Hallo, Mitforisti,
wir waren ja jetzt von 19.-26.Juni in Rovinj. Hier ein kleiner Bericht, mit vor allem persönlichen Anmerkungen, weshalb ich ihn auch nicht als Reisebericht bezeichne:
Sonntag, nach unspektakulärer aber verregneter Anreise kommen wir nach Rovinjsko Selo. Ach ja, dar westliche Arm des Ypsilon ist vom neuen Kreisverkehr bei der slowen.-kroat. Grenze bis jedenfalls Rovinj zweispurig befahrbar, ausgenommen die beiden Brücken über Mirna und Limski Kanal.
Wir haben schon früh ein Hotel-Apartment gebucht, in der Via Garzotto, dabei eine Telefonnummer bekommen, die wir jetzt anrufen. Wir sollen zum dritten Kreisverkehr kommen, dort würden wir abgeholt.
Am Kreisverkehr wartet ein junger Mann, Typ Student, mit einem Scooter, also diese Tretroller aus Aluminium und Stahl – „please follow me....“
Tapfer strampelt er die Allee vor dem Lagerhaus entlang, und dann geht`s auch schon hinein
ins Getümmel, die Giuseppe Garibaldo, der Tito-Platz, alles mitten durch die Leute dort, („na, weit wird der nimmer kommen“ höre ich so nebenbei) und dann wahrhaftig durchs Balbi Tor, vorbei am Batana-Boot und an Brunos Cafe bis zur Piazza Grande.
„Hier Parken!“ – pfffff, geschafft, gottseidank!
Zum Hotel sind es noch ca. 20 Meter. Nachdem das Gepäck verstaut ist, bietet er mir an, den Wagen im versperrten Hof des Hauses seines Chefs im Concetta-Viertel zu parken. Innerhalb einer halben Stunde stünde mein Wagen gegen Anforderung wieder auf dem Veli Trg. Er schmeißt er seinen Scooter in den Kofferraum und macht sich auf den Weg, zurückkommen wird er wieder mit dem Scooter...
Eine wahrhaft elegante Lösung des Parkproblems in der Stadt, muss ich sagen!
Rovinj, nach wie vor meine Lieblingsstadt in Kroatien, seit vielen Jahren schon, und wahrscheinlich viele Jahre noch. Ich war schon als ziemlich junger Mensch mit Freunden in „Jugoslawien“ mit VW Käfer und Zelt, in Crkvenica, Primosten, Zadar. Danach ziemlich lang nicht mehr, anderes war wichtiger. Später, als wir Kinder hatten, haben wir Istrien entdeckt, und damit Rovinj.
Wir lieben diese Stadt und ihre Bewohner, aber sie verändert sich laufend. Ein wenig Sorge bereitet mir die zunehmende Maistraisierung. Jetzt gibt es wieder ein neues Hotel, das Lone, fünf Sterne, und es ist wieder der selbe Konzern. Die Rovinjer werden immer anglophiler, sie sprechen dich gerne auf englisch an und beschriften ihre Angebote auch in dieser Sprache, Kein Wunder, es kommen immer mehr Amerikaner dorthin, das scheint irgendwo ein Geheimtipp in den USA geworden zu sein.
Wir sind diese Woche einmal mit einem schon älteren Paar im Batana beim Kaffee gesessen. Wie sich herausstellte, war er Kroate, sie stammte aus Sarajevo. Als sie herausfanden, dass wir Österreicher sind, entwickelte sich ein lebhafter Dialog über alte Zeiten, zu dem wir naturgemäß außer Zustimmung wenig beizutragen hatten. Lieb war die Aussage: „Die Österreicher haben viel gebaut, und die Italiener haben viel mitgenommen“. Und damit waren nicht die Venezianer gemeint. Es scheint sie überhaupt eine Art Hassliebe mit Italien zu verbinden. Aber das kennen wir ja auch, nicht? ;-)
Die Strände in Rovinj sind unschlagbar, wenn man mobil ist. In unserem Hotel gab es Räder, und so waren wir fast jeden Tag unterwegs, Zlatni Rt, Villas Rubin, Polaris, aber auch nördlich bis Valalta. (in den „Villas“ möchte ich nicht wohnen). Ich hab mir dabei auf meiner nicht mehr stark bewaldeten Stirn einen ordentlichen Sonnenbrand geholt, und dann ein Kappl gekauft.
Einmal, am Zlatni Rt, auf einer schönen Liegewiese unter Bäumen, plötzlich Wirbel, drei so Wassermopeds im Meer, wo es doch sonst so ruhig dort ist. In einiger Entfernung ist ein betonierter Steg zu erkennen, von dem die anscheinend starten. Ich habe nachgesehen, siehe da, der Lovran-Grill ist wieder eröffnet, und dazu gehört auch dieser Verleih. Betreiber übrigens: Maistra!
Gastronomie: Auch hier gibt es einen Trend zum Hochpreisigen. Im Santa Croce ein Menü um € 380,-! (edit Kuna, nicht Euro!) Nein, doch eher nicht! Dafür haben wir direkt darunter, im Ancora den schönsten Platz zum Essen gehabt, einen Meter über dem Meer, der Sonnenuntergang in seiner ganzen Pracht. Eher enttäuschend: Pastrik, Skver da Mario, werden immer mehr zur Massenabfertigung. Entdeckung: Giannino, hervorragender Fisch, danke auch Dir für die Empfehlung, Jadran! Was auch aufgefallen ist, immer mehr Lokale bieten „adriatische Kalamare“, ca 1/3 teurer als die „normalen“ Kalamare an. Ich finde diese Entwicklung positiv.
Bei der Heimfahrt waren wir gewarnt worden, dass es an den Übergängen nach Koper zu längeren Wartezeiten kommen könnte. Ich weiß nicht, ob es stimmte, aber wir nahmen eine Strecke von Buzet über einen kleinen Übergang auf die slowenische A1, landschaftlich schön und stressfrei.
Eines steht fest, Rovinj, wir kommen wieder!
Grüße
Sigi
wir waren ja jetzt von 19.-26.Juni in Rovinj. Hier ein kleiner Bericht, mit vor allem persönlichen Anmerkungen, weshalb ich ihn auch nicht als Reisebericht bezeichne:
Sonntag, nach unspektakulärer aber verregneter Anreise kommen wir nach Rovinjsko Selo. Ach ja, dar westliche Arm des Ypsilon ist vom neuen Kreisverkehr bei der slowen.-kroat. Grenze bis jedenfalls Rovinj zweispurig befahrbar, ausgenommen die beiden Brücken über Mirna und Limski Kanal.
Wir haben schon früh ein Hotel-Apartment gebucht, in der Via Garzotto, dabei eine Telefonnummer bekommen, die wir jetzt anrufen. Wir sollen zum dritten Kreisverkehr kommen, dort würden wir abgeholt.
Am Kreisverkehr wartet ein junger Mann, Typ Student, mit einem Scooter, also diese Tretroller aus Aluminium und Stahl – „please follow me....“
Tapfer strampelt er die Allee vor dem Lagerhaus entlang, und dann geht`s auch schon hinein
ins Getümmel, die Giuseppe Garibaldo, der Tito-Platz, alles mitten durch die Leute dort, („na, weit wird der nimmer kommen“ höre ich so nebenbei) und dann wahrhaftig durchs Balbi Tor, vorbei am Batana-Boot und an Brunos Cafe bis zur Piazza Grande.
„Hier Parken!“ – pfffff, geschafft, gottseidank!
Zum Hotel sind es noch ca. 20 Meter. Nachdem das Gepäck verstaut ist, bietet er mir an, den Wagen im versperrten Hof des Hauses seines Chefs im Concetta-Viertel zu parken. Innerhalb einer halben Stunde stünde mein Wagen gegen Anforderung wieder auf dem Veli Trg. Er schmeißt er seinen Scooter in den Kofferraum und macht sich auf den Weg, zurückkommen wird er wieder mit dem Scooter...
Eine wahrhaft elegante Lösung des Parkproblems in der Stadt, muss ich sagen!
Rovinj, nach wie vor meine Lieblingsstadt in Kroatien, seit vielen Jahren schon, und wahrscheinlich viele Jahre noch. Ich war schon als ziemlich junger Mensch mit Freunden in „Jugoslawien“ mit VW Käfer und Zelt, in Crkvenica, Primosten, Zadar. Danach ziemlich lang nicht mehr, anderes war wichtiger. Später, als wir Kinder hatten, haben wir Istrien entdeckt, und damit Rovinj.
Wir lieben diese Stadt und ihre Bewohner, aber sie verändert sich laufend. Ein wenig Sorge bereitet mir die zunehmende Maistraisierung. Jetzt gibt es wieder ein neues Hotel, das Lone, fünf Sterne, und es ist wieder der selbe Konzern. Die Rovinjer werden immer anglophiler, sie sprechen dich gerne auf englisch an und beschriften ihre Angebote auch in dieser Sprache, Kein Wunder, es kommen immer mehr Amerikaner dorthin, das scheint irgendwo ein Geheimtipp in den USA geworden zu sein.
Wir sind diese Woche einmal mit einem schon älteren Paar im Batana beim Kaffee gesessen. Wie sich herausstellte, war er Kroate, sie stammte aus Sarajevo. Als sie herausfanden, dass wir Österreicher sind, entwickelte sich ein lebhafter Dialog über alte Zeiten, zu dem wir naturgemäß außer Zustimmung wenig beizutragen hatten. Lieb war die Aussage: „Die Österreicher haben viel gebaut, und die Italiener haben viel mitgenommen“. Und damit waren nicht die Venezianer gemeint. Es scheint sie überhaupt eine Art Hassliebe mit Italien zu verbinden. Aber das kennen wir ja auch, nicht? ;-)
Die Strände in Rovinj sind unschlagbar, wenn man mobil ist. In unserem Hotel gab es Räder, und so waren wir fast jeden Tag unterwegs, Zlatni Rt, Villas Rubin, Polaris, aber auch nördlich bis Valalta. (in den „Villas“ möchte ich nicht wohnen). Ich hab mir dabei auf meiner nicht mehr stark bewaldeten Stirn einen ordentlichen Sonnenbrand geholt, und dann ein Kappl gekauft.
Einmal, am Zlatni Rt, auf einer schönen Liegewiese unter Bäumen, plötzlich Wirbel, drei so Wassermopeds im Meer, wo es doch sonst so ruhig dort ist. In einiger Entfernung ist ein betonierter Steg zu erkennen, von dem die anscheinend starten. Ich habe nachgesehen, siehe da, der Lovran-Grill ist wieder eröffnet, und dazu gehört auch dieser Verleih. Betreiber übrigens: Maistra!
Gastronomie: Auch hier gibt es einen Trend zum Hochpreisigen. Im Santa Croce ein Menü um € 380,-! (edit Kuna, nicht Euro!) Nein, doch eher nicht! Dafür haben wir direkt darunter, im Ancora den schönsten Platz zum Essen gehabt, einen Meter über dem Meer, der Sonnenuntergang in seiner ganzen Pracht. Eher enttäuschend: Pastrik, Skver da Mario, werden immer mehr zur Massenabfertigung. Entdeckung: Giannino, hervorragender Fisch, danke auch Dir für die Empfehlung, Jadran! Was auch aufgefallen ist, immer mehr Lokale bieten „adriatische Kalamare“, ca 1/3 teurer als die „normalen“ Kalamare an. Ich finde diese Entwicklung positiv.
Bei der Heimfahrt waren wir gewarnt worden, dass es an den Übergängen nach Koper zu längeren Wartezeiten kommen könnte. Ich weiß nicht, ob es stimmte, aber wir nahmen eine Strecke von Buzet über einen kleinen Übergang auf die slowenische A1, landschaftlich schön und stressfrei.
Eines steht fest, Rovinj, wir kommen wieder!
Grüße
Sigi