schautmalher
erfahrenes Mitglied
Reisebericht Istrien und eine Suchaufgabe
Ich mache schon seit ewigen Zeiten Urlaub in Istrien und habe immer gedacht, dass ich diesen Teil Kroatiens gut kenne.
Weit gefehlt!!
Das Adria Forum hat mich vom Gegenteil überzeugt und so bin ich in diesem (Früh-)Jahr auf Entdeckungsreise gegangen.
Ein paar dieser Eindrücke möchte ich hier in diesem Beitrag vermitteln.
Zunächst mein Domizil in Istrien
Camping Ulika, nördlich von Porec
Hier unser Stellplatz
Und hier das Wetter im Mai
So sieht man unseren Campingplatz von Porec aus......
...... und das ist wohl die meistfotografierte Stadtansicht von Porec
Zum Einstieg noch schnell das Erinnerungsfoto von unserer „Istrischen Platte“. Die gab es in einer Probierstube in einer Seitenstraße. Einfach toll und preiswert.
So und nun geht es los.
Ausgelöst, durch einen Hinweis in einem Kompass Reiseführer über einen mystische Ort in der Nähe von Bale und den Erklärungen hierzu vom Forumsmitglied aundk hierzu (nochmals herzlichen Dank) bin ich am 1. Mai gleich auf die Suche nach der Kirche / Kapelle SV Foska gegangen.
Ich hatte Glück, das Kirchlein war geöffnet, und obwohl fotografieren nicht gerne gesehen wird, habe ich doch einige Bilder gemacht.
Bilder über dieses Kleinod findet man u.a. bei aundk reichlich. Ich habe mich auf die Steinbank im Außenbereich gesetzt und auf die mystischen Erdstrahlen gewartet, die hier wirken sollen. Ich gebe zu, es war sehr feierlich und besinnlich.
Die Besucher, die außer mir noch dort waren, waren still und andächtig. Viele beteten beim Betreten der Kirche.
Kurzum, nach einer gewissen Zeit wollte ich meine Meditation beenden. Aber was war das??
Beim Aufstehen fuhr mit -statt der Erdstrahlen - die Hexe ein. Im Laufe der nächsten Woche musste ich 2x zum Arzt und hatte mit dem Hexenschuss zu kämpfen.
Meinem Vorhaben, etwas mehr von Istrien kennen zu lernen, tat das aber keinen Abbruch.
Lovec war als erstes Ziel ausgesucht. Ich hatte den mit Zinnen bestückten Turm oft von der neuen Autobahn aus gesehen. Also nichts wie hin!
Der Ort war eine echte Überraschung.
Hier die Loggia mit dem Schandpfahl, an dem Verbrecher öffentlich bestraft wurden.
Reste der Stadtbefestigung von "innen" mit der jetzt freiliegenden Treppe.
Nächstes Ziel war Svetevincenat. Ein wunderschöner Ort dessen Ursprung bis ins 6. Jahrhundert zurück geht..
Überrascht hat uns der gute Zustand des Kastells der Adelsfamilie Grimani, das mitten in der Ortschaft liegt. Wie ich später erfahren habe, wurde es mit Mitteln der EU restauriert.
Eine Abstecher zu der Vampirstadt Kringa musst natürlich sein.
Und hier wohnte der Vampir, d.h. in dieser Bar hängt ein Zeitungsartikel eingerahmt über der Theke, der über den Vampit von Kringa berichtet.
Der Vampir war aber leider nicht zu Hause, Mittagspause. So musste ich unverrichteter Dinge weiter. Aber der Ausblick von der Friedhofsmauer auf das Tal Limski-Drage hat mich dann doch entschädigt.
Nach dem (verpassten) Vampir (übrigens auch hier im Forum nachzulesen) kam mir ein Kloster gerade recht. So besuchte ich die Klosteranlage SV Petar u Sumi, was so viel heißt wie St Peter am Wald. Die Anlage war beeindruckend. Es wurde viel renoviert.
Gleich noch eine Klosterkirche mit altem Wehrturm in ZIMINJ
Dazwischen lag allerdings noch der Ort Tinjan. Hier steht ein alter Gespanntisch aus Stein, Rund mit Sitzen, ebenfalls aus Stein und in unterschiedlicher Höhe.
Eine alte Sage besagt, dass die Kandidaten für den Gespannschaftführer hier an diesem Tisch bestimmt worden sind. Dazu brauchte man aber einen Floh. Alle Kandidaten hatten lange Bärte.
Wenn der besagte Floh nun in einen dieser Bärte sprang, dann war damit der Führer bestimmt.
Hier der Tisch:
…….und hier die wiederum wunderbare Aussicht in das Tal Limski-Drage, hier auch schon Tinjan-Drage genannt.
Jetzt noch ein paar Eindrücke von Lindar und dem mittelalterlichen Ort Gracisce..
Zunächst der Torbogen von Lindar. (Danach war die Batterie vom Fotoapparat leer, leider)
Gracisce überraschte durch die mittelalterliche Stadtstruktur, die vielen Paläste, Kapellen und die Kirchen
Besonders schön ist der Ausblick von der Kirche des Hl Vitus rüber zum Ucka Gebirge.
Der südlichste Punkt dieser Reise war Plomin. Eine uralte und verlassene Stadt. Man konnte es gar nicht glauben.
Hier der Ausblick auf den Plomin Fjord. Im Hintergrund sieht man die Insel CRES.
Eigentlich wollte ich hier Schluss machen, aber auf dem Rückweg bin ich noch einmal über Bale gekommen und dann habe ich mich entschieden, in die vorchristliche Zeit abzutauchen.
Mokondonja, freigelegt erst ab 1956!
Ich hatte schon viel davon gehört. Bronzezeit usw. Ich konnte mir es nur nicht vorstellen.
Was machen die Leute oben auf dem Berg? Gibt es dort Wasser? Wenn nein, wie schaffen sie es heran? Warum gibt es so dicke Mauern? Zum Schutz? Vor wem?
Über Google habe ich dann noch weiter Hügel gefunden, auf denen solche Siedlungen zu liegen scheinen.
Aber hier erst einmal die Bilder:
Übersicht
Ähnliche Locations
Tja irgendwie beeindruckend. Archäologie aus der Luft, Ganz ohne Flugzeug.
Die Lösung war dann aber doch gefunden. Ein alter Reiseführer von 1988 klärte viele Fragen auf.
Diese Siedlungen stammen aus der sogenannten Gradina-Kultur. Es gibt in Istrien davon ca. 400 Stück. Freigelegt sind natürlich nur die wenigsten. Sie stammen alle aus der Zeit 1800 bis ca. 1000 vor Chr. Die Berglage wurde wegen der besseren Verteidigungsmöglichkeiten gewählt. Die Gradinen waren dabei Siedlung und Fluchtort für die Bevölkerung, die im Tal lebte. usw. usw.
Kann man alles nachlesen. Die Leute, die damals gelebt haben waren die Illyrer.
Hier endet erst einmal der Bericht.
Zum Abschluss, für die, die bis zum Schluss durchgehalten haben, noch einen schönen Sonnenuntergang.
Zum Schluss noch etwas aus Istrien, was ich bisher so in dieser Größe noch nicht gesehen hatte. Entdeckt habe ich es bei der Google-Earth Suche nach den Bronzezeitsiedlungen.
Es ist eine Doline
Dolinen als typische Erscheinung in Karstgebirgen kommen überall vor, wo genügend mächtige Kalkstein- oder Gipsgesteine den Untergrund bilden. Sie finden sich zum Beispiel in Kroatien. Kleine gibt es eine Unmenge. Die tiefsten Stellen enthalten dabei meist wertvollen Humus, so dass man dort oft Felder vorfindet. In der hier abgebildeten Doline gibt es m.E. keine Felder, sondern nur Busch und Wald. Das wäre ja fast ein Rätsel wert.
Wo befindet sich diese abgebildete Doline. Viel Spaß beim Suchen!!
PS:
Das war ja doch ganz schön viel Arbeit. Das Einstellen der Bilder hat bei mir anfangs nicht richtig geklappt. Mit den Bezeichnungen bin ich grundsätzlich nicht zurecht gekommen. Hinterher hat es einigermaßen geklappt, glaube ich.
Lediglich die Bildgroße mit 680 Pixel in der Breite führte immer dazu, dass die Bilder nicht abgespeichert werden konnten, weil sie zu g r o ß waren!? Deshalb jetzt fie etwas kleiner Bilder
Weiß der Teufel warum.
Ich mache schon seit ewigen Zeiten Urlaub in Istrien und habe immer gedacht, dass ich diesen Teil Kroatiens gut kenne.
Weit gefehlt!!
Das Adria Forum hat mich vom Gegenteil überzeugt und so bin ich in diesem (Früh-)Jahr auf Entdeckungsreise gegangen.
Ein paar dieser Eindrücke möchte ich hier in diesem Beitrag vermitteln.
Zunächst mein Domizil in Istrien
Camping Ulika, nördlich von Porec
Hier unser Stellplatz
Und hier das Wetter im Mai
So sieht man unseren Campingplatz von Porec aus......
...... und das ist wohl die meistfotografierte Stadtansicht von Porec
Zum Einstieg noch schnell das Erinnerungsfoto von unserer „Istrischen Platte“. Die gab es in einer Probierstube in einer Seitenstraße. Einfach toll und preiswert.
So und nun geht es los.
Ausgelöst, durch einen Hinweis in einem Kompass Reiseführer über einen mystische Ort in der Nähe von Bale und den Erklärungen hierzu vom Forumsmitglied aundk hierzu (nochmals herzlichen Dank) bin ich am 1. Mai gleich auf die Suche nach der Kirche / Kapelle SV Foska gegangen.
Ich hatte Glück, das Kirchlein war geöffnet, und obwohl fotografieren nicht gerne gesehen wird, habe ich doch einige Bilder gemacht.
Bilder über dieses Kleinod findet man u.a. bei aundk reichlich. Ich habe mich auf die Steinbank im Außenbereich gesetzt und auf die mystischen Erdstrahlen gewartet, die hier wirken sollen. Ich gebe zu, es war sehr feierlich und besinnlich.
Die Besucher, die außer mir noch dort waren, waren still und andächtig. Viele beteten beim Betreten der Kirche.
Kurzum, nach einer gewissen Zeit wollte ich meine Meditation beenden. Aber was war das??
Beim Aufstehen fuhr mit -statt der Erdstrahlen - die Hexe ein. Im Laufe der nächsten Woche musste ich 2x zum Arzt und hatte mit dem Hexenschuss zu kämpfen.
Meinem Vorhaben, etwas mehr von Istrien kennen zu lernen, tat das aber keinen Abbruch.
Lovec war als erstes Ziel ausgesucht. Ich hatte den mit Zinnen bestückten Turm oft von der neuen Autobahn aus gesehen. Also nichts wie hin!
Der Ort war eine echte Überraschung.
Hier die Loggia mit dem Schandpfahl, an dem Verbrecher öffentlich bestraft wurden.
Reste der Stadtbefestigung von "innen" mit der jetzt freiliegenden Treppe.
Nächstes Ziel war Svetevincenat. Ein wunderschöner Ort dessen Ursprung bis ins 6. Jahrhundert zurück geht..
Überrascht hat uns der gute Zustand des Kastells der Adelsfamilie Grimani, das mitten in der Ortschaft liegt. Wie ich später erfahren habe, wurde es mit Mitteln der EU restauriert.
Eine Abstecher zu der Vampirstadt Kringa musst natürlich sein.
Und hier wohnte der Vampir, d.h. in dieser Bar hängt ein Zeitungsartikel eingerahmt über der Theke, der über den Vampit von Kringa berichtet.
Der Vampir war aber leider nicht zu Hause, Mittagspause. So musste ich unverrichteter Dinge weiter. Aber der Ausblick von der Friedhofsmauer auf das Tal Limski-Drage hat mich dann doch entschädigt.
Nach dem (verpassten) Vampir (übrigens auch hier im Forum nachzulesen) kam mir ein Kloster gerade recht. So besuchte ich die Klosteranlage SV Petar u Sumi, was so viel heißt wie St Peter am Wald. Die Anlage war beeindruckend. Es wurde viel renoviert.
Gleich noch eine Klosterkirche mit altem Wehrturm in ZIMINJ
Dazwischen lag allerdings noch der Ort Tinjan. Hier steht ein alter Gespanntisch aus Stein, Rund mit Sitzen, ebenfalls aus Stein und in unterschiedlicher Höhe.
Eine alte Sage besagt, dass die Kandidaten für den Gespannschaftführer hier an diesem Tisch bestimmt worden sind. Dazu brauchte man aber einen Floh. Alle Kandidaten hatten lange Bärte.
Wenn der besagte Floh nun in einen dieser Bärte sprang, dann war damit der Führer bestimmt.
Hier der Tisch:
…….und hier die wiederum wunderbare Aussicht in das Tal Limski-Drage, hier auch schon Tinjan-Drage genannt.
Jetzt noch ein paar Eindrücke von Lindar und dem mittelalterlichen Ort Gracisce..
Zunächst der Torbogen von Lindar. (Danach war die Batterie vom Fotoapparat leer, leider)
Gracisce überraschte durch die mittelalterliche Stadtstruktur, die vielen Paläste, Kapellen und die Kirchen
Besonders schön ist der Ausblick von der Kirche des Hl Vitus rüber zum Ucka Gebirge.
Der südlichste Punkt dieser Reise war Plomin. Eine uralte und verlassene Stadt. Man konnte es gar nicht glauben.
Hier der Ausblick auf den Plomin Fjord. Im Hintergrund sieht man die Insel CRES.
Eigentlich wollte ich hier Schluss machen, aber auf dem Rückweg bin ich noch einmal über Bale gekommen und dann habe ich mich entschieden, in die vorchristliche Zeit abzutauchen.
Mokondonja, freigelegt erst ab 1956!
Ich hatte schon viel davon gehört. Bronzezeit usw. Ich konnte mir es nur nicht vorstellen.
Was machen die Leute oben auf dem Berg? Gibt es dort Wasser? Wenn nein, wie schaffen sie es heran? Warum gibt es so dicke Mauern? Zum Schutz? Vor wem?
Über Google habe ich dann noch weiter Hügel gefunden, auf denen solche Siedlungen zu liegen scheinen.
Aber hier erst einmal die Bilder:
Übersicht
Ähnliche Locations
Tja irgendwie beeindruckend. Archäologie aus der Luft, Ganz ohne Flugzeug.
Die Lösung war dann aber doch gefunden. Ein alter Reiseführer von 1988 klärte viele Fragen auf.
Diese Siedlungen stammen aus der sogenannten Gradina-Kultur. Es gibt in Istrien davon ca. 400 Stück. Freigelegt sind natürlich nur die wenigsten. Sie stammen alle aus der Zeit 1800 bis ca. 1000 vor Chr. Die Berglage wurde wegen der besseren Verteidigungsmöglichkeiten gewählt. Die Gradinen waren dabei Siedlung und Fluchtort für die Bevölkerung, die im Tal lebte. usw. usw.
Kann man alles nachlesen. Die Leute, die damals gelebt haben waren die Illyrer.
Hier endet erst einmal der Bericht.
Zum Abschluss, für die, die bis zum Schluss durchgehalten haben, noch einen schönen Sonnenuntergang.
Zum Schluss noch etwas aus Istrien, was ich bisher so in dieser Größe noch nicht gesehen hatte. Entdeckt habe ich es bei der Google-Earth Suche nach den Bronzezeitsiedlungen.
Es ist eine Doline
Dolinen als typische Erscheinung in Karstgebirgen kommen überall vor, wo genügend mächtige Kalkstein- oder Gipsgesteine den Untergrund bilden. Sie finden sich zum Beispiel in Kroatien. Kleine gibt es eine Unmenge. Die tiefsten Stellen enthalten dabei meist wertvollen Humus, so dass man dort oft Felder vorfindet. In der hier abgebildeten Doline gibt es m.E. keine Felder, sondern nur Busch und Wald. Das wäre ja fast ein Rätsel wert.
Wo befindet sich diese abgebildete Doline. Viel Spaß beim Suchen!!
PS:
Das war ja doch ganz schön viel Arbeit. Das Einstellen der Bilder hat bei mir anfangs nicht richtig geklappt. Mit den Bezeichnungen bin ich grundsätzlich nicht zurecht gekommen. Hinterher hat es einigermaßen geklappt, glaube ich.
Lediglich die Bildgroße mit 680 Pixel in der Breite führte immer dazu, dass die Bilder nicht abgespeichert werden konnten, weil sie zu g r o ß waren!? Deshalb jetzt fie etwas kleiner Bilder
Weiß der Teufel warum.