Servus,
bin grad aus Medulin zurück. Hat paar erstaunliche Veränderungen am Kazela gegeben. Um 21.45 Uhr Abfahrt in München durch das neue Tunnelsystem, erspart einiges an Zeit. Ankunft 4.oo Früh. Machte mich gleich auf die Suche nach meinem WW, den der Dorian hinten am Zaun abgestellt hatte. Stellplatz war ok, aber wo waren die Leute. Überall Leere, dafür neue Stromkästen und Wasseranschlüsse, dazu ein stabiler Drahtzaun ringsum. Etliche Stellplätze waren mit irgendwelchen Stauden umringt. Und dann hats uns sowas von abgewaschen. Wir flüchteten in die Hütte nach dem Eingang links. Um 7.o0 Uhr meldete ich mich bei einem Youngster an mit großen Segelohren, aber lustig war er! Such dir was aus dann kommst wieder zu mir, hat er gesagt. Machte mich auf die Suche nach unseren Bekannten...wo waren die denn? Die Margit sagte, daß der Platz noch nie so leer war wie dieses Jahr. So nach Mittag ließ ich mich bei der Anmeldung sehen. Da war mein Anmeldungspartner mit den Ohren. Neben ihm saß eine ältere Dame, die hätte auch auf den Brocken gepaßt! Bin da und die Nummer gab ich auch gleich an. Da herrschte mich die Dame an, daß ich sofort 1 Stunde nach Anmeldung hier aufkreuzen muß! Irgendwo mußte ihr Besen stehen! Mach ma nächstes Jahr, wenn ich Zeit hab, anwortete ich und die anwesenden scheinbar geknechteten Jünglinge konnten ein Grinsen nicht verbergen!
Am Tag wurden wir erstaunlich oft kontrolliert auf Platznummer und Einhaltung der Grenzen, auch Strandkontrollen wurden durchgeführt. Das gabs ja noch nie hier! Und auf ein emsiges Hämmern und Mauern wurde ich aufmerksam. Ja was war das denn oben hinterm Zaun. Einige sprachen von der neuen Kläranlage. Na Servus, hoffentlich werdens nicht nur ein bakteriologische Klärbecken, sondern werden gleichzeitig chemische Stoffe und Schwermetalle neutralisiert. Auch die Prozentzahl der Klärung wäre interessant, und was in den Vorfluter gelangt. Auch Geruchsbelästigungen bei entsprechender Wind- und Feuchtigkeitseinwirkung wären ein Thema. Mal schaun!
Einige Einzelhändler berichten von sehr scharfen Kontrollen der Ladenöffnungs- und Schlußzeiten, mit harten Strafen bei einem Vergehen. Viel Respekt habe ich vor den Leuten bei Volkswagen Pula. Eine durch Steinschlag beschädigte Frontscheibe meines Sharan mußte ersetzt werden. Super Service, akribische Arbeit und alles in allem 530.-Euro, bin immer noch erstaunt was die Kroaten an Professionalität hier leisten.
Am 22.08. war CampingCheque-Tag und da kamen sie alle und im nu war das übliche kleine Dorf hinten am Zaun errichtet. Großes Hallo und die Welt war wieder in Ordnung. Nur einer fehlte....der Onkel Rudi. Wir suchten jeden Tag den Strand und seinen Lieblingsplatz ab...vergeblich! Paar unbelehrbare Textiler an unserem Strandabschnitt machten a bisserl Ärger! Zufälligerweise war ich oben bei den zuständigen Leuten und man versprach für Abhilfe zu sorgen, als Hausherr.
Radelte schnell zum Strand und der Chef zusammen mit der Security setzte das Hausrecht eindrucksvoll um. Bis zum Ende war die Regelkonformität hergestellt. Man spürte, daß plötzlich hier ein anderer Wind wehte! Thema waren mal wieder Hunde! Paar Hundebesitzer machten den Fehler die Hunde einfach laufen zu lassen und erstaunlicherweise schritten die anderen Hundebesitzer, die sich an die Regeln hielten, ziemlich entschlossen ein.
Der J. erzählte mir, daß er nun sein Patent für Wasserfahrzeuge bis 30 Brt beim Hafenkommandanten durch Prüfung und vorausgegangener Schulung in Englisch erhalten hatte. Kosten dafür 125.- Euro. Und es kamen immer mehr Bekannte da hinten an. Dieses Jahr engagierten sich etliche für Morgengymnastik und ich war auch so einer. Ein langjähriger Surfer erzählte mir mit feuchten Augen, daß er nun mit 79 Jahren sein Surfequipment verkauft hatte, da er körperlich nun nicht mehr in der Lage sein würde, bei gutem Wind mit uns draußen rumzuschwirren.
Ein bisserl enttäuscht war ich, als ich die Preise in einigen Konobas sah. Preise für ein Steak mit Beilagen bis zu 160 Kuna ist schon heftig. Wobei auf der Meile in Medulin ein Rumpsteak mit Beilagen schon für 80 Kuna angeboten wurde. Nachts wurden wir durch Lärm von irgendwoher geweckt. Hörte sich an, als ob jemand eine Reinigungs-CD abspielte. Zusammen stellten wir fest, daß hier unterschiedliche Techno-Events stattfanden. Wäre es auf einem Schiff gewesen, dann hätten wir es gerne versenkt!
Ach ja, paar kleine Kratzer hab ich mir natürlich wieder eingefangen. Zuerst ein dickes Handgelenk, dann einen verrenkten Arm und zu guter letzt einen ziemlich dicken Knöchel mit Einschußlöcher am nahtlos braunen Körper, wobei man den Einschlag weltweit mit dem Seismographen messen konnte, sagte die Ehefrau und die Stellplatznachbarn.
Einheimische erzählten von 4 Monat Temperaturen über 40 Grad und keinen Tropfen Wasser. Die waren sichtlich froh, daß es mal 4 Tage in der Woche regnete. Ansonsten war es nur 32 Grad warm und das Meer hatte nur 27 Grad Wassertemperatur.
Ein bisserl schockiert war ich über die Menschenmassen auf der Meduliner Meile und einen absulut chaotischen Autoverkehr im Ort und Richtung Pula.
Jedenfalls war es von den Bekannten und langjährigen Stammgästen ein herzlicher Abschied mit dem Versprechen sich nächstes Jahr wiederzusehen und viele fragten bereits nach, ob wir auch gut heimgekommen sind.
Gruß aus München
SurferHermann