Christl
erfahrenes Mitglied
Seit dem gestrigen Referendum ist nun sicher, dass Kroatien der EU beitreten will. 66 Prozent stimmten dafür, 33 dagegen. Trotz des zu erwarteten positiven Ausgangs des Referen-dums gab es dennoch eine Überraschung.
Als EU-Gegner galt allgemein die ländliche Bevölkerung, die in einer der ärmsten Regionen, Slawonien, zu Hause ist. Doch gerade die dortigen Gemeinden verzeichneten den größten EU-Zuspruch, mehr als 70 Prozent stimmten mit "Ja".
In der Region "Mejimurje" größter Zuspruch
Führend ist die Region Medjimurje im Norden des Landes. Die größten EU-Muffel waren in Dalmatien zu Hause, mit den Adria-Städten Split und Dubrovnik.
Hier blieb die Zustimmung unter 60 Prozent.
Dass der EU-Beitritt Kroatiens sofort Besserungen bringt, glaubt in Kroatien niemand. "Es wird aber zu einer wichtigen Veränderung im Bewusstsein der Bürger kommen, eine Veränderung, die nach einiger Zeit zu mehr Arbeitsplätzen und höheren Gehältern führen wird", sagte Präsident Ivo Josipovic laut "Vecernji list".
Sanierung der Wirtschaft hat Priorität
Priorität aber hat nach Angaben der kroatischen Regierung, die seit 22. Dezember 2011 im Amt ist, die Sanierung der Wirtschaft und die Rettung des Kreditratings - was in weiterer Folge ein positives Signal an Investoren sein soll.
Premier Zoran Milanović (Sozialdemokraten) hatte im APA-Interview vor der Parlamentswahl am 4. Dezember die Ausschreibung und Durchführung des Referendums und die Budgetkonsolidierung und -erstellung als erste Schritte genannt. Kürzen, aber nicht amputieren, so lautet das Motto von Milanovićs Einsparungspolitik.
Doch die Bürger sehen sich mit einer massiven Teuerung konfrontiert: Der Mehrwertsteuersatz soll von 23 Prozent auf 25 Prozent angehoben werden. Mehrwertsteuerfrei bleiben bis zum Beitritt zwar nach wie vor Milch, Brot und Medikamente. Doch für Experten steht fest, dass trotzdem die Schwächsten der Gesellschaft getroffen werden.
Bis Beitritt unterliegt Land einem Monitoring
Kroatien unterliegt bis zum Beitritt in die EU am 1. Juli 2013 einem Monitoring, das vor allem den Wettbewerb und die Justiz betrifft. Paolo Berizzi von der EU-Delegation in Zagreb will in der Korruptionsbekämpfung Ergebnisse sehen: Dass Gerichtsprozesse begonnen wurden, sieht die Delegation positiv.
"Es gab aber bisher wenige Verurteilungen. Die Urteile müssen wir abwarten, um zu wissen, wie die Korruptionsbekämpfung in der Praxis funktioniert.
Wir bestehen nicht auf Schuldsprüchen, aber auf der professionellen Durchführung von Ermittlungen und Verhandlungen sowie die Durchsetzung von Urteilen," so Berizzi in einem APA-Interview.
Wirtschaft soll sich bis Beitritt erholen
Am 1. Juli 2013 soll Kroatien der EU beitreten. Bis dahin dürfte sich die Wirtschaft leicht erholt haben, doch für 2012 sind die Prognosen düster:
Die Kroatische Nationalbank (HNB) geht davon aus, dass die Wirtschaft heuer nur um 0,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts wachsen wird. 2011 ist sie entgegen positiveren Prognosen zu Jahresmitte und der guten Tourismussaison um 0,2 Prozent des BIP geschrumpft.
Die Arbeitslosigkeit soll heuer weiter steigen. Im Dezember waren 315.438 Kroaten arbeitslos.
Quelle: ORF news
Als EU-Gegner galt allgemein die ländliche Bevölkerung, die in einer der ärmsten Regionen, Slawonien, zu Hause ist. Doch gerade die dortigen Gemeinden verzeichneten den größten EU-Zuspruch, mehr als 70 Prozent stimmten mit "Ja".
In der Region "Mejimurje" größter Zuspruch
Führend ist die Region Medjimurje im Norden des Landes. Die größten EU-Muffel waren in Dalmatien zu Hause, mit den Adria-Städten Split und Dubrovnik.
Hier blieb die Zustimmung unter 60 Prozent.
Dass der EU-Beitritt Kroatiens sofort Besserungen bringt, glaubt in Kroatien niemand. "Es wird aber zu einer wichtigen Veränderung im Bewusstsein der Bürger kommen, eine Veränderung, die nach einiger Zeit zu mehr Arbeitsplätzen und höheren Gehältern führen wird", sagte Präsident Ivo Josipovic laut "Vecernji list".
Sanierung der Wirtschaft hat Priorität
Priorität aber hat nach Angaben der kroatischen Regierung, die seit 22. Dezember 2011 im Amt ist, die Sanierung der Wirtschaft und die Rettung des Kreditratings - was in weiterer Folge ein positives Signal an Investoren sein soll.
Premier Zoran Milanović (Sozialdemokraten) hatte im APA-Interview vor der Parlamentswahl am 4. Dezember die Ausschreibung und Durchführung des Referendums und die Budgetkonsolidierung und -erstellung als erste Schritte genannt. Kürzen, aber nicht amputieren, so lautet das Motto von Milanovićs Einsparungspolitik.
Doch die Bürger sehen sich mit einer massiven Teuerung konfrontiert: Der Mehrwertsteuersatz soll von 23 Prozent auf 25 Prozent angehoben werden. Mehrwertsteuerfrei bleiben bis zum Beitritt zwar nach wie vor Milch, Brot und Medikamente. Doch für Experten steht fest, dass trotzdem die Schwächsten der Gesellschaft getroffen werden.
Bis Beitritt unterliegt Land einem Monitoring
Kroatien unterliegt bis zum Beitritt in die EU am 1. Juli 2013 einem Monitoring, das vor allem den Wettbewerb und die Justiz betrifft. Paolo Berizzi von der EU-Delegation in Zagreb will in der Korruptionsbekämpfung Ergebnisse sehen: Dass Gerichtsprozesse begonnen wurden, sieht die Delegation positiv.
"Es gab aber bisher wenige Verurteilungen. Die Urteile müssen wir abwarten, um zu wissen, wie die Korruptionsbekämpfung in der Praxis funktioniert.
Wir bestehen nicht auf Schuldsprüchen, aber auf der professionellen Durchführung von Ermittlungen und Verhandlungen sowie die Durchsetzung von Urteilen," so Berizzi in einem APA-Interview.
Wirtschaft soll sich bis Beitritt erholen
Am 1. Juli 2013 soll Kroatien der EU beitreten. Bis dahin dürfte sich die Wirtschaft leicht erholt haben, doch für 2012 sind die Prognosen düster:
Die Kroatische Nationalbank (HNB) geht davon aus, dass die Wirtschaft heuer nur um 0,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts wachsen wird. 2011 ist sie entgegen positiveren Prognosen zu Jahresmitte und der guten Tourismussaison um 0,2 Prozent des BIP geschrumpft.
Die Arbeitslosigkeit soll heuer weiter steigen. Im Dezember waren 315.438 Kroaten arbeitslos.
Quelle: ORF news