Baska und sein Wirbelwind

baskafan

Adriasüchtiger
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Vergangenes Jahr 2015 konnte ich leider nur einige Tage in Baška sein. Aber selbstverständlich war ich auch im Pirun, der Konoba am südöstlichen Ende von Baška, zu Gast. Diesmal auch an einem Vormittag. Ich hatte am örtlichen kleinen Fischmarkt eingekauft und die Fische gleich an der Mole ausgenommen und geputzt und in meiner kleinen Kühltasche verstaut.
Željko, der Wirt hatte schon aufgesperrt und war gerade mit dem Putzen der Tischutensilien beschäftigt.


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Er kennt mich und bringt mir auch gleich was zum Lesen. Meist Prospekte über Baška oder auch Bücher über die Region. Leider hat sich das Buch „Der Kvarner“ [von Martin Amode] , in dem die Bevölkerung der Gegend mit ihren Eigenheiten treffend und etwas humorvoll beschrieben wird, schon in Einzelteile aufgelöst und er hat es daher aus dem Verkehr gezogen. In diesen Buch hatte ich immer gern geschmökert. Der Autor nahm zum Beispiel auch die Rivalitäten zwischen Festland- und Inselbewohner auf´s Korn und erzählt über die lukullischen Spezialitäten. Ich mochte es auch deshalb, weil darin lauter in sich abgeschlossene Anekdoten waren. Man konnte den Bildband jederzeit wieder weglegen und war trotzdem neugierig was der Verfasser sonst noch zu erzählen weiß.
Übrigens wenn es wen interessiert so schaute das Buch aus. Gibt es aber fast nur mehr gebraucht. (vielleicht bei ebay)
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Diesmal hatte Željko jedoch ein anderes Gustostückerl dabei. Eine Festschrift (Buch) über einen Sportverein namens „VIHOR“ aus Baška der sein 90.jähriges Bestehen feiert. Text natürlich kroatisch, aber die Bilder erzählten trotzdem sehr viel.


VIHOR heisst übrigens Wirbelwind. Ein schöner Name für umtriebige Sportler.


vihor-wirbelwindP9161192.jpg



Der Schreiber dieser Festschrift hat darin sehr viele alte historische Aufnahmen von Baška und dem Vereinsleben verwendet, von denen ich gerne einige zeigen möchte.


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Auch aus dem sportlichen Vereinsgeschehen sind viele Bilder dabei, wobei mir dieses Foto besonders gefiel. Lange bevor der „Fosburyflop“ erfunden wurde.


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Auch Szenen aus dem Alltagsleben und besondere Geschehnisse finden darin ihren Niederschlag. So dürfte es sogar eine Art Garde seinerzeit gegeben haben.


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Soweit ich aus den alten Aufnahmen sehen kann, waren die Berghänge weit weniger bewaldet als jetzt. Auch dürften über Baska viele Weingärten gewesen sein. Die Terrassen sind teilweise noch erkennbar. Die Reblaus dürfte vor über 100 Jahren die Kulturen vernichtet haben, wie mir ein Freund aus Punat erzählte. So waren auf der Halbinsel Prniba (zwischen Stadt Krk und Punat zB: Camp Politin) lauter Weinkulturen, die heute nicht mehr existieren.

In Baska wurde auch Strandpromenade (Palada ul.) im Stadtbereich erst später richtig ausgebaut, das zeigt auch, dass die Hauseingänge, Geschäfte usw. auch tiefer liegen als das Straßenniveau. Was sicher auch schon vielen Baskabesuchern aufgefallen ist.
Hier ein paar Bilder, wo man das erkennen kann.


P5130764.jpg

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Ein Foto in der Konoba Pirun zeigt auch wie die Bura wirken kann. Wahrscheinlich war die Mole seinerzeit noch nicht so groß ausgebaut.


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So, nun habe ich genug Bilderbuchgeschichten angeschaut. Beim Crno vino sind es auch 3 Gläschen geworden. Bei Željko kommen schon die ersten Mittagsgäste und meine kleinen Fischchen müssen auch noch gebraten werden.

Darum Servus
 
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ba0150

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... Er kennt mich und bringt mir auch gleich was zum Lesen. Meist Prospekte über Baška oder auch Bücher über die Region. Leider hat sich das Buch „Der Kvarner“ [von Martin Amode] , in dem die Bevölkerung der Gegend mit ihren Eigenheiten treffend und etwas humorvoll beschrieben wird, schon in Einzelteile aufgelöst und er hat es daher aus dem Verkehr gezogen. In diesen Buch hatte ich immer gern geschmökert. Der Autor nahm zum Beispiel auch die Rivalitäten zwischen Festland- und Inselbewohner auf´s Korn und erzählt über die lukullischen Spezialitäten. Ich mochte es auch deshalb, weil darin lauter in sich abgeschlossene Anekdoten waren. Man konnte den Bildband jederzeit wieder weglegen und war trotzdem neugierig was der Verfasser sonst noch zu erzählen weiß.
Übrigens wenn es wen interessiert so schaute das Buch aus. Gibt es aber fast nur mehr gebraucht. (vielleicht bei ebay)
51QvzMtulLL._SX472_BO1,204,203,200_.jpg

....

Servus Hannes.

Kleiner Tipp:
http://www.booklooker.de/Bücher/Angebote/autor=Amode&titel=Kvarner?lid=3

LG Michl
 

claus-juergen

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hallo Hannes,

vielen Dank für den informativen Bericht deiner bevorzugten Urlaubsregion. An den Bildern kann man gut erkennen, daß sich im Laufe dieser vielen Jahrzehnte doch manches geändert hat, sei es die Bebauung oder wie du erläutert hast, die Vegetation wie auch die Landwirtschaft.

Dein Bericht ist in dieser Hinsicht etwas besonderes, weil er nicht nur die bekannten schönen Landschaftsbilder von heute enthält. Was man nicht direkt sieht, allerdings zwischen den Zeilen lesen kann, ist die Tatsache, daß die Menschen früher sicherlich ihr Brot im Schweiße des Angesichts hart verdienen mußten. Armut dürfte ein ständiger Begleiter durchs Leben gewesen sein. Heute mit dem Aufkommen des Tourismus ist ein relativer Wohlstand in die Region gekommen. Zudem ist die Auswanderung zumindest im großen Ausmaß vorbei, weil das Land nun seine Bewohner ernährt.

grüsse

jürgen
 

Pinizule

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Hannes, mir gefallen besonders die Bilder 2 + 3, dort sieht man sehr deutlich wie sich früher die Dörfer der Landschaft anpassten. Speziell durch die Bauart mit heimischem Stein und Putz passte sich auch die Farbe der Umgebung an, somit nicht so leicht erkennbar von der Seeseite aus, also Schutz vor Räubern und im Krieg. Das sie so eng zusammen gebaut sind dient dann wiederum wohl mehr zum Schutz gegen Wind und Unwetter, wie dein letztes Bild sehr anschaulich zeigt.
Seit mir ein Franzose diese Dinge erklärt hat schaue ich mir Orte mit ganz anderen Augen an. Speziell in Frankreich entdeckt man noch kleine Ortschaften die sich 'ins Land schmiegen'.
Danke Hannes, habe deinen Bericht mit Interesse gelesen und wünsche dir noch eine schöne Zeit.
 

tosca

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Lieber Hannes,

habe diesen schönen Bericht erst eben entdeckt! Kann mich den Vorpostern nur anschließen. Interessante Einblicke ins frühere Baska und die Ergänzung von Emmi ist auch hilfreich.
 

Rovinj Fan

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Hallo Hannes ! Danke für diesen Bericht es ist immer schön zu erfahren wie es früher in unserem Urlaubsland war.
Schade finde ich das die Hotels der Neuzeit nicht mehr ins Ortsbild passen aber das ist inzwischen auf der ganzen Welt so.

LG Helmut
 
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