Eisenbahner
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Hallo Forum!
Unsere Anreise nach Rovinj geht weiter, wer mag, komme wieder gerne mit und schaue einige Fotos an.
Heute, es ist ein Sonntag, geht es abends in Split an Bord der LIBURNIJA, die kennen wir ja schon. Abends legt das Schiff ab, um Richtung Rijeka zu fahren. Wie immer haben es sich die Deckspassagiere bereits auf ihren Plätzen bequem gemacht, während die LIBURNIJA in den letzten Sonnenstrahlen des Tages über die Adria dampft. Bei manchen – besonders kleinen - Passagieren bekommt man wegen ihrer Position zur Reling etwas Bedenken – typisch deutsch? – und hofft, sie am nächsten Morgen dort auch noch wiederzusehen:
Nach einem Bier und Kiki Riki an Deck genießen wir noch einige Momente draußen und sehen zu, wie unser Schiff das Meer zerschneidet und aufschäumt, aber bevor der Kopf zu schwer und müde wird, hauen wir uns dann doch in unsere Koje an Bord:
Am nächsten Morgen, nach ruhiger Nacht, können wir es uns nicht nehmen lassen, vor dem Frühstück den Tag draußen zu begrüßen. Die kroatische Flagge ist soeben am Flaggenstock am Heck des Schiffes aufgegangen, und nun wird über den Bergen des Gorski Kotar (?) auch schon die Sonne gehießt. So werden wir also wieder bei schönstem Sonnensommeradriawetter in Rijeka anlanden:
Alle Passagiere machen sich abmarschbereit, entweder zu den Autos im Schiffsbauch oder zu den Kabinen und dann zum Ausgang. Letztmalig also Gelegenheit, einen Blick über die Reling zu werfen – diesmal bei Tageslicht:
Schade eigentlich, dass die Schiffspassage nur so kurz war und bei Nacht erfolgte. Von der schönen kroatisch/dalmatinischen Inselwelt haben wir so wenig gesehen dieses Jahr.
Aber halb so schlimm.
Genau aus dem Grund haben wir ja noch mal eine Rückfahrkarte Rijeka – Dubrovnik – Rijeka gekauft, schon am Abend desselben Tages wird es also mit demselben Schiff wieder retour nach Süden gehen – diesmal aber wieder zum Zielort Dubrovnik.
Bis zum Ablegen des Schiffes haben wir ja nun einen kurzen Tag lang Zeit. Den nutzen wir, indem wir mit dem Stadtbus mal nach Trsat (Anhöhe mit Festung) hoch fahren. Trsat ist bereits vom Schiff bzw. von der Mole aus zu sehen, und umgekehrt hat man von Trsat aus einen wirklich schönen und sehr weit reichenden Blick hinunter auf die Stadt, den Hafen und die Bucht. Uns dient dieser Tag als Appetitanreger, im weiteren Verlauf der Reise kehren wir dann hierhin zurück und vertiefen diesen Besuch.
Hinter der LIBURNIJA ist die Festung Trsat zu sehen (Rijeka).
Die LIBURNIJA am Liegeplatz in Rijeka.
In einem anderen Hafenbereich liegt Titos Jacht Galeb, die momentan der Stadt Rijeka gehört und hier zum Museumsschiff umgebaut werden soll:
Von Trsat aus kann der Blick in die Ferne schweifen, hier Richtung Nord/Nordwest, in die Bucht von Opatija:
Berge, Meer, Hafenmole mit Schiff, ältere und jüngere (jugoslawische) Architektur, Kräne am Hafen, rechts davon das Jadrolinija-Verwaltungsgebäude
Unser Schiff liegt ruhig im Hafen:
Am Nachmittag begeben wir uns dann also wieder zurück zum Hafen, es soll ja wieder südwärts gehen. Vom Deck der LIBURNIJA kann man den Hafen ganz gut überblicken, man sieht z.B. auch (verpackte) Lokomotiven, die für den Transport nach Marokko anstehen:
An Bord kann man ja mal die Rettungsvorrichtungen ansehen, die aber hoffentlich nie gebraucht werden müssen:
Wir sind ja bekantlich ganz begeistert von der alten LIBURNIJA mit ihren vielen tollen Details, meist nahezu im Originalzustand. An Deck gibt es echte Planken aus Holz, die Rettungsboote sind noch genietet. Dabei fällt uns ein, dass nach einer Theorie angeblich auch falsche Nieten den Untergang der (genieteten) TITANIC mit verursacht haben sollen, aber diesen Gedanken vergessen wir natürlich wieder ganz schnell:
Von dem kleinen Steuerpult aus wird die LIBURNIJA beim An- und Ablegen gesteuert, im Hintergrund sind die lange Hafenmole Rijekas zu sehen und Ausläufer des Ucka-Gebirges.
Nach dem Ablegen nehmen die Passagiere ihre Plätze an Deck ein und genießen dort noch den lauen Abend:
Von der Seeseite aus fallen die Hochhäuser Rijekas deutlich auf. Dennoch finde ich, dass die Stadt ihren eigenen Charme hat. Dazu gehören für mich auch die Kräne am Hafen:
Wir passieren die Brücke nach Krk. Dieses Motiv hat(te) der unvergessene Soline als Header in seinem Blog, an ihn und seine Nachrichten aus Kroatien erinnert uns die Brücke immer:
„… im Westen will sie untergeh`n …“: Wir fahren nach Süden, also ist die untergehende Sonne in Fahrtrichtung rechts zu sehen. Gleich senkt sie sich hinter die Berge, es wird etwas frischer an Deck, noch weht die Flagge Kroatiens im Fahrtwind:
Es gibt Abendbrot im Restaurant, wo sich einige Fahrgäste einfinden:
Einem Grillteller kann man eigentlich kaum widerstehen. Warum sollte man aber auch?:
Wir essen übrigens auf Kosten des Hauses Jadrolinija, und das nicht nur einmal. Dazu hatten wir vor unserer Reise das Buch „Blamage für Anfänger – Die schönsten Fettnäpfchen zum Selbermachen“ studiert. Im einzelnen ging das dann so:
Wir hatten uns schon in den vergangenen Jahren gewünscht, auf dem Schiff Postkarten von selbigem kaufen zu können. Also gingen wir auch dieses Jahr wieder an die Rezeption, wo sich in einer etwas kafkaesken Situation ungefähr folgendes Gespräch ergab:
Eisenbahner (E): Hallo! Haben Sie auch Postkarten von diesem schönen Schiff?
Offizier (O): Nein tut mir Leid, wir haben keine Postkarten.
E: Ohhhhh …
O: Ja schade, wir verstehen das auch nicht. Jedes Schiff hat Postkarten. Wir sagen schon seit 10 Jahren, dass wir Postkarten haben müssten. Es gibt eigentlich gar kein Schiff ohne Postkarten. Aber leider – wir haben keine Postkarten.
E: Möchten Sie gerne Postkarten haben?
O: Ja, sicher, aber wir haben keine Postkarten.
E: Wir haben Postkarten. Möchten Sie Postkarten haben? Wir würden sie Ihnen gerne schenken, damit sie Postkarten verkaufen können.
O: ???????????????????????????????????????? Aber wir haben keine Po…
E: Bitte warten Sie einen Moment, ich hole nun Postkarten …
- Kurz vor Abfahrt in den Urlaub war uns die Sache mit den Postkarten eingefallen. Werbung für Jadrolinija oder gar Postkarten von der LIBURNIJA hatten wir wie gesagt (fast) nie gesehen. Das Schiff und die Küstenlinie haben uns aber schwer und anhaltend begeistert. 2013 musste man damit rechnen, dass für beide die letzte Saison laufen würde. Die - idealistische - Idee war, das Bild der LIBURNIJA kurz vor ihrem Verschwinden noch einmal möglichst zahlreich zu verbreiten, auf postalischem Weg vielleicht in mehrere Länder Europas, und so die Erinnerung an dieses schöne alte Schiff etwas wach zu halten. So hatten wir auf den letzten Moment bei einem „Overnightprintservice“ von zwei LIBURNIJA-Motiven je 500 Postkarten drucken lassen (als Laie glaubt man gar nicht, wie billig Postkarten eigentlich sind), die auch tatsächlich am Vortag der Abreise bei uns eintrafen. Unsere Vorstellung war, dass wir diese Karten als Geschenk überreichen und sie dann gegen einen sehr günstigen Kurs an Bord verkauft werden. Mit den Karten konnten wir übrigens den Leerraum in den Koffern auf dem Hinweg prima füllen, den wir auf dem Rückweg immer für Wein aus der Rovigneser Gegend benötigen. Wir trinken den natürlich nur aus medizinischen Gründen, müssen aber sagen, dass er seine therapeutische Wirkung immer zu allseitiger Zufriedenheit bestens entfaltet. Živjeli. -
E: … so schauen Sie mal, ich habe hier einige Postkarten vom Schiff. Wir würden sie Ihnen gerne schenken, dann können Sie Postkarten an die Fahrgäste verkaufen,
O: Nein … ????????? … nein … hmmmmmm …
- Kollegen kommen hinzu, man berät. -
O: Also, wir telefonieren morgen mit Geschäftsführung in Rijeka, ob wir die Postkarten verkaufen dürfen. Heute Abend sollen Sie unsere Gäste im Restaurant sein.
Soweit vorerst die Geschichte mit Grillteller und Postkarten …
Um es vorwegzunehmen: Die Karten sind nicht in den Verkauf gelangt, vielleicht lagern sie noch heute auf dem Schiff, auf Korcula allerdings sahen wir jemanden mit einer Postkarte in der Hand das Schiff verlassen. Die Jadrolinija-Mitarbeiter aber haben die dann doch etwas ungewöhnliche Situation gut gemeistert, auf der Rückfahrt von Dubrovnik nach Rijeka sollten wir noch zwei Mal von ihrer Dankbarkeit und Freundlichkeit überrascht werden. Zudem begegnete und erkannte man sich immer wieder an Bord, und es kam wiederholt zu interessanten kleinen Gesprächen. Bei der Gelegenheit erzählte uns der Schiffsoffizier auch die Geschichte von „Fräulein Uschi aus Österreich“. Diese Dame – von der LIBURNIJA auch ganz begeistert – fuhr in früheren Jahren häufig auf dem Schiff mit und auch dann, wenn es im Kreuzfahrtdienst unterwegs war, verließ sie es überhaupt nicht mehr, auch wenn die anderen Fahrgäste zum Landausflug waren. Schließlich war das Schiff Grund ihrer Reise.
So wandeln wir auf den Fußspuren von Fräulein Uschi aus Österreich …
Insgesamt dann doch: Eine schöne Begegnung mit Kroaten.
Am nächsten Morgen geht die Sonne über den Bergen im Hinterland von Split auf – immer ein schöner Anblick, für den wir gerne aufstehen:
Die See ist spiegelglatt:
Im Hafen liegen einige Schiffe, mit aufgehender Sonne besonders schön anzusehen:
Schilder verkünden allen Reisenden: Kroatien ist auch in der EU:
Über die urige Gangway verlassen einige Reisende nun das Schiff. Empfangsgebäude etc. braucht`s nicht immer:
Wie aus einer anderen Zeit (passend zum Schiff …) scheint dieser Herr zu stammen, der mit dem Karren seine Gepäckträgerdienste anbietet. Toll, dass es so etwas noch zu sehen gibt!:
Sch….morgen? Auch, aber alles in Ordnung. Hier geht ein verantwortungsvoller Hundehalter kurz von Bord, um seinem vierbeinigen Freund die Morgentoilette zu ermöglichen:
Unterdessen, in der Belvedere-Bar: Bitte noch nicht stören!:
Im Salon der LIBURNIJA stehen sie noch, die Club-Sesselchen aus den 60ern:
Nächster Halt: Starigrad:
Der Kapitän vertritt sich gerne ein wenig die Beine:
Die MARKO POLO treffen wir auch in der dalmatinischen Insel- und Küstenwelt:
Es ist einfach nur schön, auf der blauen Adria die dalmatinische Küste entlangzufahren, begleitet von den weißen Segeln der anderen Boote:
Immer wieder beeindrucken die landschaftlichen Dimensionen, die so nur vom Wasser aus zu sehen sind. Die Häuser schrumpfen vor der Bergkulisse zu Miniaturen:
Dann: Korcula ist erreicht:
Noch ein Blick auf die genieteten Rettungsboote, die bei der entspannten Atmosphäre an Bord – und auch sonst – hoffentlich ungenutzt bleiben können:
Se(h)eblick auf Dalmatien
Kurz vor Dubrovnik ist dann ein nettes Häuschen zu sehen, das ich gerne einmal von innen bewundern würde. Die Lage jedenfalls gefällt:
Dann ist schließlich Dubrovnik erreicht, vor unserem Hotelfenster liegt das Schiff gleichen Namens, und etwas weiter weg sehen wir eines der Kreuzfahrtschiffe, die in der Saison in diese Stadt kommen. Welche Dimensionen …:
Soweit für heute unser Bericht.
Allen ein frohes Osterfest wünscht der
Eisenbahner
Unsere Anreise nach Rovinj geht weiter, wer mag, komme wieder gerne mit und schaue einige Fotos an.
Heute, es ist ein Sonntag, geht es abends in Split an Bord der LIBURNIJA, die kennen wir ja schon. Abends legt das Schiff ab, um Richtung Rijeka zu fahren. Wie immer haben es sich die Deckspassagiere bereits auf ihren Plätzen bequem gemacht, während die LIBURNIJA in den letzten Sonnenstrahlen des Tages über die Adria dampft. Bei manchen – besonders kleinen - Passagieren bekommt man wegen ihrer Position zur Reling etwas Bedenken – typisch deutsch? – und hofft, sie am nächsten Morgen dort auch noch wiederzusehen:
Nach einem Bier und Kiki Riki an Deck genießen wir noch einige Momente draußen und sehen zu, wie unser Schiff das Meer zerschneidet und aufschäumt, aber bevor der Kopf zu schwer und müde wird, hauen wir uns dann doch in unsere Koje an Bord:
Am nächsten Morgen, nach ruhiger Nacht, können wir es uns nicht nehmen lassen, vor dem Frühstück den Tag draußen zu begrüßen. Die kroatische Flagge ist soeben am Flaggenstock am Heck des Schiffes aufgegangen, und nun wird über den Bergen des Gorski Kotar (?) auch schon die Sonne gehießt. So werden wir also wieder bei schönstem Sonnensommeradriawetter in Rijeka anlanden:
Alle Passagiere machen sich abmarschbereit, entweder zu den Autos im Schiffsbauch oder zu den Kabinen und dann zum Ausgang. Letztmalig also Gelegenheit, einen Blick über die Reling zu werfen – diesmal bei Tageslicht:
Schade eigentlich, dass die Schiffspassage nur so kurz war und bei Nacht erfolgte. Von der schönen kroatisch/dalmatinischen Inselwelt haben wir so wenig gesehen dieses Jahr.
Aber halb so schlimm.
Genau aus dem Grund haben wir ja noch mal eine Rückfahrkarte Rijeka – Dubrovnik – Rijeka gekauft, schon am Abend desselben Tages wird es also mit demselben Schiff wieder retour nach Süden gehen – diesmal aber wieder zum Zielort Dubrovnik.
Bis zum Ablegen des Schiffes haben wir ja nun einen kurzen Tag lang Zeit. Den nutzen wir, indem wir mit dem Stadtbus mal nach Trsat (Anhöhe mit Festung) hoch fahren. Trsat ist bereits vom Schiff bzw. von der Mole aus zu sehen, und umgekehrt hat man von Trsat aus einen wirklich schönen und sehr weit reichenden Blick hinunter auf die Stadt, den Hafen und die Bucht. Uns dient dieser Tag als Appetitanreger, im weiteren Verlauf der Reise kehren wir dann hierhin zurück und vertiefen diesen Besuch.
Hinter der LIBURNIJA ist die Festung Trsat zu sehen (Rijeka).
Die LIBURNIJA am Liegeplatz in Rijeka.
In einem anderen Hafenbereich liegt Titos Jacht Galeb, die momentan der Stadt Rijeka gehört und hier zum Museumsschiff umgebaut werden soll:
Von Trsat aus kann der Blick in die Ferne schweifen, hier Richtung Nord/Nordwest, in die Bucht von Opatija:
Berge, Meer, Hafenmole mit Schiff, ältere und jüngere (jugoslawische) Architektur, Kräne am Hafen, rechts davon das Jadrolinija-Verwaltungsgebäude
Unser Schiff liegt ruhig im Hafen:
Am Nachmittag begeben wir uns dann also wieder zurück zum Hafen, es soll ja wieder südwärts gehen. Vom Deck der LIBURNIJA kann man den Hafen ganz gut überblicken, man sieht z.B. auch (verpackte) Lokomotiven, die für den Transport nach Marokko anstehen:
An Bord kann man ja mal die Rettungsvorrichtungen ansehen, die aber hoffentlich nie gebraucht werden müssen:
Wir sind ja bekantlich ganz begeistert von der alten LIBURNIJA mit ihren vielen tollen Details, meist nahezu im Originalzustand. An Deck gibt es echte Planken aus Holz, die Rettungsboote sind noch genietet. Dabei fällt uns ein, dass nach einer Theorie angeblich auch falsche Nieten den Untergang der (genieteten) TITANIC mit verursacht haben sollen, aber diesen Gedanken vergessen wir natürlich wieder ganz schnell:
Von dem kleinen Steuerpult aus wird die LIBURNIJA beim An- und Ablegen gesteuert, im Hintergrund sind die lange Hafenmole Rijekas zu sehen und Ausläufer des Ucka-Gebirges.
Nach dem Ablegen nehmen die Passagiere ihre Plätze an Deck ein und genießen dort noch den lauen Abend:
Von der Seeseite aus fallen die Hochhäuser Rijekas deutlich auf. Dennoch finde ich, dass die Stadt ihren eigenen Charme hat. Dazu gehören für mich auch die Kräne am Hafen:
Wir passieren die Brücke nach Krk. Dieses Motiv hat(te) der unvergessene Soline als Header in seinem Blog, an ihn und seine Nachrichten aus Kroatien erinnert uns die Brücke immer:
„… im Westen will sie untergeh`n …“: Wir fahren nach Süden, also ist die untergehende Sonne in Fahrtrichtung rechts zu sehen. Gleich senkt sie sich hinter die Berge, es wird etwas frischer an Deck, noch weht die Flagge Kroatiens im Fahrtwind:
Es gibt Abendbrot im Restaurant, wo sich einige Fahrgäste einfinden:
Einem Grillteller kann man eigentlich kaum widerstehen. Warum sollte man aber auch?:
Wir essen übrigens auf Kosten des Hauses Jadrolinija, und das nicht nur einmal. Dazu hatten wir vor unserer Reise das Buch „Blamage für Anfänger – Die schönsten Fettnäpfchen zum Selbermachen“ studiert. Im einzelnen ging das dann so:
Wir hatten uns schon in den vergangenen Jahren gewünscht, auf dem Schiff Postkarten von selbigem kaufen zu können. Also gingen wir auch dieses Jahr wieder an die Rezeption, wo sich in einer etwas kafkaesken Situation ungefähr folgendes Gespräch ergab:
Eisenbahner (E): Hallo! Haben Sie auch Postkarten von diesem schönen Schiff?
Offizier (O): Nein tut mir Leid, wir haben keine Postkarten.
E: Ohhhhh …
O: Ja schade, wir verstehen das auch nicht. Jedes Schiff hat Postkarten. Wir sagen schon seit 10 Jahren, dass wir Postkarten haben müssten. Es gibt eigentlich gar kein Schiff ohne Postkarten. Aber leider – wir haben keine Postkarten.
E: Möchten Sie gerne Postkarten haben?
O: Ja, sicher, aber wir haben keine Postkarten.
E: Wir haben Postkarten. Möchten Sie Postkarten haben? Wir würden sie Ihnen gerne schenken, damit sie Postkarten verkaufen können.
O: ???????????????????????????????????????? Aber wir haben keine Po…
E: Bitte warten Sie einen Moment, ich hole nun Postkarten …
- Kurz vor Abfahrt in den Urlaub war uns die Sache mit den Postkarten eingefallen. Werbung für Jadrolinija oder gar Postkarten von der LIBURNIJA hatten wir wie gesagt (fast) nie gesehen. Das Schiff und die Küstenlinie haben uns aber schwer und anhaltend begeistert. 2013 musste man damit rechnen, dass für beide die letzte Saison laufen würde. Die - idealistische - Idee war, das Bild der LIBURNIJA kurz vor ihrem Verschwinden noch einmal möglichst zahlreich zu verbreiten, auf postalischem Weg vielleicht in mehrere Länder Europas, und so die Erinnerung an dieses schöne alte Schiff etwas wach zu halten. So hatten wir auf den letzten Moment bei einem „Overnightprintservice“ von zwei LIBURNIJA-Motiven je 500 Postkarten drucken lassen (als Laie glaubt man gar nicht, wie billig Postkarten eigentlich sind), die auch tatsächlich am Vortag der Abreise bei uns eintrafen. Unsere Vorstellung war, dass wir diese Karten als Geschenk überreichen und sie dann gegen einen sehr günstigen Kurs an Bord verkauft werden. Mit den Karten konnten wir übrigens den Leerraum in den Koffern auf dem Hinweg prima füllen, den wir auf dem Rückweg immer für Wein aus der Rovigneser Gegend benötigen. Wir trinken den natürlich nur aus medizinischen Gründen, müssen aber sagen, dass er seine therapeutische Wirkung immer zu allseitiger Zufriedenheit bestens entfaltet. Živjeli. -
E: … so schauen Sie mal, ich habe hier einige Postkarten vom Schiff. Wir würden sie Ihnen gerne schenken, dann können Sie Postkarten an die Fahrgäste verkaufen,
O: Nein … ????????? … nein … hmmmmmm …
- Kollegen kommen hinzu, man berät. -
O: Also, wir telefonieren morgen mit Geschäftsführung in Rijeka, ob wir die Postkarten verkaufen dürfen. Heute Abend sollen Sie unsere Gäste im Restaurant sein.
Soweit vorerst die Geschichte mit Grillteller und Postkarten …
Um es vorwegzunehmen: Die Karten sind nicht in den Verkauf gelangt, vielleicht lagern sie noch heute auf dem Schiff, auf Korcula allerdings sahen wir jemanden mit einer Postkarte in der Hand das Schiff verlassen. Die Jadrolinija-Mitarbeiter aber haben die dann doch etwas ungewöhnliche Situation gut gemeistert, auf der Rückfahrt von Dubrovnik nach Rijeka sollten wir noch zwei Mal von ihrer Dankbarkeit und Freundlichkeit überrascht werden. Zudem begegnete und erkannte man sich immer wieder an Bord, und es kam wiederholt zu interessanten kleinen Gesprächen. Bei der Gelegenheit erzählte uns der Schiffsoffizier auch die Geschichte von „Fräulein Uschi aus Österreich“. Diese Dame – von der LIBURNIJA auch ganz begeistert – fuhr in früheren Jahren häufig auf dem Schiff mit und auch dann, wenn es im Kreuzfahrtdienst unterwegs war, verließ sie es überhaupt nicht mehr, auch wenn die anderen Fahrgäste zum Landausflug waren. Schließlich war das Schiff Grund ihrer Reise.
So wandeln wir auf den Fußspuren von Fräulein Uschi aus Österreich …
Insgesamt dann doch: Eine schöne Begegnung mit Kroaten.
Am nächsten Morgen geht die Sonne über den Bergen im Hinterland von Split auf – immer ein schöner Anblick, für den wir gerne aufstehen:
Die See ist spiegelglatt:
Im Hafen liegen einige Schiffe, mit aufgehender Sonne besonders schön anzusehen:
Schilder verkünden allen Reisenden: Kroatien ist auch in der EU:
Über die urige Gangway verlassen einige Reisende nun das Schiff. Empfangsgebäude etc. braucht`s nicht immer:
Wie aus einer anderen Zeit (passend zum Schiff …) scheint dieser Herr zu stammen, der mit dem Karren seine Gepäckträgerdienste anbietet. Toll, dass es so etwas noch zu sehen gibt!:
Sch….morgen? Auch, aber alles in Ordnung. Hier geht ein verantwortungsvoller Hundehalter kurz von Bord, um seinem vierbeinigen Freund die Morgentoilette zu ermöglichen:
Unterdessen, in der Belvedere-Bar: Bitte noch nicht stören!:
Im Salon der LIBURNIJA stehen sie noch, die Club-Sesselchen aus den 60ern:
Nächster Halt: Starigrad:
Der Kapitän vertritt sich gerne ein wenig die Beine:
Die MARKO POLO treffen wir auch in der dalmatinischen Insel- und Küstenwelt:
Es ist einfach nur schön, auf der blauen Adria die dalmatinische Küste entlangzufahren, begleitet von den weißen Segeln der anderen Boote:
Immer wieder beeindrucken die landschaftlichen Dimensionen, die so nur vom Wasser aus zu sehen sind. Die Häuser schrumpfen vor der Bergkulisse zu Miniaturen:
Dann: Korcula ist erreicht:
Noch ein Blick auf die genieteten Rettungsboote, die bei der entspannten Atmosphäre an Bord – und auch sonst – hoffentlich ungenutzt bleiben können:
Se(h)eblick auf Dalmatien
Kurz vor Dubrovnik ist dann ein nettes Häuschen zu sehen, das ich gerne einmal von innen bewundern würde. Die Lage jedenfalls gefällt:
Dann ist schließlich Dubrovnik erreicht, vor unserem Hotelfenster liegt das Schiff gleichen Namens, und etwas weiter weg sehen wir eines der Kreuzfahrtschiffe, die in der Saison in diese Stadt kommen. Welche Dimensionen …:
Soweit für heute unser Bericht.
Allen ein frohes Osterfest wünscht der
Eisenbahner