekanntes Stück Kroatien etwas näher kennenzulernen.