Gratulation an Sargox! Rätsel gelöst!
Wer auf der Jadranska Magistrale von Barban nach Labin fährt hat diesen Blick auf den Schriftzug. Man kann an einem Parkplatz halten bevor es runter ins Tal geht.
Seit über zwei Jahrzehnten kenne ich den und so nahm ich mir im Mai dieses Jahres die Zeit, anhand einer guten Landkarte den Weg dorthin herauszusuchen und mir dieses Denkmal genauer anzuschauen. Vor allem wollte ich wissen, wie es sein kann, daß dieser Name des Diktators immer noch so hell und deutlich auch vierzig Jahre nach dessen Tod erkennbar ist.
Mein Rätsel habe ich gelöst weil ich endlich nach so langer Zeit dort war. Zudem befindet sich hier ein betoniertes Becken wo Regenwasser gesammelt wird, so daß der Schriftzug immer wieder mal gereinigt werden kann.
Hier an dieser Stelle wurden jedoch nicht nur die vier Buchstaben betoniert und immer wieder neu angestrichen. Nein, auch das umliegende Gehölz wird wohl regelmäßig entfernt, so daß Tito "unsterblich" bleibt.
Wer macht sich all die Arbeit, Tito zumindest virtuell am Leben zu erhalten? Sind es Ewiggestrige oder Menschen die der sogenannten guten alten Zeit nachtrauern? Sind es auch heute noch überzeugte Kommunisten?
Auf jeden Fall hält dieser Schriftzug sicherlich noch lange. Beton ist zwar nicht ewig haltbar. Aber ein paar Generationen hält er hier schon noch aus. Ob aber die nächste oder übernächste Generation dieses Monument auch hier am Berg noch sehen möchte bleibt abzuwarten.
Wir Ausländer können wohl nicht verstehen, daß es auch in Kroatien neben den anderen Nachfolgestaaten des Arbeiter Paradieses auf Erden noch Menschen gibt, die Tito nachtrauern.
Ich selbst bin mir auch nicht sicher, ob ich das nun verurteilen oder als eine Art Erinnerung an die Geschichte Jugoslawiens betrachten soll.
Bei uns in Deutschland und Austria ist das Thema Diktatur ja auch nicht so klar. Die NS Diktatur wird allgemein verurteilt wohingegen die DDR Diktatur einen Stellenwert einnimmt, der sich mir als "Westler" manchmal nicht so recht erschließt. Aber schauen wir doch nur nach Spanien, Portugal, Italien, Ungarn oder Russland. In diesen Ländern gibt es nicht unbedeutende Strömungen, die die vergangenen Gewaltregimes verharmlosen und denen auch nachtrauern.
Vielen Dank fürs Mitmachen bei diesem geschichtlich angehauchten Rätsel sagt
jürgen