Ucka – ein Blick in die Hölle
Spontan änderten wir auf Grund der Wetterlage am 29.12.2004 (Bura – Wetter) unseren Plan - mit Ziel: Ucka.
Dieses Ucka-Gebirge im Ostteil Istriens, mit einer Länge von ca. 20km vom Gebirgssattel Poklon bis zur Bucht von Plomin sollte uns noch seine ganze Aufmerksamkeit schenken. Mit seinem scharfkantigen Gebirgskamm und steilen Abhängen zählt dieses Gebirge zu einem einzigartigen Naturparadies.
Ohne großartige Vorbereitung was Weg und/oder Ziel betreffen könnte, fuhren wir bis zum
Ucka-Tunnel und dann die Passstraße hinauf.
Den scharfkantigen Gebirgskamm immer im Auge behaltend, visierten wir mit teilweise 18 %- iger Steigung den höchsten Gipfel Vojak (1401m) an.
Nachdem es fast schon wieder abwärts ging, - abwärts?....halt wo war der Gipfel denn?
Irgend etwas konnte nicht stimmen.
Umdrehen, den Weg erneut suchen...
Hätten wir es bloß hingenommen, den Weg talwärts, aber nein, wir fanden die kleine Strasse hinauf zum Gipfel.
Ein Schneeflug am Rand stehend, Eis- und Schneeverkrustet,.... wir dachten uns nichts dabei. Die Straße wurde immer enger, der Schnee seitlich hart verkrustet, ließ nur noch Platz für ein Auto.
Wenden unmöglich…!
Die Straße wurde immer vereister.
Jetzt schossen die Gedanken wie Blitze durch meinen Kopf: bloß nicht stehen bleiben, anfahren bedeutet wegrutschen, kilometerlanges Rückwärtsfahren. Ich blieb am Gas, immer ganz leicht und das Auto zog uns höher, immer weiter.
Am Gipfel Vojak angelangt, wie sollte es auch anders sein, gab es natürlich keine Wendemöglichkeit. Da lag der Skoda, im Schnee verreckt, nichts ging mehr, ein wenig panische Gesichter ringsum. Die Räder drehten durch, es gab keinen Plan, wie wir zurückkommen sollten, auf dieser vereisten Piste abwärts.
Erstmal Ruhe bewahren. Die Funktürme und die Wetterstation auf dem Gipfel versprachen Hoffnung auf Hilfe, schließlich waren sie doch besetzt, oder?
Ok, erstmal die komplette Mannschaft raus aus dem Auto; laut Anzeige: minus 1 Grad. Der Wind pfiff sibirisch-kalt, mindestens gefühlte minus 10 Grad.
Die Panik klang etwas ab, da uns die Aussicht und das Panorama ringsum in seinen Bann zog; geschätzte 200 km Sicht in Richtung Rijeka und die Slowenischen Alpen. Zur anderen Seite ebenfalls geniale Aussicht ins Landesinnere - ein Traum für jeden Fotojäger…
Also: ran an die Arbeit, wir waren ja nicht zum stauen hier, sondern wollten die Eindrücke fürs Forum aufsaugen.
„Susi!“
Sie war verschwunden. Schon eine ganze Weile! Und der Wind pfiff jedes Wort weg.
War sie etwa den schmalen verschneiten Grad entlang zum Aussichtsturm hinauf gegangen? Wollte sie mal wieder „heimliche Aufnahmen“ machen…?
Ich musste nachschauen was da los war! Nicht aus Neugier am Motiv! –Nein, vielleicht wäre sie ja in Not geraten!?
- Und tatsächlich hat Sie den vereisten Aussichtsturm erklommen und fotografierte bei dem eisigen Wind mit fast schon erfrorenen Händen das Panorama beiderseits des Ucka´s.
Traumbilder, bei dem Wetter eben.
Blick auf Rijeka (Susi)
Blick auf Bakar (Susi)
Insel Cres im Gegenlicht (Susi)
Blick auf den Usca Aussichtsturm (Susi)
Blick ins Landesinnere (Susi)
Blick ins Landesinnere
Blick auf die Sendeanlagen
Blick auf die Bucht und Rijeka
Nun war es aber an der Zeit, das Problem der Rückfahrt zu lösen.
Mehr als ein Schaden am Auto war nicht zu erwarten.
Also: das Beste draus machen...
-Handbremse anziehen, Rückwärtsgang rein, Räder einschlagen, Gas geben…Wendung auf der Stelle. Es hat funktioniert, wir standen nach vollbrachter „Harakiri-Wendung“ um 180 Grad gedreht, mit der Motorhaube talwärts.
In Anbetracht der mörderischen Eisglätte sagte Carsten: „ich laufe nebenher, wenn es rutscht, schieb ich“.
Was war mir Bange zu Mute! Denn da, wo man Leitplanken nötig hätte, war nur die freie Sicht den Abhang hinunter und das konnte nun wirklich nicht beruhigend auf mich wirken.
Ich hatte zu tun, ruhig und cool zu bleiben und keine feuchte Hose zu kriegen!
Susi beruhigte die Jungs und die Talfahrt nahm ihre Höhen und Tiefen (mehr Tiefen). Nach etlichen bangen Minuten näherten wir uns der schneefreien Zone und waren froh, die Abfahrt ohne größere Blessouren überstanden zu haben.
Die Nachrecherchen haben ergeben: es gibt keine offizielle Straße rauf zum Gipfel.
Es gibt eigentlich nur einen Wanderweg ausgehend vom Restaurant Ucka, wo genügend Parkplätze sind und der Aufstieg zum beschriebenen Gipfel etwa 3,5 Km lang ist.
TOLL!
Die von uns benutzte Straße wird vermutlich nur vom Personal der Wetterstation und der Wartung des Funkturmes genutzt. Irgendwie war aber die Schranke an diesem Tag offen… Pech oder Glück für uns?
Auf jeden Fall brachten wir unter „Lebensgefahr“ wieder einmal tolle Eindrücke für die Winterimpressionen mit Heim.
Nur gut, dass alle noch vorab eine Lebensversicherung abgeschlossen hatten.....*gg* / Susi
Text und Fotos: burki und Susi
Spontan änderten wir auf Grund der Wetterlage am 29.12.2004 (Bura – Wetter) unseren Plan - mit Ziel: Ucka.
Dieses Ucka-Gebirge im Ostteil Istriens, mit einer Länge von ca. 20km vom Gebirgssattel Poklon bis zur Bucht von Plomin sollte uns noch seine ganze Aufmerksamkeit schenken. Mit seinem scharfkantigen Gebirgskamm und steilen Abhängen zählt dieses Gebirge zu einem einzigartigen Naturparadies.
Ohne großartige Vorbereitung was Weg und/oder Ziel betreffen könnte, fuhren wir bis zum
Ucka-Tunnel und dann die Passstraße hinauf.
Den scharfkantigen Gebirgskamm immer im Auge behaltend, visierten wir mit teilweise 18 %- iger Steigung den höchsten Gipfel Vojak (1401m) an.
Nachdem es fast schon wieder abwärts ging, - abwärts?....halt wo war der Gipfel denn?
Irgend etwas konnte nicht stimmen.
Umdrehen, den Weg erneut suchen...
Hätten wir es bloß hingenommen, den Weg talwärts, aber nein, wir fanden die kleine Strasse hinauf zum Gipfel.
Ein Schneeflug am Rand stehend, Eis- und Schneeverkrustet,.... wir dachten uns nichts dabei. Die Straße wurde immer enger, der Schnee seitlich hart verkrustet, ließ nur noch Platz für ein Auto.
Wenden unmöglich…!
Die Straße wurde immer vereister.
Jetzt schossen die Gedanken wie Blitze durch meinen Kopf: bloß nicht stehen bleiben, anfahren bedeutet wegrutschen, kilometerlanges Rückwärtsfahren. Ich blieb am Gas, immer ganz leicht und das Auto zog uns höher, immer weiter.
Am Gipfel Vojak angelangt, wie sollte es auch anders sein, gab es natürlich keine Wendemöglichkeit. Da lag der Skoda, im Schnee verreckt, nichts ging mehr, ein wenig panische Gesichter ringsum. Die Räder drehten durch, es gab keinen Plan, wie wir zurückkommen sollten, auf dieser vereisten Piste abwärts.
Erstmal Ruhe bewahren. Die Funktürme und die Wetterstation auf dem Gipfel versprachen Hoffnung auf Hilfe, schließlich waren sie doch besetzt, oder?
Ok, erstmal die komplette Mannschaft raus aus dem Auto; laut Anzeige: minus 1 Grad. Der Wind pfiff sibirisch-kalt, mindestens gefühlte minus 10 Grad.
Die Panik klang etwas ab, da uns die Aussicht und das Panorama ringsum in seinen Bann zog; geschätzte 200 km Sicht in Richtung Rijeka und die Slowenischen Alpen. Zur anderen Seite ebenfalls geniale Aussicht ins Landesinnere - ein Traum für jeden Fotojäger…
Also: ran an die Arbeit, wir waren ja nicht zum stauen hier, sondern wollten die Eindrücke fürs Forum aufsaugen.
„Susi!“
Sie war verschwunden. Schon eine ganze Weile! Und der Wind pfiff jedes Wort weg.
War sie etwa den schmalen verschneiten Grad entlang zum Aussichtsturm hinauf gegangen? Wollte sie mal wieder „heimliche Aufnahmen“ machen…?
Ich musste nachschauen was da los war! Nicht aus Neugier am Motiv! –Nein, vielleicht wäre sie ja in Not geraten!?
- Und tatsächlich hat Sie den vereisten Aussichtsturm erklommen und fotografierte bei dem eisigen Wind mit fast schon erfrorenen Händen das Panorama beiderseits des Ucka´s.
Traumbilder, bei dem Wetter eben.
Blick auf Rijeka (Susi)
Blick auf Bakar (Susi)
Insel Cres im Gegenlicht (Susi)
Blick auf den Usca Aussichtsturm (Susi)
Blick ins Landesinnere (Susi)
Blick ins Landesinnere
Blick auf die Sendeanlagen
Blick auf die Bucht und Rijeka
Nun war es aber an der Zeit, das Problem der Rückfahrt zu lösen.
Mehr als ein Schaden am Auto war nicht zu erwarten.
Also: das Beste draus machen...
-Handbremse anziehen, Rückwärtsgang rein, Räder einschlagen, Gas geben…Wendung auf der Stelle. Es hat funktioniert, wir standen nach vollbrachter „Harakiri-Wendung“ um 180 Grad gedreht, mit der Motorhaube talwärts.
In Anbetracht der mörderischen Eisglätte sagte Carsten: „ich laufe nebenher, wenn es rutscht, schieb ich“.
Was war mir Bange zu Mute! Denn da, wo man Leitplanken nötig hätte, war nur die freie Sicht den Abhang hinunter und das konnte nun wirklich nicht beruhigend auf mich wirken.
Ich hatte zu tun, ruhig und cool zu bleiben und keine feuchte Hose zu kriegen!
Susi beruhigte die Jungs und die Talfahrt nahm ihre Höhen und Tiefen (mehr Tiefen). Nach etlichen bangen Minuten näherten wir uns der schneefreien Zone und waren froh, die Abfahrt ohne größere Blessouren überstanden zu haben.
Die Nachrecherchen haben ergeben: es gibt keine offizielle Straße rauf zum Gipfel.
Es gibt eigentlich nur einen Wanderweg ausgehend vom Restaurant Ucka, wo genügend Parkplätze sind und der Aufstieg zum beschriebenen Gipfel etwa 3,5 Km lang ist.
TOLL!
Die von uns benutzte Straße wird vermutlich nur vom Personal der Wetterstation und der Wartung des Funkturmes genutzt. Irgendwie war aber die Schranke an diesem Tag offen… Pech oder Glück für uns?
Auf jeden Fall brachten wir unter „Lebensgefahr“ wieder einmal tolle Eindrücke für die Winterimpressionen mit Heim.
Nur gut, dass alle noch vorab eine Lebensversicherung abgeschlossen hatten.....*gg* / Susi
Text und Fotos: burki und Susi