Werden die jetzt größenwahnsinnig?

[Franto]

Kaum wurde in Porec das neue Sportzentrum fertig gestellt, von dem Insider meinen, über die laufenden Betriebskosten (Stichwort: Energie für Klima und Beheizung) nach der Europameisterschaft habe man sich da erst einmal keine Gedanken gemacht, kommt schon ein neues Prestige behaftetes Sportprojekt auf's Tapet: Der Schwimmklub hätte gerne ein neues Hallenband um den Bettel von präliminierten 40 Millionen Kuna (etwa 6 Millionen Euro). Siehe http://www.porestina.info/pokazi_vijest.asp?id=13245.

Bei aller Sympathie für Porec, Istrien und Kroatien: Da scheinen manche Leute noch immer im Denken aus der Kommunistenzeit befangen zu sein, wo Kosten (scheinbar) keine Rolle spielten. Oder glauben die wirklich, die EU würde nach einem Beitritt für diese relativ kleinen Gemeinden - zwischen Mirna und Lim-Fjord sind es etwa 25.000 Einwohner - solchen an Prestigewahn grenzenden Luxus (mit-)finanzieren :?: :?:

Meinungen der Kenner der lokalen Verhältnisse dazu?

 

[claus-juergen]

hallo franto,

die alten hallenbäder, die bei uns in den 60er, 70er und 80er jahren als sportbäder gebaut wurden, entsprechen in vielerlei hinsicht nicht mehr dem heutigen stand der technik und den anforderungen.

ein klassisches hallenbad als sportbad wird heute praktisch in deutschland nicht mehr gebaut. die kommunen und landkreise als träger dieser einrichtungen haben die dinger entweder geschlossen oder teuer saniert. ein zuschussbetrieb sind trotz allem die meisten immer noch.

heutzutage werden in deutschland nur noch sogenannte spass- oder wellnessbäder in der regel von privaten investoren gebaut, die dann extrem hohe eintrittspreise verlangen müssen und oft auch erhalten. allerdings haben wir hier zum einen ein wesentlich höheres pro-kopf-einkommen als kroatien und zum zweiten viel mehr einwohner im umland solcher bäder.

trotzdem bleiben fehlinvestitionen bzw. pleiten solcher bäder nicht aus. das bekannteste ist wohl das "tropical islands" in brand zwischen berlin und cottbus. bereits ein knappes jahr nach pompöser eröffnung musste der malaische investor das bad auf druck der banken mit verlust verkaufen. jetzt läuft es trotz vieler polnischer besucher mehr recht als schlecht.

ein reines hallenbad für sportzwecke ist für die allgemeinheit unattraktiv und von den sportvereinen kann es nicht ausreichend genützt werden. sollte sich nicht irgendein istrianischer "provinzfürst" durchsetzen können oder die lokale bauindustrie solch ein projekt durchpuschen, wird dies auch in porec erkannt werden.

im übrigen bleiben die kommunalen träger bei uns in deutschland auf den defiziten sitzen, da zahlt keine eu.

grüsse

jürgen

ps: ich bade von mai bis oktober im meer!

 

[Soline]

@Frato
Was regst du dich auf? Hier ist im vorigem Jahr eine ganz neue Schule, für mehrere Mio. Kuna gebaut worden. Eine Schule für 34 Kinder. Durch eine Umorganisation im Moment für 82 Kinder.
Der Tierschutzverein "Felix" in Malinska, hat im vorigen Jahr einen Zuschuss von 3.500 Kuna von der gleichen Gemeinde bekommen.
Inzwischen rege ich mich über so etwas aber nicht mehr auf.
Du schreibst: "Da scheinen manche Leute noch immer im Denken aus der Kommunistenzeit befangen zu sein, wo Kosten (scheinbar) keine Rolle spielten." Für mich scheint es nicht nur so, für mich steht fest, dass es so ist.

 

[wolli.k]

Hatte es schon mal geschrieben. Wenn keiner mehr Schulden macht, werden unsere armen Banken bald alle pleite gehen und die in HR natürlich auch.
Also weiter so :!: :!: :!:

L.G.

Wolli

 

[Rob 60]

Hallo,
-meine Meinung-
in dieser Diskussion werden unter anderen Gesellschaftssysteme der vergangenen Jahrzehte angesprochen.
Für mich hat der sogenannte Kummunismus versagt, nach den Ereignissen der letzten Zeit, sein Gegenpart der Kapitalismus ebenso.
Es gibt weder einen sanften Kommunismus noch einen sanften Kapitalismus.
Alle hochintelligenten Menschen die in letzter Zeit ihre Meinung durch die Medien wiedergeben, verlieren sich in einem unsäglichem Geschwafel, im Grunde sind alle hilflos.
Eine Lösung kennt niemand, (ich fühle mich da eingeschlossen).
Bestimmte Projekte sind sicherlich Größenwahnsinnig, nicht nur wegen der hohen Kosten, 6 Millionen sind für manchen Nummernkontobesitzer bestimmt kein Thema.
Den Größenwahn würde ich da ansiedeln wo nicht nur die Natur, sondern der gewohnte Lebensraum der angestammten Bevölkerung gnadenlos zerstört wird.
Ich habe dies schon auf vielen Reisen in Osteuropäische Länder erlebt, die ich aus früheren Jahrzenten gut kannte.
Viele Grüße Robert

 

[wolli.k]

Rob60 schrieb:

im Grunde sind alle hilflos.
Eine Lösung kennt niemand, (ich fühle mich da eingeschlossen).

Das stimmt so nicht.
Informiere Dich doch mal über zinslose Geldsystheme. Gib einfach bei Google mal Wörgl oder Freigeld ein.

L.G.

Wolli

 

[wallbergler]

Hallo Franto,
die Frage stellt sich eigentlich nicht! Sie sind es!!
wallbergler

 

[Richy]

Hallo Wolli,

....und wenn wir über Wörgl und Konsorten dann genug Kohle gemacht haben und nicht mehr wissen wohin damit, dann fällt uns vieleicht wieder Kroatien ein. Die könnten doch noch ein großenwahnsinniges Projekt gebrauchen das wir dann mit dem Wörgl-Geld finanzieren.

Da wir dann natürlich genügend Kontakte geknüpft haben, könnte wir ja noch einige Geldsäcke aus dem nahen und fernen Osten ins Boot holen und ganze Küstenstreifen aufkaufen um darauf dann Megaprojekte wie in Dubai hinklatschen.

Der Wahnsinn greift um sich.
Kann denn niemand eine neue Mode kreiren, z. B. eine neue Bescheidenheit.

Danke für den Tip mit Wörgl ( da fahr ich immer zum tanken hin weils billig ist ) hab schon 30 Euro beseite gelegt für mein Megaprojekt. Aber ich bau es in Rovinj ! Die warten bestimmt schon drauf.

Gruß Richy

 

[wolli.k]

Hallo Richy,

bin mir nicht ganz sicher, ob Du das mit Wörgel richtig verstanden hast.
Es ging ja nicht darum "Kohle zu machen" sondern um Geld wieder seiner eigentlichen Bestimmung zuzführen - sprich zinsfreies Geld zu etablieren.

Gruß

Wolli

 

[ICTUS]

Putin und sein gasableser - letzterer soll mal bundeskanzler irgendwo gewesen sein - werdens schon zu ihren bedingungen richten- wenns schief geht.