Schon seltsam, wie negativ man diesem Hotel schon bei der Eröffnung entgegen trat. Bei solchen Themen werde ich das Gefuehl nicht los, dass manche Leute generell das Negative suchen, bei Dingen, die sie sich nicht leisten wollen oder koennen.
Ich stehe da mehr auf dem Standpunkt, jedem das Seine, wer's mag, der soll doch, und entgegen den Unkenrufen meiner Vorredner war das Lone sogar an einem Wochenende Ende Februar (ich war vor 2 Wochen dort) fast ausgebucht. Ich selbst brauche eigentlich keinen übertriebenen Luxus, zum einen halte ich den Luxuszuschlag für völlig überhöht im Vergleich zu einem durchschnittlichen Hotel oder einem guten Apartment, zum anderen mieten sich ohnehin auch schon Hinz & Kunz in Luxushotels ein, also die Exklusivität ist sowieso schon dahin, außer man greift mal so richtig tief in die Tasche, aber da weiß ich dann Besseres mit meinem hart verdienten Geld anzufangen.
Zum Beispiel ist es viel sinnvoller, mehr Geld in sein Auto zu investieren. Man verbringt so viel Zeit im Auto, da verstehe ich überhaupt nicht, dass man sich da nicht möglichst viel Luxus, Leistung, Sicherheit und Prestige gönnt. Da knausert dann plötzlich jeder herum, als hätte das letzte Hemd Taschen, also das ist mir gänzlich unbegreiflich. Und Kleider machen Leute, sagt man. Autos auch.
Aber zurück zum Hotel Lone, das sich übrigens entgegen meiner instinktiven Annahme nicht "Loun" ausspricht, sondern einfach "Lone", so wie man es schreibt und wie der Name der Bucht vor dem Hotel. Aber das erwähnte ich, glaube ich, schon drüben in meinem Tagebuch.
Ich hatte für zwei Nächte eine Suite gebucht, der Preis war mit irgendwas um dir € 250,- pro Nacht für ein 5*-Hotel akzeptabel, dürfte aber in der Saison spürbar teurer sein.
Für die Frühstücksfanatiker: Das Frühstück war sehr gut, riesige Auswahl, da gab's wirklich nichts zu beanstanden. Da ich aber morgens nicht gerade zu den Mähdreschern gehöre, ist das FS für mich eher nicht so wichtig, mir reicht auch das FS in einer Privatpension völlig aus. Eigentlich frühstücke ich normalerweise kaum, sondern gehe irgendwann direkt zum Brunch oder gar Mittagessen über.
Die Lage des Lone ist gut gewählt, mit einer netten Bucht davor, aber leider ist die Aussicht auf die Bucht durch etliche Bäume verstellt, welche zwar den Park und den Poolbereich zwischen dem Hotel und dem Strand sehr schön machen, aber nunmal auch die Aussicht aufs Wasser maßgeblich einschränken. Das mag dem einen oder anderen nicht so wichtig sein, es gibt ja immer auch Zimmer auf der Landseite und die werden ja auch beschlafen, aber ich bin eher der visuelle Typ, alleine schon der Anblick des Meeres, von Schiffchen und Menschen, macht mich zufrieden und glücklich. Da muss ich noch nicht mal ins Wasser gehen. Er sorgt in mir für dieses Gefühl von Ruhe und Freiheit. Ich glaube, ich habe das an anderer Stelle schon mal besser erklärt. Seltsam war auch, dass die Suiten im untersten Stockwerk positioniert waren, das finde ich nicht so glücklich geplant.
Der Wellnessbereich wird meiner Ansicht nach den 5 Sternen nicht gerecht, das dürfte aber eher für Vor- und Nachsaison-Gäste relevant sein, denn ich hoffe doch, dass sich Sommergäste nicht allzuviel im Wellnessbereich aufhalten, außer vielleicht mal für eine Massage, aber der Massagenteil passt hier eh. Der Saunabereich ist nicht besonders groß und bietet auch nicht viel. In den Saunakabinen ist das Licht so weit runter gedimmt, dass man weder das Thermometer noch die Sanduhr ablesen kann, geschweige dann, dass man sieht wer neben einem sitzt, da erkennt man eher so Umrisse: Vorsicht, da sitzt einer!
Im Zimmer hatte ich anfangs mit ein paar technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, aber das ist zu Saisonbeginn ok, das muss sich alles erst einlaufen, über sowas meckern nur Idioten. Bei mir haperte es bei der Lichtsteuerung und dann bei der Klimatisierung / Heizung. Beide Probleme wurden aber promt und effizient behandelt. Bei den Terrassenschiebetüren sollte man übrigens halbwegs fit sein, die Türen waren ziemlich schwer zu bewegen, und zwar identisch bei beiden Terrassen, es dürfte also bauartbedingt sein.
Was mir aber generell, so wie auch bei Restaurants, sehr wichtig ist, ist ob ich als Individuum oder als Zimmer-/Tischnummer behandelt werde. Wenn ich einen persönlichen Draht zum Personal herstellen kann, dann bin ich schon glücklich. Das hat im Lone sehr gut funktioniert, man war sehr verbindlich, nett, zuvorkommend und auch mal zu einem Pläuschchen und Scherzchen aufgelegt. Da fühlte ich mich ganz ausgezeichnet aufgehoben.
Wenn ich das Lone nun mit dem Kempinski bei Umag, welches sogar schon vor dem Lone eröffnet wurde, wenn ich richtig informiert bin, vergleiche, dann geht das Kempinski (für mich persönlich) als klarer Sieger hervor. Ich schlief dort schon im Zimmer, in einer Suite und auch in beiden President-Suites, alles erscheint mir irgendwie eine Spur besser als im Lone. Der Wellnessbreich liegt sogar gefühlte 2 Sterne über dem Lone. Preismäßig dürften sich Kempinski und Lone nichts schenken, dafür ist Rovinj bestimmt interessanter als Umag, auch wenn ich in letzterem noch nicht war.
Fotos habe ich keine gemacht, denn ich finde das ständige Geknipse in Hotels, insbesondere im Restaurant, dermaßen peinlich und nervig, dass mir das gar nicht mehr in den Sinn kommt.
Außerdem gibt's schon tausende bessere Bilder, hier ein Link
https://www.google.com/search?q=hot..._AUIDigB&biw=1920&bih=977&safe=active&ssui=on
Hingegen keine Abneigung empfinde ich, wenn jemand mit einer richtigen Kamera, an besten einer DSLR knipst, da wirkt in mir wohl die Vermutung beruhigend, dass derjenige nicht nur sinnlos in der Gegend herum knipst um erbärmliche Fotos für seine noch erbärmlicheren Whatsup-Nachrichten zu machen, sondern dass da einer weiß, was er tut. Das stimmt freilich auch nicht in jedem Fall, aber das reicht mir wohl.
Vielleicht mache ich im Park Plaza Belvedere heute in Medulin ein paar Fotos, muss aufpassen, dass mich keiner sieht.
Fazit zum Lone: Kann man buchen, ohne hinterher traurig sein zu müssen. Man muss halt auch den Stil von Design-Hotels mögen, ich mag ihn.