Die kroatische Aufschrift des "Srecno", was dem deutschen Glück auf! entspricht, ist natürlich nach dem 2. Weltkrieg entstanden. Möglich auch, dass dieser Stollen überhaupt erst in der Jugo-Zeit aufgefahren wurde. Dafür sprechen auch die Ruinen der Aufbereitungsnlagen. Der Kohlebergbau ist in der Gegend ja von verschiedenen Standorten aus bis in die späten 1970-er bzw. 80-er umgegangen. Siehe den alten Förderturm in Podlabin wo noch immer der "TITO" oben steht - wie im Übrigen auch auf der Ruine der Kohleverladestelle zur Rasa-Bahn an der Straßenkreuzung bei Podpican.
Bei Nämlicher der sehr begründete Verdacht besteht, diese riesengroße Verladestelle war mit eine Obertage-Tarnung für unterirdische militärische Installationen hinein in's Ucka-Gebirge (ital. Montemaggiore). In der Jugo-Zeit war, wie mir ein Triestiner Geograph (als Kind mit seinen Eltern Vertriebener nach 1947) erklärte, das Ucka-Gebirge "ausgehöhlt wie Emmentaler Käse" für unterirdische militärische Installationen der JNA. Für diese waren die verschiedenen oberirdischen Anlagen der Bergwerke bzw. Steinbrüche getarnte Zufahrtswege entlang der Rasa-Bahn. Dies kann man heute noch recht gut bei der aufgelassenen einstmals (über) großen Bahnstation mit vier (!) Gleisen bei Vranja und dem dortigen Tunnel nachvollziehen.
Die lokale Kohle wurde während der Jugo-Zeit in lokalen thermischen Kraftwerken, sowohl in Rasa, Podlabin als auch in Plomin*) zur Stromerzeugung verwertet. Soweit ich es recherchierte war nur die Kohle aus den Gruben entlang der Rasa-Bahn bei Tuplja/Podpican mit der Rasa-Bahn befördert worden. Für die schon seit der altösterreichischen Zeit betriebenen Gruben von Krpan/Rasa bestand eine elektrischen Eisenbahn zur See-Verladung bei Stalje an der Lagune, deren Ruine aus italienischer Zeit man heute noch sehen kann.
Da ich beruflich vor Jahrzehnten mit Bergbauen auf Erze und Kohle, Untertage wie Tagebaue, und schweren Unfällen zu tun hatte, rate ich allen davon dringlichst ab, ohne versierte ortskundige Führung in einen dieser aufgelassenen Bergwerke oder Tunnel einzudringen und den Amateurforscher zu mimen. Nur ein Mal über altes Zeug, das da häufig immer irgend wo umher liegt oder Löcher zu stolpern, das Bein brechen - und das Skelett wird vielleicht in ein paar Jahren wieder entdeckt..
*) Bevor im modernisierten Thermokraftwerk Plomin-Luka auf ausländische Kohle umgestellt, der neue Kamin von 250 Meter Höhe und moderne Rauchgasbehandlungsanlagen installiert wurden, emittierte diese Dreckschleuder aus der sehr schwefelreichen istrianischen Glanzkohle (bis zu 6 und 8 % S) jährlich 14.000 Tonnen SO2.