hallo Ralf,
ja, diese Ausleger sind nichts anderes als Poller oder Ösen wie es sie woanders gibt um Boote am Ufer zu befestigen. Hier in Rijeka am Fluß Rjecina ist das aber anders wie auf diesem Bild gut erkennbar.
Am Ausleger ist eine Leiter mit mehreren Stufen befestigt. Jeder von euch, der in Kroatien seinen Urlaub am Meer verbracht hat wird mir zustimmen, daß es hier niemals einen Tidenhub zwischen Ebbe und Flut von zwei Metern gibt. Wieso dann solche Leitern um ins Boot zu gelangen?
Wieso werden die Boote so blöd am Ende dieser langen Metallstangen aufgehängt? Würde man die zudem ganz normal mit Heck oder Bug an der Mole befestigen hätten doch viel mehr davon hier Platz.
Die Lösung ist eigentlich ganz einfach. Die Rjecina ist ein Fluß oder Bach oder mal ein Rinnsal, welches zwischen Rijeka und dem Stadtteil Susak ins Meer mündet. Der Tidenhub spielt hier tatsächlich keine Rolle. Es geht um die Niederschläge. Ab und zu kommt es vor, daß dieses Rinnsal zum Fluß mit gewaltigen Wassermengen anschwillt. Dann steigt der Wasserspiegel um knapp zwei Meter an und zudem fließt dieses Wassser schnell ins Meer. Die Aufhängung der Boote an diesen Auslegern verhindert, daß die dann an die Mole gedrückt und beschädigt werden. Man hängt einfach ein Boot vorne und hinten mit einer Leine an zwei Metallstangen und gibt den Leinen etwas Spiel und so überstehen die Boote an diesen Liegeplätzen auch schnell fließendes Hochwasser.
Achtet einfach mal darauf wenn ihr das nächste Mal in Rijeka seid.
Vielen Dank fürs Mitmachen dieses wohl nicht ganz einfachen Rätsels sagt
jürgen