Klaus
verstorben
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- 8. Feb. 2004
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- Ort
- Vrsar/Höxter
- Webseite
- www.adria-alpen.info
Beim Besuch der Burg Stein,wurde mir klar hier am Fuße der Ruine beginnt oder endet das Draga Tal.
Da es ein herrlicher Vormittag war mit bestem Wetter,trieb mich die Neugierde und ich fuhr langsam das Tal hinauf.
Wenn ich besser zu Fuß gewesen wäre,hätte mir eine Wanderung gut getan,so machte ich mehrere Pausen und genoss die Natur und Ruhe.
Parallel zum Weg hatte sich der Bach über hunderte von Jahren sein Bett gesucht und plätscherte abwärts.
Unberührte Landschaft bis auf Holzeinschlag links und rechts.
Relikte aus vergangenen Jahren entdeckte ich bei meinen Pausen.
Was Susi hier suchte,hat sie mir nicht verraten.
Nach etwa 3 km ein Gasthaus, links des Weges.
Hier ruhte ich mich aus und verfolgte die murmelnden Geräusche des Baches.
Ich meine eine Stimme zu hören,sie flüstert:
Hier in dieser Bergwelt
und in schrecklichen Zeiten
wurden Männer,Frauen und Kinder dahingemetzelt.
Nun herrscht wieder Frieden,aber die Stille klagt die Mörder an
und huldigt die Erschlagenen.
Wie in Trance erscheint mir vor Augen das Bild einer Bronzeskulptur ,mit Würde erwartet der Deliquent seine Hinrichtung.
Steine mit Namen und Ort deuten auf eine Gedenkstätte,an die massenhafte Ermordung einheimischer Geiseln, durch die Nazis hin
Betroffen fahre ich den Weg zurück nach Begunje, was zu der Zeit der Gräuel Vigaun hieß.
Klar habe ich mich erkundigt,was denn nun wirklich geschah.
Ausgangspunkt war der Einmarsch der Wehrmacht in Jugoslawien im April 1941.
Schon nach wenigen Tagen wurde das Oberkrain dem Reichsgau Kärnten eingegliedert.
Gauleiter war der SS- Brigadeführer Franz Kutschera,geb.im Februar 1904 in Oberwaltersdorf (Niederösterreich.
Dieser erhielt von seinem Gröfaz den Befehl,das Land wieder deutsch zu machen,mit allen Mitteln.
Orts und Straßennamen verschwanden,slowenische Vornamen wurden gegen deutsche ausgetauscht,Lehrer wurden gegen deutsch sprechende ausgetauscht,alles was an slowenische Kultur erinnerte wurde verboten Vereine,Archive usw..
Brutal wurde gegen rassisch unzuverlässige Elemente vorgegangen. Eine Verhaftungswelle gegen Intellektuelle,Führungskräfte, Priester usw. begann, Massenverhaftungen anderer Bevölkerungsgruppen und Deportationen folgten.
Tausende Gefangene fanden sich in den Sammellagern von Begunje, Goričane und Šentvid wieder.
Jetzt entstand natürlich bewaffneten Widerstands . Auf die ersten militärischen Erfolge der Partisanen reagierten die Deutschen mit verschärften Repressalien gegen die Zivilbevölkerung. Um der Befreiungsfront die materielle Basis zu entziehen, wurden ganze Dörfer, darunter Kokra und Gradišče »geräumt«, d. h. dem Erdboden gleichgemacht, und wer immer sich der Unterstützung der Partisanen verdächtig machte, musste damit rechnen, hingerichtet zu werden.
In Begunje, befand sich das Gestapo-Hauptquartier. Hier wurden insgesamt 12.134 Personen festgehalten – neben aktiven Widerstandskämpfern hauptsächlich deren Angehörige bzw. Sympathisanten, darunter auch Kleinkinder und Greise. Die Nazis konnten hier auf die Infrastruktur zurückgreifen, die im 19. Jahrhundert geschaffen worden war, als man das Schloss in ein Frauengefängnis umfunktionierte. Um dem Naziterror den Anschein von Legalität zu geben, installierte Kutschera im Juli 1941 ein »Sondergericht«, das sich unter dem Vorsitz von Kurt Messinger mit der »Aburteilung kommunistischer Elemente« befasste. Das Gericht tagte in der Kapelle des Schlosses; die erste Sitzung fand im August 1941 statt und endete mit vier Todesurteilen, die bereits am darauffolgenden Tag von Polizisten vollstreckt wurden.
Ihren besonderen Sinn für Proportionen stellten die Nazis bei den Geiselerschießungen unter Beweis. Für jeden Deutschen, der bei Partisanenüberfällen umkam, mussten zehn Geiseln ihr Leben lassen, während für jeden getöteten slowenischen Kollaborateur »nur« fünf Geiseln exekutiert wurden. Meist fiel die Wahl auf Bewohner der betreffenden »Bandengebiete«; ihre Hinrichtung fand entweder vor Ort oder auf dem Richtplatz in Begunje bzw. im Draga-Tal statt.
Aus der peniblen Buchführung der Nationalsozialisten geht hervor, dass in Gorenjska während der Okkupation (mindestens) 1.270 Geiseln erschossen wurden, darunter 849 Häftlinge aus Begunje. Weitere 5.100 Häftlinge landeten in deutschen Konzentrationslagern, davon 989 in Mauthausen. Die wenigsten kehrten nach dem Krieg zurück.
Beklemmender als jede Statistik sind die zehn ehemaligen Gefängniszellen im Geiselmuseum.
Begunje ? Wikipedia
Wapedia - Franz Kutschera (General)
http://www.adriaforum.com/kroatien/grad-kamen-burg-stein-t58208/
http://www.adriaforum.com/kroatien/brezje-das-slowenische-lourdes-t58178/
http://www.adriaforum.com/kroatien/reise-durch-gorenjska-t57524/
Da es ein herrlicher Vormittag war mit bestem Wetter,trieb mich die Neugierde und ich fuhr langsam das Tal hinauf.
Wenn ich besser zu Fuß gewesen wäre,hätte mir eine Wanderung gut getan,so machte ich mehrere Pausen und genoss die Natur und Ruhe.
Parallel zum Weg hatte sich der Bach über hunderte von Jahren sein Bett gesucht und plätscherte abwärts.
Unberührte Landschaft bis auf Holzeinschlag links und rechts.
Relikte aus vergangenen Jahren entdeckte ich bei meinen Pausen.
Was Susi hier suchte,hat sie mir nicht verraten.
Nach etwa 3 km ein Gasthaus, links des Weges.
Hier ruhte ich mich aus und verfolgte die murmelnden Geräusche des Baches.
Ich meine eine Stimme zu hören,sie flüstert:
Hier in dieser Bergwelt
und in schrecklichen Zeiten
wurden Männer,Frauen und Kinder dahingemetzelt.
Nun herrscht wieder Frieden,aber die Stille klagt die Mörder an
und huldigt die Erschlagenen.
Wie in Trance erscheint mir vor Augen das Bild einer Bronzeskulptur ,mit Würde erwartet der Deliquent seine Hinrichtung.
Steine mit Namen und Ort deuten auf eine Gedenkstätte,an die massenhafte Ermordung einheimischer Geiseln, durch die Nazis hin
Betroffen fahre ich den Weg zurück nach Begunje, was zu der Zeit der Gräuel Vigaun hieß.
Klar habe ich mich erkundigt,was denn nun wirklich geschah.
Ausgangspunkt war der Einmarsch der Wehrmacht in Jugoslawien im April 1941.
Schon nach wenigen Tagen wurde das Oberkrain dem Reichsgau Kärnten eingegliedert.
Gauleiter war der SS- Brigadeführer Franz Kutschera,geb.im Februar 1904 in Oberwaltersdorf (Niederösterreich.
Dieser erhielt von seinem Gröfaz den Befehl,das Land wieder deutsch zu machen,mit allen Mitteln.
Orts und Straßennamen verschwanden,slowenische Vornamen wurden gegen deutsche ausgetauscht,Lehrer wurden gegen deutsch sprechende ausgetauscht,alles was an slowenische Kultur erinnerte wurde verboten Vereine,Archive usw..
Brutal wurde gegen rassisch unzuverlässige Elemente vorgegangen. Eine Verhaftungswelle gegen Intellektuelle,Führungskräfte, Priester usw. begann, Massenverhaftungen anderer Bevölkerungsgruppen und Deportationen folgten.
Tausende Gefangene fanden sich in den Sammellagern von Begunje, Goričane und Šentvid wieder.
Jetzt entstand natürlich bewaffneten Widerstands . Auf die ersten militärischen Erfolge der Partisanen reagierten die Deutschen mit verschärften Repressalien gegen die Zivilbevölkerung. Um der Befreiungsfront die materielle Basis zu entziehen, wurden ganze Dörfer, darunter Kokra und Gradišče »geräumt«, d. h. dem Erdboden gleichgemacht, und wer immer sich der Unterstützung der Partisanen verdächtig machte, musste damit rechnen, hingerichtet zu werden.
In Begunje, befand sich das Gestapo-Hauptquartier. Hier wurden insgesamt 12.134 Personen festgehalten – neben aktiven Widerstandskämpfern hauptsächlich deren Angehörige bzw. Sympathisanten, darunter auch Kleinkinder und Greise. Die Nazis konnten hier auf die Infrastruktur zurückgreifen, die im 19. Jahrhundert geschaffen worden war, als man das Schloss in ein Frauengefängnis umfunktionierte. Um dem Naziterror den Anschein von Legalität zu geben, installierte Kutschera im Juli 1941 ein »Sondergericht«, das sich unter dem Vorsitz von Kurt Messinger mit der »Aburteilung kommunistischer Elemente« befasste. Das Gericht tagte in der Kapelle des Schlosses; die erste Sitzung fand im August 1941 statt und endete mit vier Todesurteilen, die bereits am darauffolgenden Tag von Polizisten vollstreckt wurden.
Ihren besonderen Sinn für Proportionen stellten die Nazis bei den Geiselerschießungen unter Beweis. Für jeden Deutschen, der bei Partisanenüberfällen umkam, mussten zehn Geiseln ihr Leben lassen, während für jeden getöteten slowenischen Kollaborateur »nur« fünf Geiseln exekutiert wurden. Meist fiel die Wahl auf Bewohner der betreffenden »Bandengebiete«; ihre Hinrichtung fand entweder vor Ort oder auf dem Richtplatz in Begunje bzw. im Draga-Tal statt.
Aus der peniblen Buchführung der Nationalsozialisten geht hervor, dass in Gorenjska während der Okkupation (mindestens) 1.270 Geiseln erschossen wurden, darunter 849 Häftlinge aus Begunje. Weitere 5.100 Häftlinge landeten in deutschen Konzentrationslagern, davon 989 in Mauthausen. Die wenigsten kehrten nach dem Krieg zurück.
Beklemmender als jede Statistik sind die zehn ehemaligen Gefängniszellen im Geiselmuseum.
Begunje ? Wikipedia
Wapedia - Franz Kutschera (General)
http://www.adriaforum.com/kroatien/grad-kamen-burg-stein-t58208/
http://www.adriaforum.com/kroatien/brezje-das-slowenische-lourdes-t58178/
http://www.adriaforum.com/kroatien/reise-durch-gorenjska-t57524/