Schnell vorab einmal, gibt einen aktuellen Bericht über den fast Konkurrenten Spar auch in Kroatien. Einmal Eckzahlen was Anzahl Märkte und Umsatz betrifft.
Hier:
http://www.nachrichten.at/nachricht...ahr-mehr-als-600-Millionen-Euro;art15,2494081
Zum Strang.
Was ist ein " fairer Preis " ? Eine Diskussion die endlos betrieben werden kann. Mit vielen Fallstricken behaftet. Dem Irrglauben unterlegen.
Egal ob Supermarkt, Discounter oder auch Ökoladen. Oft genug prangt da ein Siegel wie " Fair trade " drauf. Tja, es ist vermeindlich Wohltuend und greift zu " Fair trade " Kaffee. Dumm gelaufen, kommt aus Äthiopien was ja eine Hungerregion ist. Dem Kaffeebauern geht es wunderbar aber das dort vorher Hülsenfrüchte angebaut wurden verschweigt so ein Siegel und was jetzt noch fairer Preis ist dürfte eine philosophische Fragestellung werden.
Europäische Mentalität ist da auf wundersamen (Ab)Wegen.
Bleiben wir einmal in Deutschland ( da kenne ich mich besser aus, vor allem was Agrar betrifft ).
Landwirtschaft ist eine Mischkalkulation welche der normale Verbraucher nicht durchschaut. Der Kartoffelbauer hat einen Liefervertrag welcher seine Grundkosten ( im Optimalfall ) abdeckt. Dafür liefert er mit einer definierten Qualität XY Tonnen Kartoffeln zum Grossabnehmer, sagen wir Chipsfabrik. Die zahlt 15 Cent/kg.
Alles was obigen nicht entspricht vermarktet der Bauer z.B. an einen Discounter/Supermarkt. Bekommt 17 Cent/Kg ( im Laden 50 Cent/Kg für uns Endkunden ) - oder verkauft so vorhanden im eigenen Laden/Wochenmarktstand zu 60 Cent/Kg.
Gemerkt? Was ist nun " fair " am Preis festgemacht? ( Kleiner Tipp: Die 15Cent/Kg mit qualitativen Mangel vom Grossabnehmer nun zum 4-fachen Preis auf dem Wochenmarkt??? )
Schnell einmal zur Milch ( D ) und den " Horrorzahlen " wie viel ein Bauer bekommt. Ja, freie Anlieferung ( blöde Vokabel ) keine 30 Cent, stimmt, aber nur für den Trinkmilchanteil. Übersehen wird hierbei all zu oft das der Anteil der angelieferten Menge teils dem Käsepreis unterliegt welcher deutlichst teurer ist. Übersehen wird, so Bauer in eG oder Genossenschaft ist, er ja die Ausschüttungsbeteiligung von der Molkerei " On top " im Nachhinein noch erhält auch auf den Trinkmilchanteil.
Banal gerechnet: Anliefermenge 10.000Kg Milch ( Milch, sorry, wird in Kg abgerechnet. Bekanntlich wiegt 1 Liter Milch ja
mehr als 1 Kg )
Trinkmilchanteil ist 50% - 30 Cent/Kg
Käsereianteil ist 50 % - 45 Cent/Kg
On Top ( jeweilig, so zutreffend ) der " Gewinnanteil Molkerei "
Ergo wär der Bauer dumm 100% in freier Anlieferung Trinkmilch ( = ohne Gewinnbeteiligung ) zu 40 Cent an Molkerei A zu liefern wenn zeitgleich Molkerei B 100% Milch Käsereianteil mit Gewinnbeteiligung sucht.
Logisch, oder?????
Naja, ich hoffe ich konnte einiger Massen transparent einmal die Fallstricke für Agrargüter aufzeigen. Darauf fallen leider zu viele Verbraucher - wie auch Medien - vorschnell rein. Sicherlich auch gesteuert durch die jeweilige Lobbyarbeit nebst Marketing. In den Fachmedien nämlich sieht dies alles ganz anders aus als der Ottonormalverbraucher es meint zu wissen.
Gruss in die Runde