Eisenbahner
aktives Mitglied
Hallo Forum!
Wir setzen heute unsere Anfahrt nach Rovinj fort. Im letzten Teil waren wir in Dubrovnik angelangt. Von da hatte ich vorher bereits mal berichtet. Leider vermisse ich einige Fotos vom dortigen Hausberg, dem Srđ. Von dem bot sich uns nicht nur ein toller Überblick über Dubrovnik, sondern ein geradezu märchenhafter Sonnenuntergang über der dunstigen dalmatinischen Insel- und Bergwelt. Vielleicht finden sich die Bilder noch.
Wie jedes Jahr haben wir uns wieder aufgemacht nach dem benachbarten traditionsreichen Badeort Cavtat, die Fahrt dorthin bietet immer wieder schöne Aussichten von der Küstenstraße:
Blick auf Dubrovnik
Blick auf Dubrovnik. Wer wird da nicht schwach? Die Sehnsucht ruft …
Vorgelagert die Insel Lokrum:
Die schöne blaue Adria, steil bergabwärts (in früheren Jahren sahen wir manches Mal abgestürzte Autowracks):
Das typische Verkehrszeichen auf der Jadranska magistrala:
Und es hat seine Berechtigung. Nicht ungefährliche, aber doch auch tolle Straßenführung:
Der Fahrer unseres Linienbusses fährt im „südländischen“ Fahrstil (falls man das ohne Diskriminierung sagen darf, ansonsten bitte streichen …), aber der göttliche Beistand ist zumindest angefragt, wie wir über dem Fahrerplatz erleichtert feststellen können, und das "Bureau Veritas" hat schließlich auch noch seine Finger im Spiel:
Cavtat erreichen wir gesund und wohlbehalten!
Am nächsten Tag gehen wir dann morgens die wenigen Schritte vom Hotel in Dubrovnik zur LIBURNIJA und schiffen uns ein. Beim Betreten unserer Kabine erleben wir eine kleine Überraschung: Wir finden nämlich einen Sektkübel vor sowie einen Teller mit frischem Obst. Welch nette Geste. So langsam übersteigen die Freundlichkeiten der Jadrolinija und deren Mitarbeiter den Wert unserer mitgebrachten Postkarten vom Schiff, und diese und weitere Erfahrungen sind der eigentliche Grund, einen Reisebericht zu schreiben: Von guten Begegnungen zu berichten. Wir sind dankbar, solche Begegnungen gehabt zu haben.
Die Firma wird uns immer sympathischer, daher muss natürlich die Reedereiflagge aufs Bild:
Unsere Karten sahen so aus:
Postkarte LIBURNIJA, Motiv 1
Postkarte LIBURNIJA, Motiv 2
So genießen wir wieder den Tagesabschnitt der Fahrt nach Rijeka durch dalmatinische Gewässer, mit den bekannt schönen An- und Aussichten. Wo gibt es sonst so eine kleine Mini-Kreuzfahrt?:
An Bord sehen wir uns für alle Fälle die Rettungseinrichtungen an:
Decksplan
Fluchtweg
Ins Auge fällt die urtümliche Klingel für den Schiffsalarm. Die geht hoffentlich nicht los, denn sie befindet sich direkt vor unserer Kabinentür:
Und das gute Stück stammt noch aus einer anderen Epoche:
Nach einem echten Ferientag an Bord und an Deck begeben wir uns dann abends zur Ruhe. Doch plötzlich, mitten in der Nacht: Ein durchdringendes Klingeln weckt uns. Schiffsalarm!
Oh je! Das gibt’s doch nicht!
Müssen wir jetzt etwa schnell in die Rettungsb...? Hmmmmmm.
Ein Blick auf den Gang: Aus den anderen Kabinen schauen ebenfalls ratlose Gesichter.
Und jetzt? Nichts passiert weiter, niemand kommt, niemand sagt etwas, es ist still!
Was soll man denn jetzt machen?
Kurzer Gang zur Rezeption.
E: „War das ein Alarm?“
R: „Ja.“
E: „Ooooo ….“
R: „Jemand ist über Bord gesprungen“.
E: „Was?“
R: „Ja, wir stoppen nun und fahren zurück und suchen ihn.“
Hmmmm … ist das der wirkliche Grund für den Alarm? Das Misstrauen und der Vorsichtsinstinkt melden sich. Ein Gang an Deck ergibt dann ein trauriges Bild: Die ersten Damen sind bereits in Tränen aufgelöst, einige Herren stehen betroffen da. Mamma mia und Vatta hilf! …
Ein Blick über Bord zeigt: Ja wirklich, die LIBURNIJA hat sich um 180° gedreht, über der Stelle ist das Wasser noch glatter als glatt. Nun fängt das Schiff an zu vibrieren, Qualm dringt aus den Schloten. Es geht mit mäßiger Geschwindigkeit zurück. Suchscheinwerfer tasten immer und immer wieder jeden erreichbaren Winkel rund um das Schiff ab. Die Besatzung wirft Rettungsringe mit Beleuchtung ins Meer. Dann wird irgendwann das kleine Schlauchboot, das uns bei der Einschiffung in Rijeka aufgefallen war, zu Wasser gelassen, man dreht seine Runden rund um die gefahrene Passage. Ach Herrjeh! Jetzt ist der Alarm aber wirklich schon einige Zeit her, und es ist Nacht, vielleicht Strömung, … Was ist mit dem armen Mann? Kann ihm überhaupt noch geholfen werden? Soll unsere Begeisterung für Schiff und Linie mit solcher Erinnerung enden?
Aber dann: Eeeeeeeendlich, ach nein: unendlich Erleichterung: Der Mann wurde tatsächlich wiedergefunden! Besatzungsmitglieder bringen ihn im Schlauchboot mit. Der arme Mann – ein Tscheche von ca. 30 J. - hatte es sich abends auf der Heckreling am Flaggenstock bequem gemacht und war dann eingeschlafen … Der Zahlmeister, den wir seit der Hinfahrt wg. der Postkarten kannten, berichtete uns später sehr erleichtert von der Rettungsaktion. Seiner Meinung nach hatte der Passagier enormes Glück: keinen Kontakt mit der Schiffsschraube, ruhige See, warmes Wasser, sofortige Meldung an den Kapitän. Die durchwachte Nacht steckte er für den Rettungserfolg gerne weg, und wir müssen sagen, dass sich die Besatzung – soweit wir dies beurteilen können – enorm professionell verhalten hat und dem Häufchen Elend menschlich sehr kompetent gegenübergetreten ist. Wieder eine sehr positive, ja überwältigende Erfahrung mit Kroaten auf unserer Reise, wofür wir dankbar sind.
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns vom erwähnten Zahlmeister, der auch uns viel Gutes tat im Restaurant:
Rijeka taucht auf, und wie als ein Kommentar zum nächtlichen Geschehen bricht plötzlich durch den dunklen Morgenhimmel – die Sonne! Was für ein Anblick!:
Rijeka wird erreicht
In Rijeka verlässt auch der Fußpassagier das Schiff über die Garage:
Unterhalb der Garage befinden sich auch noch einige Kabinen:
Beim Verlassen des Schiffes werden wir gebeten, noch etwas zu warten. „Unser“ Schiffsoffizier von der Hinfahrt – Aktion Postkarte – verabschiedet uns persönlich. Vorher allerdings war noch eine Mitarbeiterin der Jadrolinija als Botin angefahren worden. Sie überbrachte Gruß & Dankeschön der Reederei, verbunden mit einer sehr netten Aufmerksamkeit: Einem Bildband über die Geschichte der Jadrolinija-Schiffe sowie Caps mit Jadrolinija-Logo:
Von der nahegelegenen Jadrolinija-Verwaltung kam eine Botin mit Präsent herüber zum Schiff
Persönliche Verabschiedung in Rijeka
Edle Jadrolinija-Tasche mit sehr nettem Inhalt:
Schuber …
Bildband …
LIBURNIJA-Seite im Bildband …
Cap
Wir dachten, wir berichten diese Ereignisse auch, damit menschlich so herausragend positive Erfahrungen zur Geltung kommen. Von „unfreundlichen Kroaten“ jedenfalls können wir gar nicht sprechen, diese Schiffsreise, dieses Schiff und diese Menschen werden wir natürlich nie vergessen.
Somit sollen die letzten beiden Bilder nochmal der LIBURNIJA gelten, die morgens, nach bewegter Nacht und mit mehrstündiger Ankunftsverspätung, nun ruhig und zufrieden im Hafen Rijeka liegt:
Danke für die Begleitung, im nächsten Teil können wir einige Stadtansichten von Rijeka zeigen.
Einen schönen Sonntag wünscht wiederum der
Eisenbahner
Wir setzen heute unsere Anfahrt nach Rovinj fort. Im letzten Teil waren wir in Dubrovnik angelangt. Von da hatte ich vorher bereits mal berichtet. Leider vermisse ich einige Fotos vom dortigen Hausberg, dem Srđ. Von dem bot sich uns nicht nur ein toller Überblick über Dubrovnik, sondern ein geradezu märchenhafter Sonnenuntergang über der dunstigen dalmatinischen Insel- und Bergwelt. Vielleicht finden sich die Bilder noch.
Wie jedes Jahr haben wir uns wieder aufgemacht nach dem benachbarten traditionsreichen Badeort Cavtat, die Fahrt dorthin bietet immer wieder schöne Aussichten von der Küstenstraße:
Blick auf Dubrovnik
Blick auf Dubrovnik. Wer wird da nicht schwach? Die Sehnsucht ruft …
Vorgelagert die Insel Lokrum:
Die schöne blaue Adria, steil bergabwärts (in früheren Jahren sahen wir manches Mal abgestürzte Autowracks):
Das typische Verkehrszeichen auf der Jadranska magistrala:
Und es hat seine Berechtigung. Nicht ungefährliche, aber doch auch tolle Straßenführung:
Der Fahrer unseres Linienbusses fährt im „südländischen“ Fahrstil (falls man das ohne Diskriminierung sagen darf, ansonsten bitte streichen …), aber der göttliche Beistand ist zumindest angefragt, wie wir über dem Fahrerplatz erleichtert feststellen können, und das "Bureau Veritas" hat schließlich auch noch seine Finger im Spiel:
Cavtat erreichen wir gesund und wohlbehalten!
Am nächsten Tag gehen wir dann morgens die wenigen Schritte vom Hotel in Dubrovnik zur LIBURNIJA und schiffen uns ein. Beim Betreten unserer Kabine erleben wir eine kleine Überraschung: Wir finden nämlich einen Sektkübel vor sowie einen Teller mit frischem Obst. Welch nette Geste. So langsam übersteigen die Freundlichkeiten der Jadrolinija und deren Mitarbeiter den Wert unserer mitgebrachten Postkarten vom Schiff, und diese und weitere Erfahrungen sind der eigentliche Grund, einen Reisebericht zu schreiben: Von guten Begegnungen zu berichten. Wir sind dankbar, solche Begegnungen gehabt zu haben.
Die Firma wird uns immer sympathischer, daher muss natürlich die Reedereiflagge aufs Bild:
Unsere Karten sahen so aus:
Postkarte LIBURNIJA, Motiv 1
Postkarte LIBURNIJA, Motiv 2
So genießen wir wieder den Tagesabschnitt der Fahrt nach Rijeka durch dalmatinische Gewässer, mit den bekannt schönen An- und Aussichten. Wo gibt es sonst so eine kleine Mini-Kreuzfahrt?:
An Bord sehen wir uns für alle Fälle die Rettungseinrichtungen an:
Decksplan
Fluchtweg
Ins Auge fällt die urtümliche Klingel für den Schiffsalarm. Die geht hoffentlich nicht los, denn sie befindet sich direkt vor unserer Kabinentür:
Und das gute Stück stammt noch aus einer anderen Epoche:
Nach einem echten Ferientag an Bord und an Deck begeben wir uns dann abends zur Ruhe. Doch plötzlich, mitten in der Nacht: Ein durchdringendes Klingeln weckt uns. Schiffsalarm!
Oh je! Das gibt’s doch nicht!
Müssen wir jetzt etwa schnell in die Rettungsb...? Hmmmmmm.
Ein Blick auf den Gang: Aus den anderen Kabinen schauen ebenfalls ratlose Gesichter.
Und jetzt? Nichts passiert weiter, niemand kommt, niemand sagt etwas, es ist still!
Was soll man denn jetzt machen?
Kurzer Gang zur Rezeption.
E: „War das ein Alarm?“
R: „Ja.“
E: „Ooooo ….“
R: „Jemand ist über Bord gesprungen“.
E: „Was?“
R: „Ja, wir stoppen nun und fahren zurück und suchen ihn.“
Hmmmm … ist das der wirkliche Grund für den Alarm? Das Misstrauen und der Vorsichtsinstinkt melden sich. Ein Gang an Deck ergibt dann ein trauriges Bild: Die ersten Damen sind bereits in Tränen aufgelöst, einige Herren stehen betroffen da. Mamma mia und Vatta hilf! …
Ein Blick über Bord zeigt: Ja wirklich, die LIBURNIJA hat sich um 180° gedreht, über der Stelle ist das Wasser noch glatter als glatt. Nun fängt das Schiff an zu vibrieren, Qualm dringt aus den Schloten. Es geht mit mäßiger Geschwindigkeit zurück. Suchscheinwerfer tasten immer und immer wieder jeden erreichbaren Winkel rund um das Schiff ab. Die Besatzung wirft Rettungsringe mit Beleuchtung ins Meer. Dann wird irgendwann das kleine Schlauchboot, das uns bei der Einschiffung in Rijeka aufgefallen war, zu Wasser gelassen, man dreht seine Runden rund um die gefahrene Passage. Ach Herrjeh! Jetzt ist der Alarm aber wirklich schon einige Zeit her, und es ist Nacht, vielleicht Strömung, … Was ist mit dem armen Mann? Kann ihm überhaupt noch geholfen werden? Soll unsere Begeisterung für Schiff und Linie mit solcher Erinnerung enden?
Aber dann: Eeeeeeeendlich, ach nein: unendlich Erleichterung: Der Mann wurde tatsächlich wiedergefunden! Besatzungsmitglieder bringen ihn im Schlauchboot mit. Der arme Mann – ein Tscheche von ca. 30 J. - hatte es sich abends auf der Heckreling am Flaggenstock bequem gemacht und war dann eingeschlafen … Der Zahlmeister, den wir seit der Hinfahrt wg. der Postkarten kannten, berichtete uns später sehr erleichtert von der Rettungsaktion. Seiner Meinung nach hatte der Passagier enormes Glück: keinen Kontakt mit der Schiffsschraube, ruhige See, warmes Wasser, sofortige Meldung an den Kapitän. Die durchwachte Nacht steckte er für den Rettungserfolg gerne weg, und wir müssen sagen, dass sich die Besatzung – soweit wir dies beurteilen können – enorm professionell verhalten hat und dem Häufchen Elend menschlich sehr kompetent gegenübergetreten ist. Wieder eine sehr positive, ja überwältigende Erfahrung mit Kroaten auf unserer Reise, wofür wir dankbar sind.
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns vom erwähnten Zahlmeister, der auch uns viel Gutes tat im Restaurant:
Rijeka taucht auf, und wie als ein Kommentar zum nächtlichen Geschehen bricht plötzlich durch den dunklen Morgenhimmel – die Sonne! Was für ein Anblick!:
Rijeka wird erreicht
In Rijeka verlässt auch der Fußpassagier das Schiff über die Garage:
Unterhalb der Garage befinden sich auch noch einige Kabinen:
Beim Verlassen des Schiffes werden wir gebeten, noch etwas zu warten. „Unser“ Schiffsoffizier von der Hinfahrt – Aktion Postkarte – verabschiedet uns persönlich. Vorher allerdings war noch eine Mitarbeiterin der Jadrolinija als Botin angefahren worden. Sie überbrachte Gruß & Dankeschön der Reederei, verbunden mit einer sehr netten Aufmerksamkeit: Einem Bildband über die Geschichte der Jadrolinija-Schiffe sowie Caps mit Jadrolinija-Logo:
Von der nahegelegenen Jadrolinija-Verwaltung kam eine Botin mit Präsent herüber zum Schiff
Persönliche Verabschiedung in Rijeka
Edle Jadrolinija-Tasche mit sehr nettem Inhalt:
Schuber …
Bildband …
LIBURNIJA-Seite im Bildband …
Cap
Wir dachten, wir berichten diese Ereignisse auch, damit menschlich so herausragend positive Erfahrungen zur Geltung kommen. Von „unfreundlichen Kroaten“ jedenfalls können wir gar nicht sprechen, diese Schiffsreise, dieses Schiff und diese Menschen werden wir natürlich nie vergessen.
Somit sollen die letzten beiden Bilder nochmal der LIBURNIJA gelten, die morgens, nach bewegter Nacht und mit mehrstündiger Ankunftsverspätung, nun ruhig und zufrieden im Hafen Rijeka liegt:
Danke für die Begleitung, im nächsten Teil können wir einige Stadtansichten von Rijeka zeigen.
Einen schönen Sonntag wünscht wiederum der
Eisenbahner