Hallo Esther,
Weitgehend stimme ich mit dir überein.
Das Thema Baustellen auf Deutschlands Straßen ist ein altes Ärgernis, welches dem derzeitigen Verkehrsminister nicht angelastet werden kann. Tatsache ist, dass über Jahrzehnte hinweg zu wenig Geld in den Erhalt und Ausbau unseres Straßennetzes gesteckt wurde. Dafür hat jetzt jedes Kaff mit fünf Einwohnern einen Kilometer von der Autobahn entfernt in den fünf neuen Ländern einen Lärmschutzwall.
Ich ärgere mich über die vielen Kleinlaster, Kombi und Pkw aus Austria, der Schweiz und dem Balkan, die gratis die A8 und A96 nutzen und verstopfen. Sieben Tage in der Woche kann ich praktisch nur noch nachts Staufrei die 60 km nach München rein und raus fahren.
Was Kroatien anbelangt wird es tatsächlich jedes Jahr schlimmer. Städte wie Pula, Rovinj und Porec erleben jeden Sommer einen Dauerstau. Da hilft auch der weitere Ausbau von Straßen oder dem öffentlichen Verkehrsnetz nichts mehr.
Solange der Tourismus in jedem Jahr weiter wächst, wird sich das Problem verschlimmern. Klar kann man die Küste noch weiter "zubauen". Bisher geschieht dies meiner Einschätzung nach durchaus mit einem gewissen Augenmaß. Ein zweites Lloret de Mar oder Torremolinos oder Las Americas will offenbar hier niemand.
Ich sehe jedoch eine Entwicklung zum gehobenen Tourismus. Gehoben bedeutet auch, dass der Urlaub teurer wird. Folglich werden manche Urlaubergruppen wohl künftig aus finanziellen Gründen dem Land den Rücken kehren.
Nur nebenbei erwähnt sei, dass die Türkei, Ägypten und Tunesien seit diesem Jahr einen enormen Aufschwung beim Tourismus erleben. Dies nicht nur weil die Russen wieder kommen sondern weil die Preise unverschämt günstig sind. Muss ich mich schämen, weil wir im Januar für eine Woche AI in einem vier Sterne Hotel in Hurghada keine 200€ pro Person bezahlt haben? Der Verfall der dortigen Währungen macht es möglich....
Grüße
Jürgen