100 Marder kostet auch auf Jerolim / Hvar eine Holzliege für zwei Personen, idyllisch beschattet von einer Schwarzmeerkiefer. Ein ergonomisch geformter Baumstamm dient als Rückenlehne. Unweit von diesem Liegeplatz befindet sich die Bar, zum Meer mit komfortablem Einstieg über eine rostige Leiter sind es nur ein paar Schritte. Das ist heute unser bevorzugtes Quartier, nachdem wir viele Jahre auf den blanken Steinen gelegen oder gesessen habe. (Das Halbheimchen hat einen Radon-Fimmel, was das ist, soll er selbst erklären).
Ich nenne diesen Platz die "Präsidenten-Suite" und so fühle ich mich auch sehr präsidial, wenn ich mich dort einquartiert habe. Im Vergleich zu einem Stabilimento auf Ischia scheinen 100 Kuna nicht übertrieben teuer.
Da fällt mir ein: als ich vor nunmehr sechs Jahren meinen damaligen Arbeitgeber verlassen habe - nicht ganz freiwillig, aber wenigstens angemessen entschädigt - habe ich mir erstmals den Luxus eines Liegestuhls gegönnt.
Der Bruno, als er meiner ansichtig würde, tat den mittlerweile legendären Ausspruch: " Für eine angehende Hartz-vier-Empfängerin lebst Du auf ganz schön großem Fuß!"
Wer der Bruno ist, was es mit meinem eventuell schräg anmutendem Humor auf sich hat, wer das Halbheimchen ist - all das findet der noch ahnungslose Leser im "Bericht aus Hvar".