Nun bin ich nach sicherlich mehr als zehn Jahren mal wieder den Wanderweg von Labin nach Rabac gegangen. Genaugenommen führt der Weg zur Bucht Prklog. Dort liegt auch der Campingplatz. Gut, 31 Grad Lufttemperatur im Schatten ist nicht unbedingt ideal für eine Wanderung, auch wenn der Weg tatsächlich überwiegend im Schatten von Pinien und Steineichen verläuft und es eigentlich nur bergab geht. Aber mir ging es nicht nur um die Wanderung an sich. Vorab hatte ich schon mit Rabacfan Arno vereinbart, dass ich unten am Camp Oliva meinen geschwächten Körper durch Zugabe von kühler Flüssigkeit wieder zum Leben erwecken konnte. Dazu eine Runde im Meer schwimmen und abends gemeinsam mit Traudl und ein paar Freunden in ein mir bis dato unbekanntes Agriturizam im Hinterland von Labin zum Essen gehen.
Doch der Reihe nach. Los ging es zu dieser einstündigen Wanderung ab dem Kreisverkehr unterhalb der Altstadt von Labin. Ich habe mein Auto gleich daneben in der Ulica Slobode abgestellt. Diese Parkmöglichkeit ist auch für diejenigen ideal, die die Altstadt von Labin besichtigen wollen. Man zahlt hier keine Parkgebühr und der Fußweg rauf zur Altstadt ist auch nicht weiter als vom Grossparkplatz am neuen Friedhof aus.
Der Weg selbst ist hervorragend angeschrieben. Man überwindet 230 Höhenmeter und eine Distanz von 2,4 Kilometer.
Die ersten paar hundert Meter geht man auf einer geteerten Straße bergab. Dann muss man sich links halten. An einer Mauer ist Rabac angeschrieben.Nun geht es auf einem Pfad mal mehr und mal weniger steil bergab. Mit hellblauer Farbe ist der Weg gut markiert.
Nicht nur der Verkehr auf der nahen Straße von Labin nach Rabac ist meist zu hören sondern auch schon bald eine hell klingende Glocke. Das kenne ich vom Allgäu. So dachte ich gleich an Kuhglocken. Allerdings war es ein Esel, dem eine Glocke um den Hals hing. Die bimmelte während er beim Fressen war.
An drei oder vier Stellen befinden sich gemauerte Bänke und Tische am Weg. Ideal für eine Brotzeit.
Nun führt der Weg nur noch durch den Wald. Ab und zu eine kleine Brücke über den im Juni nur wenig Wasser führenden Bach.
Obwohl ich nicht nur einmal diesen Weg gegangen bin habe ich dieses Mal etwas Neues entdeckt.
Eine Abzweigung führt zur Ruine der Kapelle Sveti Hadrian. Woher der Name wohl kommt? Ich kenne nur einen römischen Kaiser mit diesem Namen. Der hat sich meist in England herumgetrieben und sich dort mit den Bewohnern gekloppt. Dazu hat er eine lange Mauer an der Grenze zu Schottland gebaut ähnlich wie unser Limes.
Zurück auf dem Hauptweg geht es weiter bergab. Irgendwann taucht dann ein kleiner Teil von Rabac mit dem Fußballplatz im Vordergrund auf. An dieser Stelle wird der Weg etwas schwierig weil es steil über Felsen hinab geht. Dafür wurden vor einiger Zeit massive Geländer aus Stahl angebracht an welchen man sich festhalten kann.
Wer trittsicher ist und sich nicht scheut, auch die Hände beim Kraxeln einzusetzen, kann vom Hauptweg nach links abweichen und hat dann einen tollen Blick auf den Wasserfall, der bei meinem Besuch mangels Wasser nicht sonderlich imposant anzusehen war. Hier gibt es ein paar ausgetretene Pfade. Allerdings sollte man die wirklich nur mit festen Schuhwerk und dazu bei Trockenheit begehen. Die ausgewaschenen Felsformationen mit dem Bewuchs von feuchtigkeitsliebenden Pflanzen sind trotzdem ein Augenschmaus.
Unterhalb des Wasserfalls befindet sich ein klarer Teich. Zurück auf dem Weg läuft man über zwei seltsame Betonplatten. Die sind der Rest des Fundaments für einen Masten der Teleferika. Eine etwa 10 Kilometer lange Material-Seilbahn verband in der Zwischenkriegszeit die Bauxitgruben bei Cere mit der Verladestation bei Rabac. Von der zeugt heute noch eine gewaltige Mauer südlich des Campingplatzes. Die Bauxitgruben selbst sind heute zugewachsen. Eine dient derzeit als Mülldeponie.
Schon bald nach dieser Stelle kommt man am Talgrund an, dort wo der Bach in ein schnurgerades Bett gezwängt wird. Die Befestigungen aus Naturstein zu beiden Seiten des Bachs sind mehr als einen Meter hoch. Obwohl bei meinem Besuch hier nur ein Rinnsal floss, zeigt dieses Bauwerk, dass wohl manchmal wesentlich mehr Wasser hier ins Meer fließt. An dieser Stelle empfiehlt es sich, nicht weiter in Richtung Meer zu gehen, sondern am Kanal etwas flussaufwärts.
Da gibt es einen weiteren kleinen Wasserfall, der in einen Tümpel mündet. Darin kann man sogar gefahrlos Baden. Zurück über die weißblaue Bücke am Fußballplatz vorbei geht's nach Rabac. In den Ort kann man nun entweder links der Straße entlang über den neuen Kreisverkehr oder meiner Meinung nach viel schöner rechts durch den Campingplatz Oliva und dann am Meer entlang laufen.
Für mich war am Camp Endstation. Nach oben musste ich an diesem heißen Sommertag nicht mehr laufen weil ich wie vereinbart gefahren wurde. Mich erwartete hier das warme Meer zum Schwimmen und das kühle Bier von Arno.
Für konditionsschwache Urlauber ist der Weg bergab durchaus machbar. Feste Turnschuhe jedoch sollten es mindestens sein. Im Sommer und Wochentags verkehren in kurzen Abständen Linienbusse, die den Wanderer bequem wieder zum Ausgangspunkt bringen.
Vor einigen Jahren haben wir gemeinsam schon mal einen Bericht über diesen Wanderweg erstellt. Diesen findet ihr hier:
https://www.adriaforum.com/kroatien/threads/wanderweg-labin-rabac.65617/#post-645316
Jürgen
Doch der Reihe nach. Los ging es zu dieser einstündigen Wanderung ab dem Kreisverkehr unterhalb der Altstadt von Labin. Ich habe mein Auto gleich daneben in der Ulica Slobode abgestellt. Diese Parkmöglichkeit ist auch für diejenigen ideal, die die Altstadt von Labin besichtigen wollen. Man zahlt hier keine Parkgebühr und der Fußweg rauf zur Altstadt ist auch nicht weiter als vom Grossparkplatz am neuen Friedhof aus.
Der Weg selbst ist hervorragend angeschrieben. Man überwindet 230 Höhenmeter und eine Distanz von 2,4 Kilometer.
Die ersten paar hundert Meter geht man auf einer geteerten Straße bergab. Dann muss man sich links halten. An einer Mauer ist Rabac angeschrieben.Nun geht es auf einem Pfad mal mehr und mal weniger steil bergab. Mit hellblauer Farbe ist der Weg gut markiert.
Nicht nur der Verkehr auf der nahen Straße von Labin nach Rabac ist meist zu hören sondern auch schon bald eine hell klingende Glocke. Das kenne ich vom Allgäu. So dachte ich gleich an Kuhglocken. Allerdings war es ein Esel, dem eine Glocke um den Hals hing. Die bimmelte während er beim Fressen war.
An drei oder vier Stellen befinden sich gemauerte Bänke und Tische am Weg. Ideal für eine Brotzeit.
Nun führt der Weg nur noch durch den Wald. Ab und zu eine kleine Brücke über den im Juni nur wenig Wasser führenden Bach.
Obwohl ich nicht nur einmal diesen Weg gegangen bin habe ich dieses Mal etwas Neues entdeckt.
Eine Abzweigung führt zur Ruine der Kapelle Sveti Hadrian. Woher der Name wohl kommt? Ich kenne nur einen römischen Kaiser mit diesem Namen. Der hat sich meist in England herumgetrieben und sich dort mit den Bewohnern gekloppt. Dazu hat er eine lange Mauer an der Grenze zu Schottland gebaut ähnlich wie unser Limes.
Zurück auf dem Hauptweg geht es weiter bergab. Irgendwann taucht dann ein kleiner Teil von Rabac mit dem Fußballplatz im Vordergrund auf. An dieser Stelle wird der Weg etwas schwierig weil es steil über Felsen hinab geht. Dafür wurden vor einiger Zeit massive Geländer aus Stahl angebracht an welchen man sich festhalten kann.
Wer trittsicher ist und sich nicht scheut, auch die Hände beim Kraxeln einzusetzen, kann vom Hauptweg nach links abweichen und hat dann einen tollen Blick auf den Wasserfall, der bei meinem Besuch mangels Wasser nicht sonderlich imposant anzusehen war. Hier gibt es ein paar ausgetretene Pfade. Allerdings sollte man die wirklich nur mit festen Schuhwerk und dazu bei Trockenheit begehen. Die ausgewaschenen Felsformationen mit dem Bewuchs von feuchtigkeitsliebenden Pflanzen sind trotzdem ein Augenschmaus.
Unterhalb des Wasserfalls befindet sich ein klarer Teich. Zurück auf dem Weg läuft man über zwei seltsame Betonplatten. Die sind der Rest des Fundaments für einen Masten der Teleferika. Eine etwa 10 Kilometer lange Material-Seilbahn verband in der Zwischenkriegszeit die Bauxitgruben bei Cere mit der Verladestation bei Rabac. Von der zeugt heute noch eine gewaltige Mauer südlich des Campingplatzes. Die Bauxitgruben selbst sind heute zugewachsen. Eine dient derzeit als Mülldeponie.
Schon bald nach dieser Stelle kommt man am Talgrund an, dort wo der Bach in ein schnurgerades Bett gezwängt wird. Die Befestigungen aus Naturstein zu beiden Seiten des Bachs sind mehr als einen Meter hoch. Obwohl bei meinem Besuch hier nur ein Rinnsal floss, zeigt dieses Bauwerk, dass wohl manchmal wesentlich mehr Wasser hier ins Meer fließt. An dieser Stelle empfiehlt es sich, nicht weiter in Richtung Meer zu gehen, sondern am Kanal etwas flussaufwärts.
Da gibt es einen weiteren kleinen Wasserfall, der in einen Tümpel mündet. Darin kann man sogar gefahrlos Baden. Zurück über die weißblaue Bücke am Fußballplatz vorbei geht's nach Rabac. In den Ort kann man nun entweder links der Straße entlang über den neuen Kreisverkehr oder meiner Meinung nach viel schöner rechts durch den Campingplatz Oliva und dann am Meer entlang laufen.
Für mich war am Camp Endstation. Nach oben musste ich an diesem heißen Sommertag nicht mehr laufen weil ich wie vereinbart gefahren wurde. Mich erwartete hier das warme Meer zum Schwimmen und das kühle Bier von Arno.
Für konditionsschwache Urlauber ist der Weg bergab durchaus machbar. Feste Turnschuhe jedoch sollten es mindestens sein. Im Sommer und Wochentags verkehren in kurzen Abständen Linienbusse, die den Wanderer bequem wieder zum Ausgangspunkt bringen.
Vor einigen Jahren haben wir gemeinsam schon mal einen Bericht über diesen Wanderweg erstellt. Diesen findet ihr hier:
https://www.adriaforum.com/kroatien/threads/wanderweg-labin-rabac.65617/#post-645316
Jürgen