Hallo Blanca,
darf ich ein paar kleine Tipps loswerden, als Betroffene sozusagen. Mir wurde immer schlecht im Auto. Jedes Jahr die gleiche Tortour, 20 Stunden und länger bis in den Nordosten Kroatiens, nix Autobahn überall wie heute. Nee, Pässe klettern, auf Landstraßen ständige LKW-Überholmanöver, nix Klima und das Auto vollgeladen ... ich darf gar nicht mehr dran denken
Also ein, zwei Tipps: gaaaanz wichtig ist Ablenkung, lass Deinen Junior mit nem CD-Player oder MP3-Player Geschichten hören oder hört zusammen Benjamin Blümchen im Autoradio, lenkt ihn ab, redet mit ihm, erfindet Geschichten. Ich habe mit der Zeit gelernt, mich selbst abzulenken. Das kann ich heute noch, wenn ich krank bin oder mir übel ist im Auto, schlafe ich erst mal (dank der jahrelangen Ablenkübung schlafe ich in kürzester Zeit ein), danach gehts meistens wieder.
Und Hitze im Auto war immer schlimm für mich, meine Eltern durften im Winter die Heizung nicht zu hoch machen im Auto. Die Luft wurde sofort ekelig und warm, dann wars vorbei. Aber das ist heute ja mit den Klimaanlagen nicht mehr so ein Problem.
Der Tipp mit den Filmchen schauen über DVD ist ganz schlecht! Die Übelkeit kommt über den Gleichgewichtssinn in den Ohren, so viel ich weiß. Wenn die Augen dann noch schnelle Bewegungen machen, machts das nur schlimmer. Ich hab oft stur geradeaus geschaut, nach vorne, nicht zur Seite. Meine Mutter hat dann die Lüftung so gestellt, dass sie mich hinter ihrem Beifahrersitz am Fenster erreicht hat. Vielleicht hilft Deinem Sohn ja so ein kleiner Handventilator.
Heute kaue ich ganz intensiv Kaugummi, wenn ich merke das mir übel wird im Auto. Den Kaugummi richtig heftig kauen, so dass die Ohren mit durchgewalkt werden, das hilft mir jedes Mal, sogar im Flieger.
Eine Bekannte knetet mit den Händen einen kleinen Gummiball oder Sandball, das hilft ihr.
Und mein wichtigster Tipp: nie fragen, ob ihm schlecht ist! Ich hatte mich immer wunderbar abgelenkt, dann hat meine besorgte Mutter gefragt, Kind ist dir schlecht und dann war mir wieder schlecht. Wir haben dann abgemacht, dass ich mich melde, wenn es ganz schlimm ist und sie das Fragen sein lässt.
Mit den Jahren wurde es dann besser, besonders in der Zeit, in der ich mit dem Bus in die Schule gefahren bin. Ach ja, und ich habe mal aktiv geturnt, das rumwirbeln trainiert das Gleichgewicht, auch das hilft. Also tobe immer ganz viel mit Deinem Sohn, Purzelbäume das ganze Jahr über sozusagen. Ich habe nämlich festgestellt, dass nachdem ich aufhören musste zu turnen, die Übelkeit schlimmer wurde, und das in erwachsenen Jahren.
Ich hoffe, es hilft etwas von den Tipps, ich leide mit euch, weil ich mich noch sehr gut erinnern kann...
Viele Grüße
Manuela