Es geht um die Wurst

Christl

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Der Europäischen Kommission liegt ein Antrag von Slowenien auf alleinige Unterschutzstellung der verwendeten Bezeichnung "Krainer Wurst" vor. Eine solche Eintragung, würde jedoch weitreichende Folgen haben.

Österreich übermittelte Einspruchsgründe
Mit großer Wahrscheinlichkeit würde eine solche Eintragung das Ende der auch in Österreich für ähnliche Wurstwaren äußerst üblich verwendeten Bezeichnungen wie "Krainer" oder "Käsekrainer" bedeuten. Mit Unterstützung des Österreichischen Patentamtes (ÖPA) wurde zwischen der Wirtschaftskammer (Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe), dem Landwirtschaftsministerium sowie Experten der Veterinärmedizinischen Universität Übereinstimmung erzielt, entsprechende Einspruchsgründe bei der EU-Kommission im Interesse Österreichs geltend zu machen, wobei die Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe in Wien die Koordination der Einsprüche übernimmt.

der ganze Artikel hier: http://volksgruppen.orf.at/slowenen/aktuell/stories/163414/
 
P

perovuk

Guest
Finde ich gut, man kann die Wurst ja in Österreich z.B. "nach Krainer Art" nennen, so wie es bei unserer, schon länger geschützten, "Nürnberger Bratwurst" von den Nachahmern gemacht wird.
Peter
 

baskafan

Adriasüchtiger
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Die Käsekrainer heißt bei uns (in Österreich) sowieso schon "die Eitrige" und dem, den sie schmeckt wird sie auch weiterhin kaufen, wie man sie auch immer benennt.

so vermute ich
 

kremstal

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der ausdruck "eitrige" für die hervorragende käsekrainer stört uns österreicher in den anderen bundesländern, weil er sehr primitiv ist.
sowie auch für ein brotanfangs- oder endstück "bugl" in wien genannt wird.
daher kennt man den ausdruck fast nur in wien und nicht in den anderen bundesländern in österreich.

wir sagen in den anderen bundesländern, ausser in wien ( ist auch ein bundeland nicht nur die bundeshauptstadt von österreich) zu einem kirchlichen geistlichen "pfarrer" und nicht "kuttenbrunzer" ;)

denke, dass die slowenen damit nicht durchkommen werden, den die käsekrainer und die steirischen krainer gibt es schon sehr, sehr lange.
von der steirischen krainer weiss ich, dass es diese bereits seit fast 50 jahren gibt.

na ja so spricht man halt auch mal wieder über die slowenen :)
 

hebisontour

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Wir essen auch eine Käsekrainer!

Habe aber "a Eitrige" auch schon gehört. Hört sich aber grauslig an!
 

iTom

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Hallo Christl und Co´s
hat wer eine Ahnung was die Bezeichnung "Krainer" für einen besondern Bezug zu Slowenien hat, das diese diesen für sich Schützenswert halten?

Thomas
 
M

Michael

Guest
Hallo Thomas,
der Name stammt von der Landschaft Krain (= Grenzland) in Slowenien
LG
Michael
 

auli

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Ich bin dafür, dass man den deutschen ab sofort das Benennen einer Wurst nach unseren Hauptstadtbewohnern verbietet, wir werden im Gegenzug auch auf die Frankfurter-Würstl verzichten - am Besten wir drehen das ganze um - in Ö wird die Frankfurter zur Wiener und umgekehrt...

Fehlt nur noch dass sich Ungarn beschwert, dass wir Debreziner essen....

und dann gibts da noch die Krakauer, ....

:D :D :D

das sind Probleme....
 

auli

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genau Christl - :razz:

aber in österreich bezeichnet man ja schon eine andere Wurst (Hartwurst) als Wiener - das würde dann zu riesigen Verwechslunproblemen führen :D!
Lassen wir doch lieber wie es ist
 

Christl

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ok, Auli, dann haben eben wir die Wiener zum Fressen gern und ihr verputzt dafür die Frankfurter ;)

ich als Grenzlandbewohner hab mit euren Eigennamen sowieso kein Problem
 

auli

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Mir gehts genau so Christl - ich wohne auch an der Grenze, da ist der Weg zur Wiener auch nicht weit - aber mir schmecken die Frankfurter besser :D

Wie nennt man diese Wurst eigentlich in HR?

Martin
 
F

Fenris

Guest
Jetzt geht´s um die Wurscht!
Die Krainer Wurst heißt im Original Kranjska Klobassa und kommt aus der Krain und ist eben dort Nationalgericht. Die Krain ist ein Landstrich der bis ca. 1000 zu Kärnten gehörte, dann eine selbständige Markschaft wurde, grenzt an Kärnten, geht runter bis Laibach und im Osten bis zur Südsteiermark. Als richtige Untersteiermark bezeichnet man auch heute noch Teile von Krain = Slowenien.
Die Krainer Wurst oder Klobasse (man bekommt sie beim Würstelstand auch unter diesem Namen) wurde in der Monarchie speziell im Osten Österreichs bekannt und man isst und liebt sie heute in ganz Österreich.
Eine Abart davon ist die Käsekrainer oder "Eitrige" (Name ist auch in ganz Österreich bekannt) die es seit Anfang der 1980iger Jahre gibt und eine rein österreichische Erfindung ist und seitdem ihren Siegeszug auf sämtlichen Schihütten angetreten hat.

Probiert beim nächsten Wienbesuch bitte auf Insider machen und bestellt beim Würstelstand -

"A Eitrige, an Käu, an Spitz, a 16er Blech, an Späu und daun schnorrst ma no a Tschik"

(Funktioniert nur wenn es ein echter Wiener Standler ist ohne Migrationshintergrund!)

LG Fenris
 
H

Hero

Guest
:oops: Und was bekomm ich dann wenn ich "A Eitrige, an Käu, an Spitz, a 16er Blech, an Späu und daun schnorrst ma no a Tschik" bestell? :oops:
 
F

Fenris

Guest
:oops: Und was bekomm ich dann wenn ich "A Eitrige, an Käu, an Spitz, a 16er Blech, an Späu und daun schnorrst ma no a Tschik" bestell? :oops:

a Eitrige = Käsekrainer
a Käu = ein Keil, von einem großen Brotlaib runtergeschnitten nicht über den gesamten Laib soondern eben nure einen Keil
an Spitz = ein eingelegter Pfeffroni
a 16er Blech = Dosenbier von der Ottakringer Brauerei aus dem 16. Wiener Gemeindebezirt Ottakring
an Späu = Zahnstocher wennst dir die "Flaxn" von der Eitrigen eibissen host
an Tschik schnorrn = eine Zigarette abbetteln

und übrigens ich bin nicht aus Wien, Wiener mit ihrem morbiden Charme und trockenem Schmäh sind einfach nur liebenswert!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

LG Fenris
 
T

Tasalera 65

Guest
[h=1]Ein Grenzkonflikt um Krainer, Kernöl & Co.[/h]Also jetzt noch so etwas. Wenn die SLO so weitermachen werden bald die zweisprachigen Ortstafeln wieder in Kärnten entfernt.
Jetzt werden sie langsam unverschämt mit ihren wünschen und Änderungen. Die Gemüter gegen die SLO in Kärnten u. Steiermark kochen derzeit wieder hoch. Selbst schuld wenn man sie nicht mag. Wenn man sieht wie sie sich in Kroatien aufführen, da braucht man sich nicht wundern das sie einen schlechten eintrug hinterlassen.
Hier ein Link dazu.www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/2989194/ein-grenzkonflikt-um-krainer-kernoel-co.story

Franko
 
F

Franto

Guest
Zur Krainer Wurst, die in Österreich orignal vor allem in der Steiermark "daheim" ist: Es ist dies eine Brühwurst, etwa 2 cm Durchmesser und 10 bis 15 cm Länge, aus klein gewürfeltem Schweinefleisch, genauer dem Schinken, mit würfelig geschnittenen Speck. Sie hat mit der berüchtigten (Wienerischen!) "Käsekrainer" absolut nichts zu tun. Letztere ist eine mit Käsewürfeln verfettete Burenwurst ( Brät aus Rindfleisch-Hack), zurecht als "Eitrige" stigmatisiert. ;-)
Zum Namen "Krainer". Dieser leitet sich aus dem Herzogtum "Krain" des römisch-deutschen Kaiserreiches ab, das etwa südlich der Julischen Alpen und Karawanken bis zur (heutigen) Grenze zu Kroatien beim Uskokengebirge und in west-östlicher Richtung von Trojanerpass bis zum Karstabfall westlich von Laibach/Ljubljana reichte.
Östlich des Trojaner-Passes war von etwa 980 bis 1919 zuerst die (bajuvarische) Markgrafschaft Steyr, später das Herzogtum Steiermark der "Hofzaun des (römisch-deutschen) Reiches" - benannt nach dessen Grafensitz in Steyr, heute Oberösterreich, das südlich bis zur Save und Sotla als Grenze zu Kroatien reichte.
Der Teil der Steiermark südlich der Drau hieß "Untersteier" und wurde nach dem 1. Weltkrieg nördlich von Marburg/Maribor entlang der Mur an Jugoslawien abgetrennt. Im heutigen slowenischen Sprachgebrauch heißt diese ehemalige Untersteier (wieder!) Stajerska, der slowenische Landesteil, dessen "Hauptstadt" Marburg/Maribor ist.
Die Slowenen zündeln nun nicht nur wegen der "Krainer" Wurst, die in der Steiermarlk ebenso "zuhause" ist wie man etwa in Triest unter diesem Namen beim berühmten Bistro Pepi, nahe der alten Börse, ganz exzellente Exemplare von dieser bekommt - sondern auch beim Obst und beim Kernöl. Vor einigen Jahren sah ich in Porec am Markt "Steirische Äpfel" als solche auf Kisten in Deutsch angeschrieben - die aus der Gegend um Marburg/Maribor kamen. Hintergruind ist, dass sich die steirischen Apfelproduzenten in Jahrzehnte langer Arbeit einen guten Namen auf Exportmärkten mit den "Steirischen Äpfel" aufgebaut haben - und die lieben Nachbarn jetzt da als Trittbrettfahrer aufspringen wollen.
 
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