Meines Wissens und interessierter Nachforschung ;-) nach gibt es in ganz Istrien (noch immer) keine einzige biologische Kläranlage, sondern - auch nur in den größeren Kommunen, die Abwasser-Sammelkanäle haben -mechanische Klärwerke, die den festen Dreck, einschließlich etwa der Frauenhygiene-Reste, aus den kommunalen Abwäsern heraus holen. Diese gröberen Feststoffe werden danach deponiert.
Für das so vorgereinigte Abwasser gilt der Leitspruch: "The best solution to pollution ist dilution".

Ergo: Wo früher die Ausmündungen aus den Abwassersammlern in den größeren Orten oder sogar Hotelkomplexen noch 10, 20 Meter vom Ufer entfernt waren, sind sie heute 100 Meter weiter draußen. Der Abbau der biologischen aber auch anorganischer Belastung (etwa Kochsalz) erfolgt so auf "natürliche" Weise durch die Meeresbiologie.
In den Streusiedlungen ohne Schwemmkanalisation gibt es allenfalls Senkgruben zum Absetzen der Feststoffe - und das über laufende Abwasser versickert nach Brauch und Herkommen mehr oder weniger auf den Grundstücken oder der angrenzenden Botank. Die Senkgrubeninhalte werden dann, wiederum je nach Brauch und Herkommen, periodisch durch Sammelfahrzeuge (Tankwagen) entleert und dann irgend wo in einen Abwassersammler entleert...
Kritisch ist allerdings, wenn mit den Abwässern stoßweise oder größere Quantitäten schwer bis nicht abbaubare Substanzen - Mineralöle, CKW, Schwermetallverbindungen, z.B., - in die Meeresbiologie gelangen.
Bevor jemand durch dreht: Es ist dies etwa der gleiche Zustand wie in Österreich und in Deutschland in den dünner besiedelten Gebieten von vor 30, 40 Jahren. Damals begann man in den Seengebieten Ringleitungen für die Abwassersammel-Kanäle und zuerst mechanische und danach teil- und erst vor 15 Jahren vollbiologische Kläranlagen (erkennbar durch große Klärbecken und angeschlossene Faultürme für den Klärschlamm) zu bauen.
Für Istrien kommt als ein besonderes finanzielles Problem hinzu, dass diese aufwändigen Kläranlagen 1. sehr lange Sammelleitungen erforderten und 2. vor allem die biologischen Kläranlagen auf eine extreme Stoßbelastung während der viermonatigen Hochsaison ausgelegt werden müss(t)en.