hallo,
meine Tochter ist mit Familie und zwei kleinen Kindern nun die vierte Woche in Liznjan.
Tatsächlich ist es für die fast zu heiß. Auch nachts kühlt es kaum noch ab. Tagsüber immer über 30 Grad und nachts kaum darunter. Dazu sehr schwül. Eigentlich ein Klima wie in den Tropen. Obwohl wir an unserem Haus einen Vollwärmeschutz haben und auch das Dach 10 cm stark isoliert ist, kommt mit der Zeit die Hitze unweigerlich ins Haus. Die Klimaanlage läuft somit schon extrem viel. Das war in den letzten Jahren nicht so.
Tatsächlich hat es auch gelegentlich mal geregnet, was natürlich für den Garten gut ist obwohl Olivenbaum, Bougainvillea, Feigenbaum und die Oleander schon gegossen werden müssen. Diese starke Hitze hat die Jugend auch dazu bewogen, nicht täglich am Strand zu sein, wo die Gefahr eines Sonnenbrands gerade für die Kinder viel höher ist als im relativ schattigen Garten bzw. auf der überdachten Terrasse. Dort wurde ein Plantschbecken für die Kinder aufgestellt und alle sind zufrieden.
Leider klappt das Bootfahren nicht so wie gewünscht, weil in den letzten Wochen relativ häufig Wind war und somit das Schippern keinen Spaß gemacht hat.
...Die prognostizierten Klimaveränderungen werden wohl, darüber sind sich die Fachleute einig, eher unbeständiges Wetter mit großen Wetterextrema bringen, also große Hitze, aber auch starke Regenfälle.
Da das Klima südlich der Alpen durch die Strömungen aus dem Süden beeinflusst werden, wird es dort eher zu sehr heißen und trockenen Perioden kommen. Nördlich der Alpen übernehmen die Atlantikströmungen das Wettergeschehen, heißt, neben großer Hitze häufige Regen- und Starkregenfälle. Die nächsten 25 Jahre wird es örtlich zu Versteppungen bis kurz vor die Alpen kommen. In D wird die Vegatation sich in Richtung längerer Trockenheit umstellen. Die Landesanstalten für Gartenbau basteln bereits an Sorten, die besonders tief für lange Trockenzeiten wurzeln.
Klingt alles nicht besonders prickelnd, für D, aber auch für HR.
hallo Michael,
ich glaube sogar, das wird noch viel schneller als gedacht Auswirkungen auf das Klima bei jedem von uns vor der Haustüre haben.
Ein Aspekt wird hierbei oft vernachlässigt. Das sind die in wenigen Jahrzehnten abgeschmolzenen Gletscher der Alpen. Künftig regnet es auch in den Bergen mehr und schneit weniger. Folglich werden die Flüsse den Sommer über teilweise zu Rinnsalen verkümmern und dafür bei starken Regenfällen überdurchschnittlich anschwellen. Wasserkraft aus Laufwasserkraftwerken ist damit noch mehr wie heute nur ein Saisongeschäft unabhängig davon, daß heute schon das meiste Wasser beispielsweise bei uns am Lech ungenutzt "den Bach runter geht" weil zu viel Strom vorhanden ist und die Kohle- und Atomkraftwerke durchlaufen müssen. Auch die Binnenschifffahrt wird wohl oder übel künftig häufiger wegen Wassermangels ruhen müssen.
Im übrigen wurde bei uns auf dem Lechfeld mit der Getreide- und Rapsernte am 1.7. begonnen. Das gab es noch nie. Laut Auskunft von Landwirten war es bis dahin extrem heiß und trocken. Das hat die Pflanzen zur Notreifung getrieben. Ernteeinbussen von etwa 60 % sind die Folge auf diesen steinigen öden Böden.
In weiser Voraussicht habe ich jedenfalls im Vorjahr schon eine Chinesische Hanfpalme in meinen Garten gesetzt und freue mich auf meinen Lebensabend unter Palmen am Gartenteich.
grüsse
jürgen