Eisenbahner
aktives Mitglied
Hallo Forum und Kroatien-/Istrien-Urlauber,
da gelegentlich Nachfragen zur Bahnanreise gestellt werden, habe ich einmal meine mehrjährigen Erfahrungen (stets Eisenbahnreisender) zusammengefasst, vielleicht beantwortet dieser Beitrag die wichtigsten Fragen in meiner
Gebrauchsanweisung in 6 Schritten:
Mit der Bahn in die Sommerferien nach Kroatien/Istrien.
(gilt für Zeitraum Ende Juni - Mitte/Ende August, vgl. http://www.bahn.de )
Erstens
Ich kaufe mir ein „Spar-Night“-Ticket für den Nachtzug München - Rijeka.
München ab: 23.40
Ljubljana an: 5.59
Pivka an: 7.28
Rijeka an: 9.02
Preis: 119,- für Einbettabteil Schlafwagen (Stand 2011); Liegewagen entsprechend billiger;
zeitig am Schalter zu kaufen, 3 Monate vorher beginnt der Verkauf.
Die Karte zeigt die Bahnstrecke von Ljubljana nach Rijeka, von ihr zweigt in Pivka die Strecke nach Koper und nach Istrien (Kanfanar, Pula) ab.
Zweitens
Wenn ich die Bahnlinie nach und durch Istrien fahren möchte und den Zug nach Rijeka somit unterwegs verlassen möchte, kaufe ich mir zusätzlich
eine Karte Pivka (Slowenien) – Buzet (kroatischer Grenzbahnhof), Preis: ca. 8,-.
und
eine Karte Buzet – Pula, Preis ca. 10,-
Die DB kann diese Verbindung nur gestückelt verkaufen.
Drittens
Am Tag der Hinfahrt besorge ich mir in München abends Proviant, der bis zum Folgetag mittags reicht, nehme den Nachtzug München - Rijeka (s.o., dort nur Getränke im Schlafwagen erhältlich) und fahre im richtigen Zugteil (Achtung: anderer Zugteil fährt nach Budapest, ein weiterer nach Zagreb! Zugteilungen in Salzburg und Ljubljana!) >>>
Möglichkeit a)
>>> bis Rijeka. Vom Bahnhof laufe ich - einen Bahnübergang passierend - zum Busbahnhof, kaufe mir dort ein Ticket für den Bus zur Weiterreise.
Den Fahrplan meines Busses habe ich vorher unter www.autotrans.hr erfahren.
Koffer/Taschen lädt der Busfahrer in den Gepäckraum, er kassiert direkt dabei pro Gepäckstück ca. 7,- Kuna (1 Euro).
Der Weg vom Bahnhof Rijeka zum Busbahnhof ist zu Fuß machbar. Auf der Karte ist ein Fehler: Die Straße vor dem Bahnhof heißt Kresimirova, so wie es dort auf den Schildern steht.
Möglichkeit b)
>>> nur bis Ljubljana. Dem Schlafwagenschaffner habe ich dies am Abend mitgeteilt, denn er muss mir nun die eingesammelten Fahrkarten + Personalausweis/Reisepass zurückgeben. In Ljubljana steige ich um in den Schnellzug ISTRA nach Koper und Pula, weil ich nach Istrien will:
Ljubljana ab: 6.33
Pivka ab: 7.43
Kanfanar an: 10.49
Pula an: 11.17
Ich achte darauf, dass der von mir benutzte Waggon nach Pula fährt und nicht nach Koper (Zugteilung in Hrpelje-Kozina).
Ich verlasse den Zug in Kanfanar oder Pula.
Den Fahrplan für den Anschluss per Bus habe ich vorher unter www.autotrans.hr erfahren. Von Kanfanar geht es ca. 12.15 weiter nach Rovinj, Fahrpreis ca. 30 Kuna (4,50 Euro). Auf den Bus nach Rovinj warte ich im Schatten des Bahnsteigdaches, erst wenn es soweit ist, stelle ich mich auf die Straße vor dem Bahnhof, wo der Bus hält (kein Haltestellenschild vorhanden).
Möglichkeit c)
>>> nur bis Pivka, weil ich noch eine Stunde länger liegen möchte im Nachtzug von München. Dem Schlafwagenschaffner habe ich dies am Abend mitgeteilt, denn er muss mir nun die eingesammelten Fahrkarten + Personalausweis/Reisepass zurückgeben. In Pivka erreiche ich denselben Zug ISTRA nach Istrien, der in Ljubljana um 6.33 abfuhr (siehe Möglichkeit b).
Der Zug fährt in Pivka in der Regel nicht vom Hausbahnsteig, sondern vom hinteren Bahnsteig ab, relativ kurzer Aufenthalt.
Ich achte darauf, dass der von mir benutzte Waggon nach Pula fährt und nicht nach Koper (Zugteilung in Hrpelje-Kozina).
Ich verlasse den Zug in Kanfanar oder Pula.
Den Fahrplan für den Anschluss per Bus habe ich vorher unter www.autotrans.hr erfahren. Von Kanfanar geht es ca. 12.15 weiter nach Rovinj, Fahrpreis ca. 30 Kuna (4,50 Euro). Auf den Bus nach Rovinj warte ich im Schatten des Bahnsteigdaches, erst wenn es soweit ist, stelle ich mich auf die Straße vor dem Bahnhof, wo der Bus hält (kein Haltestellenschild vorhanden).
Viertens
Wenn ich geplant habe, in Ljubljana oder Pivka in den Zug nach Istrien umzusteigen, achte ich darauf, ob der Nachtzug von München pünktlich ankommt und der Anschluss somit gewährleistet ist. Hat der Nachtzug von München größere Verspätung, fahre ich mit ihm einfach bis zum Endbahnhof Rijeka durch, denn der nächste Zug von Ljubljana oder Pivka nach Istrien/Pula fährt erst wieder in 24 Stunden. Dem Schlafwagenschaffner habe ich diese Alternativen am Abend mitgeteilt, denn er muss wissen, wann/wo die Fahrgäste aussteigen wollen.
Wie geht es in Rijeka weiter? >>>
Möglichkeit a)
>>> Vom Bahnhof Rijeka laufe ich zum Busbahnhof (siehe vorstehende Karte oben), kaufe mir dort ein Ticket für den Bus zur Weiterreise nach Istrien.
Den Fahrplan meines Busses habe ich vorher unter www.autotrans.hr erfahren.
Koffer/Taschen lädt der Busfahrer in den Gepäckraum, er kassiert pro Gepäckstück ca. 7,- Kuna (1 Euro).
Möglichkeit b)
>>> Ich fahre mit dem HZ-Bahnbus von der Haltestelle vor dem Bahnhof die landschaftlich schöne Strecke oberhalb Opatija, durch den Ucka-Tunnel bis Lupoglav. Dort erhalte ich wieder Anschluss an die Bahn nach Pula oder Buzet. Den Fahrplan für Bahn + Bus kann ich einsehen unter http://www.hznet.hr/Default.aspx?sec=282 .
Das Ticket für den Bahnbus erhalte ich am Schalter im Bahnhof, es wird durchgehend ausgestellt (Bus + Bahn), also z.B. Rijeka – Lupoglav – Pula und kostet ca. 100 Kuna/15,- Euro.
Genau hier fährt der HZ-Bahnbus nach Lupoglav ab.
In Lupoglav endet die Bahnbuslinie, ab hier geht es wieder weiter mit der Bahn.
Fünftens
Wenn ich mit dem Zug auch bis München anreise, buche ich frühzeitig (Sparpreis, bis 3 Monate vorher), denn so komme ich für 29,- (2.Klasse) oder 49,- (1. Klasse) von z.B. Norddeutschland bis München.
Starte ich ab Köln oder nördlich Köln, überleg ich, ob ich lieber die Rheinstrecke fahre. Sie ist landschaftlich schöner als die Schnellfahrstrecke Köln – Frankfurt und bietet meist einige Sparpreisplätze mehr als die schnellere Verbindung, allerdings auch 1x oder 2x mehr Umsteigen.
Wenn ich hierfür ein Online-Ticket kaufe, gebe ich in der Maske ein als Unterwegsbahnhof: „Koblenz Hbf“.
Sechstens
Wegen meines Gepäcks mache ich mir keine Sorgen, denn erstens hat es Rollen, und zweitens nehme ich ohnehin nur reduziertes Gepäck mit, denn am Urlaubsort gibt es Wäschereien. Drittens kann ich in München und Rijeka mein Gepäck im Schließfach verstauen, wenn ich mir die Stadt ansehen möchte.
>>>
Allen eine gute Fahrt wünscht der
Eisenbahner!
da gelegentlich Nachfragen zur Bahnanreise gestellt werden, habe ich einmal meine mehrjährigen Erfahrungen (stets Eisenbahnreisender) zusammengefasst, vielleicht beantwortet dieser Beitrag die wichtigsten Fragen in meiner
Gebrauchsanweisung in 6 Schritten:
Mit der Bahn in die Sommerferien nach Kroatien/Istrien.
(gilt für Zeitraum Ende Juni - Mitte/Ende August, vgl. http://www.bahn.de )
Erstens
Ich kaufe mir ein „Spar-Night“-Ticket für den Nachtzug München - Rijeka.
München ab: 23.40
Ljubljana an: 5.59
Pivka an: 7.28
Rijeka an: 9.02
Preis: 119,- für Einbettabteil Schlafwagen (Stand 2011); Liegewagen entsprechend billiger;
zeitig am Schalter zu kaufen, 3 Monate vorher beginnt der Verkauf.
Die Karte zeigt die Bahnstrecke von Ljubljana nach Rijeka, von ihr zweigt in Pivka die Strecke nach Koper und nach Istrien (Kanfanar, Pula) ab.
Zweitens
Wenn ich die Bahnlinie nach und durch Istrien fahren möchte und den Zug nach Rijeka somit unterwegs verlassen möchte, kaufe ich mir zusätzlich
eine Karte Pivka (Slowenien) – Buzet (kroatischer Grenzbahnhof), Preis: ca. 8,-.
und
eine Karte Buzet – Pula, Preis ca. 10,-
Die DB kann diese Verbindung nur gestückelt verkaufen.
Drittens
Am Tag der Hinfahrt besorge ich mir in München abends Proviant, der bis zum Folgetag mittags reicht, nehme den Nachtzug München - Rijeka (s.o., dort nur Getränke im Schlafwagen erhältlich) und fahre im richtigen Zugteil (Achtung: anderer Zugteil fährt nach Budapest, ein weiterer nach Zagreb! Zugteilungen in Salzburg und Ljubljana!) >>>
Möglichkeit a)
>>> bis Rijeka. Vom Bahnhof laufe ich - einen Bahnübergang passierend - zum Busbahnhof, kaufe mir dort ein Ticket für den Bus zur Weiterreise.
Den Fahrplan meines Busses habe ich vorher unter www.autotrans.hr erfahren.
Koffer/Taschen lädt der Busfahrer in den Gepäckraum, er kassiert direkt dabei pro Gepäckstück ca. 7,- Kuna (1 Euro).
Der Weg vom Bahnhof Rijeka zum Busbahnhof ist zu Fuß machbar. Auf der Karte ist ein Fehler: Die Straße vor dem Bahnhof heißt Kresimirova, so wie es dort auf den Schildern steht.
Möglichkeit b)
>>> nur bis Ljubljana. Dem Schlafwagenschaffner habe ich dies am Abend mitgeteilt, denn er muss mir nun die eingesammelten Fahrkarten + Personalausweis/Reisepass zurückgeben. In Ljubljana steige ich um in den Schnellzug ISTRA nach Koper und Pula, weil ich nach Istrien will:
Ljubljana ab: 6.33
Pivka ab: 7.43
Kanfanar an: 10.49
Pula an: 11.17
Ich achte darauf, dass der von mir benutzte Waggon nach Pula fährt und nicht nach Koper (Zugteilung in Hrpelje-Kozina).
Ich verlasse den Zug in Kanfanar oder Pula.
Den Fahrplan für den Anschluss per Bus habe ich vorher unter www.autotrans.hr erfahren. Von Kanfanar geht es ca. 12.15 weiter nach Rovinj, Fahrpreis ca. 30 Kuna (4,50 Euro). Auf den Bus nach Rovinj warte ich im Schatten des Bahnsteigdaches, erst wenn es soweit ist, stelle ich mich auf die Straße vor dem Bahnhof, wo der Bus hält (kein Haltestellenschild vorhanden).
Möglichkeit c)
>>> nur bis Pivka, weil ich noch eine Stunde länger liegen möchte im Nachtzug von München. Dem Schlafwagenschaffner habe ich dies am Abend mitgeteilt, denn er muss mir nun die eingesammelten Fahrkarten + Personalausweis/Reisepass zurückgeben. In Pivka erreiche ich denselben Zug ISTRA nach Istrien, der in Ljubljana um 6.33 abfuhr (siehe Möglichkeit b).
Der Zug fährt in Pivka in der Regel nicht vom Hausbahnsteig, sondern vom hinteren Bahnsteig ab, relativ kurzer Aufenthalt.
Ich achte darauf, dass der von mir benutzte Waggon nach Pula fährt und nicht nach Koper (Zugteilung in Hrpelje-Kozina).
Ich verlasse den Zug in Kanfanar oder Pula.
Den Fahrplan für den Anschluss per Bus habe ich vorher unter www.autotrans.hr erfahren. Von Kanfanar geht es ca. 12.15 weiter nach Rovinj, Fahrpreis ca. 30 Kuna (4,50 Euro). Auf den Bus nach Rovinj warte ich im Schatten des Bahnsteigdaches, erst wenn es soweit ist, stelle ich mich auf die Straße vor dem Bahnhof, wo der Bus hält (kein Haltestellenschild vorhanden).
Viertens
Wenn ich geplant habe, in Ljubljana oder Pivka in den Zug nach Istrien umzusteigen, achte ich darauf, ob der Nachtzug von München pünktlich ankommt und der Anschluss somit gewährleistet ist. Hat der Nachtzug von München größere Verspätung, fahre ich mit ihm einfach bis zum Endbahnhof Rijeka durch, denn der nächste Zug von Ljubljana oder Pivka nach Istrien/Pula fährt erst wieder in 24 Stunden. Dem Schlafwagenschaffner habe ich diese Alternativen am Abend mitgeteilt, denn er muss wissen, wann/wo die Fahrgäste aussteigen wollen.
Wie geht es in Rijeka weiter? >>>
Möglichkeit a)
>>> Vom Bahnhof Rijeka laufe ich zum Busbahnhof (siehe vorstehende Karte oben), kaufe mir dort ein Ticket für den Bus zur Weiterreise nach Istrien.
Den Fahrplan meines Busses habe ich vorher unter www.autotrans.hr erfahren.
Koffer/Taschen lädt der Busfahrer in den Gepäckraum, er kassiert pro Gepäckstück ca. 7,- Kuna (1 Euro).
Möglichkeit b)
>>> Ich fahre mit dem HZ-Bahnbus von der Haltestelle vor dem Bahnhof die landschaftlich schöne Strecke oberhalb Opatija, durch den Ucka-Tunnel bis Lupoglav. Dort erhalte ich wieder Anschluss an die Bahn nach Pula oder Buzet. Den Fahrplan für Bahn + Bus kann ich einsehen unter http://www.hznet.hr/Default.aspx?sec=282 .
Das Ticket für den Bahnbus erhalte ich am Schalter im Bahnhof, es wird durchgehend ausgestellt (Bus + Bahn), also z.B. Rijeka – Lupoglav – Pula und kostet ca. 100 Kuna/15,- Euro.
Genau hier fährt der HZ-Bahnbus nach Lupoglav ab.
In Lupoglav endet die Bahnbuslinie, ab hier geht es wieder weiter mit der Bahn.
Fünftens
Wenn ich mit dem Zug auch bis München anreise, buche ich frühzeitig (Sparpreis, bis 3 Monate vorher), denn so komme ich für 29,- (2.Klasse) oder 49,- (1. Klasse) von z.B. Norddeutschland bis München.
Starte ich ab Köln oder nördlich Köln, überleg ich, ob ich lieber die Rheinstrecke fahre. Sie ist landschaftlich schöner als die Schnellfahrstrecke Köln – Frankfurt und bietet meist einige Sparpreisplätze mehr als die schnellere Verbindung, allerdings auch 1x oder 2x mehr Umsteigen.
Wenn ich hierfür ein Online-Ticket kaufe, gebe ich in der Maske ein als Unterwegsbahnhof: „Koblenz Hbf“.
Sechstens
Wegen meines Gepäcks mache ich mir keine Sorgen, denn erstens hat es Rollen, und zweitens nehme ich ohnehin nur reduziertes Gepäck mit, denn am Urlaubsort gibt es Wäschereien. Drittens kann ich in München und Rijeka mein Gepäck im Schließfach verstauen, wenn ich mir die Stadt ansehen möchte.
>>>
Allen eine gute Fahrt wünscht der
Eisenbahner!
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: