Fr, 01.01.2016 10:50
3SAT
Sehnsuchtsorte an der Adria (1/2)
Alter Glanz und frischer Wind
Länge: 45 Minuten
Der Mittelmeerraum ist die Sehnsuchtslandschaft der Deutschen - und die Adria ihre liebste Badewanne. Schon seit den Wirtschaftswunderjahren zieht es deutsche Familien bevorzugt an die italienische Adriaküste, und auch die kroatische Mittelmeerküste mit ihren mehr als 1000 Inseln ist ein beliebtes Urlaubsziel.
Barbara Lueg und Stephan Merseburger zeigen weltweit bekannte Badeorte und Touristenmagneten wie Rimini, Venedig oder Dubrovnik, aber auch weitgehend unbekannte Buchten, leere Traumstrände und vergessene Orte.
Für ihre zweiteilige Dokumentation sind die ZDF-Reporter Barbara Lueg und Stephan Merseburger die Küste rechts und links des Adriatischen Meeres entlanggereist. Barbara Lueg startet im traditionsreichen italienischen Badeort Rimini, Stephan Merseburger und sein Team beginnen ihre Reise in der kroatischen Stadt Dubrovnik. Unterwegs passieren die beiden einzigartige Orte, sie kosten kulinarische Highlights und begegnen Menschen mit faszinierenden Geschichten. Immer wieder gegenwärtig sind aber auch die Folgen der Wirtschaftskrise, unter der die Adria-Anrainer Italien, Slowenien und Kroatien leiden.
Die zweiteilige Dokumentation beginnt in Dubrovnik. Stephan Merseburger stellt die kroatische Königin der Adria vor. Einst lebte die Stadt von Handel und Diplomatie, hat Krisen, Kriege und Katastrophen überstanden. Zuletzt die Bombenangriffe in den neunziger Jahren, die die Welt schockierten. Die Schäden sind repariert, heute ist Dubrovnik die eleganteste und teuerste Stadt Kroatiens. Doch viele Einheimische können sich die Stadt längst nicht mehr leisten - der Fluch von Erfolg und Schönheit.
Barbara Lueg startet ihre Reise im italienischen Rimini, das vom Urlaubstraum deutscher Wirtschaftswunderfamilien zum Lieblingsziel trink- und partyfreudiger junger Europäer wurde. Daneben aber spürt man in der Stadt noch den Glanz des mondänen Seebads vergangener Zeiten - etwa im ehrwürdigen Grand Hotel di Rimini.
Zwischen Dubrovnik und Split geraten Stephan Merseburger und sein Team an eine Landesgrenze: Hier ist die nur wenige Kilometer lange Küste von Bosnien-Herzegowina. In der Küstenstadt Neum machte die Verwaltungselite aus Belgrad Urlaub, als es Jugoslawien noch gab - entsprechend einladend sind die Hotels dort. Bosnien ist heilfroh über den Zugang zur Adria, den Kroaten aber ist er ein Dorn im Auge.
Dort, wo der Po in die Adria fließt, hat sich eine bizarre und bestechend schöne Lagunenlandschaft entfaltet, die touristisch kaum erschlossen ist: ein riesiges Delta mit langen, tief verzweigten Flussarmen, Weltnaturerbe der UNESCO. "Dies hier ist mein Paradies. Es ist still, alles geht langsam, die Natur ist atemberaubend", schwärmt Enrico, der seit vier Jahrzehnten dort Ranger ist.
Ganz anders erlebt Stephan Merseburger die kroatische Insel Hvar, mit angeblich 2724 Sonnenstunden im Jahr der sonnigste Ort Kroatiens und ein Hort des Luxus' und des Jet-Sets. Die Insel ist berühmt für ihre luxuriösen Hotels und eine ausschweifende Partyszene und gilt als das Saint-Tropez der Adria. Mit Taxibooten, einem in Kroatien unerlässlichen Verkehrsmittel, finden auch Einheimische den Weg hierher
"Ein Leben ohne das Meer, ohne diesen Geruch könnte ich mir gar nicht vorstellen", sagt Domenico. Seit Generationen lebt seine Familie von der Muschelfischerei auf der schmalen Insel Pellestrina vor den Toren Venedigs. Doch illegale Fischer machen Domenico und seinen Kollegen das Leben schwer; denn die Muscheln gedeihen am besten in dem dreckigen Wasser, in das giftige Schwermetalle geleitet werden. Dort ist die Muschelfischerei verboten, aber genau dort sammeln die illegalen Fischer die Muscheln - wenn sie nicht von der nächtlichen Polizeipatrouille geschnappt werden.
Hintergrundinformationen: Ein Film von Stephan Merseburger und Barbara Lueg
Fr, 01.01.2016 11:35
3SAT
Sehnsuchtsorte an der Adria (2/2)
Alter Glanz und frischer Wind
Länge: 45 Minuten
Den Auftakt des zweiten Teils bildet eine Inselkreuzfahrt. Vor der kleinen kroatischen Stadt Sibenik im Herzen der Adria liegt ein Archipel von Hunderten Inseln. Stephan Merseburger und sein Team gehen an Bord eines Motorseglers, den man chartern kann - vorausgesetzt, man verfügt über das nötige Kleingeld: 18.000 Euro muss berappen, wer das Schiff für eine Woche buchen will.Das Inselreich ist auch eine Hochburg maritimer Massentierhaltung.
Der Heißhunger auf Doraden ist so groß, dass er ohne Zuchtfische aus Aquakulturen nicht zu stillen wäre. 2,5 Tonnen Doraden werden an einem Tag "geerntet"; Umweltschützer kritisieren die Aquakulturen als zusätzliche Belastung für die Meere.
Drangvolle Enge herrscht auch an Barbara Luegs nächster Station, der Campinghochburg Bibione in Italien. Besonders Deutsche, Holländer und Italiener lieben das Campen im Urlaub. Poollandschaften, Animateure und Wohnwagen soweit das Auge reicht - Ferien an der Adria in Reinkultur.
Der Nationalpark Paklenica ist ein Sehnsuchtsort für Deutsche. Denn hier, in der Karstlandschaft des ehemaligen Jugoslawien, und nicht im Wilden Westen wurden die Winnetou-Filme gedreht, die ganz Westdeutschland in den sechziger Jahren begeisterten. In Stari Grad gibt es ein Winnetou-Museum, das an diese glorreichen Zeiten erinnert - untergebracht in dem Hotel, in dem einst Lex Barker, Pierre Brice und Uschi Glas schliefen.
Triest ist die Kaffeehauptstadt Italiens, jahrhundertelang Hafen der k.u.k. Monarchie, später ganz im Schatten des Ost-West-Konflikts. Alessandro Hausbrandt ist einer der jungen Kaffeeröster in Triest. Der erfolgreiche Unternehmer ist wütend auf die Politik, die Italien so weit hat kommen lassen. "Das Land ist in einem desaströsen Zustand. Alle Parteien haben das zu verantworten. Es ist eine Katastrophe."
Die Insel Krk ist für Deutsche und Österreicher leicht und schnell zu erreichen. Das macht sie attraktiv als Ferienziel und als Ort für ein Ferienhaus.
Viele Deutsche haben den Traum von der sommerlichen Zweitresidenz auf Krk in Kroatien verwirklicht. Doch gleich gegenüber, in Rijeka auf dem Festland, kämpfen die Werften des alten Jugoslawien ums Überleben.Im Sommer verstopfen Wohnwagen-Karawanen und Tagesurlauber die Straße von Italien nach Slowenien. Nur 46 Kilometer lang ist der slowenische Küstenstreifen. In Portoroz, dem einzigen Badeort des Landes, erinnern klassizistische Villen mit üppigen Gärten an die alten Zeiten des exklusiven Seebads, lange bevor der Massentourismus in den Ort schwappte.
Die letzte Station der beiden reisenden Reporter ist Istrien. Party, Party, Party heißt es Anfang Juni in Umag, wenn der "Spring Break" gefeiert wird. 3 Tage lang wird getanzt, getrunken, getaumelt und gebaggert. Doch Istrien hat auch ganz andere, beschauliche Seiten. Traumhafte Dörfer, hügelige Landschaften, Olivenhaine und Weinberge. Die Toskana, wie sie früher einmal war, sagen Schwärmer - und das kroatische Paradies für Feinschmecker.
Die beiden Reporter Barbara Lueg und Stephan Merseburger treffen sich in dem Städtchen Rovinj.
Hier endet die Reise zu den Sehnsuchtsorten an der Adria. Doch Rovinj ist längst auch ein Hotspot des Tourismus, viele Besucher bleiben nur kurz. Willige Beute der Restaurantbetreiber, die nicht selten Fantasiepreise für bestenfalls mittelmäßige Speisen fordern. Der frische Wind, der hier im lieblichen, alten Glanze weht, ist ziemlich rau.
Di, 05.01.2016 15:15
RBB
Die großen Seebäder (2)
Opatija - Kroatien
Länge: 45 Minuten
Ende des 19. Jahrhunderts galt die kroatische Adriaküste als "österreichische Riviera" und Opatija als mondäner Treffpunkt der feinen Wiener Gesellschaft. Die betuchten Gäste begnügten sich nicht mit Hotelaufenthalten, sondern ließen sich repräsentative Villen bauen. So entstanden herrschaftliche Häuser in allen möglichen Stilrichtungen: Barock, Jugendstil, Fachwerk oder Fin de Siècle - man ließ auch der Fantasie freien Lauf. Aus allen Erdteilen wurden subtropische Pflanzen importiert, darunter Kamelien, Magnolien, Mimosen sowie immergrüne Gewächse wie Palmen, Bambus und Agaven. Opatija wollte in jeder Hinsicht zeigen, dass die Welt hier zu Hause ist.
Der große Impuls kam schon im Jahre 1873 mit der Fertigstellung der Bahnlinie Wien-Triest-Fiume an der Küste Istriens. Das bis dahin unbedeutende Fischerdörfchen wurde der Luftkurort der österreichisch-ungarischen Monarchie und galt Nizza und Monte Carlo als durchaus ebenbürtig. Hier traf sich die High Society. Adel, Großbürgertum und gekrönte Häupter aus ganz Europa machten Opatija zu einem international bekannten Seebad. Auch Kaiser Franz Joseph und seine Frau Elisabeth stiegen hier ab. Der zwölf Kilometer lange Spazierweg entlang der Küste trägt heute wieder den Namen des Kaisers.
Zwei Weltkriege, die Herrschaft des sozialistischen Jugoslawiens und der Balkankrieg hinterließen tiefe Spuren, das große Seebad dämmerte bis zur kroatischen Unabhängigkeit im Jahr 1991 vor sich hin. Doch nun werden die vom Verfall bedrohten Prachtobjekte auf Hochglanz gebracht. Opatija ist wieder ein Ort, an dem man niveauvoll entspannen kann. Manche sprechen bereits wieder vom "adriatischen Nizza".
Hintergrundinformationen: Film von Mirjana Momirovic
So, 10.01.2016 15:15
HR
Kroatiens wilde Flusslandschaft
An den Ufern der Save
Länge: 45 Minuten
Die Save-Auen sind eine urtümliche Landschaft, in der Menschen heute noch so wirtschaften wie ihre Vorfahren. Typisch für die Posavina-Region sind die alten slawischen Holzhäuser, die einst aus den stämmigen Eichen der Auwälder gebaut wurden. Die Einheimischen betreiben traditionellen Ackerbau und halten in der umliegenden Auelandschaft ihre Pferde, Rinder und Schweine. Und es sind besondere Tiere: etwa das Posaviner Pferd. Keine andere Pferderasse hat sich so gut an den feuchten Lebensraum angepasst wie dieses kleine Kaltblut, das es sonst nirgendwo gibt.
Rotbauchunken und Teichfrösche laichen zu Tausenden in den Senken, ebenso die Wildkarpfen aus der Save. Die Auen sind zudem wichtigste Nahrungsgebiete gefährdeter Großvögel. Im Film wird eine Geschichte über einen Fluss erzählt, der in Europa einmalig ist, und über Menschen, die ein im heutigen Europa einzigartiges Leben im Einklang mit diesem Fluss führen. Doch obwohl diese Geschichte der Save und ihrer Anwohner aus einem vergangenen Jahrhundert stammen könnte, ist sie doch hochmodern. Denn im Gegensatz zu anderen europäischen Städten und Regionen, die regelmäßig von Hochwasser heimgesucht und verwüstet werden, bedroht dieser Fluss die Menschen, die mit ihm zu leben gelernt haben, nie. Die Flut schenkt einen Artenreichtum, der in unserer modernen Welt selten geworden ist.
Hintergrundinformationen: Ein Film aus der Reihe "ABENTEUER WILDNIS" von Heribert Schöller
Di, 19.01.2016 02:20 [Nacht von Dienstag (19.01.) auf Mittwoch (20.01.)]
3SAT
Plitvice - Im Land der fallenden Seen
Länge: 50 Minuten
16 Seen, in spektakulären Terrassen angeordnet, durch viele Wasserfälle und Stromschnellen verbunden, bilden die "fallenden Seen" von Plitvice in Kroatien, dem ersten Nationalpark Europas. Die Seen verdanken ihre Existenz einem faszinierenden biologischen Phänomen: Das stark mit Kalk angereicherte Karstwasser aus dem Dinarischen Gebirge lagert sich an Moosen ab, Pflanzen und Kalk bilden ein spezielles Gestein - Travertin. In Plitvice verwandelt sich Wasser zu Stein, es wird daher auch "Das Land, wo die Steine wachsen" genannt.
3SAT
Sehnsuchtsorte an der Adria (1/2)
Alter Glanz und frischer Wind
Länge: 45 Minuten
Der Mittelmeerraum ist die Sehnsuchtslandschaft der Deutschen - und die Adria ihre liebste Badewanne. Schon seit den Wirtschaftswunderjahren zieht es deutsche Familien bevorzugt an die italienische Adriaküste, und auch die kroatische Mittelmeerküste mit ihren mehr als 1000 Inseln ist ein beliebtes Urlaubsziel.
Barbara Lueg und Stephan Merseburger zeigen weltweit bekannte Badeorte und Touristenmagneten wie Rimini, Venedig oder Dubrovnik, aber auch weitgehend unbekannte Buchten, leere Traumstrände und vergessene Orte.
Für ihre zweiteilige Dokumentation sind die ZDF-Reporter Barbara Lueg und Stephan Merseburger die Küste rechts und links des Adriatischen Meeres entlanggereist. Barbara Lueg startet im traditionsreichen italienischen Badeort Rimini, Stephan Merseburger und sein Team beginnen ihre Reise in der kroatischen Stadt Dubrovnik. Unterwegs passieren die beiden einzigartige Orte, sie kosten kulinarische Highlights und begegnen Menschen mit faszinierenden Geschichten. Immer wieder gegenwärtig sind aber auch die Folgen der Wirtschaftskrise, unter der die Adria-Anrainer Italien, Slowenien und Kroatien leiden.
Die zweiteilige Dokumentation beginnt in Dubrovnik. Stephan Merseburger stellt die kroatische Königin der Adria vor. Einst lebte die Stadt von Handel und Diplomatie, hat Krisen, Kriege und Katastrophen überstanden. Zuletzt die Bombenangriffe in den neunziger Jahren, die die Welt schockierten. Die Schäden sind repariert, heute ist Dubrovnik die eleganteste und teuerste Stadt Kroatiens. Doch viele Einheimische können sich die Stadt längst nicht mehr leisten - der Fluch von Erfolg und Schönheit.
Barbara Lueg startet ihre Reise im italienischen Rimini, das vom Urlaubstraum deutscher Wirtschaftswunderfamilien zum Lieblingsziel trink- und partyfreudiger junger Europäer wurde. Daneben aber spürt man in der Stadt noch den Glanz des mondänen Seebads vergangener Zeiten - etwa im ehrwürdigen Grand Hotel di Rimini.
Zwischen Dubrovnik und Split geraten Stephan Merseburger und sein Team an eine Landesgrenze: Hier ist die nur wenige Kilometer lange Küste von Bosnien-Herzegowina. In der Küstenstadt Neum machte die Verwaltungselite aus Belgrad Urlaub, als es Jugoslawien noch gab - entsprechend einladend sind die Hotels dort. Bosnien ist heilfroh über den Zugang zur Adria, den Kroaten aber ist er ein Dorn im Auge.
Dort, wo der Po in die Adria fließt, hat sich eine bizarre und bestechend schöne Lagunenlandschaft entfaltet, die touristisch kaum erschlossen ist: ein riesiges Delta mit langen, tief verzweigten Flussarmen, Weltnaturerbe der UNESCO. "Dies hier ist mein Paradies. Es ist still, alles geht langsam, die Natur ist atemberaubend", schwärmt Enrico, der seit vier Jahrzehnten dort Ranger ist.
Ganz anders erlebt Stephan Merseburger die kroatische Insel Hvar, mit angeblich 2724 Sonnenstunden im Jahr der sonnigste Ort Kroatiens und ein Hort des Luxus' und des Jet-Sets. Die Insel ist berühmt für ihre luxuriösen Hotels und eine ausschweifende Partyszene und gilt als das Saint-Tropez der Adria. Mit Taxibooten, einem in Kroatien unerlässlichen Verkehrsmittel, finden auch Einheimische den Weg hierher
"Ein Leben ohne das Meer, ohne diesen Geruch könnte ich mir gar nicht vorstellen", sagt Domenico. Seit Generationen lebt seine Familie von der Muschelfischerei auf der schmalen Insel Pellestrina vor den Toren Venedigs. Doch illegale Fischer machen Domenico und seinen Kollegen das Leben schwer; denn die Muscheln gedeihen am besten in dem dreckigen Wasser, in das giftige Schwermetalle geleitet werden. Dort ist die Muschelfischerei verboten, aber genau dort sammeln die illegalen Fischer die Muscheln - wenn sie nicht von der nächtlichen Polizeipatrouille geschnappt werden.
Hintergrundinformationen: Ein Film von Stephan Merseburger und Barbara Lueg
Fr, 01.01.2016 11:35
3SAT
Sehnsuchtsorte an der Adria (2/2)
Alter Glanz und frischer Wind
Länge: 45 Minuten
Den Auftakt des zweiten Teils bildet eine Inselkreuzfahrt. Vor der kleinen kroatischen Stadt Sibenik im Herzen der Adria liegt ein Archipel von Hunderten Inseln. Stephan Merseburger und sein Team gehen an Bord eines Motorseglers, den man chartern kann - vorausgesetzt, man verfügt über das nötige Kleingeld: 18.000 Euro muss berappen, wer das Schiff für eine Woche buchen will.Das Inselreich ist auch eine Hochburg maritimer Massentierhaltung.
Der Heißhunger auf Doraden ist so groß, dass er ohne Zuchtfische aus Aquakulturen nicht zu stillen wäre. 2,5 Tonnen Doraden werden an einem Tag "geerntet"; Umweltschützer kritisieren die Aquakulturen als zusätzliche Belastung für die Meere.
Drangvolle Enge herrscht auch an Barbara Luegs nächster Station, der Campinghochburg Bibione in Italien. Besonders Deutsche, Holländer und Italiener lieben das Campen im Urlaub. Poollandschaften, Animateure und Wohnwagen soweit das Auge reicht - Ferien an der Adria in Reinkultur.
Der Nationalpark Paklenica ist ein Sehnsuchtsort für Deutsche. Denn hier, in der Karstlandschaft des ehemaligen Jugoslawien, und nicht im Wilden Westen wurden die Winnetou-Filme gedreht, die ganz Westdeutschland in den sechziger Jahren begeisterten. In Stari Grad gibt es ein Winnetou-Museum, das an diese glorreichen Zeiten erinnert - untergebracht in dem Hotel, in dem einst Lex Barker, Pierre Brice und Uschi Glas schliefen.
Triest ist die Kaffeehauptstadt Italiens, jahrhundertelang Hafen der k.u.k. Monarchie, später ganz im Schatten des Ost-West-Konflikts. Alessandro Hausbrandt ist einer der jungen Kaffeeröster in Triest. Der erfolgreiche Unternehmer ist wütend auf die Politik, die Italien so weit hat kommen lassen. "Das Land ist in einem desaströsen Zustand. Alle Parteien haben das zu verantworten. Es ist eine Katastrophe."
Die Insel Krk ist für Deutsche und Österreicher leicht und schnell zu erreichen. Das macht sie attraktiv als Ferienziel und als Ort für ein Ferienhaus.
Viele Deutsche haben den Traum von der sommerlichen Zweitresidenz auf Krk in Kroatien verwirklicht. Doch gleich gegenüber, in Rijeka auf dem Festland, kämpfen die Werften des alten Jugoslawien ums Überleben.Im Sommer verstopfen Wohnwagen-Karawanen und Tagesurlauber die Straße von Italien nach Slowenien. Nur 46 Kilometer lang ist der slowenische Küstenstreifen. In Portoroz, dem einzigen Badeort des Landes, erinnern klassizistische Villen mit üppigen Gärten an die alten Zeiten des exklusiven Seebads, lange bevor der Massentourismus in den Ort schwappte.
Die letzte Station der beiden reisenden Reporter ist Istrien. Party, Party, Party heißt es Anfang Juni in Umag, wenn der "Spring Break" gefeiert wird. 3 Tage lang wird getanzt, getrunken, getaumelt und gebaggert. Doch Istrien hat auch ganz andere, beschauliche Seiten. Traumhafte Dörfer, hügelige Landschaften, Olivenhaine und Weinberge. Die Toskana, wie sie früher einmal war, sagen Schwärmer - und das kroatische Paradies für Feinschmecker.
Die beiden Reporter Barbara Lueg und Stephan Merseburger treffen sich in dem Städtchen Rovinj.
Hier endet die Reise zu den Sehnsuchtsorten an der Adria. Doch Rovinj ist längst auch ein Hotspot des Tourismus, viele Besucher bleiben nur kurz. Willige Beute der Restaurantbetreiber, die nicht selten Fantasiepreise für bestenfalls mittelmäßige Speisen fordern. Der frische Wind, der hier im lieblichen, alten Glanze weht, ist ziemlich rau.
Di, 05.01.2016 15:15
RBB
Die großen Seebäder (2)
Opatija - Kroatien
Länge: 45 Minuten
Ende des 19. Jahrhunderts galt die kroatische Adriaküste als "österreichische Riviera" und Opatija als mondäner Treffpunkt der feinen Wiener Gesellschaft. Die betuchten Gäste begnügten sich nicht mit Hotelaufenthalten, sondern ließen sich repräsentative Villen bauen. So entstanden herrschaftliche Häuser in allen möglichen Stilrichtungen: Barock, Jugendstil, Fachwerk oder Fin de Siècle - man ließ auch der Fantasie freien Lauf. Aus allen Erdteilen wurden subtropische Pflanzen importiert, darunter Kamelien, Magnolien, Mimosen sowie immergrüne Gewächse wie Palmen, Bambus und Agaven. Opatija wollte in jeder Hinsicht zeigen, dass die Welt hier zu Hause ist.
Der große Impuls kam schon im Jahre 1873 mit der Fertigstellung der Bahnlinie Wien-Triest-Fiume an der Küste Istriens. Das bis dahin unbedeutende Fischerdörfchen wurde der Luftkurort der österreichisch-ungarischen Monarchie und galt Nizza und Monte Carlo als durchaus ebenbürtig. Hier traf sich die High Society. Adel, Großbürgertum und gekrönte Häupter aus ganz Europa machten Opatija zu einem international bekannten Seebad. Auch Kaiser Franz Joseph und seine Frau Elisabeth stiegen hier ab. Der zwölf Kilometer lange Spazierweg entlang der Küste trägt heute wieder den Namen des Kaisers.
Zwei Weltkriege, die Herrschaft des sozialistischen Jugoslawiens und der Balkankrieg hinterließen tiefe Spuren, das große Seebad dämmerte bis zur kroatischen Unabhängigkeit im Jahr 1991 vor sich hin. Doch nun werden die vom Verfall bedrohten Prachtobjekte auf Hochglanz gebracht. Opatija ist wieder ein Ort, an dem man niveauvoll entspannen kann. Manche sprechen bereits wieder vom "adriatischen Nizza".
Hintergrundinformationen: Film von Mirjana Momirovic
So, 10.01.2016 15:15
HR
Kroatiens wilde Flusslandschaft
An den Ufern der Save
Länge: 45 Minuten
Die Save-Auen sind eine urtümliche Landschaft, in der Menschen heute noch so wirtschaften wie ihre Vorfahren. Typisch für die Posavina-Region sind die alten slawischen Holzhäuser, die einst aus den stämmigen Eichen der Auwälder gebaut wurden. Die Einheimischen betreiben traditionellen Ackerbau und halten in der umliegenden Auelandschaft ihre Pferde, Rinder und Schweine. Und es sind besondere Tiere: etwa das Posaviner Pferd. Keine andere Pferderasse hat sich so gut an den feuchten Lebensraum angepasst wie dieses kleine Kaltblut, das es sonst nirgendwo gibt.
Rotbauchunken und Teichfrösche laichen zu Tausenden in den Senken, ebenso die Wildkarpfen aus der Save. Die Auen sind zudem wichtigste Nahrungsgebiete gefährdeter Großvögel. Im Film wird eine Geschichte über einen Fluss erzählt, der in Europa einmalig ist, und über Menschen, die ein im heutigen Europa einzigartiges Leben im Einklang mit diesem Fluss führen. Doch obwohl diese Geschichte der Save und ihrer Anwohner aus einem vergangenen Jahrhundert stammen könnte, ist sie doch hochmodern. Denn im Gegensatz zu anderen europäischen Städten und Regionen, die regelmäßig von Hochwasser heimgesucht und verwüstet werden, bedroht dieser Fluss die Menschen, die mit ihm zu leben gelernt haben, nie. Die Flut schenkt einen Artenreichtum, der in unserer modernen Welt selten geworden ist.
Hintergrundinformationen: Ein Film aus der Reihe "ABENTEUER WILDNIS" von Heribert Schöller
Di, 19.01.2016 02:20 [Nacht von Dienstag (19.01.) auf Mittwoch (20.01.)]
3SAT
Plitvice - Im Land der fallenden Seen
Länge: 50 Minuten
16 Seen, in spektakulären Terrassen angeordnet, durch viele Wasserfälle und Stromschnellen verbunden, bilden die "fallenden Seen" von Plitvice in Kroatien, dem ersten Nationalpark Europas. Die Seen verdanken ihre Existenz einem faszinierenden biologischen Phänomen: Das stark mit Kalk angereicherte Karstwasser aus dem Dinarischen Gebirge lagert sich an Moosen ab, Pflanzen und Kalk bilden ein spezielles Gestein - Travertin. In Plitvice verwandelt sich Wasser zu Stein, es wird daher auch "Das Land, wo die Steine wachsen" genannt.