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ELMA
Guest
Träume und Alpträume 2011: Mit dem Womo über Kroatien nach Montenegro
Mitte August 2011 starteten wir unsere diesjährige Reise mit dem Wohnmobil nach Montenegro.
Wir fahren oft gerne am Spätnachmittag los und übernachten meist das erste Mal schon auf dem Gailbergpass auf dem neu eingerichteten Wohnmobilstellplatz beim Gasthaus Gailberger Höhe.
Die Küche des Restaurants ist recht gut und so endete unser erster Urlaubstag mit einem hervorragenden Nachtessen im Gasthaus.
Wie immer wählten wir am nächsten Tag die Strecke über den Felbertauerntunnel, Lienz, den Plöckenpass, Autobahn Triest – von dort die mautfreie Strecke über Basovizza – Kozina- Rijeka.
Da wir an einem Montag losgefahren waren, gab es nirgendwo einen Verkehrsstau. Auch die Grenzabfertigung bei Pasjak verlief sowohl auf slowenischer als auch auf kroatischer Seite zügig .
Der Sommer in Bayern hatte uns bis dahin nicht gerade verwöhnt und so freuten wir uns über den blauen Himmel mit den schönen weißen Wolken, die mir allerdings sehr verdächtig vorkamen.
Sie sahen nach Borawolken aus.
Spätestens nach Rijeka war es klar:
Eine Bora hatte den Himmel blankgefegt.
Auf der Schnellstraße über der Bucht von Bakar
Blick auf das kleine Städtchen Bakar
Zum Glück war die Bora nicht so stark, dass die Küstenstraße gesperrt war. Das Fahren war zwar anstrengend, weil die Bora in Böen das Wohnmobil schüttelte , aber wir erreichten ungehindert Senj.
Hier ein erstes Alptraumbild:
Die weiße Rauchwolke, die von der Bora aufs Meer hinausgetrieben wurde, stammt von der brennenden Müllkippe bei Sv Juraj. Ich erinnerte mich an einen Aufenthalt auf dem Camp Raca , direkt unterhalb der Müllkippe im Jahr 2006, als wir fluchtartig den Platz verlassen mussten, da der beißende Rauch das Atmen schwer machte.
Diesen Müllplatz und die Art, den Müll zu entsorgen, gibt es also immer noch!!
Und die Bura hatte den Brand zusätzlich angefacht.
In Senj fuhren wir über den Vratikpass hinauf zur Autobahn, um schnell ein Stück in Richtung Süden vorwärts zu kommen.
Aussicht nach dem Tunnel Sveti Rok
Blick auf den Ort Rovanjska am Fuße des Velebitgebirges und auf die Küste.
Bei Sibenik wollten wir einen Übernachtungsplatz suchen.
Hier war es keine Müllkippe, die brannte.
Es war ein Waldbrand.
Vom kleinen Campingplatz Marina bei Lozovac, nur wenige Kilometer neben der Autobahn, konnten wir bis zum Einbruch der Dunkelheit beobachten, wie 6 Löschflugzeuge den Brand bekämpften.
Der gut geführte , saubere Mini-Campingplatz mit Restaurant eignet sich sowohl als Zwischenstation auf der Reise in den Süden, als auch als Ausgangspunkt für den Besuch des Nationalparks Krka.
Zum Abschluss des Tages: Dalmatinischen Schinken, Pager Käse und ein Glas Wein aus der Region im Camp Marina.
Am nächsten Tag fuhren wir auf der Autobahn bis Sestanovac und dann hinunter zur Küstenstraße.
Die Küstenstraße an der Makarskariviera gehört sicher zu den schönsten Abschnitten der Magistrale.
Es gibt immer wieder kleine Parkplätze neben der Straße und wunderschöne kleine Badebuchten.
Aber im August zur Hauptsaison war der Verkehr relativ dicht, die Urlauber in den kleinen Orten an der Magistrale schlenderten meist gemütlich über die Straße hinunter zu den Badestränden und wir waren froh, als wir endlich im Neretvatal waren.
Nach der Durchfahrt durch BiH ( ein Tankstopp in Neum ist empfehlenswert) beginnt ein traumhaft schöner Straßenabschnitt.
Hier kurz vor Banici – der Blick geht über die Höhenzüge des Peljesac bis hinüber zur Insel Mljet.
Das ist Süddalmatien, wie ich es liebe!
Da wir im Neretavtal wegen eines schweren Verkehrsunfalles ( ein britischer 52 jähriger Motorradfahrer war tödlich verunglückt) fast 3 Stunden hatten warten müssen, suchten wir den nächstgelegenen Campingplatz bei Banici. Es war ein namenloser Platz dicht neben der Straße , sehr , sehr einfach, aber für eine Nacht ok.
Aber mit unserem Wohnmobil brauchen wir nur einen einigermaßen ebenen Platz zum Stehen, mehr nicht. Dusche und Toilette haben wir im Wohnmobil.
Zudem war das Meer nur ca 30m entfernt und ich genoss das erste Bad im warmen, klaren Wasser der Adria .
Die Traumausblicke am nächsten Tag frühmorgens reihten sich aneinander
Slano
Die Bergkette des Peljesac
Blick nach Süden Richtung Dubrovnik ( rechts die Elaphiteninsel Sipan)
Bei Brsecine
Dubrovnik in Sicht- Fahrt über die Tudjmanbrücke
Im Hafen von Gruz lag nur dieses eine Kreuzfahrtschiff- in anderen Jahren waren es auch schon mal 2 oder 3 – unvorstellbar, wenn sich Tausende Passagiere alle in die Altstadt von Dubrovnik begeben.
Dubrovnik sollte man im Frühjahr oder im Herbst besuchen.
Die Badeinsel Lokrum südlich von Dubrovnik
Zupski Zaljev- die Küste vor Cavtat
Die Grenzabfertigung nach Montenegro verlief auf kroatischer Seite sehr schleppend. Einzelne Autos wurden von den Kroaten sehr gründlich kontrolliert – wir wurden durchgewunken. (In Vorjahren wurde unser Wohnmobil auch schon mal „kontrolliert“ – aber vermutlich vor allem aus Neugier, wie so ein Fahrzeug von innen aussieht)
An der montenegrinischen Grenze gab es die gleiche Prozedur wie jedes Jahr : Zuerst die Ökomaut, dann die Pass- und Zollkontrolle.
Die Ökomautvignette ( PKW 10 Euro, Wohnmobile 30 Euro) gilt 1 Jahr ( nicht Kalenderjahr, das Datum wird gelocht) Da wir 2010 am 18.8. nach Monte eingereist waren und 2011 schon am 11.8., konnten wir noch mit der Vignette von 2010 einreisen.
In Montenegro heißt es , sich beim Autofahren auf absolut defensives Fahren umzustellen. Die Straßen sind zum großen Teil in gutem Zustand - aber die Montenegriner scheinen es immer eilig zu haben.
Allerdings haben wir dieses Jahr überall im Land mehr als sonst mobile Radarkontrollen gesehen. (Und auf unserer späteren Fahrt ins Durmitorgebirge haben wir nach Niksic auch mit einer solchen Kontrolle "Bekanntschaft gemacht"- wie das dann ausging - davon in einem anderen Bericht)
Wir wollten dieses Jahr die wunderschöne und sehenswerte Bucht von Kotor nicht umfahren und fuhren direkt zur Fähre nach Kamenari .
An Samstagen gibt es hier häufig lange Warteschlangen, obwohl mehrere Fähren non stop fahren.
An diesem Donnerstag musste ich mich beeilen, das Ticket zu lösen – so zügig ging es voran.
Die Küste kurz vor Budva
In der Bucht "Jaz" befand sich früher einmal ein großer Campingplatz mit einem traumhaft schönen Badestrand. Aus dem Campingplatz wurde ein Parkplatz und der Sandstrand ist in Sektionen aufgeteilt, die vermutlich alle irgendjemandem gehören.
Es gibt Camper, die auf dem großen Parkplatz wohl noch frei stehen und übernachten - die sanitären Zustände sollen unbeschreiblich sein.
Die Bucht Jaz vor Budva
Was danach kam , war auf einer Strecke von ca 30 km ein Alptraum.
Budva hat eine sehr schöne kleine Altstadt, aber was rund um die alte Stadt bis hoch hinauf auf die Berghänge gebaut wurde und immer noch gebaut wird, ist mehr als großstadtmäßig, es ist chaotisch.
Wir sahen in diesem Jahr weniger russische Immobilienwerbeplakate als 2010 und 2009 und ich frage mich, wer wohl inzwischen die Investoren sind.
Der ganze Küstenstreifen ist zubetoniert und verbaut.
Die Stadt quillt im Sommer über vor Gästen
Im Hintergrund Blick Richtung Becici auf die Appartmentruine , die auf der Halbinsel Zavala illegal und mit korrupten Machenschaften gebaut wurde.
Seit 2009 sieht sie so aus
Ich habe hier schon mal drüber berichtet
http://www.adriaforum.com/kroatien/montenegro-wird-eu-kandidat-t65227/
#22
http://www.sz-online.de/nachrichten/...asp?id=2646938
Ich zitiere daraus aus diesen Nachrichten
„Wegen Verdachts auf groß angelegte Korruption sind der Bürgermeister der montenegrinischen Tourismushochburg Budva, Rajko Kuljaca, und neun weitere führende Beamte festgenommen worden. Die Männer sollen für einen der größten Bauskandale in der auch bei ausländischen Gästen beliebten Stadt an der südlichen Adria verantwortlich sein. Dabei sollen über elf Millionen Euro in private Taschen geflossen sein......
Die Stadt Budva hatte russischen Investoren ohne jede rechtliche Voraussetzung die Halbinsel Zavala vor den Toren der historischen Altstadtmauern überlassen, um dort Luxusappartements für Superreiche zu bauen. Inzwischen ist der Investor abgesprungen und die früher wegen ihrer Naturschönheit bekannte Halbinsel ist seit Jahren mit stillgelegten Rohbauten verschandelt. Der Dachverband der Bürgerinitiativen MANS hatte vor zwei Jahren Strafanzeige wegen Korruption gestellt"
Was sich in der Zwischenzeit in dieser Angelegenheit getan hat, weiß ich nicht. Die Bauruine steht unverändert.
Der Alptraum auf diesem Küstenabschnitt von Budva über Becici bis nach Milocer setzte sich fort.
Hier ein paar weitere für mich abschreckende Eindrücke von diesem nördlichen Teil Montenegros
Die Landschaft wäre eigentlich wunderschön- steil abfallende Berge, grün und bewaldet, kleine Badebuchten…
Wir fahren seit 2004 jedes Jahr nach Montenegro und stellen fest, dass leider immer mehr zugebaut wird. Man hat den Eindruck , dass jeder bauen darf wo und wie er will ( das gilt auch für andere Landesteile, wie z.B. im Durmitorgebirge)
Der Blick nach Süden zur Insel Sveti Stefan
Früher ein Fischerdorf- heute eine Luxusapartmentanlage – wem die 5 oder 6 Sterneanlage inzwischen gehört, weiß ich nicht. Es gibt da etliche Gerüchte – Araber, Chinesen, Russen , usw…
Vor einigen Jahren konnten wir das Dorf mit seinem schönen, gepflegten Park gegen eine Eintrittsgebühr noch besichtigen – zur Zeit geht es nicht mehr.
Südlich von Sveti Stefan scheint dieser Alptraum zunächst ein Ende zu haben.
Auch Petrovac ist eine dicht bebaute Stadt, aber ein Stück weiter erstreckt sich die weite Bucht von Buljarica.
Es gibt in dieser schönen Bucht einen Campingplatz - aber nach wie vor ist Camping in Montenegro kein Thema für die Tourismusplanung. Wer empfindlich ist und mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil im Hinblick auf die sanitären Einrichtungen nicht autark ist, der sollte keinen Campingurlaub an der Küste von Montenegro planen.
( Zwei Plätze schienen nach Gesprächen mit anderen Wohnmobilreisenden 2011 die Ausnahme zu sein- der eine soll der CP Crvena Glavica bei Sveti Stefan sein, der andere der CP Safari Beach südlich von Ulcinj am Großen Strand – Ich habe mir allerdings von keinem von beiden selbst einen Eindruck verschafft.)
Unser erstes Urlaubsziel war wieder der FKK Campingplatz ADA auf der Bojanainsel südlich von Ulcinj.
Am späten Nachmittag erreichten wir ihn – auch dieses Jahr war der Zugang wieder bewacht .
Obwohl es Mitte August war, war der Platz relativ leer.
Wir hatten einen Platz auf der Wiese für uns, der wohl so groß wie ein kleines Fußballfeld war.
Es hatte sich seit 2010 wenig verändert.
Es gab einen kleinen Laden für das Notwendigste, in der daneben gelegenen Hotelanlage konnten die Tennisplätze benutzt werden, es gab freies ( schnelles) WLAN , die gesamte Anlage mit dem großen parkähnlichen Gelände und dem Strand wurde täglich gesäubert.
An der nahegelegenen Bojana reihen sich nach wie vor die Fischlokale aneinander- die Preise sind spürbar gestiegen, aber dennoch kann man dort ausgezeichnet und zu moderaten Preisen essen.
Die sanitären Einrichtungen auf dem CP sind zum Teil alt, aber alles funktionierte. Eine Putzfrau war rund um die Uhr am Platz und sorgte resolut für Ordnung.
Strom und Wasser ( leicht salziges Grundwasser und nicht als Trinkwasser geeignet) gab es 2011 ohne die in anderen Jahren bereits gewohnten Unterbrechungen.
Im Süden von Montenegro ist Müll im Sommer nach wie vor ein Problem – an den Straßenrändern kümmert sich niemand darum.
Auf Gelände der Ferienanlage und auf dem Campingplatz Ada konnten wir dieses Jahr feststellen, dass hier Leute beschäftigt waren, die das Gelände einigermaßen sauber hielten.
Unser erster Gang führte ans Meer – zum kleinen Strandrestaurant am Velika Plaza.
Von Tag zu Tag wurde es heißer.
Temperatur in der Sonne- im Schatten waren es auch noch 40 Grad.
Bei diesen Temperaturen hatten wir wenig Lust, Ausflüge zu unternehmen, wie z.B.nach Ulcinj ,zum Sas- oder zum Skutarisee.
( Berichte s. hier und hier )
Die kilometerlangen Spaziergänge am Strand , die ich auf der Insel Ada so liebe, waren für mich nur am frühen Morgen und abends möglich.
Obwohl es uns am Velika Plaza gut gefiel, der Stand fast täglich leerer wurde, war uns diese Hitze nach einer Woche zu viel.
Wir packten zusammen und fuhren hinauf in das 1500m hochgelegene Zabljak im Durmitorgebirge.
ELMA
Mitte August 2011 starteten wir unsere diesjährige Reise mit dem Wohnmobil nach Montenegro.
Wir fahren oft gerne am Spätnachmittag los und übernachten meist das erste Mal schon auf dem Gailbergpass auf dem neu eingerichteten Wohnmobilstellplatz beim Gasthaus Gailberger Höhe.
Die Küche des Restaurants ist recht gut und so endete unser erster Urlaubstag mit einem hervorragenden Nachtessen im Gasthaus.
Wie immer wählten wir am nächsten Tag die Strecke über den Felbertauerntunnel, Lienz, den Plöckenpass, Autobahn Triest – von dort die mautfreie Strecke über Basovizza – Kozina- Rijeka.
Da wir an einem Montag losgefahren waren, gab es nirgendwo einen Verkehrsstau. Auch die Grenzabfertigung bei Pasjak verlief sowohl auf slowenischer als auch auf kroatischer Seite zügig .
Der Sommer in Bayern hatte uns bis dahin nicht gerade verwöhnt und so freuten wir uns über den blauen Himmel mit den schönen weißen Wolken, die mir allerdings sehr verdächtig vorkamen.
Sie sahen nach Borawolken aus.
Spätestens nach Rijeka war es klar:
Eine Bora hatte den Himmel blankgefegt.
Auf der Schnellstraße über der Bucht von Bakar
Blick auf das kleine Städtchen Bakar
Zum Glück war die Bora nicht so stark, dass die Küstenstraße gesperrt war. Das Fahren war zwar anstrengend, weil die Bora in Böen das Wohnmobil schüttelte , aber wir erreichten ungehindert Senj.
Hier ein erstes Alptraumbild:
Die weiße Rauchwolke, die von der Bora aufs Meer hinausgetrieben wurde, stammt von der brennenden Müllkippe bei Sv Juraj. Ich erinnerte mich an einen Aufenthalt auf dem Camp Raca , direkt unterhalb der Müllkippe im Jahr 2006, als wir fluchtartig den Platz verlassen mussten, da der beißende Rauch das Atmen schwer machte.
Diesen Müllplatz und die Art, den Müll zu entsorgen, gibt es also immer noch!!
Und die Bura hatte den Brand zusätzlich angefacht.
In Senj fuhren wir über den Vratikpass hinauf zur Autobahn, um schnell ein Stück in Richtung Süden vorwärts zu kommen.
Aussicht nach dem Tunnel Sveti Rok
Blick auf den Ort Rovanjska am Fuße des Velebitgebirges und auf die Küste.
Bei Sibenik wollten wir einen Übernachtungsplatz suchen.
Hier war es keine Müllkippe, die brannte.
Es war ein Waldbrand.
Vom kleinen Campingplatz Marina bei Lozovac, nur wenige Kilometer neben der Autobahn, konnten wir bis zum Einbruch der Dunkelheit beobachten, wie 6 Löschflugzeuge den Brand bekämpften.
Der gut geführte , saubere Mini-Campingplatz mit Restaurant eignet sich sowohl als Zwischenstation auf der Reise in den Süden, als auch als Ausgangspunkt für den Besuch des Nationalparks Krka.
Zum Abschluss des Tages: Dalmatinischen Schinken, Pager Käse und ein Glas Wein aus der Region im Camp Marina.
Am nächsten Tag fuhren wir auf der Autobahn bis Sestanovac und dann hinunter zur Küstenstraße.
Die Küstenstraße an der Makarskariviera gehört sicher zu den schönsten Abschnitten der Magistrale.
Es gibt immer wieder kleine Parkplätze neben der Straße und wunderschöne kleine Badebuchten.
Aber im August zur Hauptsaison war der Verkehr relativ dicht, die Urlauber in den kleinen Orten an der Magistrale schlenderten meist gemütlich über die Straße hinunter zu den Badestränden und wir waren froh, als wir endlich im Neretvatal waren.
Nach der Durchfahrt durch BiH ( ein Tankstopp in Neum ist empfehlenswert) beginnt ein traumhaft schöner Straßenabschnitt.
Hier kurz vor Banici – der Blick geht über die Höhenzüge des Peljesac bis hinüber zur Insel Mljet.
Das ist Süddalmatien, wie ich es liebe!
Da wir im Neretavtal wegen eines schweren Verkehrsunfalles ( ein britischer 52 jähriger Motorradfahrer war tödlich verunglückt) fast 3 Stunden hatten warten müssen, suchten wir den nächstgelegenen Campingplatz bei Banici. Es war ein namenloser Platz dicht neben der Straße , sehr , sehr einfach, aber für eine Nacht ok.
Aber mit unserem Wohnmobil brauchen wir nur einen einigermaßen ebenen Platz zum Stehen, mehr nicht. Dusche und Toilette haben wir im Wohnmobil.
Zudem war das Meer nur ca 30m entfernt und ich genoss das erste Bad im warmen, klaren Wasser der Adria .
Die Traumausblicke am nächsten Tag frühmorgens reihten sich aneinander
Slano
Die Bergkette des Peljesac
Blick nach Süden Richtung Dubrovnik ( rechts die Elaphiteninsel Sipan)
Bei Brsecine
Dubrovnik in Sicht- Fahrt über die Tudjmanbrücke
Im Hafen von Gruz lag nur dieses eine Kreuzfahrtschiff- in anderen Jahren waren es auch schon mal 2 oder 3 – unvorstellbar, wenn sich Tausende Passagiere alle in die Altstadt von Dubrovnik begeben.
Dubrovnik sollte man im Frühjahr oder im Herbst besuchen.
Die Badeinsel Lokrum südlich von Dubrovnik
Zupski Zaljev- die Küste vor Cavtat
Die Grenzabfertigung nach Montenegro verlief auf kroatischer Seite sehr schleppend. Einzelne Autos wurden von den Kroaten sehr gründlich kontrolliert – wir wurden durchgewunken. (In Vorjahren wurde unser Wohnmobil auch schon mal „kontrolliert“ – aber vermutlich vor allem aus Neugier, wie so ein Fahrzeug von innen aussieht)
An der montenegrinischen Grenze gab es die gleiche Prozedur wie jedes Jahr : Zuerst die Ökomaut, dann die Pass- und Zollkontrolle.
Die Ökomautvignette ( PKW 10 Euro, Wohnmobile 30 Euro) gilt 1 Jahr ( nicht Kalenderjahr, das Datum wird gelocht) Da wir 2010 am 18.8. nach Monte eingereist waren und 2011 schon am 11.8., konnten wir noch mit der Vignette von 2010 einreisen.
In Montenegro heißt es , sich beim Autofahren auf absolut defensives Fahren umzustellen. Die Straßen sind zum großen Teil in gutem Zustand - aber die Montenegriner scheinen es immer eilig zu haben.
Allerdings haben wir dieses Jahr überall im Land mehr als sonst mobile Radarkontrollen gesehen. (Und auf unserer späteren Fahrt ins Durmitorgebirge haben wir nach Niksic auch mit einer solchen Kontrolle "Bekanntschaft gemacht"- wie das dann ausging - davon in einem anderen Bericht)
Wir wollten dieses Jahr die wunderschöne und sehenswerte Bucht von Kotor nicht umfahren und fuhren direkt zur Fähre nach Kamenari .
An Samstagen gibt es hier häufig lange Warteschlangen, obwohl mehrere Fähren non stop fahren.
An diesem Donnerstag musste ich mich beeilen, das Ticket zu lösen – so zügig ging es voran.
Die Küste kurz vor Budva
In der Bucht "Jaz" befand sich früher einmal ein großer Campingplatz mit einem traumhaft schönen Badestrand. Aus dem Campingplatz wurde ein Parkplatz und der Sandstrand ist in Sektionen aufgeteilt, die vermutlich alle irgendjemandem gehören.
Es gibt Camper, die auf dem großen Parkplatz wohl noch frei stehen und übernachten - die sanitären Zustände sollen unbeschreiblich sein.
Die Bucht Jaz vor Budva
Was danach kam , war auf einer Strecke von ca 30 km ein Alptraum.
Budva hat eine sehr schöne kleine Altstadt, aber was rund um die alte Stadt bis hoch hinauf auf die Berghänge gebaut wurde und immer noch gebaut wird, ist mehr als großstadtmäßig, es ist chaotisch.
Wir sahen in diesem Jahr weniger russische Immobilienwerbeplakate als 2010 und 2009 und ich frage mich, wer wohl inzwischen die Investoren sind.
Der ganze Küstenstreifen ist zubetoniert und verbaut.
Die Stadt quillt im Sommer über vor Gästen
Im Hintergrund Blick Richtung Becici auf die Appartmentruine , die auf der Halbinsel Zavala illegal und mit korrupten Machenschaften gebaut wurde.
Seit 2009 sieht sie so aus
Ich habe hier schon mal drüber berichtet
http://www.adriaforum.com/kroatien/montenegro-wird-eu-kandidat-t65227/
#22
http://www.sz-online.de/nachrichten/...asp?id=2646938
Ich zitiere daraus aus diesen Nachrichten
„Wegen Verdachts auf groß angelegte Korruption sind der Bürgermeister der montenegrinischen Tourismushochburg Budva, Rajko Kuljaca, und neun weitere führende Beamte festgenommen worden. Die Männer sollen für einen der größten Bauskandale in der auch bei ausländischen Gästen beliebten Stadt an der südlichen Adria verantwortlich sein. Dabei sollen über elf Millionen Euro in private Taschen geflossen sein......
Die Stadt Budva hatte russischen Investoren ohne jede rechtliche Voraussetzung die Halbinsel Zavala vor den Toren der historischen Altstadtmauern überlassen, um dort Luxusappartements für Superreiche zu bauen. Inzwischen ist der Investor abgesprungen und die früher wegen ihrer Naturschönheit bekannte Halbinsel ist seit Jahren mit stillgelegten Rohbauten verschandelt. Der Dachverband der Bürgerinitiativen MANS hatte vor zwei Jahren Strafanzeige wegen Korruption gestellt"
Was sich in der Zwischenzeit in dieser Angelegenheit getan hat, weiß ich nicht. Die Bauruine steht unverändert.
Der Alptraum auf diesem Küstenabschnitt von Budva über Becici bis nach Milocer setzte sich fort.
Hier ein paar weitere für mich abschreckende Eindrücke von diesem nördlichen Teil Montenegros
Die Landschaft wäre eigentlich wunderschön- steil abfallende Berge, grün und bewaldet, kleine Badebuchten…
Wir fahren seit 2004 jedes Jahr nach Montenegro und stellen fest, dass leider immer mehr zugebaut wird. Man hat den Eindruck , dass jeder bauen darf wo und wie er will ( das gilt auch für andere Landesteile, wie z.B. im Durmitorgebirge)
Der Blick nach Süden zur Insel Sveti Stefan
Früher ein Fischerdorf- heute eine Luxusapartmentanlage – wem die 5 oder 6 Sterneanlage inzwischen gehört, weiß ich nicht. Es gibt da etliche Gerüchte – Araber, Chinesen, Russen , usw…
Vor einigen Jahren konnten wir das Dorf mit seinem schönen, gepflegten Park gegen eine Eintrittsgebühr noch besichtigen – zur Zeit geht es nicht mehr.
Südlich von Sveti Stefan scheint dieser Alptraum zunächst ein Ende zu haben.
Auch Petrovac ist eine dicht bebaute Stadt, aber ein Stück weiter erstreckt sich die weite Bucht von Buljarica.
Es gibt in dieser schönen Bucht einen Campingplatz - aber nach wie vor ist Camping in Montenegro kein Thema für die Tourismusplanung. Wer empfindlich ist und mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil im Hinblick auf die sanitären Einrichtungen nicht autark ist, der sollte keinen Campingurlaub an der Küste von Montenegro planen.
( Zwei Plätze schienen nach Gesprächen mit anderen Wohnmobilreisenden 2011 die Ausnahme zu sein- der eine soll der CP Crvena Glavica bei Sveti Stefan sein, der andere der CP Safari Beach südlich von Ulcinj am Großen Strand – Ich habe mir allerdings von keinem von beiden selbst einen Eindruck verschafft.)
Unser erstes Urlaubsziel war wieder der FKK Campingplatz ADA auf der Bojanainsel südlich von Ulcinj.
Am späten Nachmittag erreichten wir ihn – auch dieses Jahr war der Zugang wieder bewacht .
Obwohl es Mitte August war, war der Platz relativ leer.
Wir hatten einen Platz auf der Wiese für uns, der wohl so groß wie ein kleines Fußballfeld war.
Es hatte sich seit 2010 wenig verändert.
Es gab einen kleinen Laden für das Notwendigste, in der daneben gelegenen Hotelanlage konnten die Tennisplätze benutzt werden, es gab freies ( schnelles) WLAN , die gesamte Anlage mit dem großen parkähnlichen Gelände und dem Strand wurde täglich gesäubert.
An der nahegelegenen Bojana reihen sich nach wie vor die Fischlokale aneinander- die Preise sind spürbar gestiegen, aber dennoch kann man dort ausgezeichnet und zu moderaten Preisen essen.
Die sanitären Einrichtungen auf dem CP sind zum Teil alt, aber alles funktionierte. Eine Putzfrau war rund um die Uhr am Platz und sorgte resolut für Ordnung.
Strom und Wasser ( leicht salziges Grundwasser und nicht als Trinkwasser geeignet) gab es 2011 ohne die in anderen Jahren bereits gewohnten Unterbrechungen.
Im Süden von Montenegro ist Müll im Sommer nach wie vor ein Problem – an den Straßenrändern kümmert sich niemand darum.
Auf Gelände der Ferienanlage und auf dem Campingplatz Ada konnten wir dieses Jahr feststellen, dass hier Leute beschäftigt waren, die das Gelände einigermaßen sauber hielten.
Unser erster Gang führte ans Meer – zum kleinen Strandrestaurant am Velika Plaza.
Von Tag zu Tag wurde es heißer.
Temperatur in der Sonne- im Schatten waren es auch noch 40 Grad.
Bei diesen Temperaturen hatten wir wenig Lust, Ausflüge zu unternehmen, wie z.B.nach Ulcinj ,zum Sas- oder zum Skutarisee.
( Berichte s. hier und hier )
Die kilometerlangen Spaziergänge am Strand , die ich auf der Insel Ada so liebe, waren für mich nur am frühen Morgen und abends möglich.
Obwohl es uns am Velika Plaza gut gefiel, der Stand fast täglich leerer wurde, war uns diese Hitze nach einer Woche zu viel.
Wir packten zusammen und fuhren hinauf in das 1500m hochgelegene Zabljak im Durmitorgebirge.
ELMA