Zum 1.4.2015 fällt die EU-weite Milchquote weg

claus-juergen

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hallo,

Zum 1.4. dieses Jahres ist es so weit. Die vor Jahrzehnten zum Schutz der Milchbauern und zur Preisstabilisierung eingeführte Milchquote fällt weg. Dies ist besonders derzeit bitter für die Bauern, weil der Milchpreis aus verschiedenen Gründen derzeit eh sehr niedrig ist.

Wer einmal einen kroatischen Milchbauern mit seinen altertümlichen Maschinen und Geräten vor Ort gesehen hat, der wird mir zustimmen, daß dies ein weiterer schwerer Schlag gerade für diese Kleinbauern bedeutet.

Bayern expotiert heute schon viel Rohmilch nach Norditalien. 'Dabei sind die Bayerischen Bauern nicht unbedingt die am effektivsten arbeitenden, weil zu wenig Kühe im Stall stehen. Möglicherweise ist es bald so weit, daß die "Trasporto Latte" LKW nicht nur Italien, sondern auch bald Kroatiens Molkereien ansteuern.

Was für die Milchbauern gilt, dürfte sich sehr bald auch auf andere landwirtschaftliche Produkte auswirken. Die Klein-Landwirtschaft Kroatiens bedarf dringend der Modernisierung. Nur, wer soll das bezahlen?

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/milchbauern-eine-quote-zwei-ansichten-1.2303657

grüsse

jürgen
 
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Marius

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Scheint eine schwierige Sache zu sein.
Bei Milch, bzw. generell in der Landwirtschaft, kenne ich mich nicht aus. Ich hoffe, dass diejenigen, die sich auskennen, vorbereitet sind...
 
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nihil-est

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Mojen @claus-juergen ,

naja, unterdessen klagt man in GB das gar Mineralwasser teurer ist als Milch. Tatsache.

Übliche Schuldige sind schnell ausgemacht - urplötzlich kauft China zu wenig Milch. Obendrein das Thema Embargo Russland.

Milchquoten, lange bekannt gem. EU, werden fallen. Da ist nix neu. Überlesen wird allerdings all zu oft es handelt sich beispielsweise um Trinkmilch. Somit also nicht um Milch zur Käserei.

Deene Frage aufgreifend, was soll/kann der Bauer ( auch in Kroatien ), denn nu machen?
Eenfache Antwort: Käse! ( Ja, ist so ).

Die Wertschöpfung bei Trinkmilch ist gen Null, genauer negativ. Teils allerdings, muss man auch wissen, kalkulativer Faktor Deckungsbeitrag zum Fleischpreisergebnis ( = Schlachtgewicht an Schlachthof für Rindfleisch ).

Ausgerechnet Kleinbauern in ( auch ) Kroatien haben die Chance mit Käsespezialität. Nicht nur ich als " Gourmand " zahle für eenen juuten Käse auch juutes Geld. ( Discounterkäse um 4€/kg, Marken-Supermarktkäse um 8€/kg, Spezialitätenkäse zwischen 20€ und auch 50€/Kg ).


Gruss


PS: Bevor nun Mitkommentator XY meine Käsepreisangabe bezweifelt....
 
M

Marius

Guest
Du sagst, es gibt Käse in allen Preisklassen, da gibt's nix anzuzweifeln. :)
 
D

diavolo rosso

Guest
Also ich kenne ganz in der Nähe von Pula einen Kuh-Milchbauern, der selbst Butter und Käse produziert. Allerdings ist sein Gehöft etwa 600m von der Straße weg. Und ich möchte fast wetten, daß 90% der Istrien-Urlauber schon ahnungslos dran vorbeigefahren sind. Muss ich in Kürze mal den Einheimischen zeigen.

Nicht nur einmal probiert! Ich kann nur sagen: lecker!

genüssliche Grüße
vom ROTEN TEUFEL
 
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nihil-est

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Mojen @diavolo rosso ,

klar, Butter ist natürlich auch ein Thema.

Ich schweife einmal kurz ab, sei mir bitte gestattet.
Butter kann man daheim natürlich auch selber machen. In heimischer Küche, ist halt auch mit Spülkram behaftet, lohnt sich aber durchaus.
Carrageengeschwängerte Discounterbutter kann da natürlich nicht mithalten was klar sein dürfte.
Von Abwandlungen wie Kräuterbutter oder gesalzener Butter fang ich erst gar nicht an.

Butter vom Kleinbauern, Hofgemacht, ist natürlich immer eene gute Wahl. Zumindest so man auf Qualität setzt.

Daher möchte ich einmal jede/n hier im Forum anraten eine solche Butter einmal zu probieren. Klar, muss an sich natürlich keene kroatische Butter sein.
Discounterbutter kostet um 89Cent/250gr Packerl aktuell.
Butter vom Kleinbauern (D) kostet durchaus 3€/250gr Packerl.
Die Differenz von 2€schiessmichtod einmalig zumindest zu riskieren also eine recht übersichtliche finanzielle Sache welche man stemmen kann.

Ich zumindest weiss eene " echte " Butter durchaus auch preislich zu würdigen. Nicht unbedingt ( Haushaltskasse betrachtend ) für´s triviale Dubbel ( = Nennt es Stulle ) aber durchaus für weiteres.


Gruss in die Runde
 

claus-juergen

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hallo miteinander,

klar kann man sich im Bereich von Milchprodukten spezialisieren. Nur ist es selbst in einer Ganzjahresurlaubsregion wie dem Allgäu mit immerhin mittelständischer Milchwirtschaft nicht möglich, daß jeder Bauer Käse, Quark oder Joghurt selbst produziert und dann mit höherer Wertschöpfung direkt an den Endverbraucher vermarktet.

Das klappt in Kroatien, wo der Großteil der Milchbauern eben nicht in Istrien oder Dalmatien beheimatet ist schon zwei mal nicht. Deren Höfe liegen zum Großteil weitab im Hinterland. Da wird zu altertümlichen Bedingungen mit einem geringen Mechanisierungsgrad mit wenigen Milchkühen Milch produziert. Allen ein moderner Traktor von Fendt z. B. kostet heute mindestens 80.000 Euro. Das kann sich doch fast kein Landwirt in Kroatien leisten. Moderne Offenställe oder Melkstände mit ausreichenden Kühlanlagen genauso wenig.

Ich habe vor Jahren mal einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb im Raum Ludbreg nahe der Donau gesehen. Für uns ist es unvorstellbar, wie bei guten Böden so ein Minibetrieb wirtschaftlich sein kann. Das reicht gerade so zum Überleben der Familie. Investitionen sind nahezu ausgeschlossen.

Wenn man hierzulande schon der Meinung ist, daß ein Hof unter 100 Kühen auf Dauer nicht überleben kann, was ist dann erst in Kroatien los?

grüsse

jürgen
 

claus-juergen

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hallo,

um das Thema für Laien einmal anschaulich darzustellen, zeige ich euch mal Fotos eines modernen mittelgroßen landwirtschaftlichen Betriebs aus meiner Heimat. Hier werden ca. 170 Kühe in einem Freilaufstall, der seitlich im Sommer offen und im Winter nur durch Textilmatten vor Kälte und Wind schützt, gehalten. Die Tiere gehen selbstständig zwei mal am Tag in ein Melkkarussell. Das Ding dreht sich und nach einer Runde sind die Kühe abgemolken. Anhand eines an jeder Kuh angebrachten Transponderchips weis die Melkmaschine, wieviel Milch die Kuh "Rosa" gewöhnlich gibt und beendet den Melkvorgang. Wenn eine Kuh krank ist, leuchtet eine Lampe auf und die Melker sondern die Milch ab.

Die Abwärme beim Kühlen der Milch heizt Nebengebäude.

Gülle und Dung fällt im Stall durch den Spaltenboden, wird zwischengelagert und dann in der angeschlossenen Biogasanlage vergärt. Auch dort wird die Abwärme zum Heizen genutzt. Das Substrat wird anschließend auf den eigenen Wiesen und Feldern ausgebracht.

Solche Betriebe können auf absehbare Zeit in der EU wirtschaftlich arbeiten. Ob ein kroatischer Bauer das Kapital und Know How hat, seinen Betrieb so zu moderniesieren und auf eine rentable Größe zu bringen, bezweifle ich.


Melk_3.jpg


Melk_2.jpg


grüsse

jürgen
 

jadran

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muhhhhhhhhhhh

klasse jürgen
 
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nihil-est

Guest
@claus-juergen ,

da hast Du sicherlich eenen dt. Musterbetrieb uns allen näher gebracht. Das ehrt dich!!! Ausdrücklich!!! Da will ( und kann ) ich nix dran schmälern.
Nochmalig: Top 1A

Ja und nu????

Hier ist doch noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Hier fängt es ( nicht minder in Kroatien ) doch erst an.

Deen Milchbauer hat Milch, klar, logisch. Hat sogar tolle Milch, unbestritten.

Hat dieser eenen Milchliefervertrag? Zur Molkerei? Genau da setzt doch nu des Dilemma an. Für den vertraglichen Anteil an -------> Milch für Trinkmilch macht der keenen Reibach. Egal ob nu genossenschaftlich organisiert oder anDemeter&Co liefernd mit gar " Bioökoübersiegel ".

Der Trinkmilchanteil ( = 1 ) an der Milcherzeugung ist ne Nullnummer.

Bliebe die Mischkalkulation. Hier sprech ich nu sicherheitshalber von Deutschland. Also:
- Mischkalkulation auf Schlachtgewicht ( = 2 )
- Mischkalkulation auf Milch für Käse etc ( = 3 )
- Mischkalkulation auf Eigenvermarktung ( = 4 )
damit hätten wir nu die 4 Säulen. Den 4 Säulen setzt man nu die Kosten gegenüber. Schnell ist klar wo der Profit so lauert.

Dein dt. Milchbauer - nicht minder der kroatische Milchbauer - steht vor dem simpel gleichen Rechenproblemchen. Mit 1+2+3 ( aus meener Aufzählung ) kann dieser hoffentlich alle Grundkosten decken. Im Optimalfall sogar een kleenes betriebswirtschaftliches Plus generieren. Für " mehr " ist da eher keene Luft ( Redewendung ).

Überleben hingegen muss der Milchbauer in dieser Grösse mit 4, Eigenvermarktung. Also ( D ) Hofladen, Stadtteilmarktstand, Internet. In HR dürfte es ähnlich aussehen.

Für Kroatien also, ich kürze nu een bisserl ab, würde ich auf das Internet setzen. Touristen welche " meenen " Käse kennen und auch preislich zu würdigen wissen. Sei es direkt. Sei es über Zwischenhandel ( .....unsere Spezialitätenläden aus dem Forum wo wir ja auch mal zulangen ).

Daher: Jeht das janze Forum an.

In jedem ( uuch meenem ) Haushalt gibbet natürlich Discounterkäse. Für ne 08/15-Stulle ( an sich Dubbel ) gereicht dieser sicherlich. Hingegen een tolles und festliches Gratain ( Grateng, umgangssprachlich ) beispielsweise hat durchaus eene andere Käsequalität verdient. Das Käsedessert nicht minder.

Weiter oben im Strang hab ich mal Preise genannt. Leut´s, ich kann nur anraten einmal wirklich ( wer´s nicht kennt ) die paar T€uros, Kujambel, Kröten zu investieren in Qualität. Ihr werdet erfahren es lohnt sich! Sei es nu een Käse aus D/A/CH oder HR vom Erzeuger direkt. Mir/uns zumindest ist es die Kohle wert.



Gruss in die Runde & Dank an @claus-juergen
 

claus-juergen

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hallo Gerd,

uns allen ist klar, daß mit Milch alleine kein Blumentopf zu gewinnen ist. Die Veredelung des agrarischen Rohstoffs macht den Profit aus. Mir ging es im Eingangs-Thread nur darum, aufzuzeigen, daß mit dem Wegfall der EU-weiten Milchquote so mancher Klein-Milchbauer, wie es sie vermutlich in großer Zahl in Kroatien gibt, in Existenznöte gerät.

Die Tatsache, daß manches intensiv beworbene oder in großen Mengen hergestellte einfach Lebensmittel zu astronomischen Preisen an den Mann gebracht wird, ist ja jedem bekannt. Der Bauer bekommt halt für sein Getreide nichts, obwohl die Semmel 30 Ct kostet und Mehl für 2 Ct beinhaltet oder der Joghurt mit der Ecke 50 Ct kostet und Milch für 2 Ct, Zucker für 1 Ct und Marmelade für 1 Ct enthält.

Im übrigen wäre es schön, wenn du vielleicht häufiger die (hoch)deutsche Sprache verwenden würdest. Für mich als Süddeutschen sind deine Zeilen manchmal sehr schwer zu verstehen.;)

"Mir hoigadad ja o it allaweil bloß im oschdallgaiar Dialekt, vrdoasch mi!

Pfiad Di sed dr"

jürgen ;)
 

Rabac-Fan

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hallo Gerd,


Im übrigen wäre es schön, wenn du vielleicht häufiger die (hoch)deutsche Sprache verwenden würdest. Für mich als Süddeutschen sind deine Zeilen manchmal sehr schwer zu verstehen.;)

"Mir hoigadad ja o it allaweil bloß im oschdallgaiar Dialekt, vrdoasch mi!

Pfiad Di sed dr"

jürgen ;)

Das war ein Volltreffer, Jürgen! Aber ich glaube nicht, dass Du nihil-est damit dazu bewegen kannt, allgemein verständliches Hochdeutsch zu schreiben, wie es hier im Forum eigentlich vorgesehen ist. Aber, wer weiß, vielleicht ja doch, warten wir mal ab...

Gruß Arno
 

Suncokret

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Zum Dialekt: In meiner Region sprechen die (leider teilweise ehemaligen) Milchbauern Dialekt - auch, wenn sie nicht wollen, dass jeder mitbekommt, was sie so bereden. Das könnte ja auch nihils Motiv sein ; -)

Aber zurück zum Thema des Strangs:
Bei Milch, bzw. generell in der Landwirtschaft, kenne ich mich nicht aus.
Es ist nicht ganz leicht, aktuelle Informationen in deutscher Sprache über die Landwirtschaft in HR zu bekommen. Ich hatte vor einiger Zeit mal recherchiert und dabei dies gefunden: http://www.bmel.de/SharedDocs/Downl...derberichtKroatien.pdf?__blob=publicationFile
http://www.agrarexportfoerderung.de...ilungen-Ausland/KroatienLandwirtschaft_02.pdf
Zur Milchwirtschaft in HR steht da nicht viel, vielleicht am wichtigsten: "... Kroatien ist trotz intensiver Stärkung und Qualitätssteigerungsprogramme des eigenen Milchsektors derzeit noch immer Nettomilchimporteur." Daraus schließe ich, dass die kroatischen Milchbauern derzeit _als Lieferanten_ nicht von der EU-Milchquote betroffen sind. Wenn aufgrund des Wegfalls ab 1.4. allerdings die Preise der z.B. aus Bayern nach HR importierten Milch fallen, dürfte das den Druck auf ihre Erlöse auch erhöhen. Weiß jemand, wie viel sie derzeit pro Liter von den kroatischen Molkereien bekommen?
 
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diavolo rosso

Guest
Mir ist zumindest in Istrien bislang noch nirgends eine Molkerei wissentlich begegnet - doch habe ich auch nicht gezielt danach Ausschau gehalten. Jetzt ein Grund, dies ist nachzuholen.
Was mir jedoch aufgefallen ist, daß z. B. nahe der Straße Pula / Medulin etliches an gepressten Heuballen auf den Wiesen standen. Dasselbe abseits von Porec.
Allerdings auch schon mal in mehreren Jahren angefault, da aus welchen Gründen auch immer nicht benötigt.
Diese Ballen belegen jedoch die Kuh-Haltung.
Doch damit habe ich natürlich noch längst keinen Überblick über die Milschwirtschaft insgesamt in Kroatien. Finde es als ein interessantes Thema.

Die Käsepreise direkt beim Bauern sind natürlich deutlich höher als im Supermarkt - doch das ist es mir wert. Und ich liebe den angenehmen Kontakt mit den Einheimischen. Die freuen sich nämlich ganz besonders, wenn sich Touris zu ihnen verirren.

liebe Grüße
vom ROTEN TEUFEL
 

claus-juergen

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hallo Klaus,

am Kreisverkehr Medulin, dort wo sich der Flugplatz befindet, ist die Firma Betoven angesiedelt. Diese produziert Quark. Da kannst du die Heuballen und direkt neben der Straße auch Kühe sehen. Aber selbst wenn du ins Hinterland von Istrien kommst, findest du nur Minibetriebe mit maximal knapp über 10 Kühen.

Hallo Suncokret,

danke für deinen link zum Bundesministerium für Ernährung. Die dort publizierten Zahlen für die kroatische Landwirtschaft sind ja erschreckend. Da ich Teile des Textes leider nicht kopieren kann, zitiere ich ein paar Zahlen daraus.

233.000 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Durchschnittsgröße von sage und schreibe 2,4 Hektar!
weniger als 0,5 % der Höfe sind größer als 100 Hektar.
890.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen befinden sich in Staatsbesitz, wovon nur 30 % derzeit genutzt werden.

Das sind katastrophale Zahlen. Da ist es kein Wunder, wenn die Supermarktregale voller Importlebensmittel sind. Weiter heist es in dem Bericht, daß in der Vergangenheit vor allem Neuanpflanzungen von Olivenhainen staatlich geförert wurden. Als ob es nicht jetzt schon zu viel Olivenöl in Europa gäbe. Im übrigen konnte laut diesem Bericht die Olivenölproduktion in den letzten Jahren kontinuierlich geteigert werden. Damit stimmt es einfach nicht, wenn jedes Jahr neu die Mär von der angeblich schlechten Ernte erzählt wird um Preise zu erhöhen.

grüsse

jürgen
 
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diavolo rosso

Guest
Hallo Jürgen,

die Kühe "hinter den Glasscheiben" kenne ich natürlich. Doch da war ich noch nicht drin - danke für den Tip.

Ja, es ist bedauerlich mit der bescheidenen Milchwirtschaft in Kroatien. Doch sehe ich keinen Weg, daß sich aufgrund der steinigen und zu kleinen Grundstücke eine Milchwirtschaft nach unserem Muster entwickeln könnte. Wohl auch wegen der normalerweise trockenen Sommer.
Doch ist die ganze Agrarwirtschaft aufgrund der teils winzigen Felder sowieso eher bescheiden aufgestellt.
Das mit den Oliven kann ich nachvollziehen: Da die Bäumchen ja erst in den letzten Jahren gepflanzt worden sind, ist mit nennenswertem Ertrag noch lange nicht zu rechnen.
Und die "alten" Bäume haben im vergangenen Jahr deutlich weniger getragen. Zu nass?

Grüße
vom ROTEN TEUFEL
 

claus-juergen

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hallo Klaus,

Du kennst offensichtlich nur Istrien weshalb du "steinige Böden" anführst. Istrien ist aber nur ein kleiner Teil des Landes. Ich kenne beispielsweise die Region nördlich von Zagreb entlang der Drau bis zur Donau. Da gibt es hervorragende Böden und sanfte Hügel. Das Klima ist etwas milder als in Bayern. Die dortigen Bedingungen für eine wirtschaftlich erfolgreiche Landwirtschaft sind diesbezüglich hervorragend. Dort wächst alles mögliche bis hin zu Wein. Auch ist es da ausreichend feucht. Allerdings habe ich auch dort nur Mini-Betriebe gesehen.

Oliven: Lies mal den von Suncokret verlinkten Berichts des Bundesministeriums für Ernährung. Jedes Jahr hat Kroatien eine steigende Olivenernte! Als ich vor drei Jahren zuletzt mein Öl direkt in Vodnjan bei San Lorenzo für damals schon 120 Kuna pro Liter gekauft habe, erzählten die von der schlechten Ernte. Erst später habe ich erfahren, daß dort nicht nur Oliven aus Vodnjan verarbeitet werden, wo tatsächlich weniger als im Vorjahr geerntet wurde. Im Zminj jedoch hatten sie in dem Jahr eine sehr gute Ernte. Auch diese Oliven wurden teilweise in Vodnjan verarbeitet. Außerdem zählt hier ganz Kroatien. Regionale Unterschiede gibt es immer beim Ertrag.

Aufs ganze Land gesehen schaut es mit der Landwirtschaft deshalb marode aus, weil die Flächen viel zu klein und die Betreibe untermechanisiert sind.

Hier noch zwei ergänzende Bilder ohne Glasscheibe. Die Kuh läuft selbständig aus dem Stall ins Melkkarussell, dreht sich, so daß der Melker die Zitzen mit einem feuchten Tuch abwischen kann um dann die Saugglocken der Melkmaschine anzusetzen. Anhand des Transponderchips, welchen die Kuh um den Hals trägt, erkennt die Maschine die Kuh.

milch_2.jpg


Hier auch ein Beispiel für eine kranke Kuh. Diese trägt zusätzlich ein rotes Band um das Bein. Die Kuh wird abgemolken, die Milch kommt in den Behälter, wird sofort grün eingefärbt und danach abgesondert.

milch.jpg


grüsse

jürgen
 
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