Natürlich gibt es auch im Jahr 2019 Neues aus Liznjan zu berichten. Im künftigen Saint Tropez von Istrien gehen zwar die Uhren etwas langsamer wie woanders, aber sie bleiben zumindest nicht stehen.
Das bedeutendste in Liznjan ist wohl der Ausbau des Strandes Puntice unten gleich nach dem Hafen. Da wurde im Winter einiges gebaut. Obwohl die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind ist bereits jetzt zu erkennen, dass ein "Dive Center" in einem neuen Haus eingerichtet wurde. Dort können Pressluftflaschen für Taucher gefüllt und wohl auch Tauchexkursionen gebucht werden. Ein lohnendes Ziel unter Wasser ist das Wrack eines italienischen Kriegsschiffs. Die Cesare Rossarol fuhr im November 1918 auf eine Seemine und wurde dabei in zwei Teile zerrissen. Sie liegt eine gute Seemeile vor der Küste Liznjans in relativ flachen Gewässern.
Ferner wurde die Aufkiesung des Strandes mit Splitt vervollständigt. Die bisher schon gepflasterte Fläche vor dem Felsenstrand Salbunic wurde betoniert. Auch hat man eine Betontreppe dort gebaut. Ich nehme an, dass zumindest die Stufen und die betonierte Fläche noch mit Natursteinen belegt werden.
Auf der Westseite wurde ein breiter Streifen Schilf entfernt. Da sollen wohl künftig auch Parkplätze angelegt werden. Zwischen Liegewiese und Kiesstrand hat man einen Gehweg angelegt und asphaltiert. Die schwarze Teerdecke wurde hauptsächlich blau angestrichen. Mir gefällt das ehrlich gesagt nicht besonders. Künftig werden wohl so viele Parkplätze hier vorhanden sein, dass es am Strand eng werden könnte. Das ist mir persönlich aber auch wieder egal, weil ich eh raus zur Marlera Halbinsel zwischen Kazela und Lokvice zum Schwimmen gehe.
Eine der provisorischen Strandbuden verfällt langsam und wird hoffentlich zum eigentlichen Saisonbeginn ganz entfernt werden. Westlich der Zufahrtsstraße befand sich vor vielen Jahren schon mal eine Strandbude mit Whirlpool. Deren Ruinen wurden beseitigt. Dort entsteht gerade aus Beton und Ziegel ein neues massiv gebautes Restaurant. Es verfügt nach Fertigstellung über eine Terrasse mit Blick aufs Meer. Das hat schon was für sich. Die Fertigstellung ist erst in 2020 geplant.
Die Bucht selbst ist mit einer Schwimmkette mit roten Bojen abgesperrt, so dass hier zumindest nahe am Ufer gefahrlos geschwommen werden kann. Ein Aussichtsturm für Rettungsschwimmer wurde auch gebaut. Mal sehen. Vielleicht könnten die Verantwortlichen aus Liznjan ja Pamela Anderson oder David Hasselhoff für den Job gewinnen...
Eine Kleinigkeit und Neuerung erscheint mir in Liznjan auch erwähnenswert. Neben der Schule befindet sich ja seit ein paar Jahren eine farbige Infotafel die auf die Fahrradstrecken im Gemeindegebiet hinweist. Daneben wurde eine hohle Metallsäule verankert, die über Werkzeug zur Reparatur von Fahrrädern verfügt. Leider hat wohl der viele Regen in diesem Winter dafür gesorgt, dass so manches Teil bereits angerostet ist. Es wurde sogar an eine Möglichkeit zum Einhängen des Fahrrads gedacht. Ich bin jedoch skeptisch was die Haltbarkeit der gesamten Einrichtung anbelangt. Spätestens in fünf Jahren ist alles korrodiert oder von Idioten beschädigt oder gestohlen.
Dann gibt es noch eine neue lebenswichtige Einrichtung in Liznjan. Die vor drei Jahren ausgebaute Straße nach Medulin verfügt nun endlich auf der Nordseite über einen Gehweg. Damit werden künftige Personenunfälle im Gemeindegebiet unwahrscheinlicher. Die Straße ist nicht sonderlich gut ausgeleuchtet und gerade bei Nacht liefen bisher viele Fußgänger auf beiden Seiten zu Fuß nach Medulin. Jetzt wurden auf Liznjaner Flur helle LED Strassenlampen montiert. Genau ab der Gemeindegrenze gehts jedoch in Medulin bis auf weiteres wie auch bisher nur auf der Straße zu Fuß weiter. Ob hier künftig auch im Vorort Medulin ein Fußweg gebaut wird, ist fraglich weil die Strasse dort schon bisher sehr schmal ist.
Was Medulin angeht, sei erwähnt, dass gegenüber dem außerhalb gelegenen Fischmarkt an der Straße nach Pula eine neue Tankstelle gebaut wird. Das finde ich gut weil die alte unten am Hafen gerade im Hochsommer oft nur durch den Dauerstau erreicht werden kann. Vielleicht baut man da dann auch gleich eine Autowaschanlage. Das würde meine feldwegerprobte Karre freuen.
In Liznjan selbst wurden alle Müllcontainer entfernt. Jeder Haushalt muss sich seinen Bedürfnissen entsprechend eine grüne Restmülltonne zuteilen lassen die jeden Montag geleert wird. Meine fasst 60 Liter was für unser Ferienhaus ausreichend ist. Dazu gibt es gelbe Säcke für Plastikabfälle und blaue Säcke für Karton und Papier. Es bleibt abzuwarten, wie lange es dauert bis dieses System reibungslos funktioniert. Ich befürchte, dass so machen Vermieter von Fewo hier sparen will und eine zu kleine Tonne ordert. Wir werden sehen, ob das System im Sommer klappt. In den Liznjaner Ortsteilen stehen nach wie vor die verschiedenfarbigen Container.
Leider musste ich bei meinen Spaziergängen und Radtouren in der Gegend feststellen, dass das wilde Ablagern von Müll aller Art zugenommen hat. Ob es sich um Gartenabfälle in Plastiktüten, um Sperrmüll aller Art oder um Hausmüll handelt. Es ist ärgerlich, dass viele Einwohner das Thema Müll immer noch wie zu Zeiten Jugoslawiens behandeln. Eine grüne Restmülltonnen hat anscheinend noch nicht jeder Haushalt.
Gerade die Gegend rund um den alten Steinbruch auf der Marlera entwickelt sich wieder mal zur wilden Müllkippe. Die daneben befindliche Abraumhalde wird übrigens wohl so nach und nach angetragen. Ich schätze die derzeitige Schneise auf mehrere hundert LKW Ladungen loses Gestein, welches hier abgefahren wurde. Das Plateau oben dient mir seit vielen Jahren als Aussichtsplattform mit weitem Rundumblick. Wer da rauf möchte muss sich leider auch hier den Weg durch eine wilde Müllkippe bahnen.
Was den geplanten Bau des Großhotels angeht, soll die Erschliessungsstrasse hinaus zum Standort beim Strand Kargadur über die Straße Brajdice erfolgen. Dort wo sich die alte Mole von Kaiser Franz Joseph II befindet hat sich der italienische Investor etwa 20 Hektar Grund gesichert. Einen Teil der Grundstücke soll er aus privater Hand gekauft haben. Die anderen wurden angeblich für sechzig Jahre von der Gemeinde Liznjan gepachtet. Auf so einem kommunalen Grundstück steht auch die Kalahari Bar. Der Pachtvertrag des Betreibers Davor P. mit der Gemeinde ist ausgelaufen. Nun wird versucht, die Bar bis zum Baubeginn mit Einverständnis des Hotel-Investors bis zum Baubeginn während der Saison weiter zu betreiben. Der Bau von Hotel und Nebengebäuden selbst wird wohl noch ein paar Jahre auf sich warten lassen, weil in Liznjan ja die Uhren...aber das kennt ihr ja.
Und dann gibt es ja seit dem letzten Sommer noch die Ukus Bar unweit des Camps Kazela direkt am Strand Lokvice an der Marlera. Entgegen meiner Befürchtungen hat die winterliche Bora diese Bude nicht weggeweht. Noch ist die Bar geschlossen. Mal sehen, ob Andrea und Francesca sie in diesem Jahr auf Vordermann bringen und wieder eröffnen.
Im Stari Ribar sind die Preise unverändert. Natürlich war ich dort schon Pizza essen. Aber ich war gestern mit Freunden auch in Sisan, eine der beiden Pizzerien ausprobieren. Das Baladur haben wir uns ausgesucht. Ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Die Konoba ist wunderschön mit viel Naturstein ausgebaut, verfügt natürlich über einen Holzofen für die Pizzen. Daneben gibt es eine umfangreiche Speisekarte. Bei Preisen für die Pizzen zwischen 30 und 50 Kuna, die halbe Bier kostet 15 Kuna, der Liter Hauswein 60 Kuna, darf man nicht meckern. Ehrlich gesagt, finde ich auch die Pizza dort besser als im Stari Ribar. Gerade im Hochsommer, wenn es in Liznjan zugeht wie am Stachus in München dürfte es in Sisan wesentlich ruhiger sein als im Stari Ribar. Dazu ist das Ambiente dort einfach schön.
Zum Thema Gaststätten habe ich ja an anderer Stelle bereits etwas über das Bodulka in Sisan geschrieben. Meiner Meinung nach immer noch die erste Adresse fürs Essen in der Region.
Im Hotel Livadic in Liznjan war ich bei einem Geburtstag zum Essen eingeladen. Es gab Peka mit Vor- und Nachspeisen. Einwandfrei war das Essen, einwandfrei war der Service. Der Grappa danach war etwas rass wie man in Bayern sagt. Es bleibt abzuwarten, ob sich nicht nur das Hotel sondern auch die zugehörige Gaststätte in Liznjan etabliert. Über den Winter hat man noch einen Pool gebaut, so dass die Attraktivität des Hotels gesteigert wurde.
Was den Bau einer Marina angeht plant die Gemeinde nun eine Ausschreibung. Warten wir ab, wie schnell diesbezüglich hier etwas geschieht. Grundsätzlich ist wohl Bedarf an weiteren Liegeplätzen in der Region vorhanden. Die im letzten Winter neu gebaute Marina in Liznjans Vorort Medulin hinter der Windmühle hat auf mich den Eindruck erweckt, dass nahezu alle Liegeplätze belegt sind.
Für all diejenigen, die in Liznjan bauen wollen gibt es auch eine Neuerung. Ob durch eine Gemeindeverordnung oder durch eine übergeordnete Behörde geregelt, entzieht sich meiner Kenntnis. Wer die bauliche Entwicklung vor Ort in den letzten Jahren verfolgt hat, der dürfte beim Anblick von großen Gebäuden mit vielen Wohneinheiten den Kopf geschüttelt haben. Bei Neubauvorhaben sind neuerdings nur noch zwei Vollgeschosse und eine maximale Wandhöhe von sieben Metern erlaubt.
Was die Teilung von Parzellen anbelangt gibt es auch hier Neues. Werden nach so einer Teilung mehr als zwei bebaubare Grundstücke gebildet, die über eine neu anzulegende Straße erreichbar sind, dann muss diese Straße künftig acht Meter breit sein und zusätzlich ein zwei Meter breiter Gehweg gebaut werden. Somit ergibt sich eine Gesamtbreite der Zufahrt von 10 Metern. Ob sich diese Regelung durchsetzen lässt und Ausnahmen möglich sind, kann ich nicht sagen. Jedenfalls war es in der Vergangenheit tatsächlich möglich, Häuser auf Grundstücken zu errichten, die über keine Zufahrt verfügten. Undenkbar ist so etwas in Deutschland.
Wer mit offenen Augen durch Liznjan geht, dem fällt auf, dass der Palmrüssler viele Palmen vernichtet hat. Beispielsweise ist eine am Restaurant Galiola betroffen. Aber auch bei meinem russischen Nachbarn sind die beiden Fächerpalmen wohl hinüber. Die Phönix Canariensis daneben wie auch meine drei großen Palmen dieses Typs und auch meine Washingtonpalme weisen bisher keine Frassspuren auf. Ich hoffe mal, dass diese kleine Käfer weiterhin heikel ist und meine Palmen am Leben lässt.
Bilder gibt es jede Menge wenn ich übernächste Woche wieder daheim bin. Heute genieße ich nach einer Regennacht die Sonne auf der Terrasse bei derzeit 18 Grad Celsius. Ins gleich warme oder kalte Meer bringt mich bei diesen Außentemperaturen noch niemand.
Grüsse
Jürgen
Das bedeutendste in Liznjan ist wohl der Ausbau des Strandes Puntice unten gleich nach dem Hafen. Da wurde im Winter einiges gebaut. Obwohl die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind ist bereits jetzt zu erkennen, dass ein "Dive Center" in einem neuen Haus eingerichtet wurde. Dort können Pressluftflaschen für Taucher gefüllt und wohl auch Tauchexkursionen gebucht werden. Ein lohnendes Ziel unter Wasser ist das Wrack eines italienischen Kriegsschiffs. Die Cesare Rossarol fuhr im November 1918 auf eine Seemine und wurde dabei in zwei Teile zerrissen. Sie liegt eine gute Seemeile vor der Küste Liznjans in relativ flachen Gewässern.
Ferner wurde die Aufkiesung des Strandes mit Splitt vervollständigt. Die bisher schon gepflasterte Fläche vor dem Felsenstrand Salbunic wurde betoniert. Auch hat man eine Betontreppe dort gebaut. Ich nehme an, dass zumindest die Stufen und die betonierte Fläche noch mit Natursteinen belegt werden.
Auf der Westseite wurde ein breiter Streifen Schilf entfernt. Da sollen wohl künftig auch Parkplätze angelegt werden. Zwischen Liegewiese und Kiesstrand hat man einen Gehweg angelegt und asphaltiert. Die schwarze Teerdecke wurde hauptsächlich blau angestrichen. Mir gefällt das ehrlich gesagt nicht besonders. Künftig werden wohl so viele Parkplätze hier vorhanden sein, dass es am Strand eng werden könnte. Das ist mir persönlich aber auch wieder egal, weil ich eh raus zur Marlera Halbinsel zwischen Kazela und Lokvice zum Schwimmen gehe.
Eine der provisorischen Strandbuden verfällt langsam und wird hoffentlich zum eigentlichen Saisonbeginn ganz entfernt werden. Westlich der Zufahrtsstraße befand sich vor vielen Jahren schon mal eine Strandbude mit Whirlpool. Deren Ruinen wurden beseitigt. Dort entsteht gerade aus Beton und Ziegel ein neues massiv gebautes Restaurant. Es verfügt nach Fertigstellung über eine Terrasse mit Blick aufs Meer. Das hat schon was für sich. Die Fertigstellung ist erst in 2020 geplant.
Die Bucht selbst ist mit einer Schwimmkette mit roten Bojen abgesperrt, so dass hier zumindest nahe am Ufer gefahrlos geschwommen werden kann. Ein Aussichtsturm für Rettungsschwimmer wurde auch gebaut. Mal sehen. Vielleicht könnten die Verantwortlichen aus Liznjan ja Pamela Anderson oder David Hasselhoff für den Job gewinnen...
Eine Kleinigkeit und Neuerung erscheint mir in Liznjan auch erwähnenswert. Neben der Schule befindet sich ja seit ein paar Jahren eine farbige Infotafel die auf die Fahrradstrecken im Gemeindegebiet hinweist. Daneben wurde eine hohle Metallsäule verankert, die über Werkzeug zur Reparatur von Fahrrädern verfügt. Leider hat wohl der viele Regen in diesem Winter dafür gesorgt, dass so manches Teil bereits angerostet ist. Es wurde sogar an eine Möglichkeit zum Einhängen des Fahrrads gedacht. Ich bin jedoch skeptisch was die Haltbarkeit der gesamten Einrichtung anbelangt. Spätestens in fünf Jahren ist alles korrodiert oder von Idioten beschädigt oder gestohlen.
Dann gibt es noch eine neue lebenswichtige Einrichtung in Liznjan. Die vor drei Jahren ausgebaute Straße nach Medulin verfügt nun endlich auf der Nordseite über einen Gehweg. Damit werden künftige Personenunfälle im Gemeindegebiet unwahrscheinlicher. Die Straße ist nicht sonderlich gut ausgeleuchtet und gerade bei Nacht liefen bisher viele Fußgänger auf beiden Seiten zu Fuß nach Medulin. Jetzt wurden auf Liznjaner Flur helle LED Strassenlampen montiert. Genau ab der Gemeindegrenze gehts jedoch in Medulin bis auf weiteres wie auch bisher nur auf der Straße zu Fuß weiter. Ob hier künftig auch im Vorort Medulin ein Fußweg gebaut wird, ist fraglich weil die Strasse dort schon bisher sehr schmal ist.
Was Medulin angeht, sei erwähnt, dass gegenüber dem außerhalb gelegenen Fischmarkt an der Straße nach Pula eine neue Tankstelle gebaut wird. Das finde ich gut weil die alte unten am Hafen gerade im Hochsommer oft nur durch den Dauerstau erreicht werden kann. Vielleicht baut man da dann auch gleich eine Autowaschanlage. Das würde meine feldwegerprobte Karre freuen.
In Liznjan selbst wurden alle Müllcontainer entfernt. Jeder Haushalt muss sich seinen Bedürfnissen entsprechend eine grüne Restmülltonne zuteilen lassen die jeden Montag geleert wird. Meine fasst 60 Liter was für unser Ferienhaus ausreichend ist. Dazu gibt es gelbe Säcke für Plastikabfälle und blaue Säcke für Karton und Papier. Es bleibt abzuwarten, wie lange es dauert bis dieses System reibungslos funktioniert. Ich befürchte, dass so machen Vermieter von Fewo hier sparen will und eine zu kleine Tonne ordert. Wir werden sehen, ob das System im Sommer klappt. In den Liznjaner Ortsteilen stehen nach wie vor die verschiedenfarbigen Container.
Leider musste ich bei meinen Spaziergängen und Radtouren in der Gegend feststellen, dass das wilde Ablagern von Müll aller Art zugenommen hat. Ob es sich um Gartenabfälle in Plastiktüten, um Sperrmüll aller Art oder um Hausmüll handelt. Es ist ärgerlich, dass viele Einwohner das Thema Müll immer noch wie zu Zeiten Jugoslawiens behandeln. Eine grüne Restmülltonnen hat anscheinend noch nicht jeder Haushalt.
Gerade die Gegend rund um den alten Steinbruch auf der Marlera entwickelt sich wieder mal zur wilden Müllkippe. Die daneben befindliche Abraumhalde wird übrigens wohl so nach und nach angetragen. Ich schätze die derzeitige Schneise auf mehrere hundert LKW Ladungen loses Gestein, welches hier abgefahren wurde. Das Plateau oben dient mir seit vielen Jahren als Aussichtsplattform mit weitem Rundumblick. Wer da rauf möchte muss sich leider auch hier den Weg durch eine wilde Müllkippe bahnen.
Was den geplanten Bau des Großhotels angeht, soll die Erschliessungsstrasse hinaus zum Standort beim Strand Kargadur über die Straße Brajdice erfolgen. Dort wo sich die alte Mole von Kaiser Franz Joseph II befindet hat sich der italienische Investor etwa 20 Hektar Grund gesichert. Einen Teil der Grundstücke soll er aus privater Hand gekauft haben. Die anderen wurden angeblich für sechzig Jahre von der Gemeinde Liznjan gepachtet. Auf so einem kommunalen Grundstück steht auch die Kalahari Bar. Der Pachtvertrag des Betreibers Davor P. mit der Gemeinde ist ausgelaufen. Nun wird versucht, die Bar bis zum Baubeginn mit Einverständnis des Hotel-Investors bis zum Baubeginn während der Saison weiter zu betreiben. Der Bau von Hotel und Nebengebäuden selbst wird wohl noch ein paar Jahre auf sich warten lassen, weil in Liznjan ja die Uhren...aber das kennt ihr ja.
Und dann gibt es ja seit dem letzten Sommer noch die Ukus Bar unweit des Camps Kazela direkt am Strand Lokvice an der Marlera. Entgegen meiner Befürchtungen hat die winterliche Bora diese Bude nicht weggeweht. Noch ist die Bar geschlossen. Mal sehen, ob Andrea und Francesca sie in diesem Jahr auf Vordermann bringen und wieder eröffnen.
Im Stari Ribar sind die Preise unverändert. Natürlich war ich dort schon Pizza essen. Aber ich war gestern mit Freunden auch in Sisan, eine der beiden Pizzerien ausprobieren. Das Baladur haben wir uns ausgesucht. Ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Die Konoba ist wunderschön mit viel Naturstein ausgebaut, verfügt natürlich über einen Holzofen für die Pizzen. Daneben gibt es eine umfangreiche Speisekarte. Bei Preisen für die Pizzen zwischen 30 und 50 Kuna, die halbe Bier kostet 15 Kuna, der Liter Hauswein 60 Kuna, darf man nicht meckern. Ehrlich gesagt, finde ich auch die Pizza dort besser als im Stari Ribar. Gerade im Hochsommer, wenn es in Liznjan zugeht wie am Stachus in München dürfte es in Sisan wesentlich ruhiger sein als im Stari Ribar. Dazu ist das Ambiente dort einfach schön.
Zum Thema Gaststätten habe ich ja an anderer Stelle bereits etwas über das Bodulka in Sisan geschrieben. Meiner Meinung nach immer noch die erste Adresse fürs Essen in der Region.
Im Hotel Livadic in Liznjan war ich bei einem Geburtstag zum Essen eingeladen. Es gab Peka mit Vor- und Nachspeisen. Einwandfrei war das Essen, einwandfrei war der Service. Der Grappa danach war etwas rass wie man in Bayern sagt. Es bleibt abzuwarten, ob sich nicht nur das Hotel sondern auch die zugehörige Gaststätte in Liznjan etabliert. Über den Winter hat man noch einen Pool gebaut, so dass die Attraktivität des Hotels gesteigert wurde.
Was den Bau einer Marina angeht plant die Gemeinde nun eine Ausschreibung. Warten wir ab, wie schnell diesbezüglich hier etwas geschieht. Grundsätzlich ist wohl Bedarf an weiteren Liegeplätzen in der Region vorhanden. Die im letzten Winter neu gebaute Marina in Liznjans Vorort Medulin hinter der Windmühle hat auf mich den Eindruck erweckt, dass nahezu alle Liegeplätze belegt sind.
Für all diejenigen, die in Liznjan bauen wollen gibt es auch eine Neuerung. Ob durch eine Gemeindeverordnung oder durch eine übergeordnete Behörde geregelt, entzieht sich meiner Kenntnis. Wer die bauliche Entwicklung vor Ort in den letzten Jahren verfolgt hat, der dürfte beim Anblick von großen Gebäuden mit vielen Wohneinheiten den Kopf geschüttelt haben. Bei Neubauvorhaben sind neuerdings nur noch zwei Vollgeschosse und eine maximale Wandhöhe von sieben Metern erlaubt.
Was die Teilung von Parzellen anbelangt gibt es auch hier Neues. Werden nach so einer Teilung mehr als zwei bebaubare Grundstücke gebildet, die über eine neu anzulegende Straße erreichbar sind, dann muss diese Straße künftig acht Meter breit sein und zusätzlich ein zwei Meter breiter Gehweg gebaut werden. Somit ergibt sich eine Gesamtbreite der Zufahrt von 10 Metern. Ob sich diese Regelung durchsetzen lässt und Ausnahmen möglich sind, kann ich nicht sagen. Jedenfalls war es in der Vergangenheit tatsächlich möglich, Häuser auf Grundstücken zu errichten, die über keine Zufahrt verfügten. Undenkbar ist so etwas in Deutschland.
Wer mit offenen Augen durch Liznjan geht, dem fällt auf, dass der Palmrüssler viele Palmen vernichtet hat. Beispielsweise ist eine am Restaurant Galiola betroffen. Aber auch bei meinem russischen Nachbarn sind die beiden Fächerpalmen wohl hinüber. Die Phönix Canariensis daneben wie auch meine drei großen Palmen dieses Typs und auch meine Washingtonpalme weisen bisher keine Frassspuren auf. Ich hoffe mal, dass diese kleine Käfer weiterhin heikel ist und meine Palmen am Leben lässt.
Bilder gibt es jede Menge wenn ich übernächste Woche wieder daheim bin. Heute genieße ich nach einer Regennacht die Sonne auf der Terrasse bei derzeit 18 Grad Celsius. Ins gleich warme oder kalte Meer bringt mich bei diesen Außentemperaturen noch niemand.
Grüsse
Jürgen