schautmalher
erfahrenes Mitglied
Istriens weniger bekannter mittlere Osten
Unser kleiner Ausflug führte uns zunächst nach Dvigrad, italienisch Ducasstelli
Kurz vor Kanfanar biegt man links ab und kommt dann nach kurzer Strecke zu dieser verlassenen Stadt. Über diesen Ort ist ja hier an anderer Stelle viel geschrieben worden. Ich will mich deshalb auf das Wesentliche beschränken.
Im Frühmittelalter wurden zwei direkt nebeneinander liegende Burgfestungen, Parentino und Moncastello, errichtet. Die Doppelburg Dvigrad entstand aus diesen beiden Burgfestungen.
Mit der Pest im Jahre 1631 verließen jedoch alle Bewohner von Dvigrad panikartig die Festung, und gründeten das nahe gelegene Kanfanar.
Teile der alten Sofienkapelle z.B die Statue der heiligen Sofia mit zwei Burgen in ihren Händen sind in Kanfanar in der Pfarrkirche ausgestellt.
Gruslige Geschichten zu der Doppelburgstadt gibt es auch
Ich zitiere mal aus dem Portal „istrien.info“:
"Eine noch heute in den Köpfen der Einheimischen festverankerte Geschichte ist die des berühmten englischen Abenteurers und Vizegouverneurs der britischen Karibik Sir Henry Morgan (17. Jahrhundert). Er lebte zunächst als ein Art Räuber, kämpfte gegen die Spanier, plünderte Panama und wurde dafür von England inhaftiert, später begnadigt und geadelt.
Als Beute seiner Raubzüge soll er einen sagenhaften Schatz vergraben haben und zwar bei Dvigrad. Nur zwei Kilometer von Dvigrad entfernt liegt das Städchen Mrgani, dessen Gründung aufgrund der Namensähnlichkeit von Sir Henry in Zusammenhang gebracht wirden ist. Die Menschen im Landesinneren nahmen folglich an, dass auch dort der legendäre Schatz vergraben sei."
Weiter ging es nach Beram , italienisch Vermo. Kennt ja mittlerweilen auch jeder.
Es war Sonntag, alle Bewohner schienen in der Kirche zu sein. Wir sind mit dem Auto in den Ort gefahren und kamen vor lauter ENGE fast nicht mehr heraus, weil es keinen Platz zum Wenden gab.
Leider konnten wir den Schlüssel zu der Kapelle „Maria im Fels“ mit den berühmten Fresken "Totentanz" nicht bekommen. Die Dame war im Gottesdienst, und weil wir nicht warten wollten, haben wir den Besuch dieses Kleinods auf 2013, also dieses Jahr, verschoben.
Und jetzt ging es in den weniger bekannten wilden mittleren Osten Istriens. Warum ich auf die Idee komme, das dieses Gebiet weniger bekannt ist? Erstens haben wir kaum Touristen getroffen. Es war allerdings September. Und Zweitens hatte ich den Eindruck, das Rätsel, die sich um Objekte aus diese Region drehten, im Forum nicht so schnell gelöst wurden.
Erste Station im wilden mittleren Osten Istriens war Gologorica. Die Fahrt dorthin verläuft durch eine schöne Landschaft, wie immer in Istrien, aber für uns was es eben neu, weil hier noch keiner von uns war.
Durch ein unscheinbares Stadttor kommt man in den Ort
Davor ein paar parkende Autos vor einer Ruine und links davon ein sehr unaufgeräumter Platz.
Aus dem Ort selbst, sieht das Stadttor so aus.
Wir waren in einem Straßendorf auf einer Anhöhe von ca. 300 m. Alte und neue Häuser passten hier irgendwie nicht zusammen.
Die Kirche in der Dorfmitte war allerdings sehr schön
..
und dahinter überraschte uns ein total bewachsenes Eingangstor, das in einen Garten führte.
Am Pfarrhaus prangte eine Inschrift in glagolischer Sprache aus dem Jahr 1595. Das Dorf selber ist allerdings viel älter.
Den historischen Wert, des Ortes konnten wir allerdings nicht erkennen. Berühmt ist der Ort durch die längste Flyschhöhle. Von der Höhle selbst haben wir leider nichts gesehen, den Flysch und den Mergel allerdings schon.
Auf der Weiterfahrt nach Boljun konnten wir eine Mergelschlucht erkennen. Glücklicherweise konnte man auch auf einer Nebenstraße direkt hinfahren und sich die Sache aus der Nähe ansehen. Der Flysch ist eine wasserundurchlässige Sandschicht und erstreckt sich auf der istrischen Halbinsel von Triest über Koper Mirnatal Rasatal bis zum Ucka-Gebirge. Zwischen Mirna und Rasa ist das größte Vorkommen in Istrien
Hier eine Abbildung einer Veröffentlichung der UNI Graz
Quelle Uni Graz Veröffentlichung
unter: http://www.uni-graz.at/geowww/istrien/Istrien.pdf
kann man alles sehr ausführlich nachlesen
Es war gewaltig. Die nachfolgenden Bilder werden das belegen.
Dann erreichten wir Boljun, der Akropolistyp einer alten Siedlung in ca. 230 m Höhe, strategisch bedeutsam gelegen über dem Tal des Oberlaufes der Boljunica.
Beherrscht wird das Ortsbild von der mittelalterlichen Wehranlage mit Mauern, Zinnen und einem Kastell mit einem gewaltigen Wehrturm.
Der Blick auf das Ucka_Gebirge
...und hier ein paar Bioder aus dem Ort
Leider sind die Anlagen in einem bedauernswerten Zustand. Der Innenhof des Kastells wird gelegentlich für örtliche Veranstaltungen genutzt. Die Biertische und der Grill waren noch nicht aufgeräumt.
Am Ortsrand lagen Kirche Friedhof und Lapidarium
Was bleibt ist der Charme, der auch von so einer Ruine ausgeht. Am Rande und als Teil dieses Kastells befindet sich die einzige Konoba des Ortes.
Der Freisitz hatte zwar eine schöne Lage mit tollem Ausblick, aber war doch recht einfach hergerichtet. Zudem saßen dort die Raucher. Drinnen überraschte die Konobe mit einem brennenden Kaminfeuer und ausgesprochen angenehmen Gästen und einer italienischen(?) Wirtsfamilie.
Das Essen und der Wein waren einfach köstlich. Alles wurde frisch gemacht. Und teuer war das Ganze auch nicht.
Wir haben uns vorgenommen, das wir dort wieder einkehren, wenn es uns mal wieder in diese Gegend verschlägt.
Für die Rückfahrt hatten wir uns noch einen Abstecher in das wunderschöne Dorf Draguc vorgenommen.
Der Ort liegt auf einem Bergrücken in ca. 350 m Höhe. Wir wurden mit wunderschönen Aussichten z.B. auf den Butoniga Stausee belohnt.
Der war allerdings ziemlich leer!
Im Ort selber fühlt man sich teilweise wie im Mittelalter. Es sollen hier schon Hollywoodfilme gedreht worden sein.
Am Ortseingang, nach der „Elizij-Kapelle“ wird man durch einen alten Leiterwagen und auf der anderen Straßenseite durch ein altes Mühlrad begrüßt. Man beachte die Kakteen, die dort -nicht in Töpfen- wachsen.
Auf dem Hauptplatz, nicht zu übersehen, die Pfarrkirche „zum Heiligen Kreuz“ ..... und eine kleine gemütliche Konoba. Wir konnten draußen sitzen und haben den Tag und den Ausflug einfach nur genossen.
Der geheimnisvolle mittlere Osten Istriens hat einige Geheimnisse preis geben müssen. Es hat uns sehr gut dort gefallen.
Dank an Hannes, der mir bei der Anpassung geholfen hat
Einige Bilder werdet ihr ja schon von den Rätseln kennen.
Viele Grüße
Günter
Unser kleiner Ausflug führte uns zunächst nach Dvigrad, italienisch Ducasstelli
Kurz vor Kanfanar biegt man links ab und kommt dann nach kurzer Strecke zu dieser verlassenen Stadt. Über diesen Ort ist ja hier an anderer Stelle viel geschrieben worden. Ich will mich deshalb auf das Wesentliche beschränken.
Im Frühmittelalter wurden zwei direkt nebeneinander liegende Burgfestungen, Parentino und Moncastello, errichtet. Die Doppelburg Dvigrad entstand aus diesen beiden Burgfestungen.
Mit der Pest im Jahre 1631 verließen jedoch alle Bewohner von Dvigrad panikartig die Festung, und gründeten das nahe gelegene Kanfanar.
Teile der alten Sofienkapelle z.B die Statue der heiligen Sofia mit zwei Burgen in ihren Händen sind in Kanfanar in der Pfarrkirche ausgestellt.
Gruslige Geschichten zu der Doppelburgstadt gibt es auch
Ich zitiere mal aus dem Portal „istrien.info“:
"Eine noch heute in den Köpfen der Einheimischen festverankerte Geschichte ist die des berühmten englischen Abenteurers und Vizegouverneurs der britischen Karibik Sir Henry Morgan (17. Jahrhundert). Er lebte zunächst als ein Art Räuber, kämpfte gegen die Spanier, plünderte Panama und wurde dafür von England inhaftiert, später begnadigt und geadelt.
Als Beute seiner Raubzüge soll er einen sagenhaften Schatz vergraben haben und zwar bei Dvigrad. Nur zwei Kilometer von Dvigrad entfernt liegt das Städchen Mrgani, dessen Gründung aufgrund der Namensähnlichkeit von Sir Henry in Zusammenhang gebracht wirden ist. Die Menschen im Landesinneren nahmen folglich an, dass auch dort der legendäre Schatz vergraben sei."
Weiter ging es nach Beram , italienisch Vermo. Kennt ja mittlerweilen auch jeder.
Es war Sonntag, alle Bewohner schienen in der Kirche zu sein. Wir sind mit dem Auto in den Ort gefahren und kamen vor lauter ENGE fast nicht mehr heraus, weil es keinen Platz zum Wenden gab.
Leider konnten wir den Schlüssel zu der Kapelle „Maria im Fels“ mit den berühmten Fresken "Totentanz" nicht bekommen. Die Dame war im Gottesdienst, und weil wir nicht warten wollten, haben wir den Besuch dieses Kleinods auf 2013, also dieses Jahr, verschoben.
Und jetzt ging es in den weniger bekannten wilden mittleren Osten Istriens. Warum ich auf die Idee komme, das dieses Gebiet weniger bekannt ist? Erstens haben wir kaum Touristen getroffen. Es war allerdings September. Und Zweitens hatte ich den Eindruck, das Rätsel, die sich um Objekte aus diese Region drehten, im Forum nicht so schnell gelöst wurden.
Erste Station im wilden mittleren Osten Istriens war Gologorica. Die Fahrt dorthin verläuft durch eine schöne Landschaft, wie immer in Istrien, aber für uns was es eben neu, weil hier noch keiner von uns war.
Durch ein unscheinbares Stadttor kommt man in den Ort
Davor ein paar parkende Autos vor einer Ruine und links davon ein sehr unaufgeräumter Platz.
Aus dem Ort selbst, sieht das Stadttor so aus.
Wir waren in einem Straßendorf auf einer Anhöhe von ca. 300 m. Alte und neue Häuser passten hier irgendwie nicht zusammen.
Die Kirche in der Dorfmitte war allerdings sehr schön
und dahinter überraschte uns ein total bewachsenes Eingangstor, das in einen Garten führte.
Am Pfarrhaus prangte eine Inschrift in glagolischer Sprache aus dem Jahr 1595. Das Dorf selber ist allerdings viel älter.
Den historischen Wert, des Ortes konnten wir allerdings nicht erkennen. Berühmt ist der Ort durch die längste Flyschhöhle. Von der Höhle selbst haben wir leider nichts gesehen, den Flysch und den Mergel allerdings schon.
Auf der Weiterfahrt nach Boljun konnten wir eine Mergelschlucht erkennen. Glücklicherweise konnte man auch auf einer Nebenstraße direkt hinfahren und sich die Sache aus der Nähe ansehen. Der Flysch ist eine wasserundurchlässige Sandschicht und erstreckt sich auf der istrischen Halbinsel von Triest über Koper Mirnatal Rasatal bis zum Ucka-Gebirge. Zwischen Mirna und Rasa ist das größte Vorkommen in Istrien
Hier eine Abbildung einer Veröffentlichung der UNI Graz
Quelle Uni Graz Veröffentlichung
unter: http://www.uni-graz.at/geowww/istrien/Istrien.pdf
kann man alles sehr ausführlich nachlesen
Es war gewaltig. Die nachfolgenden Bilder werden das belegen.
Dann erreichten wir Boljun, der Akropolistyp einer alten Siedlung in ca. 230 m Höhe, strategisch bedeutsam gelegen über dem Tal des Oberlaufes der Boljunica.
Beherrscht wird das Ortsbild von der mittelalterlichen Wehranlage mit Mauern, Zinnen und einem Kastell mit einem gewaltigen Wehrturm.
Der Blick auf das Ucka_Gebirge
...und hier ein paar Bioder aus dem Ort
Leider sind die Anlagen in einem bedauernswerten Zustand. Der Innenhof des Kastells wird gelegentlich für örtliche Veranstaltungen genutzt. Die Biertische und der Grill waren noch nicht aufgeräumt.
Am Ortsrand lagen Kirche Friedhof und Lapidarium
Was bleibt ist der Charme, der auch von so einer Ruine ausgeht. Am Rande und als Teil dieses Kastells befindet sich die einzige Konoba des Ortes.
Der Freisitz hatte zwar eine schöne Lage mit tollem Ausblick, aber war doch recht einfach hergerichtet. Zudem saßen dort die Raucher. Drinnen überraschte die Konobe mit einem brennenden Kaminfeuer und ausgesprochen angenehmen Gästen und einer italienischen(?) Wirtsfamilie.
Das Essen und der Wein waren einfach köstlich. Alles wurde frisch gemacht. Und teuer war das Ganze auch nicht.
Wir haben uns vorgenommen, das wir dort wieder einkehren, wenn es uns mal wieder in diese Gegend verschlägt.
Für die Rückfahrt hatten wir uns noch einen Abstecher in das wunderschöne Dorf Draguc vorgenommen.
Der Ort liegt auf einem Bergrücken in ca. 350 m Höhe. Wir wurden mit wunderschönen Aussichten z.B. auf den Butoniga Stausee belohnt.
Der war allerdings ziemlich leer!
Im Ort selber fühlt man sich teilweise wie im Mittelalter. Es sollen hier schon Hollywoodfilme gedreht worden sein.
Am Ortseingang, nach der „Elizij-Kapelle“ wird man durch einen alten Leiterwagen und auf der anderen Straßenseite durch ein altes Mühlrad begrüßt. Man beachte die Kakteen, die dort -nicht in Töpfen- wachsen.
Auf dem Hauptplatz, nicht zu übersehen, die Pfarrkirche „zum Heiligen Kreuz“ ..... und eine kleine gemütliche Konoba. Wir konnten draußen sitzen und haben den Tag und den Ausflug einfach nur genossen.
Der geheimnisvolle mittlere Osten Istriens hat einige Geheimnisse preis geben müssen. Es hat uns sehr gut dort gefallen.
Dank an Hannes, der mir bei der Anpassung geholfen hat
Einige Bilder werdet ihr ja schon von den Rätseln kennen.
Viele Grüße
Günter