Im letzten Oktober bin ich mal ziemlich planlos einfach von Pomer aus losgewandert. Ich habe den Pomerdamm überquert und mich dann auf den Hügel Monte Kope zubewegt. Den sieht man hier auf der anderen Seite der Lagune.
Unterhalb des Hügels steht eine Ruine wo Schafe anscheinend ausreichend Futter finden.
Blick zurück auf die Lagune von Pomer.
Oben am Bergrücken befindet sich ein alter aus dem Felsen gehauener Stollen. Der diente einstmals Militärs als Unerstand und als Deckung für Geschütze.
Auf diese Vergangenheit weist das Schild jedoch nicht hin. Vielmehr findet man im Kalkgestein auch Versteinerungen.
Ich hatte keine Lampe dabei und so sah ich nichts anderes als Steine.
Dieser Tunnel hat natürlich auch noch einen zweiten Ausgang. Der ist jedoch viel schmaler als der vorne.
Diejenigen, die keine Freunde dunkler Löcher im Fels sind, können natürlich auch "außen herum" gehen.
Bei Einheimischen ist der Monte Kope für seinen Salbei bekannt. Diese Heilpflanze wächst dort in rauhen Mengen und wird auch ganzjährig geerntet.
Ein Blick in die Behältnisse der Sammler zeigt, welche Pflanzen auch im Oktober noch gefragt sind.
Das ist der wilde Salbei. Der Geruch ist intensiv. Im Frühsommer blüht die Pflanze rosa. Man kann Tee aus ihm bereiten aber auch ätherische Öle durch Destillation aus Salbei gewinnen.
Ein ganz einfaches Gericht ist Nudeln mit Salbei. Das kann jeder kochen.
https://www.chefkoch.de/rezepte/1937841315495315/Nudeln-mit-Salbei.html
Natürlich sollten dazu nur Salbeiblätter verwendet werden. Ab und zu findet sich im Grün auch mal ein Tierchen wie diese Gottesanbeterin.
Nur wenige Gehminuten nach dem Tunnel komme ich an eine Stelle, die zum Verweilen einlädt. Links sieht man die Südspitze Istriens, die Halbinsel Kamenjak,
Mein weiterer Weg führt jedoch nicht in diesen Naturpark, sondern nach rechts auf den "Gipfel" des Monte Kope.
Ich komme an einzelnen Stationen des erst vor wenigen Jahren gebauten Kreuzweges vorbei.
Die Steinblöcke sollen aus dem alten römischen Steinbruch Vinkuran stammen. Diesen habe ich euch in der Vergangenheit bereits vorgestellt.
https://www.adriaforum.com/kroatien...einbruch-vinkuran-bei-pula.81602/#post-930920
Hier der Verlauf des Kreuzweges.
Ganz oben auf dem Hügel steht ebenfalls aus Kalkstein gehauen dieses Kreuz.
Hier raste ich und stärke mich für den weiteren Weg.
In der Ferne erkenne ich die Orte Banjole und Volme (Bild ist gezoomt).
Nun verlasse ich den Kreuzweg und folge einem Trampelpfad nach Westen.
Hier wachsen nur junge Pinien. Dies deshalb, weil der Hang vor einigen Jahren abgebrannt ist.
Mitten im Wald steht ein nobles Wohnanwesen mit einer Art Kazun im Garten.
Das Gebäude ist relativ neu und so frägt sich der unbedarfte Besucher natürlich, wie jemand hier abseits überhaupt jemand eine Baugenehmigung bekommen kann?
Ein erneuter Blick nach Norden zeigt uns sogar die Hochhäuser von Pula in der Ferne.
Der Weg ist gut erkennbar aber über mir komplett zugewachsen.
Anders als im dunklen Geschütztunnel kann ich hier eigenartiges Gestein am Weg erkennen.
Irgendwann habe ich wieder das Meer erreicht und erblicke in der Ferne die Halbinsel Kamenjak,
Auch hier draußen haben die Militärs gebaut um die Küste vor dem möglichen Feind, der übers Meer kommt zu schützen.
Manches Bauwerk ist wohl durch feindlichen Beschuß in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Ersten Weltkrieg wurde hier nicht gekämpft. Im Zweiten hingegen haben die Angloamerikaner immer wieder mal Pula und die Umgebung bombardiert.
Vom Baustil her dünkt mir das als ein Bauwerk der Organisation Todt im Auftrag der Wehrmacht. Die hatte hier von 1943 bis 1945 das Sagen.
Das hingegen stammt wohl aus späterer Zeit und dürfte die Billigversion der jugoslawischen Volksarmee sein.
Bin ich froh, daß ich nicht als Soldat vor vielen Jahrzehnten hier Dienst und Wache schieben mußte. Ich stelle mir das ganz schön langweilig vor, noch dazu, wenn man den lieben langen Tag nicht in der Sonne liegen und schwimmen kann, sondern in so einem Loch darauf warten muß, bis ein Vorgesetzer kommt und sowieso immer irgendetwas auszusetzen hat. Ein Smartphone zum Zeitvertreib gab es damals auch noch nicht.
Mein Rückweg führt nun hinunter in Richtung Volme. Dabei komme ich oberhalb dieser geschützen Bucht vorbei.
Ich erreiche eine geteerte Straße. Kein Wunder, führt die doch zu einer Radarstation die es auch schon zu Zeiten Jugoslawiens gab.
Dahin möchte ich jedoch nicht und so wende ich mich nach Osten.
Ich laufe nun an der Straße entlang, die neben der Pomer Lagune verläuft. Dort wachsen viele Wacholderbüsche.
Unter Zuhilfenahme von Handschuhen haben Einheimische die Wacholderbeeren gepflückt. Auf Frage, was die denn mit den Beeren machen erklärte man mir, daß hier nicht Schnaps gebrannt sonder Wacholderlimonade hergestellt wird. Das war mir neu. Von der habe ich noch nie etwas gehört.
Nach gut zweieinhalb Stunden bin ich wieder am Pomerdamm, dem Ausgangspunkt meiner Wanderung angekommen. Die Wanderung kann ich jedem empfehlen, der in der Gegend ist und nicht unbedingt eine anstrengende, aber eine abwechslungsreiche eher einsame Strecke liebt.
jürgen
Unterhalb des Hügels steht eine Ruine wo Schafe anscheinend ausreichend Futter finden.
Blick zurück auf die Lagune von Pomer.
Oben am Bergrücken befindet sich ein alter aus dem Felsen gehauener Stollen. Der diente einstmals Militärs als Unerstand und als Deckung für Geschütze.
Auf diese Vergangenheit weist das Schild jedoch nicht hin. Vielmehr findet man im Kalkgestein auch Versteinerungen.
Ich hatte keine Lampe dabei und so sah ich nichts anderes als Steine.
Dieser Tunnel hat natürlich auch noch einen zweiten Ausgang. Der ist jedoch viel schmaler als der vorne.
Diejenigen, die keine Freunde dunkler Löcher im Fels sind, können natürlich auch "außen herum" gehen.
Bei Einheimischen ist der Monte Kope für seinen Salbei bekannt. Diese Heilpflanze wächst dort in rauhen Mengen und wird auch ganzjährig geerntet.
Ein Blick in die Behältnisse der Sammler zeigt, welche Pflanzen auch im Oktober noch gefragt sind.
Das ist der wilde Salbei. Der Geruch ist intensiv. Im Frühsommer blüht die Pflanze rosa. Man kann Tee aus ihm bereiten aber auch ätherische Öle durch Destillation aus Salbei gewinnen.
Ein ganz einfaches Gericht ist Nudeln mit Salbei. Das kann jeder kochen.
https://www.chefkoch.de/rezepte/1937841315495315/Nudeln-mit-Salbei.html
Natürlich sollten dazu nur Salbeiblätter verwendet werden. Ab und zu findet sich im Grün auch mal ein Tierchen wie diese Gottesanbeterin.
Nur wenige Gehminuten nach dem Tunnel komme ich an eine Stelle, die zum Verweilen einlädt. Links sieht man die Südspitze Istriens, die Halbinsel Kamenjak,
Mein weiterer Weg führt jedoch nicht in diesen Naturpark, sondern nach rechts auf den "Gipfel" des Monte Kope.
Ich komme an einzelnen Stationen des erst vor wenigen Jahren gebauten Kreuzweges vorbei.
Die Steinblöcke sollen aus dem alten römischen Steinbruch Vinkuran stammen. Diesen habe ich euch in der Vergangenheit bereits vorgestellt.
https://www.adriaforum.com/kroatien...einbruch-vinkuran-bei-pula.81602/#post-930920
Hier der Verlauf des Kreuzweges.
Ganz oben auf dem Hügel steht ebenfalls aus Kalkstein gehauen dieses Kreuz.
Hier raste ich und stärke mich für den weiteren Weg.
In der Ferne erkenne ich die Orte Banjole und Volme (Bild ist gezoomt).
Nun verlasse ich den Kreuzweg und folge einem Trampelpfad nach Westen.
Hier wachsen nur junge Pinien. Dies deshalb, weil der Hang vor einigen Jahren abgebrannt ist.
Mitten im Wald steht ein nobles Wohnanwesen mit einer Art Kazun im Garten.
Das Gebäude ist relativ neu und so frägt sich der unbedarfte Besucher natürlich, wie jemand hier abseits überhaupt jemand eine Baugenehmigung bekommen kann?
Ein erneuter Blick nach Norden zeigt uns sogar die Hochhäuser von Pula in der Ferne.
Der Weg ist gut erkennbar aber über mir komplett zugewachsen.
Anders als im dunklen Geschütztunnel kann ich hier eigenartiges Gestein am Weg erkennen.
Irgendwann habe ich wieder das Meer erreicht und erblicke in der Ferne die Halbinsel Kamenjak,
Auch hier draußen haben die Militärs gebaut um die Küste vor dem möglichen Feind, der übers Meer kommt zu schützen.
Manches Bauwerk ist wohl durch feindlichen Beschuß in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Ersten Weltkrieg wurde hier nicht gekämpft. Im Zweiten hingegen haben die Angloamerikaner immer wieder mal Pula und die Umgebung bombardiert.
Vom Baustil her dünkt mir das als ein Bauwerk der Organisation Todt im Auftrag der Wehrmacht. Die hatte hier von 1943 bis 1945 das Sagen.
Das hingegen stammt wohl aus späterer Zeit und dürfte die Billigversion der jugoslawischen Volksarmee sein.
Bin ich froh, daß ich nicht als Soldat vor vielen Jahrzehnten hier Dienst und Wache schieben mußte. Ich stelle mir das ganz schön langweilig vor, noch dazu, wenn man den lieben langen Tag nicht in der Sonne liegen und schwimmen kann, sondern in so einem Loch darauf warten muß, bis ein Vorgesetzer kommt und sowieso immer irgendetwas auszusetzen hat. Ein Smartphone zum Zeitvertreib gab es damals auch noch nicht.
Mein Rückweg führt nun hinunter in Richtung Volme. Dabei komme ich oberhalb dieser geschützen Bucht vorbei.
Ich erreiche eine geteerte Straße. Kein Wunder, führt die doch zu einer Radarstation die es auch schon zu Zeiten Jugoslawiens gab.
Dahin möchte ich jedoch nicht und so wende ich mich nach Osten.
Ich laufe nun an der Straße entlang, die neben der Pomer Lagune verläuft. Dort wachsen viele Wacholderbüsche.
Unter Zuhilfenahme von Handschuhen haben Einheimische die Wacholderbeeren gepflückt. Auf Frage, was die denn mit den Beeren machen erklärte man mir, daß hier nicht Schnaps gebrannt sonder Wacholderlimonade hergestellt wird. Das war mir neu. Von der habe ich noch nie etwas gehört.
Nach gut zweieinhalb Stunden bin ich wieder am Pomerdamm, dem Ausgangspunkt meiner Wanderung angekommen. Die Wanderung kann ich jedem empfehlen, der in der Gegend ist und nicht unbedingt eine anstrengende, aber eine abwechslungsreiche eher einsame Strecke liebt.
jürgen