Ja, hmmm... wahrscheinlich kostet es mehr als vor 2 Jahren. Alles wird teurer... Rovinj findet sich
etwa in dem Preisbereich mit ACI Split.
Daher - auf den ersten Blick - soweit keine preisliche Besonderheit erkennbar. Einzige Vermutung: Die
offizielle Eröffnung war Ende April, womöglich parken die Landzeitmieter noch alternativ...
Ben
Nicht ganz:
In Split hast du mit einer großen Yacht einen wundervollen Ausgangspunkt, um die kroatische Inselwelt zu erkunden.
Da lohnt es einfach, einen Jahresliegeplatz zu haben. Mit dem Flieger runter und dann schön 2-3 Wochen mit der Yacht rum - und Abends schön hergerichtet mit dem Beiboot in eine der zahlreichen Konobas (teils auf hohem Niveau).
Rovinj ist dagegen Bootstechnisch gesehen absolutes Ödland. Da gibt es einfach nix lohnenswertes mit einer größeren Yacht. Noch nicht mal eine nennenswerte Zahl Restaurants mit Anlegesteg.
Für die mit großen Yachten war das immer schon Durchreiseziel von Italien zur Kvarner - ab da wird es interessant. (Italien, weil dort - zumindest früher - die Preise für das Winterlager deutlich billiger waren.)
In Rovinj höchstens mal tanken oder zum Essen gehen - dann aber lieber außerhalb Ankern und von der Crew mit dem Beiboot zur Stadt bringen lassen. Man möchte ja auch seine Ruhe - nicht, dass einem der „normale Tourist“ beim frühstücken noch aufn Teller guckt... (hüstel...)
Wer fährt also in Rovinj eigentlich Boot? Einfach: die „kleinklasse“ irgendwo zwischen 5 und 10m. Zu den paar Inseln, limski Kanal, mal nach Porec oder bis Medulin, Wasserski, Baden. Und Abends wieder heim auf die Terrasse oder ins Camp - schön Grillen.
Aber UPS... genau die wollen wir ja nicht in der Marina... erst ab 12m...
Selbst die Einheimischen sind nicht mehr drin, sogar die vercharterter nicht. Man prügelt sich um Liegeplätze im alten Stadthafen oder hat die Boote an sicheren Bojenplätzen Richtung Valalta.
In deutschen und österreichisches Bootsforen ist überwiegend etwa die Meinung zu lesen: „ Schade, aber mit 9m komm ich da gar nicht rein oder ich zahle für zwölf. War immer gern mal 1-2 Nächte da - dann aber nicht mehr!“
(Nur fürs Protokoll: in der HS kostet der Tagesliegeplatz 1107 Kuna für 12 m, in Split zahlst du für ein 6m Boot gut die Hälfte. In Rovinj werden aber immer mindestens die 12m abgerechnet...)
Tja. Was soll man abschließend sagen?
ACI hat sich für Rovinj ein Kundenklientel ausgesucht, für die das Bootsrevier und die Marina dort völlig uninteressant sind.
Die, die wirklich dort reinwollen hat man rausgeschmissen.
Eine einfache - aber korrekt gemachte - SWOT Analyse zur Bedarfsermittlung unter Berücksichtigung der Kundenstruktur hätte das gezeigt. Aber daran hat wohl keiner gedacht offenbar... jetzt hat man halt eine Marina für große Yachten die leer ist.
Bleibt nur zu hoffen, dass man bereits beim Umbau Pläne in die Schublade gelegt hat, die einen erneuten Umbau für kleine Boote mit einer Kapazitätserhöhung auf ca. 600 Liegeplätze vorsehen.
Dann könnte man das jetzige Fiasko wieder bereinigen.
Ansonsten wird das nix mehr. Rovinj ist halt einfach doch nicht Monaco...
Schöne Grüße,
Jan
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