1974 > Erste Reise nach Pag (Huberlinger36)

Huberlinger36

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Vorgeschichte:
1972 waren wir das 10. Mal für jeweils 6 Wochen auf dem Camping Ca'Savio bei Venedig. Wie bis dato bei uns üblich, von Mitte Mai bis Ende Juni. Immer hatten wir gutes Wetter genossen. 1972 war es anders. Drei Wochen praktisch Dauerregen. Ständig standen
Platz und Hauszelt unter Wasser. Die Stimmung miserabel. Endlich besserte sich das Wetter.
Doch nun kam eine Schneckeninvasion. Im und um das Zelt herum alles voller Schnecken mit und ohne Haus. Regierung und Kinderparlament verkündeten, dass ein Wohnanhänger angeschafft werden muss. Ich, der Zahlmeister, stimmte zu.

Wenige Wochen später war es soweit. Ein nagelneuer viermeter langer Hymer Eriba war erworben.
Er hatte bereits, was damals noch nicht allgemein üblich war, einen seperaten Waschraum.
Als Standort wurde ein Dauercampingplatz in der Gifhorner Heide ausgeguckt. Die Jahresstellplatzmiete betrug 120 DM und musste für 5 Jahre im vorraus gezahlt werden. Der Campingplatzbetreiber brauchte dringend Geld und machte daher dieses Sonderangebot.
Ein echtes Schnäppchen.

1973 hatten wir Lust auf Neues. 10 Jahre immer Italien erschien uns genug. Nun sollte es auf Abenteuerreise nach Jugoslawien gehen. Der Wohnwagen stand beladen vor der Tür. Mittags wollten wir starten. Unsere sieben Jahre alte Tochter brachte vormittags ein gutes Zeugnis von der Schule heim. Zur Belohnung gab es ein Scheinchen, welches sie gleich in Süßigkeiten für die Reise umsetzen wollte. Das Geschäft war nur 100 Meter entfernt. Doch sie kam nicht zurück. Ein Pkw hatte sie auf dem Überweg erwischt und schwer verletzt. Tagelanges Bangen ums Überleben, Wochen im Krankenhaus, endlos lange Nachbehandlungen. Urlaub ade...

1974 ein neuer Anlauf. Am 9. Juli ging es los. Zielort sollte Pag sein. Erfahrene Jugoslawienfahrer hatten uns dazu geraten. Leider mussten wir bereits in den Kasseler Bergen feststellen, dass unser Fiat 125 S als Zugwagen völlig ungeeignet war. Trotz seiner 100 PS war der sonst so spritzige Wagen als Zugpferd eine lahme Krücke. Die sorgfältige Zeitplanung war Makulatur.

Über die Rhön, München und Kufstein kamen wir bei Dauerregen bis zum Pass Thurn.
Gegenüber vom Berghotel Holzer fanden wir einen Standplatz für die Nacht. Am nächsten Morgen immer noch Regen und Nebel bzw. tiefhängende Wolken. Die Fahrt ging weiter über die Felbertauernstrasse, Lienz und das Gailtal zum Dreiländereck. Danach irrten wir in Tarvisio herum, bis wir endlich die kleine, miserabel ausgeschilderte Strasse Richtung Ratece fanden. Ganz offenkundig hatten die Italiener etwas gegen Reisende, die nach Jugoslawien wollten.
Alle Hinweisschilder in dieser Richtung waren unlesbar, verdeckt, verdreckt oder verdreht! Absicht?

Irgendwann war Ratece doch erreicht und die Einreise ins Abenteuerland konnte erfolgen.
Die Grenzkontrolle verlief ohne Probleme, obwohl die Fahrzeuge eingehend durchsucht wurden. Die zahlreich mitgeführten Konserven fanden bei den Zöllnern kein Interesse.

Die Weiterfahrt ging durch Jesenice und Ljubljana nach Postojna. Teilweise gab es schon eine Autobahn und irgendwo mussten wir paar Groschen Maut bezahlen. Viele Erinnerungen an diesen Fahrtabschnitt habe ich nicht mehr. Nur ein Rastplatz mit Imbiss ist uns allen unvergesslich geblieben. Die Toilette war ein gemauertes Häuschen. Mittendrinn eine Art Brunnenschacht voller Jauche. Darüber ein grobmaschiger Gitterrost. Darauf stehend sollte man sein Geschäft verrichten. Hochsommerliche Wärme und dazu Millionen von grünglänzenden Fliegen. Wir verliessen fluchtartig den gastlichen Ort.

In Postojna besichtigten wir die berühmten Höhlen. Danach ging es querbeet nach Rijeka.
Dort war irgendwie der Teufel oder sonst etwas los. An jeder Kreuzung stand uniformierte Herren und zusätzlich Damen in weissen Blusen und schwarzen Röcken. Diese gaben aufgeregte Handzeichen und pfiffen lustig auf Trillerpfeifen herum. Wollten wir geradeaus weiterfahren, wurden wir zum Abbiegen gezwungen. Wollten wir dann mal abbiegen, sollten wir geradeaus fahren. Das Ganze hatte sicher einen Sinn, nur welchen?
Vielleicht war Tito zu Besuch.

Irgendwann war ich so genervt, dass ich eine rote Ampel übersah und weiterfuhr. Ein vielstimmiges Pfeifkonzert war die Folge. Uniformierte hüpften behende auf die Fahrbahn und versperrten die Weiterfahrt. Grimmige Gesichter, unverständliches Stimmengewirr, drohende Gebärden.

Was nun? Anweisung vom Käptn an alle: Wir stellen uns dumm!
Auf alle Fragen gab es nur eine Antwort: Zadar! Das stand nämlich auf den Hinweisschildern, nach denen wir uns auf dem Weg nach Pag richteten. So ging das ein Weilchen. Die an sich belebte Kreuzung war
von uns und unserer Ehrengarde blockiert.

Dann plötzlich von hinten lautes Hupen und Bremsenkreischen. Ein dicker Lastzug war uns fast in den Anhänger gerauscht. Die Uniformierten stoben erst zur Seite und dann nach hinten. Dort großes Pallaver. Wir machten uns in Schleichfahrt vom Acker. Bald die Gewissheit: Keine Verfolger, alles gut!

Nachdem der Abstand zu Rijeka beruhigend groß war, wurde eine längere Pause eingelegt. Die verlief nicht ganz nach Plan. Als ich wieder munter wurde, brach bereits die Dämmerung herein. Nun war guter Rat teuer. Wir wollten Pag auf dem Landweg, also über die Brücke im Süden, erreichen. Von der möglichen Überfahrt per Fähre hatten uns angebliche Kenner dringend abgeraten. Vorgelegte Fotos erinnerten mehr an gefechtsmässige Flussüberquerungen als an friedliche Touristenfähren.
Also wurde beschlossen, auf dem nächsten Campingplatz zu übernachten.
Suchend ging es weiter. Bald wurde es ganz dunkel. Nicht nur am Himmel, sondern überall. Nirgends ein Licht. Nur die paar Fahrzeuge auf der Magistrale, sonst alles absolut finster. Endlich ein Hinweis auf einen Campingplatz. Die Zufahrt ging rechts der Strasse steil nach unten Richtung Meer. Die Scheinwerfer griffen ins Leere, unten nicht der kleinste Lichtschimmer. Die ersten hundert Meter Schotterweg wurden per Pedes erkundet. Ergebnis: Hier kommen wir wahrscheinlich nicht heil hinunter und auf keinen Fall wieder rauf. Also Weiterfahrt!

Stimmung nicht mehr sehr berauschend. Tankanzeige blinkt Alarm: Sprit auf Reserve! Gelegentlich war eine Tankstelle zu sehen. Alle dunkel, also zu! Und so ging es weiter. Die ganze Landschaft absolut dunkel. Neuer Krieg ausgebrochen? Deshalb allgemeine Verdunkelung? Und die Reserveanzeige nervt!

Endlich ein Campingplatz am Strassenrand. Direkt am Zaun ein Wohnwagen. Im offenen Fenster Kerzenlicht. Deutsche Stimmen, sie erschienen wie Engelzungen.
Wir erfuhren, dass schon den ganzen Tag weithin der Strom ausgefallen sei. Auch Wasser gebe es keins. Die dunklen Tankstellen seien trotzdem geöffnet. Sprit würde per Handpumpe ausgeschenkt. Wer ahnt denn sowas?

Der Campingplatz war wegen Überfüllung oder Nachtruhe schon geschlossen. Wenige Kilometer weiter sollte es eine Tankstelle und einen weiteren Campingplatz geben. Erleichtert, aber mit gewisser Skepsis fuhren wir weiter und landeten in Starigrad/Paklenzia.

Die Tankstelle war tatsächlich geöffnet und hatte auch Strom. In der Umgebung war alles stockfinster.
Der Tankwart war ein Ausbund der Freundlichkeit. Wir erhielten nur 20 Liter Sprit. Ist genug, war sein einziger Kommentar.

Gleich nebenan war ein Campingplatz. Alles stockfinster. Ich pirschte mich mit einer Taschenlampe hinein und traf nur einzelne Menschen. Eine Verständigung gelang nicht. Irgendwann erschien aus der Finsternis eine Art Nachtwächter. Der war sehr freundlich und konnte sogar etwas Deutsch und Englisch. Der Platz wäre eigentlich wegen Überfüllung geschlossen, aber für eine Nacht wollte er uns helfen.

Er lotste uns zu einem freien Plätzchen auf einem Weg direkt am Zaun zur Strasse hin. Uns war es egal. Die Hütte stand schief, Lkw donnerten gleich daneben die ganze Nacht hindurch vorbei, wir schliefen trotzdem ganz gut.

Am Morgen wurden wir recht früh von der Sonne bzw. der schon herrschenden Wärme geweckt. Erster Gang zum Waschraum. Einrichtung sehr spartanisch und teilweise demoliert. Kein Wasser! Die Toilettenbecken fast alle gestrichen voll, manche obenauf mit Kringel! Gewaltiger Gestank! Wir erfuhren, dass tagsüber Behälter mit Seewasser aufgestellt wurden. Die waren aber längst geleert.

Nächste Unternehmung: Inspektion des Strandes. Da gab es Steine, Tang, scharfe Muschelschalen und See-Igel. Alles nichts für meine Sandstrand gewöhnten Damen. Stimmungstief! Vater hat Schuld! Blöder Abenteuerurlaub! Natürlich! Wer sonst?

Und dann die Krönung: Uns begegneten plötzlich mehrere nackte Männer!
Igitt! Und die schämten sich nicht einmal, sondern verhielten sich ganz unbefangen.
Wir waren auf einen FKK-Platz geraten. Am Platz befand sich sogar ein FKK-Hotel. Für meine Damen das absolute Sündenbabel!

Als es dann noch im Markt auf der anderen Strassenseite Einkaufprobleme gab (wahrscheinlich weil es kein Wasser und keinen Strom gab) war für meine Schmuckstücke der Ofen aus.

Meine beiden blonden Engel setzten ihre schärfsten Stemmeisengesichter auf und verkündeten: Wir wollen sofort wieder nach Italien!
Argumente, Drohungen, Gebete und Flüche halfen nichts. Ich hatte verloren....
Nie wieder Jugoslawien war die Parole!

Jeglicher Widerstand meinerseits war zwecklos. Ganz Jugoslawien war suspekt geworden. Also angespannt und abgefahren. Es kam, was kommen musste: Glühende Mittagshitze ohne Klimaanlage, nörgelnde Weiblichkeit, und der Fahrer bekam langsam Verständnis für Meuchelmörder.

Dennoch erreichten wir ohne besondere Vorkommnisse Rijeka, wo wir erstaunlich gut durchkamen. Weiter ging es quer durch das Land Richtung Triest. Den Grenzübergang kurz vor Triest erreichten wir nachmittags bei noch immer großer Hitze. Endlos langer Stau auf schattenloser, ansteigender Fahrbahn. Es gab Probleme mit dem Kühlwasser und ich musste notgedrungen zeitweilig die Heizung auf volle Pulle stellen. Nur so lies sich die Kühlwassertemperatur wieder etwas senken. Unerfreuliche Diskussionen mit den Mitfahrerinnen!
Erneute Mordgelüste, wahrscheinlich auf beiden Seiten.

Nach unendlich lang erscheinender Zuckelei erreichten wir eine Vorkontrolle. Mitten auf der Straße saß auf einem Hocker ein sehr dicker Mensch in goldverzierter Uniform. Elegant schwang er einen prächtigen Holzknüppel und sortierte damit die ankommenden Fahrzeuge.
Italiener mussten in die linke, alles andere in die rechte Spur.
Auf der rechten Spur ging es sofort flott weiter und recht schnell über die Grenze. Die Italiener mussten warten und wurden offensichtlich gründlich gefilzt. Warum? Keine Ahnung.

Auf der italienischen Seite das gleiche Spiel, nur umgekehrt. Jugos in langer Warteschlange. Wir wurden von schneidigen Uniformträgern
herausgewunken, überschwenglich als Deutsche begrüßt und unkontrolliert durchgelassen. Ich glaube nicht, dass die uns wirklich besonders gern hatten. Die wollten wohl eher Jugos provizieren.

Letzte Nervenprüfung: Mit dem Gespann durch die Innenstadt von Triest zur Hauptverkehrszeit. Mir gingen viele Dinge durch den Kopf, die ich mir ganz bestimmt nie wieder antun wollte...

Irgendwann am späten Abend erreichten wir gücklich unseren alten Stammplatz Ca'Savio. Ab dem nächsten Morgen hatten wir uns alle wieder ganz lieb. Es wurde ein schöner, aber uns viel zu warmer Urlaub. Wir beschlossen: Nie wieder im Hochsommer in den Süden.

Also ging es die nächsten 10 Jahre in den Norden. Meistens zur Insel Bornholm. Da wären wir wohl noch heute Stammgäste, wenn ich nicht 1983 solo als Spähtrupp nach Jugoslowien gefahren wäre.
Durch Zufall landete ich auf Koversada. Doch das ist eine neue Geschichte,
die unser Touristenleben nachhaltig verändern sollte.

Danke, falls wirklich jemand bis hierher gelesen hat!
Huberlinger36.

PS:
Liebe MODS und sonstige Respektspersonen:
Mir ist die Geschichte aufgrund zufällig gefundener alter Fotos wieder in den Sinn gekommen. Wenn Ihr sie für verfehlt anseht, verschiebt sie wohin Ihr wollt. Meinetwegen auch in den Papierkorb...
 

Huberlinger36

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Eigentlich wollte ich paar olle Bilder anhängen. Leider kriege ich es nicht hin. Tut mir leid. Vielleicht später mal. Jetzt muss ich bei Bett, sonst gibt es Mecker...
Huberlinger36
 

thomy-mattsies

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Hallo Huberlinger,

ein SUUPER Bericht, was soll der im Papierkorb? Habt Ihr denn im nachhinein herausbekommen, was die Ursache für die Aktionen der "uniformierte Herren und zusätzlich Damen in weissen Blusen und schwarzen Röcken" in Rijeka war?

Gruß Thomy
 

Tamara98

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Hallo Huberlinger,

eine toller Bericht und interessant geschrieben, machte richtig Spaß ihn zu lesen :wink:

LG Marion :D
 
E

ELMA

Guest
Hallo Huberlinger!
Ein Beitrag für den Papierkorb?
Nein!
Das wäre nicht der richtige Platz für Deine sehr anschauliche Schilderung Eures ersten Jugoslawienerlebnisses.
Danke dafür.
Nur gut , dass vermutlich ein Mod ihn abgetrennt und einen eigenen Reiseberichtsthread damit eröffnet hat.
Ich bin gespannt, ob es noch einen zweiten oder dritten Teil Deiner Erfahrungen mit YU oder vielleicht jetzt auch HR gibt?
Ist die Familie nie mehr hingefahren ? Oder habt Ihr die Liebe zu Kroatien doch noch entdeckt?

Gruß,
ELMA

P.S. Wenn Du Hilfe beim Einstellen von Bilder brauchst - schreib eine PN!
 
L

Lutz

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Ja im Nachhinein wundere ich mich auch was wir vor 30 Jahren alles in Kauf genommen haben. Jeden Morgen der erste Weg an ein Waschhaus um zu sehen ob es Wasser gibt. Und Heute regt man sich auf wenn der elektrische Handtrockner defekt ist!
 

wigu1

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Hey,

also ich habe bis zum Schluß geleden und es war sehr vergnüglich.
Warte schon auf den Anschlußbericht mit Koversada. :wink:

Gruß Willi
 

hans peter

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Huberlinger36 schreibt

Es gab Probleme mit dem Kühlwasser und ich musste notgedrungen zeitweilig die Heizung auf volle Pulle stellen. Nur so lies sich die Kühlwassertemperatur wieder etwas senken. Unerfreuliche Diskussionen mit den Mitfahrerinnen!
Erneute Mordgelüste, wahrscheinlich auf beiden Seiten.


so richtig aus dem leben :wink:
 

Christl

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Ein richtig schöner, vergnüglicher Bericht. Ich freue mich schon auf die Bilder und die Fortsetzung.

Danke Huberlinger :D
 

wallbergler

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Herrlich realistischer Bericht von dir , Huberlinger,

Und er beschreibt auch , wie man es entgegen der Aussage bei Nachfrage für heimkommende Urlauber immer hört: Es war soooo schön!!

Trotz allem waren viele witzige Kleinigkeiten dabei. Bin neugierig auf den 2. Teil.
wallbergler
 
M

Me

Guest
Hallo Huberlinger,

habe mir Deinen Reisebericht heute vormittag
mit einem leichten Lächeln durch gelesen.

Normaler Weise hat doch immer Muttern Schuld! :wink:

Nein, sehr nett geschrieben und beschrieben und ich
hoffe, das es doch noch Fotos dazu geben wird.

Hat Spaß gemacht den Bericht zu lesen.

LG Me
 

Hartmut

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Einen tollen Reisebericht hast Du uns geliefert.

Auch wenn die Regierung und ihr Ministerium schließlich erst mal wieder kehrt machten, haben wir sehr viel über frühere Zeiten gelesen.

Wer weiß, welch hoher Besuch damals in Rijeka zu Gast war. Wir sind auch schon mal in Urlaub gefahren als der Papst in Slowenien zu Besuch war. Das war auch ein Erlebnis. Vielleicht hatte Tito ja Gäste?

Wenn ich Deinen Beitrag lese, muss ich auch an Mein erstes Mal denken.
Nur die schriftstellerische Ader habe ich nicht so im Blut, die Erinnerungen so zu schildern.

Aber es ist wunderbar immer mal wieder etwas aus den Vergangenheit, die gar nicht so lange her ist, zu lesen. Bin neugierig auf Deinen/Euren wirklich ersten Jugoslawien-/Kroatienurlaub.
 

Huberlinger36

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Liebe Forenmitglieder,
ich bin vom Echo auf meinen Versuchsballon ehrlich überwältigt. Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass jemand einen so langen Erguss bis zum Ende lesen würde.
Ich danke allen für die freundlichen Reaktionen, die reichlichen PN und die Hilfsangebote. Einfach toll!
Selber schuld, wenn Ihr bald mal wieder von mir etwas vorgesetzt bekommt. Zunächst 3 mögliche künftige Berichte geistern mir durch die grauen, leider schon angestaubten Zellen. Mal sehen, was dabei herauskommt.
Zum Thema Fotos: Ich verfüge über einen riesigen Fundus an Videos, Fotos, Dias und alten Super-8-Filmen.
Leider ist gerade das erinnerungsträchtigste Material vom Zahn der Zeit stark angenagt und lässt sich trotz vorhandener Technik nur mühsam restaurieren. Die Ergebnisse genügen dann nur noch familären Ansprüchen, aber nicht für einen größeren Betrachterkreis.
Ein weiteres Problem ist die rechtliche Seite. Oft durfte ich nur fotografieren oder filmen, wenn ich ausdrücklich die Nichtveröffentlichung zusagte. Und gerade solche Aufnahmen finde ich eigentlich am interessantesten. Wer will den schon die hundertste Aufnahme vom Kirchturm in XY sehen? Natürlich kann man auch dabei immer wieder neue Blickwinkel oder Beleuchtungen finden...
Ein weiterer Faktor ist die Zeit. Ich bin viel auf Reisen, habe Enkel, Freunde und Bekannte. Und weil jeder glaubt, ich hätte immer und für alle Zeit, habe ich am Ende keine. So geht es wohl den meisten Alten. Und dann habe ich noch den Nebenjob bei der Firma GEMA. Ihr wisst doch: Geh ma Keller, geh ma Aldi u.s.w.
Echte Ruhe gibt es nur in der Nacht. So wie jetzt. Ich will noch paar Stunden versuchen, ob ich einige alte Aufnahmen retten kann....
Herzlichst
Huberlinger36

PS: Jetzt lassen sich plötzlich Bilder anhängen! Kleine Auswahl als Nachzügler....
 

thomy-mattsies

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Die Bilder sind einfach klasse, da ist die Zeit neben GEMA und Familie gut angelegt, DANKE :bindafür:

Gruß Thomy
 

Carmen

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Hallo Huberlinger,

ach war dein Bericht schön zu lesen, ich grins mir immer noch einen ab.
Obwohl das mit dem Kühlwasser eigentlich gar nicht lustig ist, wenn man es selbst schon erlebt hat.
Wir sind 1989 mit dem Womo auf dem damaligen Autoput nach Griechenland gefahren und in der Nähe von Belgrad ist uns der Kühler geplatzt. Haben´s gerade noch auf einen Rastplatz geschafft und am anderen Morgen beim ADAC angerufen, die schickten uns einen Abschleppwagen, dieser brachte uns in eine kleine Werkstatt. Unser Kühler wurde notdürftig repariert und der Chef entließ uns mit den Worte, es sei kein Problem damit nach Griechenland weiter zu fahren, aber den Deckel des Kühler müßten wir offen lassen :? Da dabei viel Wasser verdunstet mußten wir ständig anhalten und Wasser nachfüllen.
Heute würde ich nach so einem Vorfall sofort kehrt machen und wieder Richtung Norden fahren - jugendlicher Leichtsinn :?: oder doch einfach die Abenteuerlust :?: -

Gruß Carmen
 
F

Franto

Guest
Halloo Huberlinger36!

Also Du hast da eine ganz tolle Reisebeschreibung aus den Zeiten des "wilden Südostens" Anno 1974 veranstaltet. Diese Verkehrshindernisse wie Du sie für Rijeka beschreibst, waren gar nicht so selten, wenn ein Belgrader Regierungsmitglied oder ein Regierungsgast transportiert wurde.

Beim großen Joschi selbst - na da waren gleich ganze Straßenzüge vollkommen abgesperrt, wie ich es ein Mal in Laibach erlebte. Von der Tito-Residenz in Bled bis nach Laibach eine halbe Stunde zuvor schon jede Zufahrtsstraße mit Milizposten gesperrt bis der Konvoi durchbrauste. (Ähnliches erlebte ich auch in den frühen 1980-ern in der DDR, wenn Honecker nach Frankfurt (Oder) dahin gebrettert wurde. :D

Franto
 

BärnieBärchen

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Hallo Huberlinger,

sehr schöner Bericht! :respekt: :respekt:
Nostalgie pur mit allen Unwegsamkeiten.
Da werden Erinnerungen wach! :yau:

In den Papierkorb? Bitte nicht! Aber vielleicht hätte "ein MOD oder sonstige Respektsperson" Deinen Bericht hierhin verschieben können: http://www.istrien.info/forum/thema11322.html

Aus meiner Sicht genau passend. Und als Nebeneffekt würde der seit mehreren Monaten in Vergessenheit geratene Thread mit den vielen Erinnerungen der Foris wieder mal nach vorne kommen.

Gruß Bernd :hallo:

P.s.: Wann geht's weiter???
 

Alexa

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hallo huberlinger!
bin erst jetzt dazu gekommen, deinen bericht zu lesen, ich muß sagen, ich habe, obwohl manches nicht gerade lustig war (zumindest in der situation damals nicht), schon sehr oft schmunzeln müssen, weil so viel "pech" kann man ja normal nicht auf einmal haben :lol:

lg,
alexa

ps: NIXDA, der kommt nicht in den papierkorb, was glaubst du denn von uns????
 

Reinhard

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Webseite
www.kroatien-reiseberichte.info
Ich finde den Bericht auch traumhaft - bitte mehr davon !!

Auch sehe ich mir liebend gerne die alten Bilder an - hat jemand auch noch sowas ??

Ich muss mal sehen, meine Mutter müsste auch noch Bilder von unserem ersten Urlaub in Kroatien haben.
Damals waren wir mit einem Fiat 128 unterwegs, der das Ziel leider nicht erreicht hat - von den 2 Wochen Urlaub in Malinska habe ich 1 Woche in der Werkstatt verbracht.
Wenn ich mich mal wieder mit meiner Mutter vertrage, frag ich sie mal und werde die einscannen - falls die noch in einem akzeptablen Zustand sind.

Warte auch geduldid (ne eher ungeduldig) auf eine Fortsetzung.

Ciao,

Reinhard
 
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