Ausflug zum UNESCO-Welterbe Boka Kotorska in MNE

Hartmut

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Zur Zeit gibt es in Kroatien 5 UNESCO-Weltkulturerbestätten und ein UNESCO-Weltnaturerbe.

Im südlichen Nachbarland Montenegro zieht sich ein fast 30 Kilometer langer Fjord ins Land hinein. Am Eingang der Bucht "Boka Kotorska" liegt Kroatiens südliche Landspitze Ostri rat.
MNE_Ostri_rat_u2004-0186.jpg

Ostri rat

Seit 1979 gehören die Bucht und Region von Kotor als kulturelles Erbe ebenfalls zu den UNESCO-Welterbestätten. Von 1979 bis 2003 stand die Altstadt von Kotor auf der Roten Liste der gefährdeten Welterbestätten.

Wer im Süden von Süddalmatien seinen Urlaub verbringt, sollte einen Tagesausflug ins Nachbarland einplanen. Sei es eine organisierte Ausflugsfahrt mit einem der kroatischen Anbieter oder sei es eine selbst organisierte Ausflugstour mit dem eigenen Fahrzeug. Bei Mietwagen kann es vorkommen, dass diese für Montenegro nicht zugelassen sind.

Anmerkung vorweg: Die Fotos oder Dias stammen aus den Jahren 1983, 2000 und 2004. Teilweise lässt die Qualität zu wünschen übrig.


Am Ostri rat öffnet sich die äußere Bucht Hercegnovi zum Adriatischen Meer hin.
MNE_Adriaoeffnung1983-0163a.jpg


Durch die Meeresverengung bei Kumbor erschließt sich die Bucht Tivat. Von der Bucht Tivat abgehend gibt die nächste Meerenge Verige den Zugang zur Bucht von Kotor frei.
MNE_Bucht_von_Kotor_2004-2-0177.jpg

Vorn die Bucht Tivat – hinten links die Bucht Risan und rechts die Bucht Kotor – dazwischen die Meerenge Verige

Den nördlichen Buchtteil nennt man Bucht Risan und im Süden liegt die Bucht Kotor. An dieser Bucht erheben sich die Berge bis etwas über 1300 m Höhe.
MNE_BuchtKotor_mit_Kotor_u1983-0173a.jpg

Bucht von Kotor

Zwischen den beiden Buchten liegen zwei Inseln.
MNE_BOKA_KOTORSKA_Die_zwei_Inseln_u1983-0163.jpg


Auf der mit Zypressen bewachsenen Insel Sveti Juraj „Heiliger Georg“ befindet sich der Friedhof von Perast und eine Klosterkirche aus dem XII. Jh..
Nebenan wurde eine weitere Insel errichtet. Der Legende nach hat man hier im Wasser eine Madonna gefunden und dieses soll der Grund für die künstlich geschaffene Insel Gospa od Skrpjela im Jahre 1628 sein.
MNE_Gospa_Od_Skrpjela1983-0165a.jpg


Ende des XIV. Jh. zog man die eigene Flotte in den Naturhafen der Bucht von Kotor zurück. Es sollen mehrere hundert Schiffe dort Platz gefunden haben. Gegen den Feind wurden durch die gut 300m breite Meerenge Verige Ketten gezogen.

Bei einem Ausflug empfiehlt es sich die etwa 50 km rund um die Bucht herum zu fahren. Die Aussicht und Eindrücke lohnen sich.

Dabei sollte man Stopps in Perast und der Altstadt von Kotor einlegen.
MNE_BOKA_KOTORSKA_Perast_u1983-0166.jpg

Perast

Am 15. April 1979 zerstörte ein Erdbeben die Region und auch die Altstadt Kotor, welche mittlerweile wieder aufgebaut wurde. Diese Stadt ist einen Tagesbesuch wert.

Ich stelle mal anhand des Waffenplatzes eine kurze Zeitgeschichte ein.

Kotor's Waffenplatz im Wandel der Zeit

In unseren zahlreichen Urlauben an der Adria haben wir schon mehrmals Kotor besucht und von markanten Plätzen stets ein Foto aufgenommen. Bei Kotor haben wir u. a. den ehemaligen Waffenplatz ausgewählt um den Wandel der Zeit zu dokumentieren.

Beginnen wollen wir mit einer Ansichtskarte aus dem Jahre 1918:
FORUM_AK_KOTOR-Waffenplatz_1918.jpg


Unseren ersten Besuch statteten wir Kotor im Februar 1983 ab, als wir einen Winterurlaub in Mlini bei Dubrovnik verbrachten. Das war fast 4 Jahre nach dem Erdbeben.
FORUM_HMV-Foto_1983_KOTOR-Waffenplatz.jpg


Zum zweiten Mal fuhren wir zu Pfingsten 2000 von Cavtat aus nach Montenegro. In diesem Jahr boten die kroatischen Ausflugsveranstalter erstmals wieder organisierte Ausflüge nach Ex-Jugoslawien an. Bei der Einreise nach Montenegro dauerten die Formalitäten circa 1 Stunde. Es erinnerte stark an die einstigen deutsch/deutschen Grenzabfertigungen.
MNE_Kotor_waffenplatz_u2000-0001.jpg


Während einem Montenegro-Urlaub mieteten wir ein Großraumtaxi und fanden wieder den Weg in die Altstadt Kotor's. Die Stadt hat sich in den letzten 4 Jahren enorm fortentwickelt, obwohl wir vom Waren- und Lokalangebot und dem westlichen Auftreten schon in 2000 positiv überrascht wurden. Vor allem hinterließ Kotor erstmals einen richtigen gepflegten Eindruck.

Hier nun unser aktuellstes Bild vom Waffenplatz zu Pfingsten 2004.
FORUM_u2004-0350_KOTOR-Waffenplatz.jpg


Dann möchte ich Euch noch den Uhrturm von 1983 und 2000 zeigen
MNE_KOTOR_Altstadt-Uhrturm_u1983-0169.jpg
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MNE_KOTOR-Uhrturm_u2000-1-0008.jpg


Sollte ich das Interesse an einem virtuellen Stadtbesuch in Kotor geweckt haben lasst es mich wissen. Dann zeige ich Euch Bilder von der Welterbestätte.
MNE_KOTOR_Stadtplan2004-0348a.jpg


Sollte man an dem Ausflugstag noch Zeit haben, empfiehlt sich auch ein Abstecher in die Altstadt von Budva oder die Straße hinauf zum Lovcen um den Panoramablick über die Bucht festzuhalten.

Auf der Rückfahrt empfiehlt sich das Übersetzen mit der Fähre in der Meerenge Verige.
 

Filip

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Ein hervorragender Reisebericht, Hartmut! Besten Dank!

Es ist schön auch naheliegende Ausflugsziele zu kennen. Es muss nicht immer nur Kroatien sein, das zeigt Dein Bericht.
 

Philis

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Hallo, Hartmut,
wie so oft macht auch dieser Beitrag von Dir Lust auf mehr
an Bildern und Informationen.
Ja, es lohnt sich doch, den Fuß auch mal über Kroatien hinaus zu setzen.

Vielen Dank für diesen großartigen Bericht.
Liebe Grüße von Philis :lol:
 
E

ELMA

Guest
Ein schöner Appetitmacher mit sehr schönen Bildern und Texten!
Danke, Hartmut.
Ein Ausflug in die Bucht von Kotor ist sicher ein ( weiterer) Höhepunkt in einem Kroatienurlaub .

Gruß,
ELMA
 

wallbergler

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Wunderschön Hartmut,
da kommt Erinnerung auf. Leider schon so lange her. Als ich Anfangs der 70ger Jahre nach Budva fuhr, musste ich die Bucht von Kotor noch umrunden. Das war bei aller landschaftlicher Schönheit schon ein Plage, denn seinerzeit waren wir gut 20 Stunden unterwegs von München.
Und leider habe ich auch die Bilder nicht mehr, die wir seinerzeit geknipst hatten.
Denn kurz vor der Abfahrt haben sie uns das Rückfenster eingeschlagen und einiges , auch das Foto geklaut.
Aber deine Fotos jetzt und auch die Berichte von Elke bringen es wieder ins Lot.
Danke
Helmut
 
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