Kroatien: Feuer bei Dubrovnik unter Kontrolle
Die 20 Kilometer lange Flammenfront vor der kroatischen Adriastadt Dubrovnik ist weitgehend eingedämmt. Wegen der vielen Landminen sind die Löscharbeiten für die Feuerwehrmänner aber weiterhin extrem gefährlich.
Hunderte Feuerwehrleute und Freiwillige sowie mehrere Löschflugzeuge waren seit Samstag ununterbrochen im Einsatz. Dabei wurde ein Feuerwehrmann schwer verletzt. Mindestens 20 Menschen erlitten nach Medienberichten leichte Verletzungen. Es sei möglich, dass neue Feuer entstünden, teilte die städtische Feuerwehr angesichts des starken Windes mit.
Die Brände nahmen eine Fläche von 500 Hektar ein und bedrohten etwa 20.000 Menschen in den Vororten der Stadt. Die historische Altstadt, von der man die Flammen und die Rauchwolken sehen konnte, war aber nicht unmittelbar bedroht. Auch die entlang der Strände liegenden Ferienanlagen und Hotels mit tausenden Touristen blieben verschont, da sich die Brände an den Berghängen entlang weiter ins Hinterland fraßen. Wegen des Feuers musste aber eine wichtige Verkehrsverbindung, die Adria-Straße, gesperrt werden.
Burg Revelin als Zuflucht
Die Lage sei sehr ernst, meldeten Reporter vor Ort. Bedrohte Stadtbezirke und umliegende Dörfer mussten evakuiert werden. Infolge von Stromausfällen funktionierten auch die Wasserpumpen nicht mehr. Mehrere Häuser brannten vollkommen nieder. Die Menschen suchten Schutz in der mittelalterlichen Burg Revelin innerhalb der Stadtmauern. Dubrovnik ist ein beliebtes Urlaubsziel und wegen seiner zahlreichen Kunstschätze und Baudenkmäler von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt worden.
Die Löscharbeiten sind wegen zahlreicher Landminen im Boden - einem Überbleibsel des Krieges von 1991 bis 1995 - besonders gefährlich. Kroatische Medien beschuldigten das Nachbarland Bosnien-Herzegowina zudem, für den größten Flächenbrand seit Jahrzehnten indirekt verantwortlich zu sein. Bosnien habe nichts unternommen, um die Ausweitung des auf ihrem Gebiet entstandenen Feuers in Richtung des nahen Dubrovnik zu verhindern, hieß es. (mit dpa)