2096 - die meisten Immobilienkäufer in Kroatien kommen aus -> Slowenien

claus-juergen

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hallo Michael,

darf ich dir ein Märchen erzählen?

Es war einmal ein kleines Land im Süden Europas welches sich die Wiege der Demokratie nennt. Die Bewohner dieses Landes bezahlten kaum Steuern, kauften unsere schönen deutschen Autos mit Krediten von Banken und rauchten aber wie ein Schlot. Als die Kohle nicht mehr ausreichte, diese Kredite zu bezahlen, erfand man eine neue Währung, die viele andere Länder in Europa auch einführten. Nach 10 Jahren war es wieder so weit. Auch das neue Geld reichte nicht um all die Schulden für die vielen schönen Konsumgüter zu bezahlen. Steuern wurden in dem Land immer noch nicht bezahlt. Dafür durften alle mit 50 Jahren bei einer Mindestrente von 1000 € in Pension gehen.

Die Banken jammerten so lange wegen ausbleibender Kreditrückzahlungen, bis Super Mario kam. Der sprach von der dicken Berta, druckte Geld in unbegrenzten Mengen und warf es unters Volk dieser bergigen Halbinsel. So geht das bis heute. Da schimpfte anfangs noch der schwäbelnde Rollstuhlfahrer in Berlin, daß das ganze eine Schweinerei sei und letztendlich der doofe (deutsche) Michel das alles bezahlen müsse. Die Kollegen haben aber so lange auf Wolfi eingeredet, bis der mitgemacht hat. Nun wird die Rückzahlung auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben und der doofe Bürger merkt das gar nicht.

Dieser doofe Bürger, zu denen ich mich auch zählen darf, spart munter weiter fürs Alter oder sonstige künftige Anschaffungen und bringt seine Kohle zur Kartoffelbank ums Eck. Dafür bezahlt er Zinsen oder bekommt so wie meine Oma 0,01 % Zinsen im Jahr. :(

Eigentlich gehen Märchen ja immer gut aus. Nur bei diesem lieber Michael glaube ich persönlich, könnte es schlecht für alle ausgehen. :(

grüsse

jürgen
 

Klaus

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"claus-juergen, Angaben der kroatischen Handelskammer sind nach den Slowenen, Deutsche und Österreicher diejenigen die sich am meisten als Eigentümer von kroatischen Immobilien ins Grundbuch eingetragen haben.
Erstaunlich, wenn man bedenkt, daß Slowenien gerade mal 2 Millionen Einwohner hat. Scheinbar ist das Einkommen in diesem Land mittlerweile so hoch, daß sich viele einen Zweitwohnsitz in Kroatien leisten können.


Ich glaube Neid und Missgönnen sind in diese Diskussion ein schlechter Ratgeber.

Verdienst hier http://www.slowenien-kompakt.de/new...sundheit/312-gehaltsgefuege-in-slowenien-2013

Seitdem hat sich das Verhältnis Verdienst zu Kosten erheblich verschlechter.

Zu den Grundbucheintragungen ist folgendes zu sagen:

Slowenien war als jugoslawische Teilrepublik schon immer anders als das übrige Jugoslawien und galt auch innerhalb der Föderation als Vorbild: Es war die höchstentwickelte Republik mit dem besten Lebensstandard und der niedrigsten Arbeitslosenquote. Mit knapp 2 Millionen Einwohnern stellte Slowenien zwar nur 9% der jugoslawischen Bevölkerung, erwirtschaftete jedoch fast 19% des Bruttosozialprodukts der Föderation und erzeugte 20% ihrer Industrieproduktion.

Viele Firmen hatten an der Adria Grundstücke und Freizeiteinrichtungen.
Nach der Selbständigkeit im Juni 1991 ( übrigens genau wie Kroatien) war die Grundlage des Besitzes nach der Kommunistischen Zeit in Frage gestellt.
Bevor Haie (was allerdings auch vorgekommen ist) sich bereicherten,boten viele Firmen ihren Arbeitern und Angestellten,Grundstücke und Häuser zum Kauf an.
Wer konnte da zu den geforderten Preisen nein sagen,Parzelle auf CP 30 DM,oder Wochenendhaus für 600 DM.
Barbariga oder Finida sind ein Beispiel.
 
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jadran

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Klaus leider kann ich nicht auf deinen Anhang zugreifen

Jadran
 

Luppo

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Hallo Jürgen,

Vielen Dank für das schöne Märchen, dessen unsicheren Ausgang ich ebenso befürchte wie Du.
Ich weiß nicht, ob man die hellenische Geschichte direkt auf das kleine Bergvölkchen nördlich Kroatiens übertragen kann.
Wie es Klaus schon treffend schildert, gab es auf dem Weg in die Unabhängigkeit einige verlockendene Wege, sich günstig Eigentum zu verschaffen. Keinesfalls in Abrede stelle ich, dass die Slowenen durchaus fleißige Leute sein mögen, wenn man sich den verlinkten Artikel ansieht, kann das aber nicht der Grund für den offensichtlichen Wohlstand sein.
Übrigens erzählte mir mal ein kroatischer Vermieter, dass es für ihn kein größeres Glück als die Währungsreform gab, bei der sich seine Hypothekenschulden übernacht mehr oder weniger halbiert haben. Auch in HR gab es wohl Wege, die Gunst der Stunde zu nutzen.
 
M

Marius

Guest
Hallo Jürgen,

Egal, ob geleast oder gekauft, am Ende müssen der Wertverlust, die Finanzierungskosten/Zinsverlust und die Unterhaltskosten aufgebracht sein.
Gerade deswegen wundert mich der slowenische Fuhrpark umso mehr, von den zahlreichen und oft hochwertigen Immobilien ganz zu schweigen.
Nun ist es ja nicht so, dass Slowenien überdurchschnittliche viele und große Wirtschaftsunternehmen beherbergt. Insofern bleibt die Frage, woher der auffällige Wohlstand kommt.

Kriegen sie bestimmt von der EU geschenkt. Das Geld wird direkt aus deiner Hosentasche an die slowenischen Buerger ausgezahlt. Per Bankueberweisung aufs Privatkonto. Versteuern muessen die auch nichts mehr, weil du ja schoen in Deutschland Steuern dafuer gezahlt hast. :)
 

Premanturafan

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Update zu den Löhnen in Slowenien: Diese betrugen in 2015 durchschnittlich 1.555 Euro (Brutto). Die Wirtschaft boomt in Slowenien bereits seit mehreren Jahren wieder. Grund hierfür ist die starke Exporttätigkeit mittelständischer Unternehmen. Slowenien gehört übrigens zu den Ländern, die mehr nach Deutschland exportieren als importieren...
Dazu kommt dass slowenische Privatpersonen wieder ohne Probleme an Kredite zu halbwegs attraktiven Konditionen kommen. Die Angaben der kroatischen Kammer passen zu meinen Erfahrungen- in Premantura haben in den vergangenen Monsten sehr viele Slowenen Wohungen gekauft. Grundsätzlich gefällt mir diese Situation, denn aufgrund der kurzen Anreise nutzen die Slowenen ihre Ferienwohnung häufig das ganze Jahr über- das belebt die "Geistersiedlungen".
 
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nihil-est

Guest
Über den Hauskauf, wie auch die Käufer bzw. Nichtkäufer, finde ich just einen Artikel den ich hier einmal anfüge.

Link: http://www.faz.net/aktuell/stil/dri...ten-von-kroatien-fehlen-kaeufer-14512269.html

Der Artikel übrigens endet ein bisserl traurig wie ich finde. Hier einmal die beiden Schlusssätze des Artikels:
Und mit der Zeit begreift der Besucher, dass er gar nicht verstanden hat, was „Prodajem kuću“ überhaupt heißt. Es heißt nicht: „Ich verkaufe das Haus.“ Es heißt bloß: „Ich bin dann mal weg.“

Gruss in die Runde
 
N

nihil-est

Guest
Sorry @claus-juergen ,

ich habe deinen anderen Beitrag schlichtweg nicht gesehen. Mein Fehlerchen.

Tja, warum es drei Tage hier braucht ist hingegen schnell erklärt. Ich hab einen superschnellen 50.000er Anschluss für´s Internet.......allerdings noch immer mein gutes steinaltes analoges Modem :)
Die neue Fritzbox 7490 nebst dem Satz Repeatern liegt in Originalverpackung seit fast einem Jahr in der Ecke.

Gruss

Gerd
 
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