Gratulation Branco und Suncokret!
Natürlich ist dies eine alte Aufnahme von Rasa oder Arsa, wie der Mitte der 30er Jahre in kürzester Zeit erbaute Ort damals genannt wurde. Vielen Dank auch für eure weiteren Infos zu Rasa!
Das Obergeschoß des heutigen Rathauses der Gemeinde wurde wohl erst etwas später angefügt.
Gegenüber befindet sich die Barabarakirche, deren Dach an eine umgestürzte Lore erinnern soll.
Hier habe ich euch noch eine historische Aufnahme von Ende der 30er Jahre. Kurz vor Fertigstellung war der Duce persönlich hier um sich vom Baufortschritt zu überzeugen. Die Kohleminen rund um Labin waren damals wichtig für Italien, weil der "Stiefel" selbst über keine nennenswerten Kohlevorkommen verfügte.
Branco hat erwähnt, daß hier am Hauptplatz auch Konzerte stattfinden. Nicht nur das. Wie unschwer an den Trikots der Kinder zu erkennen ist, gab es hier im Vorjahr auch ein Public Viewing anlässlich der Spiele der kroatischen Nationalmannschaft bei der Fußball WM in Rußland. Ich war seinerzeit zufällig auch da.
Vor ein paar Jahren habe ich euch den Ort Rasa schon einmal in einem Bericht vorgestellt. Hier zum Nachlesen
https://www.adriaforum.com/kroatien/threads/istrien-der-kohlebergbau-in-rasa.77488/#post-779231
Nachtrag zum Posting von Michael.
Michael, du hast das Verschiffen von Lebendvieh im nahen Hafen Trget Brsica angesprochen. Dort wird neben Gestein und Holz auch Lebendvieh, vor allem Rinder und Pferde aus Ostkroatien und Ungarn in den Nahen Osten verschifft. Nun komme ich jedes Jahr mindestens einmal dort vorbei und kann manchmal auch die Ladetätigkeit in die Spezialfrachter beobachten. Als Laie (!) sehe ich überdachte offene Stallungen mit Heu und Trinkwasser. Der Dung wird nach der Verladung über Rampen aus diesen Stallungen entfernt und auf einem Haufen gelagert. Die Stallungen werden anscheinend bis zur nächsten Fracht gereinigt. Was auf den Schiffen während der Fahrt passiert, kann ich natürlich nicht sagen.
Hier eine Kuh in den Stallungen in Trget Brsica.
Hier ein Spezialfrachter für den Viehtransport. Man erkennt die Heuballen als Futter. Rechts sieht man die Laderampe über welches das Vieh in mehrere Etagen getrieben wird. Auf Deck erkennt der Fachmann die Lüftungsanlagen.
Solche Schiffe werden unter anderem von der Meyer Werft in Papenburg, das sind diejenigen, die auch die AIDA Kreuzfahrtschiffe bauen, hergestellt.
Das Geschäft mit der Verschiffung von Lebendvieh ist wohl Alltag. Seien es Schafe aus Neuseeland und Australien oder Rinder aus Südamerika und Europa nach Arabien. Die Tatsache, daß hier nicht immer alles korrekt entsprechend den Tierschutzgesetzen abläuft, kann wohl nicht geleugnet werden. Grundsätzlich jedoch von unsäglichen Zuständen zu sprechen halte ich für übertrieben.
Wir hatten mal eine Userin, die felsenfest behauptet hat, hier gesehen zu haben, daß die Rinder nur an einem Bein aufgehängt mit dem Kran auf die Schiffe gehieft werden. Meine Nachfrage nach einem entsprechenden Foto wurde dann negiert. Für mich wäre es völlig unlogisch, wenn jedes Tier einzeln mit dem Kran auf das Schiff gehieft wird. Wozu dann die Rampe? Ich habe wiederholt gesehen, wie die Tiere über die Rampe auf die Schiffe gelangen.
Angeliefert wird das Schlachtvieh übrigens von ganz normalen Tiertransportern. Wieviel Zeit das Vieh dann in den Stallungen verbringt, bis es verladen wird, kann ich nicht sagen.
grüsse
jürgen