Danke für eure Tipps. Leider sind die zu spät gekommen. Wir haben das aber für kommende Fahrten notiert.
Wir sind gestern mit der Mittagsfähre von Hvar nach Split übergesetzt. Im Oktober gibt es keine 8:30 Fähre mehr und die 5:30 Fähre nehmen wir grundsätzlich nicht. Der neue Plan war, bis kurz vor Rijeka zu fahren und an der Küste unser Notzelt aufzubauen. Da wir keine Schlafsäcke dabei haben, scheidet eine Übernachtung im Zelt im Hinterland wegen der niedrigeren Temperaturen bei Nacht aus. Es musste also ein. Zeltplatz an der Küste möglichst im Norden sein.
Bei gutem Wetter sind wir auf der Autobahn durch Dalmatien bis zum Abzweig Maslenica gefahren und auf der Küstenstraße Richtung Norden weiter. Bei Starigrad Paklenica hat ein Gewitter und ein Starkregen eingesetzt, wie ich ihn bislang noch nicht erlebt habe. Das Wasser stand an manchen Stellen kniehoch auf der Straße. Dazu kam ein Sturm, der das Wasser fast waagerecht gegen das Auto geschleudert hat. Es sind viele Felsbrocken vom Regen ausgespült worden und auf die Fahrbahn gefallen. Ein normales Auto wäre da nicht durchgekommen. So waren wir auch bis Senj fast die einzigen, die gefahren sind und nicht angehalten haben. An einen Zeltaufbau war jetzt nicht mehr zu denken. Barbara hat im Internet nach Unterkünften in der Nähe von Postojna gesucht und ein ansprechendes Objekt gefunden, das zudem noch sehr gute Bewertungen hatte. Sie hat dort angerufen und erfahren, dass für uns ein Zimmer freigehalten werde und dass wir auch noch etwas zu Essen bekommen würden. Die Küche habe geöffnet.
Als wir angekommen sind, teilte uns die Empfangsdame mit, dass das Lokal jetzt schon geschlossen worden sei, weil keine Gäste mehr da waren. Sie war auch nicht in der Lage, uns irgend etwas anzubieten. Nach längerer Diskussion war sie widerwillig bereit, uns ein Körbchen Brot und eine Flasche roten Tischwein für 24 Euro mit auf´s Zimmer zu geben. Wir waren so entnervt, dass wir zugestimmt haben.
Im Zimmer angekommen musste ich feststellen, dass die Toilette nicht am Boden verschraubt war. Man hätte damit Schiffschaukel fahren können aber nichts anderes. Es gab noch weitere Mängel, sodass wir Beschwerde führen mussten. Die Empfangsdame hat uns aber nicht geglaubt und hat sich persönlich von der Toilettenfrage überprüfen wollen. Ich habe ihr dann die Schaukelei vorgeführt. Nur mit einer unverschämten Maulerei verbunden hat sie uns ein anderes Zimmer angeboten, obwohl fast alles frei war. Das andere Zimmer war im Übrigen nur unwesentlich besser ausgestattet.
Am nächsten Morgen haben wir auf das angebotene Frühstück gerne verzichtet und die stolze Rechnung mit EC-Karte bezahlt, was die Dame erneut sehr unfreundlich gemacht hat. Sie wollte Cash, wahrscheinlich wegen der Steuer?
Gegen Mittag sind wir von der Tauernautobahn abgefahren und haben einen Gasthof gesucht, um nach eineinhalb Tagen die erste Mahlzeit genießen zu können. Die ersten beiden Gasthöfe hatten Ruhetag, der dritte offen. Wir sind reingegangen, aber unser Mahl war sehr mäßig und kein annähernder Ersatz für das Fiasko am Vorabend.
Aber das Leben ist gerecht. Wir haben ab Walserberg inklusive Grenzübergang für eine Strecke über München, Stuttgart, Karlsruhe bis in die Pfalz von 525 km bis nach Hause 4:05 Stunden gebraucht. Diesen Schnitt hatte ich vor 20 Jahren einmal erreicht. Die Lastwagen hatten Zwangspause und die anderen haben den Einheitstag gefeiert.
Vor einigen Stunden sind wir wohlbehalten zuhause angekommen.