Tagesausflug auf die Insel Lastovo
Sogar die abgelegene Insel Lastovo kommt für einen Tagesausflug in Betracht - aber nur, wenn man strategisch günstig auf Korcula und am besten in Vela Luka den Urlaub verbringt - von hier gibt es eine tägliche Fährverbindung und das zu für Tagesausflüge optimalen Uhrzeiten.
Ausgangspunkt ist naturgemäß der Hafen von Vela Luka, wo die Fähre Lubenice bereits auf die wenigen Fahrgäste wartet.
Die Wartezeit lässt sich sehr gut mit dem Beobachten des Verladens des nächtlichen Fischfangs verbringen, auf Nachfrage werden auch frische Fische direkt ab Schiff verkauft.
Bald legt die Fähre ab und beginnt ihre rund 1 3/4 Stunden lange Überfahrt.
Die Lubenice scheint relativ schwach motorisiert zu sein, die Fähre Korcula schafft die gleiche Strecke nämlich in rund 1 1/4 Stunden. Hat man die tiefe Bucht von Vela Luka hinter sich gelassen, kommt das erste Mal die Insel Lastovo ins Blickfeld.
Blick zur unbewohnten Insel Susac
Langsam nähert sich das Schiff dem Ziel, erste Konturen und Landschaftsdetails werden sichtbar.
Pünktlich trifft die Fähre im Fährhafen Ubli ein. Der öffentliche Bus, der laut Fahrplan kurz nach Ankunft nach Lastovo abfahren soll, entpuppt sich als Minibus, der bereits randvoll ist - offenbar voll mit Gästen aus dem Ort Pasadur, denn auf der Fähre waren kaum Fußpassagiere anzutreffen. Egal, Landkarte hervorgekramt und einen Alternativplan ausgearbeitet - wenn der nächste Bus in den Ort Lastovo erst in rund 3 Stunden fährt, kann ich auch gleich zu Fuß gehen. Die Frage ist: die Hauptstraße entlang oder gibt's eine alternative Route? Ich habe mich für die Variante entschieden, zunächst die Straße nach Pasadur entlang zu wandern; kurz nach Pasadur sollte es laut Karte eine Schotterstraße hinauf zur Inselhauptstraße geben.
Pasadur liegt rund 3 Kilometer von Ubli entfernt in einer ruhigen Bucht. Ein Hotel und einige wenige Ferienhäuser bilden die touristische Infrastruktur - wer Party und Highlife sucht ist hier definitiv fehl am Platz, erholungssuchende Urlauber hingegen werden sich hier wohlfühlen. Gegenüber von Pasadur ist ein ehemaliger Marinebunker ähnlich jenen auf Dugi Otok zu sehen - ein Beweis für die militärische Vergangenheit der Insel, die ähnlich wie Vis nach dem 2. Weltkrieg für ausländische Besucher unzugänglich war.
Hinter Pasadur liegt die idyllische Bucht Mali Lago.
Die Spannung steigt - gibt es den auf der Karte eingezeichneten Wanderweg in natura wirklich (erfahrungsgemäß ist das auf Inseln nicht immer der Fall...)? Tatsächlich - eine schmale Forststraße zweigt ab und führt bergauf in Richtung "Vino Poje", einer kleinen Ebene im Inselinneren, auf welcher wie der Name schon sagt Wein angebaut wird.
Blick Richtung Korcula und Peljesac, im Hintergrund ist der Sveti Ilija schön zu erkennen.
Nun windet sich die Schotterpiste durch das Inselinnere und führt durch einen lichten Pinienwald, das Meer ist jedoch niemals weit weg, kleine Pfade führen dann und wann in abgelegene Buchten.
Nach einer knappen dreiviertel Stunde erreicht der Weg die Inselhauptstraße. Nun kann man entweder auf einem Wanderweg weiter in Richtung Lastovo wandern, ich habe mich jedoch dafür entschieden, die Straße entlang weiter zu marschieren - und diese Entscheidung habe ich nicht bereut, habe ich doch dadurch diesen tollen Aussichtspunkt und idealen Rastplatz entdeckt. Der Autoverkehr war kein Problem, die ganze Insel hat rund 1.000 Einwohner und Touristen waren in der Vorsaison im Juni auch noch nicht allzu viele unterwegs.
Blick auf Zaklopatica
Von hier zum gleichnamigen Hauptort der Insel Lastovo braucht man noch rund eine dreiviertel Stunde. Anders als viele andere Inselorte in Kroatien liegt Lastovo nicht direkt am Meer, sondern vom Meer abgewandt an einem Berghang, vom Meer aus praktisch nicht zu entdecken - ein unschätzbarer Lagevorteil, als noch Piraten die Adria unsicher machten.
Am Ende der Ortseinfahrt steht die kleine Kapelle Sv. Rok (16. Jahrhundert), rechts neben der Kapelle führt ein steiler Weg hinauf zum Kastell aus dem 15. Jahrhundert, heute eine meteorologische Station.
Das Kastell selbst ist eher unspektakulär und zudem unzugänglich, dafür sind die Ausblicke die Mühen des steilen Anstiegs wert.
Auf dem ditten Bild sieht man im Hintergrund den höchsten Berg von Lastovo, den Hum (auf Wegweisern auch als "Hom" bezeichnet).
Zurück im Ort stößt man immer wieder auf das Markenzeichen von Lastovo, die sogenannten "Fumari", charakteristisch geformte Schornsteine, die in dieser Form meines Wissens nach nur hier stehen.
Noch ein paar Eindrücke aus dem Ort Lastovo, der an einem Montag am frühen Nachmittag fast ausgestorben wirkt, kaum Einheimische oder Touristen sind um diese Zeit unterwegs.
Kirche Sv. Kuzma i Damjan (hinten) und Kapelle Sv. Marija
Langsam wird es Zeit, an den Rückweg zu denken, nach Ubli sind es noch 10 Kilometer, also gut zwei Stunden Fußmarsch. Zurück nach Ubli geht's zunächst auf dem gleichen Weg wie auf dem Hinweg, dann bleibe ich jedoch auf der Hauptstraße, da die ursprünglich gewählte Route über die Schotterpiste zwar landschaftlich reizvoll, aber auch länger war. Die Hauptstraße führt durch das bereits erwähnte kleine Weinbaugebiet "Vino Poje".
Am Fährhafen wartet bereits die Lubenice auf ihre Passagiere, vor kurzem kam auch der Katamaran Karolina aus Split an und sorgte kurz für etwas Leben im ansonsten eher verschlafenen Fährhafen Ubli.
Pünktlich um 19 Uhr legt die Fähre ab und tuckert gemütlich durch die Bucht von Ubli in Richtung Vela Luka.
Blick auf Korcula
Gegen 20:30 Uhr geht die Sonne neben der Insel Vis unter und taucht die Umgebung in ein herrliches oranges Licht.
Kurz vor 21 Uhr erreicht die Lubenice wieder den Hafen von Vela Luka und trifft auf die Fähre Korcula, die gerade in Richtung Ubli ausläuft.
Ein langer und auch anstrengender Tag ist zu Ende, aber reich an Eindrücken und in dieser Form wohl nur auf eigene Faust und niemals mit einer organisierten Tour machbar. Aber genau das macht aus meiner Sicht den besonderen Reiz aus und wo es sinnvoll ist bevorzuge ich daher diese Art von Tagesausflügen, weil die Landschaft und die Umgebung auf diese Weise um einiges intensiver kennengelernt werden kann.
Sogar die abgelegene Insel Lastovo kommt für einen Tagesausflug in Betracht - aber nur, wenn man strategisch günstig auf Korcula und am besten in Vela Luka den Urlaub verbringt - von hier gibt es eine tägliche Fährverbindung und das zu für Tagesausflüge optimalen Uhrzeiten.
Ausgangspunkt ist naturgemäß der Hafen von Vela Luka, wo die Fähre Lubenice bereits auf die wenigen Fahrgäste wartet.
Die Wartezeit lässt sich sehr gut mit dem Beobachten des Verladens des nächtlichen Fischfangs verbringen, auf Nachfrage werden auch frische Fische direkt ab Schiff verkauft.
Bald legt die Fähre ab und beginnt ihre rund 1 3/4 Stunden lange Überfahrt.
Die Lubenice scheint relativ schwach motorisiert zu sein, die Fähre Korcula schafft die gleiche Strecke nämlich in rund 1 1/4 Stunden. Hat man die tiefe Bucht von Vela Luka hinter sich gelassen, kommt das erste Mal die Insel Lastovo ins Blickfeld.
Blick zur unbewohnten Insel Susac
Langsam nähert sich das Schiff dem Ziel, erste Konturen und Landschaftsdetails werden sichtbar.
Pünktlich trifft die Fähre im Fährhafen Ubli ein. Der öffentliche Bus, der laut Fahrplan kurz nach Ankunft nach Lastovo abfahren soll, entpuppt sich als Minibus, der bereits randvoll ist - offenbar voll mit Gästen aus dem Ort Pasadur, denn auf der Fähre waren kaum Fußpassagiere anzutreffen. Egal, Landkarte hervorgekramt und einen Alternativplan ausgearbeitet - wenn der nächste Bus in den Ort Lastovo erst in rund 3 Stunden fährt, kann ich auch gleich zu Fuß gehen. Die Frage ist: die Hauptstraße entlang oder gibt's eine alternative Route? Ich habe mich für die Variante entschieden, zunächst die Straße nach Pasadur entlang zu wandern; kurz nach Pasadur sollte es laut Karte eine Schotterstraße hinauf zur Inselhauptstraße geben.
Pasadur liegt rund 3 Kilometer von Ubli entfernt in einer ruhigen Bucht. Ein Hotel und einige wenige Ferienhäuser bilden die touristische Infrastruktur - wer Party und Highlife sucht ist hier definitiv fehl am Platz, erholungssuchende Urlauber hingegen werden sich hier wohlfühlen. Gegenüber von Pasadur ist ein ehemaliger Marinebunker ähnlich jenen auf Dugi Otok zu sehen - ein Beweis für die militärische Vergangenheit der Insel, die ähnlich wie Vis nach dem 2. Weltkrieg für ausländische Besucher unzugänglich war.
Hinter Pasadur liegt die idyllische Bucht Mali Lago.
Die Spannung steigt - gibt es den auf der Karte eingezeichneten Wanderweg in natura wirklich (erfahrungsgemäß ist das auf Inseln nicht immer der Fall...)? Tatsächlich - eine schmale Forststraße zweigt ab und führt bergauf in Richtung "Vino Poje", einer kleinen Ebene im Inselinneren, auf welcher wie der Name schon sagt Wein angebaut wird.
Blick Richtung Korcula und Peljesac, im Hintergrund ist der Sveti Ilija schön zu erkennen.
Nun windet sich die Schotterpiste durch das Inselinnere und führt durch einen lichten Pinienwald, das Meer ist jedoch niemals weit weg, kleine Pfade führen dann und wann in abgelegene Buchten.
Nach einer knappen dreiviertel Stunde erreicht der Weg die Inselhauptstraße. Nun kann man entweder auf einem Wanderweg weiter in Richtung Lastovo wandern, ich habe mich jedoch dafür entschieden, die Straße entlang weiter zu marschieren - und diese Entscheidung habe ich nicht bereut, habe ich doch dadurch diesen tollen Aussichtspunkt und idealen Rastplatz entdeckt. Der Autoverkehr war kein Problem, die ganze Insel hat rund 1.000 Einwohner und Touristen waren in der Vorsaison im Juni auch noch nicht allzu viele unterwegs.
Blick auf Zaklopatica
Von hier zum gleichnamigen Hauptort der Insel Lastovo braucht man noch rund eine dreiviertel Stunde. Anders als viele andere Inselorte in Kroatien liegt Lastovo nicht direkt am Meer, sondern vom Meer abgewandt an einem Berghang, vom Meer aus praktisch nicht zu entdecken - ein unschätzbarer Lagevorteil, als noch Piraten die Adria unsicher machten.
Am Ende der Ortseinfahrt steht die kleine Kapelle Sv. Rok (16. Jahrhundert), rechts neben der Kapelle führt ein steiler Weg hinauf zum Kastell aus dem 15. Jahrhundert, heute eine meteorologische Station.
Das Kastell selbst ist eher unspektakulär und zudem unzugänglich, dafür sind die Ausblicke die Mühen des steilen Anstiegs wert.
Auf dem ditten Bild sieht man im Hintergrund den höchsten Berg von Lastovo, den Hum (auf Wegweisern auch als "Hom" bezeichnet).
Zurück im Ort stößt man immer wieder auf das Markenzeichen von Lastovo, die sogenannten "Fumari", charakteristisch geformte Schornsteine, die in dieser Form meines Wissens nach nur hier stehen.
Noch ein paar Eindrücke aus dem Ort Lastovo, der an einem Montag am frühen Nachmittag fast ausgestorben wirkt, kaum Einheimische oder Touristen sind um diese Zeit unterwegs.
Kirche Sv. Kuzma i Damjan (hinten) und Kapelle Sv. Marija
Langsam wird es Zeit, an den Rückweg zu denken, nach Ubli sind es noch 10 Kilometer, also gut zwei Stunden Fußmarsch. Zurück nach Ubli geht's zunächst auf dem gleichen Weg wie auf dem Hinweg, dann bleibe ich jedoch auf der Hauptstraße, da die ursprünglich gewählte Route über die Schotterpiste zwar landschaftlich reizvoll, aber auch länger war. Die Hauptstraße führt durch das bereits erwähnte kleine Weinbaugebiet "Vino Poje".
Am Fährhafen wartet bereits die Lubenice auf ihre Passagiere, vor kurzem kam auch der Katamaran Karolina aus Split an und sorgte kurz für etwas Leben im ansonsten eher verschlafenen Fährhafen Ubli.
Pünktlich um 19 Uhr legt die Fähre ab und tuckert gemütlich durch die Bucht von Ubli in Richtung Vela Luka.
Blick auf Korcula
Gegen 20:30 Uhr geht die Sonne neben der Insel Vis unter und taucht die Umgebung in ein herrliches oranges Licht.
Kurz vor 21 Uhr erreicht die Lubenice wieder den Hafen von Vela Luka und trifft auf die Fähre Korcula, die gerade in Richtung Ubli ausläuft.
Ein langer und auch anstrengender Tag ist zu Ende, aber reich an Eindrücken und in dieser Form wohl nur auf eigene Faust und niemals mit einer organisierten Tour machbar. Aber genau das macht aus meiner Sicht den besonderen Reiz aus und wo es sinnvoll ist bevorzuge ich daher diese Art von Tagesausflügen, weil die Landschaft und die Umgebung auf diese Weise um einiges intensiver kennengelernt werden kann.
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