Mal ein kleines Update für das Forum:
Nach gefühlt "Jahrzehnten" haben wir uns entschlossen, eine Alternative für unseren Weg nach Istrien auszuprobieren - anstelle A8/Tauernautobahn und über Ljubljana. Wir waren in der 2. Pfingstwoche diesen Jahres in Novigrad und haben von Bekannten den Tipp bekommen, doch mal "durch Südtirol zu fahren".
Ich war bis zuletzt nach dem Studium diverser Karten und Lektüre in diversen Foren skeptisch - übrigens dank für all Eure Beiträge hier, die mir geholfen haben und für die ich mich revanchieren will - und kam bis zum letzten Tag vor unserer Abreise immer wieder zu unserer uns bestens bekannten Stammstrecke zurück (also via Tauern).
Der Tipp war: Fernpass - Brenner - Brixen abfahren, Pustertal bis Innichen - Kreuzberpass - San Stefano - Sappada - Ovaro - Tolmezzo - dann auf die Autobahn bis Triest/Muggia - und via Koper nach Novigrad.
Skeptisch war ich, weil das Pustertal für mich völliges Neuland war, die Strecke egal was für ein Maßstab irgendwie verfl.. kurvenreich aussah und ich in 2. Reihe noch zwei Kinder habe, die ich ohne Magendrehen ans Ziel bringen wollte.
Letztlich haben wir es probiert und waren erstaunt - positiv: 130 km kürzer, flott (kaum Verkehr, sind um 4 Uhr morgens gestartet, d.h. waren um 6 Uhr in Brixen), kaum Verkehr im Pustertal (Samstag morgen), ab Innichen sozusagen "leer", kaum ein Fahrzeug vor uns oder in Gegenrichtung (v.a. auch keine Motoradfahrer, wohl noch zu früh ;-)). Um 10 Uhr waren wir in Triest, und um halb 12 saßen wir schon im Restaurant am Meer und haben es uns gut gehen lassen. Und das für einen Feriensamstag - perfekt.
Folgendes ist mir aufgefallen/habe ich beobachtet: Im oberen Pustertal und nach Innichen bis zum Kreuzbergpass wird die Straße an einigen Stellen instand gesetzt (neu asphaltiert), was aber die Südseite des Kreuzbergpasses auf Bellunoseite noch dringender nörig hätte. Da ich ein Schaltgetriebe habe, sind meine Bremsen nicht heißgelaufen (Motorbremse); für Automatikfahrzeuge halte ich die Strecke für schwierig. Vor Tolmezzo zieht sich das Ganze zwar wie Kaugummi, schneller als 60 braucht man nicht fahren, die Ortsdurchfahrten sind teilweise echt sportlich eng. Landschaftlich: traumhaft, hatte aber meine Äuglein aber mehr auf der Straße... Polizei: Nirgends zu sehen, wir hatten keine eizige Radarkontrolle.
Kosten (für PKW) in eine Richtung vom Allgäu bis Novigrad: Vignatte A (ca. 8 EUR), Brenner (9 EUR), 2,90 bis Brixen, 6,90 von Tolmezzo bis Monfalcone, das wars (in HR sind wir in Umag 1. Ausfahrt abgefahren, durch SLO die Nebenstrecke parallel zur Schnellstraße nach Koper). Also günstiger als über Tauern. Tanken: Überall, nur nicht in Italien (aber das ist ja ne Binse).
Sogar in 2. Reihe wurde nicht protestiert, keine "Sonderhalte" wegen "flauem" Magen (gleichwohl ist das Reiseerlebnis in der ersten Reihe für Fahrer und Beifahrer sicherlich größer).
Eines möchte ich aber - und das ist uns auf dem Rückweg (gleiche Strecke) aufgefallen - herausstellen, denn einige hier im Forum diskutieren über "Ausweichstrecken" für Wohnwagen und Wohnmobile.
Liebe Motorsportfreunde: Ich bin völlig fassungslos, wie man - wenn man schon sein Schächtelchen mit über die Alpen hinter sich herziehen muss - z.B. ernsthaft diese Strecke in Erwägung ziehen und dann womöglich auch noch fahren will. Das ist nix - Euren Nerven zuliebe, den Nerven der anderen, die ihr als Schlauch hinter Euch herzieht und sinnlos ausbremst (außer ihr fahrt alle paar Kilometer brav rechts ran und lasst die anderen vorbeiziehen). Bitte bleibt auf den breiten, gut ausgebauten Autobahnen, und wer nen Anhänger hat, kann meines Erachtens die paar Euro Maut/Vignetten mehr ohne Wenn und Aber auch tragen.
Allen anderen kann ich die Strecke empfehlen (zumindest bei trockenem Wetter, wie wir hatten) - wenn man nicht schaltfaul ist und gerne Landstraßen fährt.
Übrigens: Zeitgleich mit uns sind Freunde losgefahren und haben die A10/Tauern genommen. Sie waren dann um 16:30 Uhr da....
Tobi