Nach einem Unfall im Juli fiel ich als einziger „PKW- Langstreckenfahrer“ aus. Unser Kroatienurlaub im September schien damit in diesem Jahr ins Wasser zu fallen.
Im Forum fand ich die Gebrauchanweisung des Users „Eisenbahner“ zur Anreise mit dem Zug. Er schien langjährig durchweg gute Erfahrungen mit dieser Art des Reisens gemacht zu haben.
Angespornt davon ließen wir uns in diesem Jahr von der Eisenbahn in den Urlaub bringen.
Dank Internet konnten wir schnell feststellen, dass es gute Zugverbindungen nach Rijeka gibt, jedoch nur im Euronight ab München brauchte man nicht mehr umsteigen. Bis Mitte September fährt der Zug bis Rijeka durch. Später dann nur noch bis Ljubljana bzw. Zagreb.
Leider kann man die Liege-/ Schlafwagenplätze nicht online, sondern nur im Reisezentrum der Bahn oder per Hotline buchen. Wegen der späten Buchung konnten wir leider kaum Rabatte für die Hinfahrt in Anspruch nehmen. Die Rückfahrt wurde dann wesentlich günstiger. Insgesamt haben wir von Erfurt bis Rijeka und von Ljubljana bis Erfurt ca. 450 EUR für die Zugfahrt, inkl. Liegewagen mit einer 4er Belegung für zwei Personen gezahlt. Hinzu kamen vor Ort noch die Bustickets von Rab nach Rijeka und zurück (145 Kuna pro Person und Strecke) sowie die Teilstrecke der Bahnverbindung Rijeka – Ljubljana (115 Kuna pro Person)
Die praktische Durchführung
An einem Montagabend stiegen wir in den Regionalexpress von Erfurt nach Würzburg. Abfahrt 17:32 Uhr. Geplante Ankunft 19:55 Uhr.
Planmäßige Weiterfahrt mit dem ICE nach München 20:05 Uhr. Um 22.13 Uhr sollte der Zug dort eintreffen.
23:40 Uhr fuhr der EuroNight nach Rijeka ab.
Ankunft planmäßig 9:02 Uhr. Für die Weiterfahrt standen uns folgende Optionen zur Verfügung:
Busverbindung:10:30 Uhr und 14:00 Uhr ca. 3 Stunden Fahrzeit und 17:00 Katamaran ca. 1:45 Stunden.
Der Regionalexpress startete mit 5 Minuten Verspätung in Erfurt,
In Ebenhausen wurden alle Reisenden aufgefordert in den vorderen Zugteil um zu steigen, weil der andere Teil defekt war. Wir verloren ca. 20 Minuten und unseren Anschluss in Würzburg.
Auf dem Bahnhof Würzburg trafen wir zunächst auf verwirrte Mitarbeiter. Der nächste planmäßige ICE fahre heute nicht wurde uns mitgeteilt. Später Entwarnung. Normalerweise bestehe dieser Zug aus einem Zugpaar mit jeweils eigener Nummer.
Ein Teil verkehre planmäßig, der andere heute gar nicht.
Also voller Zug, gestresstes Zugpersonal und genervte Fahrgäste.
Wenigstens erreichten wir unseren Anschluss in München.
Auf Empfehlung erfahrener Bahnreisender hatten wir ein Viererabteil gebucht.
Zu unserer Überraschung bestand das aber aus 6 Liegeplätzen. Immer drei übereinander. Es werden aber nur jeweils vier Betten belegt. In unserem Fall sogar nur drei.
Wie sollten hier sechs Menschen mit ihrem Gepäck unterkommen?
Wer langfristig planen und buchen kann sollte sich überlegen, ob er nicht ein Schlafwagenabteil reservieren kann. Hier befinden sich nur zwei Betten übereinander und man hat eine eigene Waschgelegenheit im Abteil.
Die Liegeplätze können tagsüber in Sitzplätze verwandelt werden. Was günstig ist, denn auf den Liegen kann man sich nicht aufrecht setzen.
Der Schlafplatz ist mit einem Kissen zwei Laken und einer Decke ausgestattet. Wenn man sich an die Bewegungen und die Geräusche des Zuges gewöhnt hat, findet man Ruhe und kann gut schlafen.
Der Zugbegleiter bietet am Morgen eine Spielart eines Kaffeegetränkes zum Preis von 1,50 EUR an. Der Schaffner verhält sich ansonsten unauffällig.
An der slowenisch- kroatischen Grenze zogen sich die Einreiseformalitäten etwas in die Länge-.
Über Nacht hatte sich 60 Minuten Verspätung angesammelt. Das störte uns aber wenig, da wir inzwischen wussten, dass der ursprünglich bis 6.10. im Fahrplan stehende Bus 10:30 Uhr ab Rijeka nach Rab nicht mehr zur Verfügung stand.
Außerdem war nicht klar, ob der Katamaran fahren würde. Er konnte am Vorabend wegen eines Maschinenschadens nicht auslaufen
Für uns hieß das, den Bus 14:00 Uhr mussten wir auf jeden Fall erreichen. Uns blieben ein paar Stunden Rijeka zu erkunden und zu frühstücken.
Das Busticket kostete 145 Kn pro Person . Beim Busfahrer zahlt man dann noch einmal 8 Kn pro Gepäckstück.
Der Bus fährt ab Rijeka mit dem Ziel Rab und Pag los. In Senj steigen die Reisenden nach Pag in den aus Zagreb kommenden Bus um.
Nach etwas mehr als 3 Stunden Fahrzeit, mit einigen Eindrücken der Ortschaften entlang der Küstenlinie stiegen wir am Busbahnhof Rab aus und wurden von unserem Vermieter mit dem PKW abgeholt.
Einen Tag vor der Rückfahrt wurden uns die möglichen Tücken eines Inselaufenthaltes bewusst. Wir planten 6:50 Uhr mit dem Katamaran nach Rijeka zu fahren. Der ist schneller und billiger als der Bus. Der Fahrpreis beträgt 60 Kuna pro Person. Gegen 20:00 Uhr alarmierte uns unserer Vermieter, dass das Schiff heute wegen schlechter Wetterverhältnisse nicht gekommen sei und demnach am nächsten Tag nicht zurückfahren könne
Einzige Alternative der Bus um 5:25 Uhr. Einmal umsteigen in Senj. Die Bahn nach Ljubljana fuhr um 12:00 Uhr, also bleibt noch genügend Zeit für ein Frühstück.
Verspätete Ankunft gegen 15:15 in Ljubljana. Wir hatten über 8 Stunden Aufenthalt. Tolle Stadt!!!
Der Euronight fuhr pünktlich los. Wir hatten Glück das Abteil gehörte uns allein. Der Zug hatte am nächsten Morgen 2 Stunden Verspätung. Wir konnten also länger schlafen.
Letzte Hürde Umstieg vom ICE aus München in einen RE in Saalfeld. 20 Minuten Verspätung= Anschlusszug weg.
Unser Fazit::
Ja, wir würden es wieder tun. Eisenbahnfans sind wir aber nicht geworden.
Reisen nach Kroatien mit Bus und Bahn kann eine Alternative zur „normalen“ PKW- Anreise sein. Wenn man sich bewusst darauf einlässt, kann es sehr entspannend sein.
Es verlangt einen höheren Aufwand in der Zeitplanung. insbesondere der Anschlussverbindungen.
Hinsichtlich des Gepäcks sollte gut geplant werden.
Rechtzeitig gebucht kann diese Art zu anzureisen auch kostengünstiger sein. Wobei die individuelle Fortbewegung am Urlaubsort nicht eingerechnet wurde.
Man sollte immer auf unvorhergesehenes vorbereitet sein und „Plan B“ in der Tasche haben.
Genügend Zeit fürs Umsteigen einplanen! Wir sind sowohl bei Hin- als auch bei der Rückfahrt nirgendwo pünktlich angekommen.
Gruß von Friedvoll
Im Forum fand ich die Gebrauchanweisung des Users „Eisenbahner“ zur Anreise mit dem Zug. Er schien langjährig durchweg gute Erfahrungen mit dieser Art des Reisens gemacht zu haben.
Angespornt davon ließen wir uns in diesem Jahr von der Eisenbahn in den Urlaub bringen.
Dank Internet konnten wir schnell feststellen, dass es gute Zugverbindungen nach Rijeka gibt, jedoch nur im Euronight ab München brauchte man nicht mehr umsteigen. Bis Mitte September fährt der Zug bis Rijeka durch. Später dann nur noch bis Ljubljana bzw. Zagreb.
Leider kann man die Liege-/ Schlafwagenplätze nicht online, sondern nur im Reisezentrum der Bahn oder per Hotline buchen. Wegen der späten Buchung konnten wir leider kaum Rabatte für die Hinfahrt in Anspruch nehmen. Die Rückfahrt wurde dann wesentlich günstiger. Insgesamt haben wir von Erfurt bis Rijeka und von Ljubljana bis Erfurt ca. 450 EUR für die Zugfahrt, inkl. Liegewagen mit einer 4er Belegung für zwei Personen gezahlt. Hinzu kamen vor Ort noch die Bustickets von Rab nach Rijeka und zurück (145 Kuna pro Person und Strecke) sowie die Teilstrecke der Bahnverbindung Rijeka – Ljubljana (115 Kuna pro Person)
Die praktische Durchführung
An einem Montagabend stiegen wir in den Regionalexpress von Erfurt nach Würzburg. Abfahrt 17:32 Uhr. Geplante Ankunft 19:55 Uhr.
Planmäßige Weiterfahrt mit dem ICE nach München 20:05 Uhr. Um 22.13 Uhr sollte der Zug dort eintreffen.
23:40 Uhr fuhr der EuroNight nach Rijeka ab.
Ankunft planmäßig 9:02 Uhr. Für die Weiterfahrt standen uns folgende Optionen zur Verfügung:
Busverbindung:10:30 Uhr und 14:00 Uhr ca. 3 Stunden Fahrzeit und 17:00 Katamaran ca. 1:45 Stunden.
Der Regionalexpress startete mit 5 Minuten Verspätung in Erfurt,
In Ebenhausen wurden alle Reisenden aufgefordert in den vorderen Zugteil um zu steigen, weil der andere Teil defekt war. Wir verloren ca. 20 Minuten und unseren Anschluss in Würzburg.
Auf dem Bahnhof Würzburg trafen wir zunächst auf verwirrte Mitarbeiter. Der nächste planmäßige ICE fahre heute nicht wurde uns mitgeteilt. Später Entwarnung. Normalerweise bestehe dieser Zug aus einem Zugpaar mit jeweils eigener Nummer.
Ein Teil verkehre planmäßig, der andere heute gar nicht.
Also voller Zug, gestresstes Zugpersonal und genervte Fahrgäste.
Wenigstens erreichten wir unseren Anschluss in München.
Auf Empfehlung erfahrener Bahnreisender hatten wir ein Viererabteil gebucht.
Zu unserer Überraschung bestand das aber aus 6 Liegeplätzen. Immer drei übereinander. Es werden aber nur jeweils vier Betten belegt. In unserem Fall sogar nur drei.
Wie sollten hier sechs Menschen mit ihrem Gepäck unterkommen?
Wer langfristig planen und buchen kann sollte sich überlegen, ob er nicht ein Schlafwagenabteil reservieren kann. Hier befinden sich nur zwei Betten übereinander und man hat eine eigene Waschgelegenheit im Abteil.
Die Liegeplätze können tagsüber in Sitzplätze verwandelt werden. Was günstig ist, denn auf den Liegen kann man sich nicht aufrecht setzen.
Der Schlafplatz ist mit einem Kissen zwei Laken und einer Decke ausgestattet. Wenn man sich an die Bewegungen und die Geräusche des Zuges gewöhnt hat, findet man Ruhe und kann gut schlafen.
Der Zugbegleiter bietet am Morgen eine Spielart eines Kaffeegetränkes zum Preis von 1,50 EUR an. Der Schaffner verhält sich ansonsten unauffällig.
An der slowenisch- kroatischen Grenze zogen sich die Einreiseformalitäten etwas in die Länge-.
Über Nacht hatte sich 60 Minuten Verspätung angesammelt. Das störte uns aber wenig, da wir inzwischen wussten, dass der ursprünglich bis 6.10. im Fahrplan stehende Bus 10:30 Uhr ab Rijeka nach Rab nicht mehr zur Verfügung stand.
Außerdem war nicht klar, ob der Katamaran fahren würde. Er konnte am Vorabend wegen eines Maschinenschadens nicht auslaufen
Für uns hieß das, den Bus 14:00 Uhr mussten wir auf jeden Fall erreichen. Uns blieben ein paar Stunden Rijeka zu erkunden und zu frühstücken.
Das Busticket kostete 145 Kn pro Person . Beim Busfahrer zahlt man dann noch einmal 8 Kn pro Gepäckstück.
Der Bus fährt ab Rijeka mit dem Ziel Rab und Pag los. In Senj steigen die Reisenden nach Pag in den aus Zagreb kommenden Bus um.
Nach etwas mehr als 3 Stunden Fahrzeit, mit einigen Eindrücken der Ortschaften entlang der Küstenlinie stiegen wir am Busbahnhof Rab aus und wurden von unserem Vermieter mit dem PKW abgeholt.
Einen Tag vor der Rückfahrt wurden uns die möglichen Tücken eines Inselaufenthaltes bewusst. Wir planten 6:50 Uhr mit dem Katamaran nach Rijeka zu fahren. Der ist schneller und billiger als der Bus. Der Fahrpreis beträgt 60 Kuna pro Person. Gegen 20:00 Uhr alarmierte uns unserer Vermieter, dass das Schiff heute wegen schlechter Wetterverhältnisse nicht gekommen sei und demnach am nächsten Tag nicht zurückfahren könne
Einzige Alternative der Bus um 5:25 Uhr. Einmal umsteigen in Senj. Die Bahn nach Ljubljana fuhr um 12:00 Uhr, also bleibt noch genügend Zeit für ein Frühstück.
Verspätete Ankunft gegen 15:15 in Ljubljana. Wir hatten über 8 Stunden Aufenthalt. Tolle Stadt!!!
Der Euronight fuhr pünktlich los. Wir hatten Glück das Abteil gehörte uns allein. Der Zug hatte am nächsten Morgen 2 Stunden Verspätung. Wir konnten also länger schlafen.
Letzte Hürde Umstieg vom ICE aus München in einen RE in Saalfeld. 20 Minuten Verspätung= Anschlusszug weg.
Unser Fazit::
Ja, wir würden es wieder tun. Eisenbahnfans sind wir aber nicht geworden.
Reisen nach Kroatien mit Bus und Bahn kann eine Alternative zur „normalen“ PKW- Anreise sein. Wenn man sich bewusst darauf einlässt, kann es sehr entspannend sein.
Es verlangt einen höheren Aufwand in der Zeitplanung. insbesondere der Anschlussverbindungen.
Hinsichtlich des Gepäcks sollte gut geplant werden.
Rechtzeitig gebucht kann diese Art zu anzureisen auch kostengünstiger sein. Wobei die individuelle Fortbewegung am Urlaubsort nicht eingerechnet wurde.
Man sollte immer auf unvorhergesehenes vorbereitet sein und „Plan B“ in der Tasche haben.
Genügend Zeit fürs Umsteigen einplanen! Wir sind sowohl bei Hin- als auch bei der Rückfahrt nirgendwo pünktlich angekommen.
Gruß von Friedvoll