Radovan Karadžic in Belgrad verhaftet

M

Marius

Guest
Er sitzt bis an sein Lebensende, egal ob er jetzt 20, 40 oder 100 Jahre bekommen hat.

Genieß deine verbliebene Zeit, Radovan, und stirb dann irgendwann mal, Elender!
 

claus-juergen

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hallo Suncokret,

machen wir uns doch keine Gedanken über diesen Gangster. Der verrottet in der Zelle, es sei denn er hat "Glück" so wie der "saarländische Dachdecker Erich H.", der an Krebs erkrankt ist und wenige Monate vor seinem Tod gnadenhalber entlassen wurde.

Nun gilt es noch für seinen Kumpan Ratko Mladic ein gerechtes Urteil zu finden. Dann gibt es noch einen gewissen Herrn Seselj, der sicherlich auch nicht unschuldig am Bosnischen Drama ist. Nur, ob der ausgeliefert wird, steht auf einem anderen Blatt Papier...:(

grüsse

jürgen
 
N

nihil-est

Guest
In diesem Zusammenhang einmal, als Mahnung, eine kurze Abhandlung der blutigen Ostern 1991.
Link: http://www.mittelbayerische.de/poli...ftete-die-nachbarschaft-21771-art1358672.html

Verurteilt wurde jetzt einer. Das ist auch gut so. Doch alles ist das nicht wie wir dem Artikel recht gut entnehmen können.
Auszug:
Regionale Kommissionen (eben REKOM) zu bilden, um das Schicksal der Opfer, der immer noch Vermissten und Vertriebenen sowie die vielen Kriegsverbrechen wissenschaftlich, aber ohne Schuldzuweisung aufzuschreiben. Nur die Hälfte der Unterschriften kam zusammen, die Aufarbeitung der Geschichte scheiterte krachend. Die nationalen Gerichte in Kroatien und Serbien taten bis heute nur sehr wenig, um die vielen immer noch unbehelligt lebenden Missetäter aus den 90er Jahren zur Rechenschaft zu ziehen. (dpa)
 

Suncokret

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hallo Suncokret,

machen wir uns doch keine Gedanken über diesen Gangster. (...)
Ich mache mir weniger Gedanken über den Gangster als über meine Freunde in Bosnien, welche einfach Angst haben, dass die nicht aufgearbeitete Geschichte (und dazu zählen auch die REKOM, die übrigens in Serbien ein wenig besser funktionieren als in BiH) zu neuen Konfliktausbrüchen führt. Sie sind hungrig nach Unterstützung, einerseits moralisch, andererseits ganz praktisch, weil sie fast Null Einkommensmöglichkeiten haben (außer ein wenig Schwarzarbeit. Legal finden sie auch mit besten Uni-Zeugnissen nichts, es sei denn, sie sind gerade in der "richtigen" Partei).
 
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claus-juergen

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hallo Suncokret,

das ist nun mal das Bosnische Dilemma. Eigentlich haben wir ja drei Staaten in einem Staatenverbund wo jeder Teilstaat oder jede ethnische Gruppe eine Pfründewirtschaft betreibt. Wer eine Ausbildung hat, dem bleibt leider nichts anderes als die Emigration.

Der Staat an sich ist meiner Einschätzung nach gescheitert. So hart das klingen mag. Aber ich glaube nicht an eine Zukunft. Als Außenstehender würde ich sagen, teilt das Land. Aber da es keine genauen ethnischen Grenzen in geographischer Hinsicht gibt, ist auch in diesem Fall der nächste Konflikt vorprogrammiert.

Was die Republika Srpska anbelangt ist es leider so, daß die Gebiets-Eroberungen und Vertreibungen von Karadzic, Mladic und deren Spießgesellen ja bis heute diesen Teilstaat geschaffen haben, der letztendlich in Dayton um des lieben Friedens willen anerkannt wurde. Somit hat die Macht der Gewehre obsiegt. :(

Noch ein Aspekt darf nicht vergessen werden. Das Staatsbudget wird ja nicht im Lande erwirtschaftet, sondern vor allem von der EU bezahlt. Hauptsache, es herrscht Ruhe im Land, so lautet die Devise.

grüsse

jürgen
 
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